This will be the story of a sailing micro adventure with my friend Oliver sailing short handed on a Bavaria 34 "PACE" in the northern Adriatic. Read more

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  • Day 1

    Pula

    March 15 in Croatia ⋅ ☁️ 14 °C

    Segelabenteuer mit Oliver auf der PACE – Ein Reisebeginn voller Spannung, Tetris und Tofu

    März, kurz vor sechs Uhr morgens – während sich ganz München noch schlaftrunken an die Bettdecke klammert, sitzen wir bereits im Auto. Die Route: über die Tauernautobahn nach Pula, wo unser Segelabenteuer beginnt. Die Realität: Kälte, Schnee und ein Elektroauto, das sich offenbar ein spannungsgeladenes Drama vorgenommen hat. Denn bei jedem Ladestopp flackerte die Anzeige mit gerade mal 5 % Akkustand – während ich entspannt blieb. Warum auch nicht? Ein bisschen Nervenkitzel gehört schließlich dazu.
    In Pula angekommen, empfing uns dann das Kontrastprogramm: 20 Grad, frühlingshafte Luft – und das untrügliche Gefühl, dass wir hier genau richtig sind. Doch bevor wir in See stechen konnten, stand erst einmal die offizielle Bootsübernahme an. Wer denkt, ein Mietwagen-Check dauert lange, hat noch nie ein Segelboot übernommen. Eine Stunde lang wurde alles überprüft, aber bis auf ein fehlendes Logbuch und eine nicht vorhandene Abweichungstabelle schien alles in bester Ordnung.

    Nun noch ein letzter Einkauf – Wasser bunkern. Danach begann der eigentliche Kraftakt: unser gesamtes Gepäck, Wasser und Lebensmittel für zwei Wochen mussten auf unserer treuen 34-Fuß-Lady mit dem klangvollen Namen PACE verstaut werden. Wer schon mal in einer kleinen Kombüse verzweifelt nach einer Zwiebel gesucht hat, weiß: Ordnung ist alles. Und so spielten wir eine Runde „Tetris – Bootsedition“, schichteten Proviant unter Bänke, in Schränke und zwischen Seesäcke. Ob wir später alles wiederfinden? Das wird sich zeigen. Ich werde berichten, wie lange die Suchzeiten für eine Zwiebel oder ein Stück Zwieback tatsächlich ausfallen.

    Zum Abschluss dieses ersten Tages gab es dann noch eine kulinarische Meisterleistung: Die Crew schwang voller Einsatz die Kochlöffel und zauberte einen vietnamesischen Tofu-Tomaten-Topf mit Karottensalat und Reis. Fazit: höchste Qualitätsansprüche der gehobenen maritimen Gastronomie erfüllt. Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen: Wird unser Essen auch bei Windstärke 6 so ambitioniert ausfallen? Bleibt dran, ich halte euch auf dem Laufenden! ⛵😉

    Fortsetzung folgt…
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  • Day 2

    Immer noch Marina Veruda

    March 16 in Croatia ⋅ 🌙 11 °C

    Tag 2 – Wellen, Wind und Wunderwerke der Bordküche

    Die erste Nacht an Bord unserer PACE – ruhig, entspannt, ohne Schaukeln. Wer hätte gedacht, dass eine riesige Marina mit hunderten von Booten derart friedlich sein kann? Kein Motorenbrummen, kein Leinenknarren – nur wir und die Vorfreude auf den ersten richtigen Segeltag.

    Nach einem kleinen Frühstück folgte das wichtigste Ritual eines jeden Skippers: der intensive Wettercheck. Die Adria ist nämlich kein launischer See, sondern ein ernstzunehmendes Revier. Man muss wissen, was sie heute für ein Gesicht zeigt: Yugo (Scirocco) – feuchter Südwind? Bora – kalter, trockener Nordostwind? Oder vielleicht der gute alte Mistral aus Nordwest? Unsere Prognose: 12 Knoten auflandiger Wind. Klingt harmlos. Bedeutet aber, dass der Wind von der See her bläst – schöne Wellen inklusive.

    Kaum hatten wir den Schutz des Hafens verlassen, zeigte uns die Adria, was „schöne Wellen“ wirklich heißt. Bis zu vier Meter hohe Wellen, und das gleich am ersten Tag! Unser 34-Fuß-Schiff hüpfte wie ein freudiges Seepony über die Wellen. Wer jetzt noch nicht seefest war, würde es bald werden – oder es zumindest bitter bereuen, gefrühstückt zu haben.

