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  • Day 147

    Puerto Natales / Torres del Paine

    March 18, 2017 in Chile ⋅ ☁️ 14 °C

    Zwei letzte Trecking-Tage, die wir uns nicht perfekter hätten gestalten können. Der Abschluss dieser Patagonien-Reise, im berühmt berüchtigten Nationalpark „Torres del Paine“.

    Dieser Park hat uns beide (unabhängig voneinander) ziemlich Nerven gekostet, da einem die Planung seit diesem Jahr, dank eines sehr undurchsichtigen Reservierungssystems mit drei verschiedenen Camp-Anbietern auf drei unterschiedlichen Webseiten, nicht einfach gemacht wird. Dazu kommen zahlreiche Spekulationen und Erfahrungsberichte, wie man sich auch ohne Reservierungen in den Park schmuggeln kann, falls man nicht alle notwenigen Reservierungen, die man zum Beispiel für den berühmten „W-Track“ braucht, findet.

    Da es uns zu blöd war, unsere ganze Reise auf diesen Park auszurichten und schon Monate im Voraus zu reservieren, haben wir uns freigemacht von dem Druck, diesen Park unbedingt auf diese klassische Art und Weise, als „W-Track“, indem man eine Route in Form eines Ws innerhalb von 4-5 Tagen mit gesamtem Gepäck abläuft (ca. 15-20 km täglich) und unterwegs in Camps schläft, zu machen.

    Vor Ort in Puerto Natales bekommen wir noch eine Nacht in einem Camp organisiert, von wo aus wir zwei Tagestracks – ganz ohne Gepäck schleppen! – unternehmen. Am ersten Tag führt uns eine etwa 22 km lange Wanderung entlang an dem wunderschönen „Lago Nordenskjold“ bis hin zu der Bergkette „Los Cuernos“ und zurück, mit wunderschönen Aussichtspunkten und einigen wackeligen Flussüberquerungen 😃.

    Zurück im Camp wird erst einmal lecker gekocht mit unserem ausgeliehenen Campingkocher- und Geschirr. Im Vergleich zu unserem letzten Camping-Abendteuer ist dieser Campingplatz richtiger Luxus! Toilette & Duschen, Mülltonnen, Sitzgelegenheiten und Waschbecken zum Geschirr spülen mit warmem Wasser – wuhuu! Nachts wird es trotzdem kalt, aber zum Glück frieren wir dieses Mal nicht ganz so sehr, es hat immerhin noch um die 5°C nachts.

    Sich im Dunkeln aus dem warmen Schlafsack zu quälen ist selbst bei der Aussicht auf super Wetter und ein leckeres Haferflocken-Bananen-Apfel-Frühstück wieder eine echte Herausforderung. Aber wir werden belohnt, mit einem grandiosen Sonnenaufgang gepaart mit Nieselregen, der uns einen tollen Regenbogen beschert.

    Gestärkt machen wir uns auf zu den 2800 m hohen Granitbergen „Torres del Paine“, Namensgeber und Hauptattraktion des Parks. Schon recht anstrengend, so 9 km bergauf und dann wieder 9 bergab – aber absolut wert! In etwa 3,5 der angesetzten 4,5 h schaffen wir es nach oben und genießen eine ausgedehnte und sonnige Mittagspause mit Blick auf die Torres und die davor gelegene Lagune bei noch sehr geringem Besucherandrang. Dabei erkennen wir zufällig Lukas wieder, mit uns vor zwei Wochen nach unserer abendlichen Fährenfahrt nach Chile Chico über Hostels ausgetauscht haben. Zu dritt machen wir uns wieder auf den Rückweg ins Camp, wo uns noch genügend Zeit bleibt um zu kochen, bevor es am Abend wieder mit dem Bus nach Puerto Natales geht.

    Herausforderungen: Sich freimachen, von dem Druck, dass man gewisse Dinge auf eine ganz bestimmte Art und Weise gesehen und erlebt haben MUSS, wenn man schon mal da ist.

    Fazit: Auf die vielen Fragen von wegen: Welche Route macht ihr? Auch das „W“? Antworten wir nur noch: Wir machen das „V“ – eine Nacht, zwei relativ entspannte Tage ohne Gepäck zu schleppen, genügend Platz für Essen und relativ geringer organisatorischer Aufwand und genügend Energie, um die Schönheit des Parks richtig schätzen zu können, anstatt ihn nur als Häkchen auf einer Patagonien-Checkliste in Form eines anstrengenden mehrtägigen Tracks abzuhaken. Alles richtiggemacht finden wir 😊.

    Travelmate: Marie (Österreich)
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