Satellite
Show on map
  • Day 12

    Der Abschied

    December 25, 2023 in Mauritius ⋅ ☁️ 29 °C

    Die Nacht auf Mauritius war ein Rausch der Sinne. Als wir unter der himmlischen Decke lagen, fühlte es sich an, als hätten wir einen magischen Kissenzauber erlebt. Die Decke schmiegte sich um uns wie eine warme, liebevolle Umarmung, die uns sicher durch die Nacht begleitete. Doch das Paradies hatte einen Haken - wir mussten uns viel zu früh aus unseren himmlischen Träumen reißen lassen, denn unser Flug nach Hause stand bevor. Um 6 Uhr sollte er abheben, und unser Wecker war gnadenlos. Schon um 5 Uhr klingelte er mit voller Wucht. Aus der Küche drangen die Klänge von klapperndem Geschirr und der verführerische Duft frisch gebratener Eier in unsere Nasen.

    Wir packten unsere Habseligkeiten zusammen und eilten zum Frühstück. Die zauberhafte Nonna hatte uns ein köstliches Frühstück gezaubert, das uns die Tränen der Dankbarkeit in die Augen trieb. Ein Gemüse-Omelett, so lecker, dass es schwer in Worte zu fassen ist, und dazu eine frisch aus ihrem Garten geerntete Papaya, die wir förmlich angebetet haben. Aber natürlich gab es auch Kaffee - heißen, dampfenden Kaffee, der uns trotz unserer noch schläfrigen Mägen schmeckte. Wir genossen jeden Bissen und jeden Schluck, aber die Sorge um unseren bevorstehenden Rückflug hing wie ein Damoklesschwert über uns.

    Online hatten wir bereits von möglichen Verspätungen erfahren, aber wir hatten keine andere Wahl, als unser treues Mietwagen-Gefährt um 6 Uhr zurückzubringen. So verabschiedeten wir uns um 5:45 Uhr von Nonna, und das war keine leichte Aufgabe. Es fühlte sich an, als würden wir ein Familienmitglied verlassen.

    Das Zurückgeben des Autos ging erstaunlich schnell vonstatten, und wir erfuhren, dass unser Flug mindestens bis 13:10 Uhr verspätet sein würde. Das traf uns wie ein Schlag ins Gesicht - sieben Stunden am Flughafen! Wir gönnten uns erst einmal einen Kaffee und beobachteten neidisch, wie die Condor-Passagiere eincheckten. Ihr Flug sollte um 17 Uhr deutscher Zeit landen, und wir beneideten sie zutiefst. Wir überlegten sogar, einen Flug zu buchen, aber die Preise stiegen in rasantem Tempo. Von 355 € pro Person stiegen sie auf über 400 € und dann auf unglaubliche 750 € pro Person. Das war selbst für uns, die wir uns in diesem Moment wie reiche Gören fühlten, zu teuer. Also entschieden wir uns gegen die Buchung und warteten.

    Das Einchecken verlief ohne größere Probleme, und wir erhielten die Information, dass wir uns ein kostenloses Kaffee und ein Sandwich aussuchen dürfen. Wir suchten uns etwas aus, aber das Essen war ungenießbar, so dass wir es leider entsorgen mussten. Das war wirklich tragisch, aber immerhin tranken wir unseren Cappuccino. Dann passierten wir die Sicherheitskontrolle.

    Dort wurde mein Koffer besonders gründlich kontrolliert, da ich verschiedene Chili-Saucen importieren wollte. Ich fühlte mich wie in einem Hollywood-Thriller, in dem es um das Schicksal der Chili-Saucen ging. Aber ich konnte alle Fragen beantworten, und schließlich durften die Saucen mitreisen. Ein wahrhaft heldenhafter Moment!

    Unsere Zeit am Flughafen verbrachten wir damit, durch die Duty-Free-Shops zu schlendern, uns mit den teuersten Produkten einzucremen und uns mit Parfüm einzusprühen. Und was tat Zusi? Natürlich kaufte sie sich Zigaretten - eine Gewohnheit, die nicht einmal auf einer paradiesischen Insel enden konnte.

    Nach endlosem Warten kam endlich unser Flugzeug an. Zusi hatte eine seltsame Faszination für Flugzeuge entwickelt, und sie hatte mir schon seit dem Vortag endlose Monologe über die verschiedenen Modelle und Technologien gehalten. Mein Interesse daran war begrenzt, aber ich tat so, als ob ich fasziniert war, um sie nicht zu enttäuschen. Wer weiß, wie viel von dem, was sie erzählte, tatsächlich der Wahrheit entsprach? Vielleicht hatte sie ein geheimes Flugzeug-Enzyklopädie-Lexikon im Gepäck.