    Trotz der schwungvollen Einlage machten wir uns mit unserem schwimmenden Zuhause vertraut und meisterten die Bedingungen mit wachsender Routine. Bis der Wind sich entschied, eine Mittagspause einzulegen. Plötzlich Flaute. Von vier Meter hohen Wellen zu ruhigerer See in wenigen Stunden – willkommen auf der Adria! Also Motor an und weiter.

    Wir erkundeten zwei Buchten, bevor es Zeit wurde, in unseren Hafen einzulaufen. Und hier kam die nächste Herausforderung: Manövrieren zu zweit. Klingt machbar, ist aber auf einem Segelboot ein echter Kraftakt. Leinenmanagement, Fender, Geschwindigkeit, Wind – plötzlich war alles gleichzeitig wichtig. Aber wir haben es geschafft. Höchstprofessionell. (Zumindest, wenn niemand genau hingeschaut hat.)

    Zum Abschluss öffnete das exklusive Crew-Restaurant wieder seine Pforten. Diesmal auf der Speisekarte: gebratene Kartoffelknödel an butterblanchiertem Karottengemüse – von Bordkoch Oliver in Perfektion zubereitet. Sterneverdächtig. Und absolut verdient nach diesem Tag.

    Ob Tag 3 uns wieder eine wilde Achterbahnfahrt oder eine entspannte Sonnencruise bringt? Wir werden sehen… ⛵😎
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  • Day 9–21

    Immer noch Marina Veruda

    March 17 in Croatia ⋅ 🌬 7 °C

    Tag 3 – Wind, Wetter und eine akademische Meisterleistung

    Ein guter Segler kennt drei goldene Regeln: 1. Schau immer aufs Wetter. 2. Schau nochmal aufs Wetter. 3. Falls du’s vergessen hast – schau aufs Wetter! Und genau das haben wir getan. Die Prognosen waren eindeutig: Ein Tiefdruckgebiet naht, und mit ihm die gefürchtete Bora. Kalter, trockener Wind aus Nordost, der nicht einfach nur pustet, sondern ganze Häfen in Windtunnel verwandeln kann.

    Unsere Berechnungen (und etwa 37 verschiedene Wetterberichte) sagten: Ab 14:00 wird’s spannend. Also nutzten wir den Vormittag, um zumindest ein bisschen Seeluft zu schnuppern. Mit gerefftem Segel (weil wir ja nicht völlig größenwahnsinnig sind) segelten wir sagenhafte 5 Seemeilen in einer Bucht – quasi die Kurzstreckenversion eines Segeltags.

    Danach war Schluss mit lustig, wir liefen vorsorglich wieder in den Hafen ein. Dort folgte die Beschäftigung, die alle Segler lieben: Pläne schmieden. Wilde Routen, spektakuläre Ankerbuchten und die ewige Frage: Wo gibt’s die beste Pizzeria an der Adria? Außerdem stand eine weitere wichtige Aufgabe auf dem Programm: Essen.

    Doch dann, völlig unverhofft, gab es einen Adrenalinschub der Extraklasse: Unser Bordkoch wollte für perfekte Belüftung sorgen und öffnete die Deckluke. Leider entschied sich eben diese, nie wieder zu schließen. Grandios! Ein Sturm zog auf, und unser Boot hatte nun ein eingebautes Cabrio-Feature.

    Was tun? Glücklicherweise befanden sich zwei Akademiker an Bord – nicht unbedingt für ihre praktischen Fähigkeiten bekannt, aber hochmotiviert, dieses Problem mit Intellekt und Improvisation zu lösen. Nach hitzigen Diskussionen, physikalischen Berechnungen und der wilden Nutzung diverser Werkzeuge (darunter vermutlich eine Gabel) gelang das Unmögliche: Die Luke schloss sich! Ein Meisterwerk der angewandten Wissenschaft.

    Zum krönenden Abschluss gab’s wieder ein Festmahl, und wir genossen die Ruhe vor dem Sturm. Tag 4 wird spannend – das ist sicher. 🌬️⛵🔥
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  • Day 4

    Erlebnisreicher Tag in Pula

    March 18 in Croatia ⋅ 🌙 7 °C

    Tag 4 – Sturm, Stadt und Segelmanöver bei 15 Knoten

    Die Nacht war… musikalisch. 🌬️🎶 Der Wind sang seine wildesten Lieder in den Fallen und Kanten des Masts, während die Seile an Deck ihren eigenen Rhythmus klapperten. Unser Boot, die PACE, schaukelte wie in einer stürmischen Wiege – eine etwas andere Art von Schlaflied.

