• Michael Eggers
July 2025

Seen seh'n

Der Bodensee-Königsee Radweg oder "Die Suche nach dem größten Cordon bleu" Read more
  • Trip start
    July 8, 2025

    Start

    July 8 in Germany ⋅ ☁️ 16 °C

    Ob ich weiß, auf was ich mich da eingelassen habe? Nein, nicht wirklich. Ein kurzer Moment von - tja, was: Größenwahn oder Naivität oder ?? und zack: ich werde den Bodensee-Königssee Radweg fahren. Natürlich nicht allein oder mit anderen "blutigen" Radtouramateuren wie ich einer bin. Nee, das wär zu einfach. Sondern mit Jürgen und Thomas: Jakobsweg-, Alpenüberquerungs- und dergleichen mehr- erfahren. Prost. Aber ich denke immer wieder: es gibt überall Bahnhöfe von denen überforderte, dehydrierte und muskelkater-zerstörte Möchtegern-Radler zurück ins Leben gebracht werden. Und ich verlasse mich auf die großherzige Rücksichtnahme meiner Mitradler. Heute mittag geht's mit dem Zug nach Lindau und morgen wirds dann rund😃Read more

  • Im Zug

    July 8 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    Wow, pünktlich nach Esslingen (!) und immerhin fast pünktliche Abfahrt in Esslingen, dafür ist's proppenvoll und bis Ulm haben wir einen exquisiten Stehplatz. Dann langts für einen Sitzplatz, dafür regnet es jetzt🤷‍♂️Read more

  • Lindau im Herbst

    July 8 in Germany ⋅ ☁️ 14 °C

    Pünktlich (!) in FrHafen (=modernstes DB-deutsch für Friedrichshafen) und auch in Lindau angekommen, Unterkunft gefunden und dann zur abendlichen Kohlehydrate- Versorgung. Immerhin es regnet nicht, nur irgendwer verwechselt hier Juli und Oktober - ich bin's nicht, es ist eindeutig das Petrus-Team. Aber das Glas ist ja halbvoll und morgen.... schaun mer mal.Read more

  • Nach der ersten Etappe

    July 9 in Germany ⋅ ☀️ 17 °C

    Der Tag beginnt nicht nach Plan. Statt Milch im Cappuccino kommt Wasser von oben. Und das nicht zu knapp, zum Ausgleich ist es immer noch kalt. Lindau im Herbst eben.
    Wir frühstücken so ausführlich wie möglich, aber es hilft nix: irgendwann müssen wir halt los. Heute stehen ca. 70 km und 1100 Höhenmeter auf dem Plan, nicht schlecht, vor allem die Höhenmeter😬.
    Erstaunlicherwese finde ich den - inzwischen nur noch leichten - Regen gar nicht als schlimm. Das hatte ich tatsächlich anders erwartet. So radeln wir durch Lindau und dann meist auf kleinen Strässchen ostwärts Richtung Immenstadt, unserem heutigen Tagesziel. Nach einer halben Stunde hört der Regen auf. Nach knapp 35 km ist es 12 Uhr und Zeit für die erste Pause. Danach verstehe ich, wo die 1100 Höhenmeter herkommen. Das ist richtig steil, puh und ich lerne als erstes: wenn ich mal ein neues Rad kaufe muss ich auf die Gänge achten. Während ich in meinem ersten Gang schwer in die Pedale treten muss, zirkelt Thomas bequem mit hoher Trittfrequenz als wär's eben. Grrr. Überhaupt: wir fahren zusammen los, egal wo, und nach 30 sec. Hat Thomas 100 m Vorsprung🤷‍♂️.
    Jetzt kommt manchmal die Sonne raus, das kommt gut und als es jetzt mal nur leicht bergan geht, kommt mir ein Textfragment aus einem uralten Autotest in den Kopf:" Steigungen bügelt er mühelos weg" yessssss! (Naja, es war schon nur leicht bergan). Wir fahren so durch die schöne Allgäuer Landschaft und gegen 3 Uhr sind wir in Oberstaufen, Zeit für gutes Stück Kuchen im Café Lässer. Dann ist höhenmetermässig das meiste geschafft und gegen 17 Uhr sind wir in Immenstadt bei unserer heutigen Unterkunft, einer Ferienwohnung. Die Suche nach dem größten Cordon bleu verläuft enttäuschend, aber die milde alte Marille macht das wett.
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  • Bis Füssen

