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- Hari 7
- Sabtu, 16 November 2024 7:03 PTG
- 🌫 -2 °C
- Altitud: 901 m
SwedenLake Njulla68°21’42” N 18°43’25” E
Aurora Sky Station

Was für ein Abenteuer....
Erst eine 20-minütige Wanderung bei Schnee durch die Dunkelheit bis dem Sessellift. Dort dann in einen superwarmen Ganzkörper-Polaranzug eingekleidet werden (erinnert ein wenig an die Neopren-Ankleideaktion auf Island). Spätestens am Sessellift, der uns hochschaukelt (aber eher sehr angenehm und wackelfrei) stellt sich der Anzug als eine hervorragende Entscheidung raus, denn je höher wir fahren, umso windiger und kälter wird es. (oben sind es minus 12 Grad)... insgesamt ist die Fahrt doch sehr viel stressfreier als ich dachte. Vielleicht weil in der Dunkelheit das Gefühl von Höhe erst so gar nicht aufkommt?
Da diese SkyStation Tour mit 4-Gang-Abendessen eine exklusive Veranstaltung ist, bevor um 21 Uhr alle Polarlicht-Suchenden hier hoch dürfen, hat unsere kleine Gruppe von 6 Personen (ein Paar aus Schweden und eins aus Mexiko) das sehr urige Lokal da oben für sich allein (bei voller Belegung 35 - 40 Plätze). Es wird ein höchst spannender Abend für alle Beteiligten, denn es ist der erste Abend in dieser Wintersaison, in der das Lokal öffnet und das Personal (heute Abend anzahlmäßig mehr als Gäste) müssen sich als neues Team erst finden und koordinieren und erste Erfahrungen mit Gästen sammeln. Entsprechend läuft einiges ziemlich schief, was wir mit viel Humor zur Kenntnis nehmen und uns als Testgäste anbieten, die wohlgemeinte Empfehlungen abgeben (ausdrücklich keine Kritik) darüber was sie anders machen oder im Ablauf überdenken, besser koordinieren oder verbessern könnten. Alles davon wird freudig und dankbar angenommen, es ist ein reges Hin und Herlaufen zwischen unserem Tisch und der (Mini-)Küche hier oben auf über 900 Metern. Die Stimmung ist gut, die Menschen wahnsinnig nett, einen Hüttenhund gibt es auch und man wäre fast geneigt zu sagen, besser geht's nicht. Außer natürlich dem entscheidenden Faktor: das Wetter. Denn immer noch wäre ja das Hauptziel heute Abend Polarlichter zu sehen, an dem weltweit am meisten hochgelobten Ort mit der größten Wahrscheinlichkeit sie zu sehen aufgrund der ganz speziellen Wolkenverhälnisse auf diesem Berg Noulja (blue hole). Leider will das Wetter heute ganz offensichtlich was völlig anderes als wir, denn es zieht zunehmend zu, wölkt sich ein und starker Schneefall setzt ein... sieht zwar schön aus, gleichzeitig sieht man leider außer Schneetreiben überhaupt nichts mehr und selbst das, anfänglich noch recht optimistische Personal da oben, muss zugeben, dass die Wahrscheinlichkeit auf Polarlichter heute Nacht sich Richtung null bewegt... So schade.... aber es ist, wie es ist und wie gut, dass wir sie schon gesehen haben, sonst wären wir vielleicht doch eher enttäuscht gewesen. So genießen wir die Stimmung hier oben, den heißen Preiselbeersaft, die rührenden Bemühungen und die Verunsicherung des Personals (freundlich gemeint), bekuscheln und kraulen den Hund, genießen das Kaminfeuer und finden es dekadent auf weit über 900 Metern zu Abend zu Essen. Zählt unter once in lifetime.
Stefan: Und das Essen an sich ist - na ja, ok, hatten wir auf der Reise aber auch schon besser. Hier mal ein Wort (Agnes - weglesen!) Zum Elch und Rentierfleisch, das wir (nein ich) unterwegs in ganz unterschiedlichen Gerichten hatten: Lecker! Einmal auch ein bisschen wie Wild geschmeckt. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich es bei einer Blindverkostung auch als solches erkennen würde.
Lustig auch unsere ständige Suche nach den Sami - auch hier oben auf dem Berg (schließlich ist es ja Samiland). Aber der Kellner, den wir aufgrund indigener Züge fast auch so verortet hätten, stellte sich als Mensch von den Phillipinen heraus. Sollte hier gleich jemand über eine Wanderung schreiben, ist noch dazu zu sagen, dass Agnes die nach ein paar Stapfern im Schnee abgebrochen hat und zurück in die Komfortzone Sky-Station gegangen ist.
Agnes: Kurz vor Mitternacht gibt es noch eine Bergwanderung bei Schneetreiben und Schneesturm.... mit Stirnlampen (nur das rote Licht) steil bergauf, quer feldein, nix Weg oder geräumt... knietief in Schnee einsinken ist mit inbegriffen, ebenso wie regelmäßig abrutschen und im Schnee liegen. Dazu spannende Geschichten von unserer Guide-in über Tiere und Natur. Außerdem gibt es noch einen spannenden Vortrag über Entstehung der Polarlichter und deren geschichtliche Interpretation im Laufe der Zeit.
Da der Schneefall eher zunimmt, entscheiden wir uns nicht länger zu warten, sondern runterzufahren. Also rein in die Monster-Schnee-Overalls und los geht die Talfahrt durch den dichten Schneefall... schon ein sehr spezielles Erlebnis, das man nicht so bald vergessen wird. Spannend auch, wenn der Lift jedes Mal, wenn jemand oben einsteigt oder unten aussteigt, anhält und mal in der Höhe, im dichten Schneefall so herumhängt.... wenn es wenigstens die hochgelobte, tolle Aussicht aus Tal geben würde. So ist es eher eine Schneeflocken-Meditation mit warmen Gedanken gegen Kälte draußen. Auch nicht alltäglich, aber für einen stolzen Preis für 102 Euro pro Ticket wird durchaus was geboten.
Vollkommen eingeschneit kommen wir unten an, schälen uns aus den Overalls und machen uns auf den 20-minütigen Weg durch die Winterlandschaft nach Hause. Sind wieder dankbar um unseren warmen, wasserdichten und vor allem sehr trittfesten Hanwags und um die perfekte Merinoausstattung und die wasserdichten, warmen Jacken - da kann man im wahrsten Sinne sagen: perfekt für eine (weit jenseits vom) Polarkreis-Expedition!
Unterwegs sagt noch ein Schneehase gute Nacht und wir tun das dann auch sehr bald.... schließlich ist es inzwischen schon halb zwei Uhr!Baca lagi