    Doch um 5:30 Uhr endete die Nachtpause abrupt: Oliver bemerkte, dass unser Boot zu nah an den Steg gedrückt wurde. Sturmnacht hin oder her, Hafenkoller brauchten wir nicht. Also raus in die eiskalte Morgendämmerung und das Boot neu verholen. Mein neuer Albatros-Pullover bewährte sich dabei hervorragend – Schlafanzug drunter, Segler-Style. 😆

    Nachdem wir unser Zuhause auf Kurs gebracht hatten, war an entspanntes Auslaufen noch nicht zu denken – der Wind war zu stark und böig. Also Plan B: ein Landgang nach Pula, um die Sturmpause sinnvoll zu nutzen.

    Ein Spaziergang durch die Geschichte Pulas
    Pula ist eine Stadt mit über 3000 Jahren Geschichte, die schon von den Römern als wichtiger Hafen genutzt wurde. Besonders beeindruckend ist das Amphitheater, das eines der sechs größten erhaltenen römischen Amphitheater der Welt ist. Es wurde im 1. Jahrhundert n. Chr. unter Kaiser Augustus begonnen und später von Kaiser Vespasian erweitert – ja genau, der Typ, der auch das Kolosseum in Rom bauen ließ. Heute kann man sich dort noch gut vorstellen, wie sich Gladiatoren duellierten oder große Theateraufführungen stattfanden.

    Ein weiteres Highlight: die Zerostrasse – ein unterirdisches Tunnelsystem aus dem 20. Jahrhundert, das während des Ersten Weltkriegs als Schutzbunker für die Bevölkerung diente. Heute kann man durch diese Gänge spazieren und ein wenig Indiana-Jones-Feeling genießen.

    Nach so viel Historie gönnten wir uns einen Kaffee in der Sonne, gefolgt von einem stärkenden Essen im Restaurant Orfej – natürlich mit den legendären Ćevapčići. Nach einem stolzen 10-Kilometer-Rundgang durch die Stadt waren wir zurück im Hafen und… eigentlich fix und fertig.

    Trotzdem raus aufs Wasser!
    Aber echte Segler wissen: Ruhe ist für Landratten! Also machten wir das Boot klar und liefen wieder aus – bei klarer, kalter Luft und 15 Knoten Wind. Perfekt für ein paar Manöverübungen, die uns ordentlich forderten, aber auch richtig Spaß machten. (Zumindest bis unsere Akkus endgültig leer waren.) Um 18:30 Uhr waren wir zurück im Hafen – komplett erledigt, aber zufrieden.

    Das Leben zu zweit auf dem Boot – jeder Handgriff zählt
    Wenn man nur zu zweit segelt, gibt es keine Pausen. Jeder hat immer etwas zu tun, und „mal die Füße hochlegen“ ist ein seltener Luxus. Anlegen, Segel bergen, Frischwasser nachfüllen (inklusive Schlauch-Organisationsmarathon), Kochen, Abwasch – das alles erledigt sich nicht von allein. Aber wir halten gut durch und genießen den Trip trotz der Herausforderung.

    Morgen steht die nächste Etappe an, wir verlassen Pula (wirklich) – mal sehen, was die Adria diesmal für uns bereithält! ⛵🔥
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  • Day 5

    Tag 5 – Kaffeekatastrophen, Kvarner Cros

    March 19 in Croatia ⋅ 🌙 10 °C

    Tag 5 – Kaffeekatastrophen, Kvarner Crossing und der perfekte Liegeplatz

    Heute hatten wir Großes vor – die Überquerung der Kvarner Bucht, eine der berüchtigteren Passagen der Adria. Unser Plan? Zu 80 % fertig. Der Rest? Würde unterwegs entschieden. Segler sind schließlich Meister der agilen Navigation – flexibel wie eine Fock im Wind.

    Um auf der sicheren Seite zu sein, legten wir früh los. Sehr früh. 06:00 Uhr, bei sagenhaften 3 Grad. 🥶 Die Stimmung? Trotzdem fantastisch. Das Meer gehörte uns allein, kein anderes Boot weit und breit – nur wir, die Wellen und die aufgehende Sonne. Ein magischer Moment.

