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  • Day 2

    Maskat

    December 28, 2019 in Oman ⋅ ☀️ 25 °C

    In der Nacht vom 27. auf den 28. Dezember bringt uns Oman Air nach Maskat. 25 Grad, ein luxuriöser Flughafen, schon der erste Taxifahrer gastfreundlich und liebenswert... das fängt alles schon mal sehr gut an. ☺️
    Die ersten beiden Tage unseres Urlaubs sind für Omans Hauptstadt reserviert - auch wenn wir erst mal die „durchflogene“ Nacht mit Relaxen am Hotelpool wettmachen und am ersten Tag nur noch für ein kurzes Abendessen ins nächstgelegene Einkaufszentrum stolpern. Wobei „nächstgelegen“ nicht ganz richtig ist: im Umkreis von 500m gibt’s nämlich ungefähr 35 Einkaufszentren (Dramatisierung 😉). Die Omanis lieben es, dort ihre Freizeit zu verbringen. Bei 48 Grad im Schatten im Sommer auch kein Wunder!

    Am Morgen drauf holt uns dann Marwan für eine Stadttour am Hotel ab. Er ist noch Student und will später einmal mit Touristen arbeiten, aber „übt“ schon mal als Guide auf Airbnb. Sein jugendliches Alter und eine gewisse Scheu merkt man ihm noch an und es wäre schön gewesen, wenn er uns noch mehr über Land und Leute erzählt hätte. Aber auch so sehen und erfahren wir viel über Maskat. Zunächst besuchen wir die Sultan Quaboos Grand Mosque - die Hauptmoschee des Omans. Obwohl noch nicht mal 20 Jahre alt, gilt die Moschee als eines der prächtigsten und bedeutendsten Bauwerke des ganzen Landes und auch wir sind begeistert: überall weißer glänzender Marmor, vergoldete Kuppeln und blühende Gärten, wie man sie im kargen Oman eher nicht erwartet. Innen wartet die Moschee mit einem der weltgrößten Teppiche auf (fast 4300 Quadratmeter groß, 22 Tonnen schwer und bestehend aus 1,7 Milliarden (!) handgeknüpften (!!) Knoten) und darüber thront ein 8x14 Meter großer Lüster mit an die 1200 Lampen. Wenn der Sultan was baut, dann macht er‘s richtig. 🙌
    Das merken wir übrigens überall in Oman: es boomt! Sultan Quaboos hat in den letzten 50 Jahren aus einem eher rückständigen Land eine moderne Industriegesellschaft geschaffen. Und jeder Ort wächst und wächst immer weiter. Dem Erdöl sei Dank. 💰 Wie so oft auf Reisen, hat man deswegen auch hier das Gefühl, gerade noch rechtzeitig ins Land gekommen zu sein, bevor glattgebügelter Massentourismus den echten Oman verschluckt. Hoffen wir mal, dass auch bei diesem Thema der weise Sultan und seine Nachfolger weiterhin kluge Entscheidungen treffen.
    Aber zurück zu Maskat: nach der Moschee probieren wir mit Marwan typisch Omanische Süßigkeiten. Dabei handelt es sich um klebrig-zuckrige Gelees, gewürzt mit Safran, Kardamom oder Rosenwasser und vermengt mit verschiedenen Früchten oder Nüssen. Ein kleiner Löffel reicht zum Zuckerschock - mmmhhmmm! 😍
    Um auch gleich zu sehen, wo die Zutaten alle herkommen, bringt uns Marwan zum Markt an den Hafen. Obwohl gepriesen als absolute Sehenswürdigkeit, sind wir ein bisschen enttäuscht: das Angebot an Obst und Gemüse, sowie Fisch ist überschaubar und außerdem wurde alles vor ein paar Jahren mit modernen Markthallen überdacht. Nicht soooo ursprünglich. Im nahegelegenen Souq sieht es etwas traditioneller aus: im überdachten Gewirr aus Marktgassen bieten viele Händler allerlei Souvenirs an. Leider ist vieles davon nicht wirklich hochwertiger Plunder... den Horden an Kreuzfahrttouristen, die wie die Heuschrecken einfallen und plötzlich das arabische Stimmengewirr mit lautem Deutsch übertönen, scheints allerdings zu gefallen. 🙄
    Als nächsten Stop halten wir beim Bait Al Zubair Museum und machen uns über die Geschichte und Kultur des Landes schlau. Eine perfekte Gelegenheit um der mittäglichen Hitze zu entkommen. Danach schauen wir uns noch den Al Alam Palast an, den Sitz der omanischen Administration und natürlich das „Zuhause“ der Herrscherfamilie (sie ist an vielen Orten der Welt daheim und besitzt z.B. auch eine große Villa in Garmisch-Partenkirchen ☺️). Schade dass man die teilweise bunt-goldenen, teilweise schneeweißen Gebäude nicht von innen sehen kann. Zum Schluss unserer Tour gibt’s dann noch das erste traditionelle omanische Essen für uns: Shuwa Omani. Das ist zig Stunden geschmortes würziges Lammfleisch, dazu Gewürzreis, Hummus und Falafel - ein Traum!!! ❤️

    Am Abend machen wir dann noch zwei Entdeckungen: wir finden im Internet einen Tipp für ein Meeresfrüchterestaurant. Wir schlagen uns zu Fuß bis dorthin durch, was sich als gar nicht so einfach darstellt in einer Stadt, in der jeder Auto fährt. Aber wir schaffen es unbeschadet von Verkehrsinsel zu Verkehrsinsel und kommen ohne Stress bei unserem Ziel an. Das Restaurant liegt direkt neben einer wunderschönen Moschee, die beleuchtet gold und weiß im Nachthimmel steht. Wir haben sie schon ein paar Mal aus der Ferne bewundert. 👍
    Aber nun ist Zeit zum Abendessen und wir gönnen uns leckeren Hummer, Shrimps und gegrillten Fisch von toller Qualität und zu einem unschlagbaren Preis. Auch wenn sich scheinbar im Restaurant noch nie jemand Gedanken zum Ambiente gemacht hat (oder ist die Kühlhaus-Atmosphäre Absicht? 😂), so schmeckt das Essen doch absolut köstlich. Vor allem ist wieder jeder freundlich und zuvorkommend zu uns - eine Erfahrung, der wir noch ganz oft im Oman begegnen werden. 😊
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