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  • Day 39

    …nach Öland 🏝️💨

    July 18, 2023 in Sweden ⋅ ⛅ 20 °C

    Wir haben es geschafft: Wir haben Öland, von allen als schöne Insel gepriesen, erreicht.

    Gestern in Brevik, bein Einsteigen ins Auto hat Jano lange zurückgeschaut als wollte er fragen …. und Jul?

    Wir fahren an den Vätternsee, vorbei an wunderschönen Rapsfeldern. In Motala stossen wir auf den Göta-Kanal und schauen uns eine der über 50 Schleusen an. Der Kanal ist 190 km lang und ist eine Verbindung von der Nord- zur Ostsee. Er führt durch die beiden grossen Seen und ca die Hälfte wurde innert 22 Jahren durch 58‘000 schwedische Soldaten in Handarbeit (!!) gegraben und 1832 eröffnet. Er hatte insbesondere militärische Wichtigkeit und verkürzte den Weg von Göteburg nach Stockholm wesentlich.

    Wir entscheiden uns, gleich in Motala zu übernachten. Da der kleine, schöne Campingplatz voll ist, argumentieren wir mit unserem Heckzelt und dürfen bei den Zelten übernachten😀👍 …mit viel mehr Platz als die „richtigen“ Camper.

    Zuerst kommt der obligate Spaziergang mit Jano: Wir laufen durch den Fichtenwald an den Strand. In Motala befindet dich der längste Sandstrand Skandinaviens, der an einem See und nicht am Meer liegt. Angeblich badet so mancher Motala - Einwohner lieber im Varamobaden am Vätternsee als an der Copacabana. Das Wasser ist klar und sauber und heute infolge Starkwind recht wellig.

    Unser nächstes Ziel auf dem Weg an den Südzipfel von Öland ist Kalmar. Dort besichtigen wir das Schloss, das lange Zeit für Schweden sehr wichtig und zeitweise Sitz des Königs war. Erst 1397, nach Bildung der Kalmarer Union, welcher Schweden, Norwegen und Dänemark angehörten und die ein Gegengewicht zur deutschen Hanse bildete, wurde das Schloss eher für repräsentative Zwecke genutzt. Heute ist die Stadt ein grosses Touristenmagnet geworden, aber durchaus einen Halt wert.

    Wir folgen dem Wegweiser „Astrid Lindgren“ und denken an Pipi Langstrumpf: Stooopp! - so nicht: 4spurige Einfahrt zum Grossparkplatz und totale Vermarktung. Wir benötigen gut 20 Minuten alleine bis wir den verstopften PP-Ausgang erreicht haben und suchen sofort das Weite!

    Öland, die kleine Schwester von Gotland, ist wesentlich entspannter. Flach, eine der letzten naturbelassenen Karstflächen Europas, mit grossen Weiden voller Kühe, Schafe und Pferde; alle freilaufend. Der Wind pfeift über die lange und schmale Insel aber gleichzeitig hat sie die meisten Sonnenstunden im Land. Wir besuchen den Leuchturm an der Südspitze. Der lange Jan ist mit 41.6 m der höchste Leuchtturm Skandinaviens. Er wurde 1785 erbaut. Auffallend sind die vielen ganz einfachen Windmühlen, Wahrzeichen der Insel. Sie dienten zur Versorgung der Höfe mit Mehl. Sie symbolisieren Tradition und Kultur, zeigen von einer umsichtigen, naturverbundenen Denkweise und inspirieren uns zu einer gedanklichen Reise in die vortechnologische Zeit - welcher Kontrast zum heutigen hochdigitalisierten Schweden!
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