    Der große Kaffee-GAU
    Nach einer Stunde in der Eiseskälte stand fest: Wir brauchen Kaffee. Sofort. Keine Diskussion. Also ran an den Herd und… BUMM!
    Eine unerwartete Welle ließ unsere komplette Kaffeemaschine kippen, der kostbare schwarze Goldersatz ergoss sich in und hinter den Herd. Die Stimmung? Großartig. (Also, nach dem ersten Schock.) Immerhin hatten wir jetzt eine Geschichte, die sich wunderbar bei jedem zukünftigen Crew-Treffen erzählen lässt. Unser Schiff wurde spontan umgetauft: Pace-Kaffee. ☕⛵

    Mit Wind im Rücken nach Unije
    Der Wind stand perfekt, und wir machten gute Fahrt. Um 12:30 erreichten wir Unije, eine wunderschöne Insel in der nördlichen Adria. Dort übten wir das Ankern – eine Fertigkeit, die man nicht erst dann meistern sollte, wenn es ernst wird. Nach einem kleinen Lunch kam der einstimmige Beschluss: Weiter nach Süden! Unser Ziel: Mali Lošinj.

    Der Autopilot – unser neuer bester Freund
    In der Zwischenzeit lernten wir unser Boot immer besser kennen – insbesondere den Autopiloten. Und was für eine Offenbarung das war! Plötzlich konnten wir uns kleine Pausen in der Sonne gönnen, ohne sich am Ruder die Füße plattzustehen und vom Wind eingefroren zu werden. Technik kann so schön sein.

    Um 18:00 Uhr erreichten wir Mali Lošinj und sicherten uns einen Premium-Liegeplatz der Extraklasse:
    🔹 Hinter einer Tankstelle – weil man ja nie weiß, wann man Diesel braucht.
    🔹 Rechts vom Supermarkt – weil Segler nie genug Brot, Bier und Butter haben können.
    🔹 Direkt vor einer Bar – weil… na ja, offensichtlich. 🍻

    Was will man mehr? Ein perfekter Abschluss für einen ereignisreichen Tag. Und morgen? Mal sehen, wohin der Wind uns weht. Stay tuned! ⛵😎
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  • Day 6

    Tag 6 – Segeltrimm, Safe Harbor & ein Ko

    March 20 in Croatia ⋅ 🌙 10 °C

    Tag 6 – Segeltrimm, Safe Harbor & ein Konzert auf hoher See

    Nach unserem gestrigen Marathon von 35 Seemeilen in 12 Stunden hatten wir uns eine kleine Luxus-Auszeit verdient: Schlafen bis 7:30 Uhr! 🎉 Wer Segeln kennt, weiß, dass das schon fast Ausschlafen deluxe ist.

    Der Tag begrüßte uns mit Sonne, milden 7 Grad und einem besonderen Extra: Musik aus der gegenüberliegenden Bar. Ein improvisierter Soundtrack für unseren entspannten Morgen, den wir ganz in Ruhe angehen ließen.

    Routenplanung – Mehr als nur eine Linie auf der Karte
    Was macht ein Segler, wenn er nicht segelt? Er plant, wo er als nächstes hinsegelt. Und das ist gar nicht so einfach, wie es klingt. Variablen wie Wind, Wetter, Strömungen, verfügbare Ankerplätze, Häfen und natürlich unser großes Finale – die pünktliche Rückkehr nach Marina Veruda am 28.02. um 18:00 Uhr – müssen bedacht werden.

    Ein wichtiges Detail: In zwei Tagen wird der Yugo (Scirocco) ordentlich aufdrehen, was bedeutet: Wir brauchen einen sicheren Hafen für mindestens zwei Tage. Unsere Wahl fiel auf eine Route Richtung Cres, aber für die heutige Nacht sollte eine Ankerbucht unser Zuhause sein.

    Frischwasser, Frühjahrsputz & der Osor-Kanal
    Bevor wir auslaufen konnten, gab’s noch Hausarbeit: Boot putzen & Frischwasser tanken. Seglerleben ist eben nicht nur Freiheit und Abenteuer – manchmal ist es auch einfach Wasserschleppen und Deck schrubben.

    Danach ging’s zum Osor-Kanal – eine faszinierende Wasserstraße, die die Inseln Cres und Lošinj trennt. Ursprünglich von den Römern angelegt, ist der Kanal heute eine schmale Passage mit einer Drehbrücke, die nur zweimal täglich öffnet. Ideal, um sich mal anzusehen, aber für unsere heutige Planung nicht relevant – also weiter!

    Perfekter Wind & Segeltrimm deluxe
    Endlich auslaufen! Der Wind? Westlich, 6 Knoten. Die Strategie? Autopilot an, Geschwindigkeit optimieren. Und hier muss endlich eine wichtige Crew-Funktion gewürdigt werden:

    🔹 Oliver – der Segeltrimm-Gott. Sobald er die letzten Feinheiten einstellt, geht’s schneller als geplant voran. Ein echter Vorteil, wenn man nicht nur stilvoll, sondern auch effizient unterwegs sein will.