    July 10 in Germany ⋅ 🌙 14 °C

    Heute morgen sieht das Wetter schon besser aus, auch wenn es noch etwas kühl ist. Nach gutem Frühstück (so, wollts ihr jetzt eure Handys essen oder frühstücken😬) geht's los und eigentlich gibts gleich mal wieder Höhenmeter. Ich merke doch eindeutig, dass ich gestern schon ein paar km und Höhenmeter gefahren bin. Das mit dem "Steigungen mühelos wegbügeln" is erstmal weg und leider wird nicht der Oberschenkel dick, sondern das Knie. Aber es hält sich in Grenzen und die Landschaft ist Allgäu-typisch schön mit seinen sanft geschwungenen Tälern und grünsaftigen Wiesen vor Bergkulisse. Am Rottachsee vorbei bis Nesselwang und Pause. Dann weiter bis zum Hopfensee zur nächsten Pause: Den Apfelstrudel hab ich mir echt verdient. Nach etwas Verweilen am See geht's die letzten 5 km nach Füssen ins Central City Hotel. Und heute sind wir erfolgreich: Angesichts des ersten Cordon bleus verblassen die Höhenmeter ganz schnell.Read more

  • Bis zur Waldschänke in Ried

    July 11 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute ist's kühl aber heiter als wir gegen halb zehn Füssen in Richtung Kochelsee verlassen. Immerhin, mein Knie hat sich berappelt 💪.Auf dem Plan stehen ca. 70 km und ca. 650 Höhenmeter. Die Route macht einen kleinen Schlenker an Neuschwanstein vorbei, das Schloss liegt einfach genial. Dann geht's eine ganze Zeit lang recht eben voran, bis wir nach vielleicht 10, 12 km zum ersten Anstieg des Tages kommen. Hm, irgendwie wird's dann doch an den Oberschenkeln schneller warm als gestern. Gegen 11 Uhr machen wir einen Abstecher zur Wieskirche, die ganz schön liegt und innen sehr aufwändig gestaltet ist. Am meisten beeindruckt mich die an die Decke gemalte Himmelspforte, sieht sehr echt aus. Dann weiter durch meist schöne Landschaft bis Bad Kohlgrub zur (ja!) Mittagspause. Bis wir fertig sind ist es 2 Uhr. booking hat zwar keine vernünftige Unterkunft am Kochelsee mehr aber das Touristenbüro vermittelt und das Hotel Waldschänke in Ried. Passt. Und weil der Regenradar sagt, es regnet noch ne Stunde, gehen wir 3 Schritte weiter ins Café. Guter Kuchen😋.
    Als wir sicher sind das der Regen durch ist, fahren wir weiter. Nach 10 Minuten ziehen wir die Regenklamotten an, erstaunlich wie kalt es auf einmal ist.
    Aber nach 20 Minuten ist es wieder trocken und wir schwitzen in der Sonne.
    Nach 80 km, davon die letzten 10 km auf Schotter durch Wald, sind wir gegen 17.45 Uhr an der Waldschänke und jetzt reicht es auch.
    Das Cordon bleu landet auf dem ersten Platz, gute Nacht.
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  • Mittagspause am Tegernsee