    Wir sicherten uns Plätze direkt hinter der Scheibe und legten uns sogar auf den Boden, um einen noch besseren Blick auf das Flugzeug zu haben. Die Passagiere aus Frankfurt nach Mauritius liefen direkt vor uns vorbei, und es fühlte sich seltsam an, sie so anzustarren. Etwa eine Stunde später begann endlich das Boarding.

    Bevor es losging, holte ich mir einen Veggie-Burger bei Burger King, als Hommage an meine Ratte zu Hause namens Sim, die Burger King liebte. Dann begannen wir, unsere Optionen für den Anschlussflug zu überdenken. Es schien unwahrscheinlich, dass wir ihn erreichen würden, also rief ich SimSim an, unseren Engel auf vier Rädern, der uns in Frankfurt abholen sollte.

    Der Flugzeug-Innenraum war überraschend leer, nur etwa 50% der Sitze waren besetzt. Wir sicherten uns zwei Reihen und breiteten unsere Taschen aus, um unseren Platz zu markieren. Das Abenteuer begann um 12:30 Uhr, und wir waren bereit für alles, was kommen mochte.

    Wir sahen Serien (ich "White Lotus" und Zusi irgendeine obskure Flugzeug-Dokumentation - sie hatte definitiv eine seltsame Leidenschaft entwickelt). Wir bekamen Snacks und Getränke, aber sie wurden immer spärlicher. Die Flugbegleiterinnen schienen ein Geheimnis daraus zu machen, uns mit Getränken zu versorgen. Gerade Zusi und ich hatten ordentlich Durst und tranken, als gäbe es kein Morgen.

    Unsere Beine schmerzten und fühlten sich an, als wären sie in einem Folterinstrument gefangen. Wir konnten einfach keine bequeme Position finden, und es war, als würden wir auf kleinen Nadeln sitzen. Die Sitze schienen mit uns ein eigenartiges Spiel zu treiben, und unsere Beine krampften in einem absurden Rhythmus.

    Um die Zeit totzuschlagen, spielten wir Phase 10, und wie sollte es anders sein, ich gewann beide Partien. Der Flug zog sich endlos hin, und wir waren erschöpft, aber wir hatten keine andere Wahl.

    Schließlich landeten wir in Frankfurt. Alles, was zwischen mir und meinen geliebten Chili-Saucen stand, war die Bundespolizeikontrolle. Doch auch diese Hürde nahm ich mit Bravour, und die Saucen waren gerettet.

    Aber dann begann das größte Abenteuer, das an einen XXL Escape Room erinnerte: den Flughafen Frankfurt. Die Suche nach SimSim, unserem Engel auf vier Rädern, schien fast unmöglich. Wir irrten wie verlorene Seelen durch die endlosen Gänge und Flure, bis wir ihn schließlich fanden. Ein Küsschen zur Begrüßung, mehr gab es nicht. Die Enttäuschung war groß, aber wir waren einfach nur froh, ihn gefunden zu haben.

    Unser Flugzeug-Abenteuer endete, und wir fuhren nach Düsseldorf, um zusis Auto abzuholen. Dann ging es endlich nach Kleve, und wir waren zurück in unserer vertrauten Umgebung.

    Und nun, meine liebe Zusi, möchte ich dir ein großes Plädoyer halten. Mauritius war nicht nur eine Reise, es war ein wildes Abenteuer der Gefühle, ein Wirbelsturm aus Lachen und Tränen, ein Ritt auf der Achterbahn des Lebens. Und du, meine liebe Freundin, warst meine treue Begleiterin in diesem bunten Karussell.

    Ich möchte dir danken, dass du diese Reise mit mir geteilt hast. Du hast aus den einfachsten Momenten wahre Abenteuer gemacht. Deine Leidenschaft für Flugzeuge mag zwar seltsam sein, aber sie hat uns zum Lachen gebracht und uns durch lange Stunden auf Flughäfen geholfen.

    In all den Ecken meines Lebens, in denen ich mich verirrt habe, bist du immer an meiner Seite gewesen. Du hast mich zum Lachen gebracht, wenn ich weinen wollte, und du hast aus langweiligen Momenten unvergessliche Erinnerungen gemacht. Männer mögen vielleicht vieles sein, aber sie werden niemals so sein wie du und ich, meine liebe Freundin.

    Also lasst uns weiterhin Abenteuer erleben, lachen, weinen und gemeinsam durch das wilde Leben tanzen. Denn mit dir an meiner Seite ist das Leben einfach bunter, kreativer und lustiger. Und dafür bin ich dir unendlich dankbar. Cheers, meine Freundin, auf viele weitere Abenteuer, die uns noch erwarten!

    PS: Der attraktive Mann in den Bildern... Ja es ist Stefano
    Read more