    Mein Adriatischer Rockstar-Moment
    Dank des Autopiloten blieb endlich Zeit für ein ganz besonderes Highlight: Ich erfüllte mir einen Traum und spielte Gitarre auf offener See! 🎸⛵
    Die Adria, das Segelboot, der Wind – und ich mit der Klampfe in der Hand. Und das Beste? Niemand fühlte sich belästigt. (Oder Oliver hat einfach ein großes Herz für Nachwuchstalente – sagen wir’s mal so. 😆)

    Anker, Batterie & die große Frage der Nacht
    Pünktlich erreichten wir unseren Ankerplatz – einsam, wunderschön und komplett abgeschieden. Ein Stück kroatisches Paradies nur für uns. Doch jetzt wird’s spannend: Hält der Anker? Bleibt die Batterie stabil?

    Wir haben einen Notfallplan für den Fall der Fälle, aber bis dahin genießen wir einfach die Stille, das klare Wasser und das Gefühl, die einzigen Menschen auf diesem Stück Erde zu sein.

    Morgen geht’s weiter – hoffentlich ohne Mitternachts-Alarm wegen eines treibenden Bootes. 😅 Stay tuned! ⛵🔥
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  • Day 7

    Tag 7 – Zwischen Klippen und Katastrophe

    March 21 in Croatia ⋅ ☁️ 10 °C

    Tag 7 – Zwischen Klippen, Kaffeekanten und Katastrophenfantasie

    Die Nacht in der Ankerbucht Radoboj war wunderschön. Ruhig, geschützt, landschaftlich beeindruckend. Theoretisch 80 % sicher – was auf See etwa so beruhigend ist wie die Aussage: "Das Flugzeug ist zu 80 % gewartet." Entsprechend nervös gingen wir die Sache an.

    Unser Anker lag auf 12 Metern Tiefe, sauber eingefahren, das Manöver nach Lehrbuch. Nur: Unser Augenmaß war noch im Winterschlaf. Die Klippen sahen aus, als seien sie 20 Meter entfernt. Das klang knapp. Die Instrumente meinten allerdings, es seien 200 Meter. Kleine Differenz. Klassischer Anfängerfehler – zum Glück sind wir lernfähig.

    Zusätzlich aktivierten wir eine Ankeralarm-App, die uns warnen sollte, falls unser Boot einen heimlichen Ausflug Richtung Felswand unternehmen wollte. Trotzdem blieb die Sorge:
    Was, wenn die App versagt?
    Was, wenn ein plötzlicher Windstoß uns an die Klippen drückt?
    Oder schlimmer: Ein Leviathan, auferstanden aus den Tiefen der Adria, gierig nach Ankerketten und Charterbooten?
    Diese Gedanken begleiteten uns in die Kojen – flach atmend, mit einem "Gute Nacht" in fragender Tonlage.

    Eine Stunde später: Ankeralarm!
    Schock. Beide hellwach.
    Check: Alles okay. Die App war nur etwas empfindlich. Der Alarmkreis war zu klein eingestellt – 20 Meter, was bei 200 Metern Spielraum leicht hysterisch wirkt.

    Noch einmal an Deck, zur Sicherheit. Ich stand im Cockpit, als plötzlich ein großer Unterwasserscheinwerfer auf uns zukam. Der Leviathan? Nein. Nur ein Muschelfischer, der nächtlich seine Runden drehte. Aber die Fantasie war da – und sie hatte Überstunden.

    Die Nacht verging mit vielen Wachphasen, doch der Morgen kam, freundlich und mild.
    12 Grad, Sonnenschein, ein Hauch von Frühling auf dem Deck. Ich musste an Cat Stevens’ "Morning Has Broken" denken. Die Gitarre – noch kalt von der Nacht – brachte die Melodie leise an die Bordwand. Es war einer dieser perfekten Augenblicke, die man nicht plant.

    Auf nach Cres – Mit Rückenwind und Halse-Training
    Um 9:45 Uhr lichteten wir den Anker und setzten Kurs nach Norden, in Richtung der Stadt Cres auf der gleichnamigen Insel. Der Wind kam aus Süd, und so nutzten wir die Gelegenheit, um unsere Halse-Fertigkeiten aufzufrischen.
    Gefühlt 100 Halsen später saß das Manöver – fast schon in Perfektion.

    Dann ein Highlight: Ein Delfin! Kurz gesehen, nicht fotografiert, aber definitiv echt. Der Moment zählt mehr als das Foto, sagen wir mal.