    July 12 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach schon wieder leckerem Frühstück so gegen viertel vor 10 Uhr bei heiterem Wetter los, es sind nur 18 km (wenn ich das vor 2 Wochen gesagt hätte...) bis Bad Tölz, Zeit für ein Mangoschorle (Bei dem Traktorfest in Bad Heilbrunn wollten wir dann doch nicht bleiben). Danach sind 15 km moderater Anstieg angesagt und das stimmt auch (wobei der geschotterte Weg nicht soo angenehm zu fahren ist) bis wir zum Steinberg kommen. Das ist das härteste, was ich bisher machen musste und dementsprechend "geht die Pumpe", aber irgendwann bin ich oben - und reif für 3 Wochen Strand. Von da geht's wirklich bergab bis zum Tegernsee und der Mittagspause.Read more

  • Samstag Abend in Fischbachau-Hundham

    July 12 in Germany ⋅ ☀️ 21 °C

    Bei schönem Wetter fahren wir weiter Richtung Schliersee. Thomas sagt noch:"Jetzt geht's nochmal richtig hoch (nochmal? Warum nochmal? Ich fahre hier ständig so steil hoch, dass es auch dem Fahrrad schlecht wird (fast jedenfalls). Inzwischen sind die Oberschenkel so mitgenommen dass ich mitten in der Steigung anhalten muß. Aber mit kurzer Verschnaufpause geht's dann hinauf ohne schieben!!!
    Überhaupt: ich merke, dass ich bei Steigungen jeden Tag früher runter schalte....
    Dann geht's um den Schliersee herum (nicht für Jürgen, der fährt eine Alternativroute) zu unserem heutigen Ziel: Haus Emmi in Fischbachau-Hundham. Heute sind wir schon nach knapp 67 km gut erledigt, aber ein Radler und eine Dusche bringen die Lebensgeister zurück. Auf zum alten Wirt, das Cordon bleu landet auf Platz 2.
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  • Beim Mühlwinklerwirt in Bergen

    July 13 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Findpenguins fragt ja bei neuen Einträgen immer: Was hast du so gemacht? Hm, was habe ich wohl so gemacht🤔 Ach ja, stimmt: Rad fahren! Und zwar hoch und runter und wieder hoch und wieder runter. Nach der Pause gings erst mal zackig bergab, dann haben Jürgen und ich mal eine kurze Thomas-Auszeit gebraucht (eher unfreiwillig 🤣) und dann gings lang aber moderat aufwärts durch den Wald (schee) und an der Landstraße lang (nedd so schee). Und obwohl die Oberschenkel schon gefühlt doppelt so dick sind wie am Anfang habe ich doch das Gefühl, leichte Steigungen wieder "wegzubügeln". Dann sind wir am Chiemsee und da gibt's erst einen Snack und dann später den ersten (traurig aber wahr) Bananensplit, der ist aber gut. Und das wir während des kurzen Schauers unter dem Schirm der Eisdiele sitzen ist auch gut. Dann ist es nur noch eine knappe Stunde bis nach Bergen, unserem heutigen Tagesziel. Bis dahin führt uns Google maps und das gerne auch mal durch tiefes Gras etc. Gegen 18.45 Uhr und nach ca. 78 km sind wir beim Mühlwinkler Hof, ein waschechter Kroate. Nachdem die Wirtin uns nach innen argumentiert ( deine Haare sind nass und hier zieht es...) hat, muss das Cordon bleu einer bescheidenen Grillplatte weichen. Die allerdings ruft unüberhörbar nach einer Verdauungshilfe. Gewährt.Read more

