• Millaa Millaa, oh jaa!

    21 de noviembre de 2024, Australia ⋅ ☁️ 26 °C

    Für heute habe ich mir den Wecker noch ein bisschen früher als gestern gestellt und bin ein letztes Mal im fast noch Dunklen über den Campingplatz geschlichen. Natürlich ohne Kasuar. Nur das schon bekannte Känguru und die beiden Vögel. Dann habe ich mich noch mal aufs Ohr gelegt. Beim Frühstück habe ich überlegt, wie ich den Tag gestalten möchte. Ich habe ein paar Blogbeiträge anderer Reisender gelesen, aber das war nicht wirklich hilfreich. Da war ein Typ, der die ganze Zeit in der Hängematte lag und Haie geangelt hat. Und andere Leute, die nur Fotos posteten ohne Text dazu. Da habe ich dann doch lieber auf meinen Reiseführer und die vor der Reise gemachten Stichpunkte zurückgegriffen.

    Entschieden habe ich mich letztlich für einen Umweg über die Atherton Tablelands. Viel Zeit, um sie zu erkunden, blieb natürlich nicht. Zu gern hätte ich bspw das Bat Hospital gesehen, aber das geht nur im Rahmen einer Nachmittags stattfindenden Führung, und bis 18:00 Uhr muss ich in meinem Apartment in Cairns sein. Klarer Planungsfehler, denn das Hotel in Mission Beach hatte ich erst vor zwei Wochen gebucht, und das Bat Hospital stand schon vor zwei Monaten auf der Liste. Nächstes Memo an mich selbst: sollte ich trotz des anstrengenden Klimas noch mal nach Nord Queensland kommen, werde ich auf jeden Fall 1-2 Nächte in den Atherton Tablelands einplanen. Außerdem einen Aufenthalt im Norden von Cairns, um die dortigen Rock Art Sites zu besichtigen. Zwar gibt es solche über ganz Australien verstreut, aber sie sind so gut wie immer nur mit Allradantrieb und meistens auch nur mit einer geführten Tour zu besichtigen. So kommt es, dass ich tatsächlich seit Ubirr keine Aboriginal Rock Art mehr gesehen habe.

    Aber ich schweife ab. Ein Grund für meinen Umweg war, dem nach wie vor durch Zuckerrohrfelder geprägten Bruce Highway zu entkommen und einen Roadtrip durch attraktive Landschaft zu genießen. Dieser Plan ging voll auf. Es war ein wenig regnerisch, aber der Dunst machte die Berglandschaft, soweit sie sichtbar war, besonders interessant.

    Da ich tanken musste, machte ich einen außerplanmäßigen Stopp in einem winzigen Kaff namens Millaa Millas. Und ich muss sagen, allein das hat den Umweg schon gerechtfertigt. Es ist die Sorte Outback Städtchen, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Der Supermarkt war gleichzeitig Tankstelle. Meinen Kaffee holte ich mir in einem Laden, der ansonsten voll war mit Deko und Weihnachtsplunder. Gegenüber natürlich das obligatorische Militärdenkmal. Und dann besuchte ich das Historic Museum. Zwei kleine Räume, voll gestopft mit allem, was die Bewohner der Gegend so auf ihrem Dachboden gefunden haben. Alte Schreib- und Nähmaschinen, landwirtschaftliche Gerätschaften, medizinische Aufzeichnungen, Möbel... es war eine herrliche Mischung aus Museum und Kramladen. Komplett ohne Systematik, und dadurch erst richtig liebenswert.
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