    Cres sollte unser sicherer Hafen für den anstehenden Sturm werden. Der Yugo (Scirocco) steht bevor – ein feuchter, warmer Wind aus dem Süden, der mit ordentlich Energie im Gepäck anrollt. Windböen nahe Orkanstärke sind angesagt. Also: Schutz suchen.

    Um 18:00 Uhr erreichten wir Cres. Die Marina antwortete nicht auf Funk – der Ortshafen hingegen schon. Also liegen wir nun längsseits an der Hafenmauer, mitten im charmanten, pittoresken Städtchen Cres.

    Heute Nacht wird hoffentlich ruhig – morgen kommt der Sturm. Und wir sind bereit.
    (Und hoffen, dass der Leviathan beschäftigt ist.) 🐳🌬️⛵
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  • Day 8

    Tag 8 – Sicher vertäut in Cres

    March 22 in Croatia ⋅ 🌬 13 °C

    Tag 8 – Sicher vertäut in Cres: Zwischen Sakralbauten, Strudel und Sturmwarnung

    Unser Zufluchtshafen im Stadthafen von Cres erwies sich als kluge Wahl. Die kleine Bucht, gut abgeschirmt durch die umliegenden Hügel, bietet einen natürlichen Schutz vor Wind und Welle – exakt das, was man sich wünscht, wenn draußen der Jugo (Scirocco) zum Angriff bläst.

    Trotz dieser privilegierten Lage standen wir zweimal in der Nacht auf, um die Leinen zu kontrollieren. Nicht etwa aus übertriebener Vorsicht, sondern aus Respekt vor einem oft unterschätzten Detail: dem Tidenhub von rund 40 cm – an einer scharfkantigen Kaimauer. Wer möchte schon seine Festmacher durchscheuern lassen?

    Saharastaub für die einen, Sturm für die anderen
    Während in Deutschland vermutlich nur ein feiner Schleier Saharastaub auf Autos und Fenstersimsen liegt, peitscht der Wind hier zunehmend über die Adria. Für heute Nacht werden Böen bis 67 km/h erwartet, das entspricht Windstärke 8 – mit reichlich Energie und entsprechender Geräuschkulisse.

    Cres – venezianischer Charme und kroatische Gelassenheit
    Das Tagesprogramm war schnell beschlossen: Im Hafen bleiben. Cres selbst lässt sich wunderbar zu Fuß entdecken – und so besuchten wir unter anderem die Kirche der Heiligen Maria, deren Ursprünge ins 15. Jahrhundert zurückreichen. Die Struktur zeigt gotische Elemente mit barocken Erweiterungen – typisch für den venezianisch geprägten Teil der Adriaküste. Besonders beeindruckend: das schlichte, aber würdige Innere.

    Anschließend führte uns der Weg zum Franziskanerkloster aus dem 14. Jahrhundert, das oberhalb des Ortes liegt und neben seiner spirituellen Bedeutung auch eine angenehme Aussicht über die Bucht bietet.

    Planen, essen, nicht planen
    Den Vormittag starteten wir mit einem ausführlichen Wetter- und Routenbriefing, das sich als erstaunlich komplex herausstellte. Verschiedene Optionen klangen auf dem Papier gut – bis man auf die Wetterkarten für Regen und Gewitter blickte. Fazit des Meetings:
    Wir entscheiden morgen.
    Die nächste Besprechung ist angesetzt für den Kaffee um 08:30 – dann mit frisch aktualisierten Daten und neuen Argumenten.

    Der Rhythmus des Ortes
    Cres wirkt derzeit wie aus der Zeit gefallen. Keine Touristenmassen, dafür entspannte Einheimische, die ihren Kaffee in vollen Cafés genießen. Es ist diese Vorsaison-Gelassenheit, die Orte wie diesen so charmant macht.

    Mittags aßen wir in einem kleinen Restaurant frischen Fisch und Ćevapčići, serviert mit einer Selbstverständlichkeit, als sei jeder Tag ein Sonntag.

    Nachmittags beobachteten wir zwei mutige Surfer, die sich bei Windstärke 6 bis 7 über das 12 Grad kalte Wasser jagten. Ein eindrucksvoller Anblick – und eine willkommene Ausrede, sich anschließend selbst mit Kaffee, Baklava und einem winzigen Stück Torte zu belohnen.

    Ein Boot, das schnauft
    Zurück am Boot beglichen wir unsere Liegegebühr – 66 Euro für Strom und Stegkante. Kein Schnäppchen, aber für eine geschützte Nacht im Zentrum eines fast menschenleeren Ortes: vertretbar.