  • Hatz nach Berchtesgaden

    July 14 in Germany ⋅ 🌧 21 °C

    Weil der Wirt grade keine EC- Zahlungen entgegennehmen kann, fahre ich gleich mal 2 km in den Ort für Bargeld. Dann gehts um halb zehn bei km-Stand 359 meines Tachos und Getröpfel auf die letzte Etappe nach Berchtesgaden. Da das Wetter ab nachmittags schlecht zu werden verspricht, aber morgen vormittag wieder gut sein soll bleiben wir heute in Berchtesgaden und fahren morgen vormittag an den Königssee.
    Aber das Wetter meint es erstmal gut mit uns, es wird sonnig und so radeln wir zügig durch das Berchtesgadener Land, Jürgen voraus (vielleicht ruft die Ziellinie schon...). Nach einer Schorlepause in Teisendorf geht's mal wieder gut bergab und ich merke, dass ich auch höhere Geschwindigkeiten gewohnt werde. Hab ich am Anfang bei 50 km/h noch gebremst, zeigt der Tacho jetzt knapp über 60. Andererseits ist jeder Schwung wertvoll weil: die nächste Steigung kommt bestimmt. Kurz nachdem wir die Saalach überquert haben, machen wir Mittagspause, bevor ein - genau: Anstieg kommt. Genauer gesagt: Der Anstieg. Mit bis zu 12% Steigung.
    Zuerst noch durch die Bad Reichenhaller Fußgängerzone und dann fängts auch an zu regnen. Also im Regen bergauf Richtung Berchtesgaden und irgendwie ist es immer mehr wie eine Hatz - vielleicht weil wir glaubten dem Regen entgehen zu können. Nun gut. Bald bin ich nass und fertig, einmal muss ich absteigen und ein Stück schieben. Sobald ein Einkaufszentrum kommt, setzen wir uns erstmal ins Kaffee und warten ab. Als wir weiterfahren ist es tatsächlich trocken und wir schaffen es auch fast trocken zum Schwabenwirt. Der Tacho zeigt 428 km. So, jetzt erstmal trocknen und dann duschen😄
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  • St. Bartholomä

    July 15 in Germany ⋅ ⛅ 21 °C

    Noch 5 km und dann: Am Königssee!!! Nach 433 km (ok, die letzten 5 ohne Gepäck, das bleibt im unserem Hotel Schwabenwirt). Also für mich gar nicht schlecht😄. Und das Wetter spielt auch mit. Gleich eine Bootsfahrt auf den See bekommen und jetzt Cappuccino bei St. Bartholomä. Dann weiter zum Seeende bei Salet und zurück. Pause und Gepäck abgeholt, zum Bahnhof und just als wir einsteigen, fängts wieder ab zu regnen. Die Räder sehen - natürlich ganz im Gegensatz zu uns - nicht mehr so richtig frisch aus.
    Aber die DB zeigt sich von ihrer besseren Seite und bald sitzen wir im Zug nach Stuttgart.
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  • Epilog

    July 15 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Die Bahnfahrt war eher ereignislos, wir hatten sogar Sitzplätze. Zusammen. Ohne Reservierung. Und der Zug kam fast pünktlich in Stuttgart an. Genau.
    Am Hauptbahnhof haben sich dann unsere Wege getrennt, Thomas wollte partout nicht mit uns hochradeln.
    Jürgen und ich lassen uns nicht beirren und fahren in einem Zug zum Abschluss-Mangoschorle auf dem Vaihinger Marktplatz (Es wurde dann doch eine Teinacher Genusslimonade, aber die dafür mit discount). Dann die wirklich allerletzte Etappe in den Sommerwind. Finaler Tachostand: 451 km. Wie sagte doch der whalewatching guide in Island:"it doesn't get much better than that". Also.
    Das Wetter hätte besser sein können, obwohl wir nur wenig nass wurden.
    Die Ausrüstung hat gehalten, keine einzige Panne
    ohne Sturz, keine neuen Gelenkthemen
    Der Umfang meiner Oberschenkel schrumpft auch schon wieder.
    Ein Makel ist vielleicht die enttäuschende Bananensplit-Quote, aber da gibt's ja Abhilfemöglichken.
    Ansonsten war ich für diese Tour nicht fit genug, dennoch kann ich mir Wiederholung gut vorstellen - nicht zuletzt dank meiner Begleiter, die jederzeit die leider notwendige Geduld aufbrachten: danke euch, Jürgen und Thomas!!!
    So, Emma, Feierabend.
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    Trip end
    July 15, 2025