• Cairns by Night & Flying Foxes

    23 ноября 2024 г., Австралия ⋅ 🌙 26 °C

    Ich spähe schon den ganzen Tag in jeden Baum auf der Suche nach Flughunden, denn ich würde diese zu gerne aus der Nähe und im Hellen sehen. Ich habe sie oft nachts im Flug gesehen, sie aber bis auf den einen gestern Abend noch nicht im Baum beobachten können. Leider bin ich an der Esplanade nicht erfolgreich, und auch nicht in den großen Feigenbäumen auf der Rückseite der Night Markets neben der Bibliothek, wo sie laut Reiseführer sitzen sollen. Diese Information habe nicht nur ich, sondern auch ein amerikanisches Pärchen, das ich bei meiner zweiten Runde später am Abend treffe. Auch sie sind auf der Suche nach Flughunden zu diesen Feigenbäumen gekommen. Offenbar haben diese ihren Schlafbaum gewechselt. Die Bäume selbst sind allerdings auch ganz interessant. Neben der Bibliothek stehen drei riesige Ficus Elastica. Hinter ihr, in einer Umzäunung, befindet sich ein noch größerer Ficus Benjamina. Wenn man sich den so anschaut, er hat ungefähr die selbe Größe wie die Bibliothek, ist der Hinweis, er sei als Zimmerpflanze nicht geeignet, fast schon überflüssig.

    Wir unterhalten uns lange über unsere Reise, zeigen uns Fotos und geben uns wechselseitig Tipps. Sie sind fünf Wochen unterwegs, waren aber auch in Neuseeland und wollen als nächstes nach Tasmanien. Entsprechend wenig überraschend ist es, dass sie schon zu dem Schluss gekommen sind, unbedingt noch mal nach Australien zu wollen. Bisher hatten sie noch nicht mal Kängurus.

    Ich ändere spontan meinen Plan und hole mir Abendessen beim Chinesen in den Night Markets. War billig, aber qualitativ eher lala. Wäre ich mal lieber zum dritten Mal zu dem Fischrestaurant gegangen.

    Danach finde ich endlich die ersehnten Flughunde. Das war am Ende ganz einfach. Ich habe gesehen, wie einer gelandet ist, und bin zu der Stelle hin. Dann habe ich gemerkt, dass es in dem Baum überall gewackelt hat. Alles Spectacled Flying Foxes. Ich habe sie lange beobachtet, wie sie da kopfüber hingen, Früchte und Blätter fraßen und sich von Ast zu Ast hangelten. Es sind faszinierende Tiere. Ein pelziger Körper, interessant gezeichnet. Der Kopf sieht tatsächlich aus wie der von einem Fuchs. Große glänzende Augen. Und dann diese riesigen ledrigen Flügel und ihre eigentümliche Fortbewegungsart. Obendrein sind sie wichtig fürs Ökosystem. Insbesondere im Regenwald setzen viele Bäume auf Flying Foxes für die Verbreitung ihrer Samen. Wenn man sich unter ihren Fressbaum stellt, riskiert man, getroffen zu werden. Von was möchte ich lieber nicht so genau wissen. Allerdings war es heute, anders als gestern, flüssig.

    Am nächsten Morgen gehe ich noch mal zurück zu dem Baum. Keine Flughunde. Offensichtlich ist das der Fressbaum und nicht der Schlafbaum. Die Beobachtung bei Tageslicht wird also auf eine andere Reise warten müssen.
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