    Der Wind heult nun durch die Wanten, das Boot schaukelt. Wir haben alles noch einmal nachgezurrt und auf Sicherheit geprüft. Jetzt hoffen wir, dass unsere Seilkunst hält, während der Jugo draußen tobt.

    Bis morgen – wenn wir (hoffentlich) wieder entscheiden dürfen, ob wir entscheiden wollen. ⛵🍷
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  • Day 9

    Tag 9 – Sturmnacht, Gänsegeier und ...

    March 23 in Croatia ⋅ 🌬 13 °C

    Tag 9 – Sturmnacht, Gänsegeier und ein Boot namens Flat Frog

    Die vergangene Nacht erinnerte mehr an einen unruhigen Landeanflug bei Seitenwind, als an ruhiges Dahintreiben im Hafen. Der Jugo legte in den Böen noch einmal kräftig zu – Windstärke 8, Regen peitschte über das Hafenbecken, und obwohl wir hinter der Kaimauer gut geschützt lagen, schwankte die PACE wie auf offener See.

    Zweimal mussten wir raus, um die Leinen zu prüfen und nachzujustieren. Ein nasses, lautes, aber letztlich notwendiges Intermezzo. Dabei blieben wir erfreulicherweise an Deck und nicht im Wasser. Ein wertvoller Tipp kam von unseren englischen Nachbarn mit ihrer Bavaria 46: Fender unter die Leinen legen, um Scheuerstellen zu vermeiden und das harte Rucken zu dämpfen. Clever, simpel – und ab sofort Teil unseres Standardrepertoires.

    Noch eine Nacht in Cres – mit Geierbesuch
    Der Sturm wollte nicht weichen, also blieb uns kaum eine Wahl: Noch eine Nacht in Cres. Als uns Marc und Katherine, unsere Nachbarn auf der Flat Frog, vorschlugen, gemeinsam mit dem Taxi nach Beli zu fahren, um das dortige Gänsegeier-Zentrum zu besuchen, sagten wir sofort zu.

    Das Geier-Reservat in Beli

    Das "Beli Visitor Centre and Rescue Centre for Griffon Vultures" ist ein beeindruckendes Projekt, das sich dem Schutz der Gänsegeier (Griffon Vultures) auf der Insel Cres widmet. Diese majestätischen Vögel mit bis zu 2,80 Metern Spannweite nisten auf den Steilklippen der Westküste. Im Zentrum werden verletzte Tiere gepflegt und wieder ausgewildert – ein seltener und faszinierender Einblick in eine bedrohte Spezies, deren Lebensraum auch durch den Menschen bedroht ist. Der Geier verfügt über interessante Fertigkeiten wie z.b. kann er fast 14 Tage ohne Mahlzeit auskommen und kann mit seinen Augen aus 1000 m Höhe Gegenstände mit der Grösse von 7 cm erkennen. (Eigentlich auch Fertigkeiten, die uns als Segler sehr gut gefallen würden. Der Proviantvorrat für den Trip könnte drastisch reduziert werden und Brillen und Ferngläser wären auch nicht mehr notwendig....)

    Das Städtchen Beli

    Beli selbst ist einer der ältesten Orte der Insel. Auf einem steilen Hügel gelegen, mit Blick auf die Adria, ist es ein Dorf mit weniger als 50 Einwohnern. Die Gassen sind eng, gepflastert, und durchzogen von jahrhundertealter Geschichte. Einst war Beli ein bedeutender Ort der Liburner, später ein Zentrum römischer Präsenz – heute ist es eine Mischung aus verschlafener Charme und Öko-Tourismus.

    Der Ausflug war nicht nur landschaftlich beeindruckend, sondern auch menschlich bereichernd. Am Abend gingen wir gemeinsam mit Marc und Katherine zum Essen.

    Zwei Boote, zwei Wege
    Die beiden leben seit drei Jahren auf ihrer Bavaria 46 namens Flat Frog, nachdem sie ihre Wohnung in London aufgegeben haben. Von dort starteten sie ihre Reise ins Mittelmeer – langsam, bedacht, mit einem Auge fürs Detail und das Leben. Ihre Geschichten reichten von einsamen Buchten in Sizilien bis zu Stürmen vor Korsika – sehr inspirierend und mit einem angenehmen britischen Humor serviert.

    Morgen trennen sich unsere Kurse. Sie segeln Richtung Zadar, um dort Freunde zu treffen. Für uns geht es nach Norden, zurück Richtung Istrien.

