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  • Day 131

    Chaitén

    March 2, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 13 °C

    In Chaitén angekommen, tun wir uns, Marie aus Österreich, die ich auf der Fähre kennenlerne, und ich, mit einem chilenischen Pärchen und einem Schweitzer für die Unterkunftssuche zusammen. Zusammen verbringen wir auch die nächsten zwei Tage.
    Unser erster Versuch, zum etwa 30-40 km entfernten Nationalpark „Parque Pumalín“ zu gelangen verläuft eher weniger erfolgreich 😃. Wir laufen etwa eine halbe Stunde an der Straße entlang, doch unsere Hitchhike-Versuche scheitern – vielleicht, weil wir schon komplett nass vom Regen sind und so beschließen wir, uns wieder auf den Rückweg zu machen. Immerhin werden wir auf dem Rückweg ein Stückchen mitgenommen 😊.

    Nächster Tag: Nationalpark, Versuch Numero zwei. Eigentlich sollte es einen Bus zwischen 7 und 8 Uhr geben. Zwei Franzosen, die etwa eine halbe Stunde vor Marie uns mir losziehen sind, als wir am Busterminal ankommen, schon weg und wir vermuten, dass sie diesen angeblichen Bus erwischt haben. Also begeben wir uns zur Straße zum Trampen. Für die ersten 20 km finden wir schnell ein Auto, das uns mitnimmt. Auf dem Weg überholen wir die Franzosen, die sich wohl doch auch zu Fuß auf den Weg gemacht haben. Als wir abgesetzt werden fahren die Franzosen wiederum an uns vorbei, aber auch nicht viel weiter, sodass wir uns mit ihnen zusammentun und kurz später von dem chilenischen Pärchen, welches sich eine halbe Stunde nach uns auf den Weg gemacht hat, eingeholt werden. Gemeinsam bekommen wir einen Lift auf der Ladefläche eines Baustellenfahrzeugs und kommen schließlich nach etwa einer Stunde alle gemeinsam am Ausgangspunkt des Vulkan Chaitén an.

    Dort erwartet uns ein Jurassic-Park-Ambiente mit riesigen Mammutblattpflanzen, saftig grünen Wegen inmitten abgestorbener Bäume, die bei dem überraschenden Ausbruch des Vulkans im Jahr 2008, bis zu welchem niemand wusste, dass es sich überhaupt um einen aktiven Vulkan handelt, durch die Hitze zerstört wurden. Das Dorf Chaitén wurde damals von einer etwa 15 cm hohen Ascheschicht bedeckt und durch etliche Erdbeben im Zuge des Vulkanausbruchs weitestgehend zerstört. Ein Weg, der fast überwiegend aus ziemlich hohen Baumstamm-Stufen besteht, führt und ca. 800 Höhenmeter auf den Vulkan. Anschließend trampen wir zu zwei weiteren Treckingwegen, die uns durch Regenwald zu Wasserfällen und 3000 Jahre alten Bäumen führen.

    In unserem Hostel haben wir nach diesem anstrengenden Tag einen geselligen Abend mit gemeinsamem Kochen und Melón con vino – einer Art Honigmelone, ausgehöhlt und gefüllt mit Wein, die in unserer Rund herumgereicht wird wie den Wein beim Abendmahl 😃.

    Nächster Tag: Versuch, Fahrräder auszuleihen. Erste Anlaufstelle hat keine Fahrräder mehr, zweite Anlaufstelle geschlossen, warum auch immer, dritte Anlaufstelle geschlossen, die vierte Anlaufstelle hat keine Fahrräder aber weiß, wo der Mann von der zweiten Anlaufstelle wohnt, bringt uns zu seinem Haus und klingelt ihn wach. Mit dem Fahrrad fahren wir entlang der Carretera Austral (glücklicherweise auf einem asphaltierten Abschnitt) in den südlichen Bereich des Nationalparks für einen weiteren kurzen Track. In Summe macht das dann knapp 60 km auf einem steinharten Fahrradsattel, an den wir beim Laufen und Sitzen auch noch ein paar Tage danach erinnert werden.

    Herausforderungen: Geduld – Öffnungszeiten und Busabfahrtszeiten sind nur grobe Richtlinien; körperliche Anstrengung – ein bisschen mehr Sport in den Wochen vor der Reise hätte nicht geschadet; sehr begrenztes Lebensmittelangebot ohne Preisauszeichnungen, welches wir uns zum Kochen täglich jeweils aus vielen unterschiedlichen Minimärkten zusammensuchen.

    Travelmate: Marie (Österreich)
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