• Day 14

    Tag 14 – Finale mit Fock und Feuerwerk

    March 28 in Croatia ⋅ ☁️ 11 °C

    Tag 14 – Finale mit Fock und Feuerwerk

    Nach einer letzten Nacht in der ACI Marina Rovinj, die uns mit sanften Wellen durch die offene Hafeneinfahrt in den Schlaf wiegte, begann der Abschiedstag genauso, wie man ihn sich wünscht: ruhig, routiniert, mit einem Porridge, einer Tasse Kaffee – und einer gewissen Ehrfurcht vor dem, was da draußen noch auf uns wartete.

    Denn heute hieß es: Rückkehr nach Pula, Heimathafen, Törnende. Aber nicht ohne ein letztes Kapitel auf offener See.

    Abschiedssegeln mit Rückenwind
    Schon im Hafen wehte ein stabiler Wind aus Nordwest mit 8 bis 10 Knoten – angenehm, kontrollierbar, verheißungsvoll. Die Wettervorhersage versprach 15 Knoten aus der „richtigen Richtung“, sodass wir fast auf direktem Kurs die 23 Seemeilen nach Pula unter Segeln zurücklegen konnten.

    Der Himmel war grau, ein paar Regentropfen klopften höflich an, während wir ausliefen. Dann, draußen auf dem offenen Wasser, erwischten uns tatsächlich die vorhergesagten 15 Knoten – perfekte Segelbedingungen.

    Doch die Bora hatte einen letzten Auftritt geplant.

    Ein letztes Geschenk vom Wind
    Zur Mitte des Törns, etwa auf Höhe des südlichen Istriens, stieg der Wind plötzlich auf bis zu 22 Knoten. Wir waren vorbereitet, beobachteten Wolkenformationen, Seefarbe, Luftdruck. Sicherheit vor Tempo. Trotzdem erreichten wir bei diesem Ritt unsere Spitzengeschwindigkeit von 7,2 Knoten – ein beachtlicher Wert für unsere treue Bavaria 34.

    Warum ist das erwähnenswert?

    Weil sich hier die sogenannte Rumpfgeschwindigkeit bemerkbar macht – jene physikalisch begrenzte Maximalgeschwindigkeit eines Bootes, die sich aus seiner Wasserlinienlänge ergibt. Für unsere Bavaria liegt diese bei etwa 7,2 Knoten – mehr geht nur mit Gleitfahrt (und das kann sie nicht). Wir hatten also das Maximum herausgeholt.

    Reffen, Einrollen, Ankommen
    Bei so viel Druck im Segel wurde es irgendwann zu viel: die Genua flatterte, das Groß knatterte – also: Reffs setzen. Erst das erste, dann das dritte. Schließlich nahmen wir kurzzeitig die Segel ganz weg, denn die Bora kann unberechenbar sein.

    Später beruhigte sich der Wind wieder auf konstante 15 Knoten. Mit 3 Reffs segelten wir kontrolliert, sicher, würdevoll – und sehr zufrieden in Richtung Heimat.

    Pula: Empfang & Abschluss
    Um kurz nach 17 Uhr liefen wir in die Marina Veruda ein. Die Check-in-Crew war bereits zur Stelle, samt Hafentaucher, der das Unterwasserschiff auf Grundberührungen prüfte. Wir bestanden den Törn-TÜV mit Bravour – einzig ein Teller war zu Bruch gegangen. Und der war laut Oliver "ein Kollateralschaden der kulinarischen Kreativität in engen Kombüsen".

    Ein Lob an Pitter Yachting – das Boot war top vorbereitet, der Service vorbildlich.

    Finale im ¾-Takt
    Zum Abschluss gönnten wir uns ein Abendessen im Marina-Restaurant. Und als wäre es ein choreografierter Schlussakt, spielte dort tatsächlich ein Alleinunterhalter kroatische Schlagersongs – live, inbrünstig, ein bisschen schräg – aber goldrichtig für den Moment.

    Unser Resümee
    Zu Beginn der Reise scherzte Olivers Frau Monika:
    „Mal sehen, ob ihr zwei danach noch miteinander redet.“

    Wir sagen: Ja – und wie!
    Wir haben uns nicht nur verstanden, ergänzt, getragen, sondern auch zusammen gelernt, gestaunt, improvisiert und gelacht.

    Wir haben nicht nur die Küstenlinie abgefahren, sondern auch das kroatische Festland erlebt, Kirchen, Klöster, Küstenkultur.
    Wir haben Segel gesetzt und Entscheidungen getroffen, aus Wetterprognosen Handlungen gemacht und aus einer Reise: ein gemeinsames Erlebnis.

    Aber… das war nicht das Ende.
    Am 3. Mai geht es weiter – diesmal ab Rostock, zusammen mit unseren Freunden Sonja und Christian, in Richtung Schweden oder Dänemark – der Wind wird entscheiden.

    Und ja – es wird wieder einen Blog geben.
    Wir freuen uns, wenn ihr uns auch dann wieder begleitet.
    Denn:
    Das Meer ist groß, die Ideen sind viele – und das nächste Abenteuer liegt schon am Horizont. ⛵💙🌍

    – Die Crew der PACE
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