    Die Westküste verspricht für die kommenden Tage günstige Windverhältnisse – und ganz ehrlich: Wir wollen am Freitag pünktlich um 18:00 Uhr in der Marina Veruda einlaufen. Die Frage, ob wir morgen in einer feinen Marina mit warmen Duschen oder in einer abgelegenen Ankerbucht landen, bleibt offen.

    Wie immer entscheidet das Abenteuer des Tages. ⛵🐦
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  • Day 10

    Tag 10 – Nebel, Navigationskunst und ...

    March 24 in Croatia ⋅ ☁️ 12 °C

    Tag 10 – Nebel, Navigationskunst und Olivenbäume

    Für heute hatten wir uns ein klares Ziel gesetzt: die Überfahrt über den Kvarner zurück nach Istrien. Der Wetterbericht sprach von leichtem Wind, allerdings genau aus der Richtung, in die wir wollten. Segler wissen: Das bedeutet kreuzen – also viele Wenden, Schräglage und konzentriertes Arbeiten am Wind.

    Um 10:00 Uhr liefen wir aus dem Hafen von Cres aus, durchquerten die vorgelagerte Bucht und fanden draußen auf See ideale Bedingungen: 10 bis 11 Knoten Wind, etwas bewegte See, alles bestens.

    Dann passierte es.

    Ich verließ kurz das Cockpit, um meine Jacke anzuziehen, da rief Oliver:
    „Wir stehen im Nebel.“
    Und tatsächlich – innerhalb weniger Minuten waren wir von dichtem Nebel eingehüllt. Die Sichtweite sank auf etwa 100 Meter.

    Unsere Navigationsausrüstung war gut, Radar hatten wir allerdings nicht. Theoretisch kein Problem – praktisch aber heikel, da uns größere Schiffe, Fischerboote oder andere Yachten ebenfalls nicht sehen würden. Die Wahrscheinlichkeit, auf einen 300-Meter-Tanker zu treffen, ist zwar gering, aber eine Begegnung mit Vorwarnzeit null wäre wenig romantisch verlaufen.

    Zurück nach Cres – diesmal mit Warmwasser-Luxus
    Sicherheit vor Stolz, entschieden wir – und kehrten um. Unsere Sehnsucht nach einer richtigen Dusche war inzwischen ohnehin beachtlich, also checkten wir in der nahegelegenen ACI Marina Cres ein.

    Die Anlage war – wie so viele Häfen in dieser Vorsaison – fast leer, aber bestens in Schuss. Beheizte Sanitäranlagen warteten auf uns, und ja: Es war ein Traum. Nach Tagen zwischen Salzwasser, Windjacke und Bordtoilette sind Warmwasser und Fliesenboden fast schon ein Spa-Erlebnis.

    Unser Anlegemanöver gelang souverän – ein sauberer „Side-to-Pride“-Move, der sogar die Marineros an der Pier kurz aus ihrer Routine riss.

    Wanderung mit Weitblick
    Der Nachmittag zeigte sich von seiner frühlingshaften Seite, und so machten wir uns bei 16 Grad auf den Weg in die Hügel hinter dem Hafen. Der kleine Pfad führte durch Olivenhaine, vorbei an Wacholderbüschen und friedlich grasenden Schafen.

    Entlang des Weges stießen wir auf zahlreiche alte Trockenmauern, typisch für die kroatische Küstenlandschaft.

    Kroatische Trockenmauern – stille Zeugen der Geschichte

    Die sogenannten „suhozid“ (wörtlich „trockenes Mauerwerk“) sind aus lokalem Gestein ohne Mörtel errichtete Mauern, die früher zur Abgrenzung von Feldern, zur Terrassierung und als Windschutz dienten. Manche sind Jahrhunderte alt, viele heute UNESCO-Kulturerbe. Sie erzählen von einem harten, aber geordneten Landleben, das bis heute in der Landschaft sichtbar bleibt.

    Oben angekommen wurden wir mit einem großartigen Blick auf die Bucht und den immer noch leicht über dem Wasser hängenden Nebel belohnt.

    Morgen: Neuer Anlauf Richtung Istrien
    Morgen wagen wir den nächsten Versuch. Der Wecker ist auf 07:00 Uhr gestellt, 08:30 soll abgelegt werden.

    Was uns erwartet? Wer weiß. Vielleicht Windstille, vielleicht Sonnenschein, vielleicht ein weiterer Nebelvorhang.
    Aber eines ist sicher: Wir sind bereit. ⛵🌫️🫒
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