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- Día 40
- viernes, 1 de noviembre de 2024, 10:16
- ☁️ 20 °C
- Altitud: 36 m
AustraliaHyde Park Barracks Museum33°52’11” S 151°12’45” E
Ein letzter Tag in Sydney
1 de noviembre de 2024, Australia ⋅ ☁️ 20 °C
Heute Abend geht es mit dem Greyhound Bus weiter die Küste hinauf. Vorher habe ich Gelegenheit, die letzten Dinge abzuhaken, die man in Sydney „gemacht haben muss“.
Top 1: Harbour Bridge. Statt des mittlerweile unbezahlbaren Bridge Climb gehe ich zu Fuß auf die Brücke und dann weiter auf den Pylon Lookout, der auch ein sehr interessantes Museum enthält.
Die ersten Ideen für eine Brücke gab es schon 1815. Es folgten jahrzehntelange Debatten darüber, ob eine Brücke, ein Tunnel oder nichts davon erforderlich wäre. Immerhin gab es ein prosperierendes und gut funktionierendes Fährensystem und ein Netz von Umgehungsstraßen. Von 1924-1932 wurde die Brücke dann endlich gebaut. Damit fiel die Bauzeit in die große Depression ab 1928, und der Brückenbau wurde zu einem wichtigen Mittel zum Erhalt der Wirtschaft. Alleine 1.400 Menschen waren die gesamte Bauzeit hindurch durchschnittlich direkt im Brückenprojekt angestellt, viele weitere bei Subunternehmen und Zulieferern. Die Arbeiter riskierten Gesundheit und Leben: Sicherheitsnetze, Helme oder Gehörschutz gab es nicht. Und die ganze Stadt schaute gebannt dem Bau zu. Am 19.3.1932 wurde die Brücke eröffnet. Sie hatte damals eine Kapazität von 160 Zügen, 12.000 Autos und 40.000 Fußgängern - pro Stunde! Sie war damals die größte Stahlbogenbrücke der Welt. Und eine beeindruckende Silhouette im damals noch recht flachen Sydney. Neben der Kapazität war Schönheit immer auch ein Kriterium. Das ist gelungen. 😃 Die Pylonen bspw dienen in erster Linie der Optik. Seit 1992 gibt es zusätzlich einen Tunnel. Und dass die Fähren nach wie vor super funktionieren, konnte ich ja selbst bei meinem Ausflug nach Manly feststellen.
1988 waren übrigens die letzten für den Bau aufgenommenen Kredite abgezahlt. Die Brücke hat eine unbegrenzte Lebenszeit, aber natürlich muss sie kontinuierlich gepflegt und erhalten werden. Das kennen wir ja von unseren Brücken (nicht 😬).
Top 2: Hyde Park Barracks Museum. Das Museum ist super gemacht: immersiv, informativ und auch noch gratis inklusive Audioguide in frei wählbarer Sprache. Schön für mich, aber schade für das Museum, dass ich hier fast alleine bin. Vielleicht müssten sie einen happigen Eintritt verlangen und erlauben, dass man sein Ticket vor Ort kauft und nicht nur online mit umständlicher Registrierung und Zeitslot Auswahl.
Die Hyde Park Barracks waren bis 1848 Unterkünfte für die Sträflinge. Mit harter körperlicher Arbeit mussten sie die junge Kolonie aufbauen. Dabei wurden heilige Plätze der First Nations für Bauprojekte der Kolonisten genutzt und für Mensch und Tier wichtige Ressourcen vernichtet. Zwei Weltanschauungen und Rechtssysteme kollidierten, mit blutigen Folgen vor allem für die First Nations. Ich finde es gut, dass das Museum nicht nur anschaulich über die Lebensumstände der Sträflinge informiert, sondern auch die Implikationen der Kolonisierung auf die schon zehntausende Jahre hier lebenden Einwohner anerkennt. Insgesamt habe ich das Gefühl, dass das weiße Australien einen guten Umgang mit diesem Teil der Geschichte pflegt, zumindest in Museen und touristischen Aktivitäten. In den diversen Stadtführungen und Touren, an denen ich teilgenommen habe, wurde das zumindest immer thematisiert.
Ungeplant: Anzac Memorial. Ich interessiere mich nicht besonders für Krieg, aber das gehört halt dazu und war nur ein kleiner Schlenker. Sehr gut gemacht finde ich das Untergeschoss. Dort sind in in den Boden eingelassenen Behältnissen Sand, Steine und Erde aus all den Schlachtfeldern enthalten, in denen Australier gekämpft haben. Ich bin - mal wieder - überrascht, in wie vielen Kriegen die junge Nation Australien schon beteiligt war. Als Deutscher denkt man bei Kriegsdenkmälern irgendwie spontan an den ersten und zweiten Weltkrieg, aber die spielen hier im Vergleich wirklich eine untergeordnete Rolle. Es ist alles dabei: Afghanistan, Irak, Gaza, Korea, Vietnam, unnatürlich auch der erste und zweite Weltkrieg.
Ungeplant: St Mary‘s Cathedral. Riesig und pompös. Muss an den vielen irischen Einwanderern liegen.
Top 3: Botanischer Garten. Hier hoffe ich auf Flying Foxes und auf Possums. Das war leider nicht erfolgreich, und der Durchgang zu Mrs Macquarie‘s Chair (Landspitze mit schöner Aussicht) war wegen eines Red Bull Events gesperrt.
Top 4: Känguru Steak im Orient Hotel (Tipp von Bradley, dem Guide der Walking Tour). War lecker. Und auf dem Rückweg waren dann auch die Flying Foxes da, die ihre Kreise über der Halloween Party im Hafenviertel The Rocks zogen. War irgendwie passend.Leer más






















Viajero
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