Satellite
Show on map
  • Day 3

    Eine Seetag um das Schiff zu erkunden

    June 16, 2017, North Sea ⋅ ☀️ 12 °C

    Die Uhr wurde ein Stunde zurückgestellt und wir befanden uns gegen 8 Uhr mitten auf der Nordsee in Höhe von Wales. Im East Restaurant trafen wir auf ein nettes älteres Pärchen, die sich nach ihrer verzweifelten Suche nach einem freien Platz in zwei anderen Restaurants erschöpft neben uns niederließen. So ist das am ersten Tag an Bord. Alles muss sich noch einpendeln. Es war ihre erste Seereise mit über 70 Jahren. Kommen wir hier dem Klischee der Rentnerreise doch näher? Keine Sorge, diese Polarkreis-Tour beherbergt „naturgemäß“ tatsächlich mehr reifere menschliche Exemplare als andere Touren. Das erklärt sich zum einen an der Route, vor allem aber auch durch den Preis. Entsprechend hoch ist am ersten Tag der Informationsbedarf und der Beschwerdeindex, der sich durch eine lange Schlange an der Rezeption auf Deck 5 widerspiegelte. Hauptanliegen an diesem Vormittag: der Fernseher funktioniert nicht (technisches Problem das alle Kabinen für ein paar Stunden betraf) und die Frage, wie komme ich mit meinem Handy ins WLAN und damit ins Bordportal (in dem man die Anleitung liest). Daneben durften die notorischen lautstarken Nörgler natürlich auch nicht fehlen.

    Nach einem ausgiebigen Frühstück widmeten wir uns einer Fitnesseinheit im Body & Soul Bereich auf Deck 13. Laufband, Freihantel- und Rückbildungsübungen für einen Schwangerschafts- und einen Bierbauch standen auf dem Programm.

    Mäßig erfolgreich, würde ich im nachhinein sagen, saßen wir doch bereits um 14 Uhr mit einem kühlen Radeberger an Deck und ließen uns die Sonne auf den Pelz scheinen. Als Grundlage besorgte ich kleine Schnitzelchen, während meine Frau für Getränkenachschub sorgte. Was dauerte das denn solange? Mein Blick zu Theke ließ mich laut auflachen. Des Kellners Flirtversuch war eine Mischung aus „schöne Augen machen“ und „abfüllen“. Ersteres schien nicht zu funktionieren, zweiteres schon. Frau und Kellner gönnten sich bereits am Mittag den ersten Wodka. Ich kürze die Geschichte bis zum Abend ab: Wodka, Bier, eine gutgelaunte Schindler, Nachmittagsschläfchen.

    Nach dem Abendessen durchstöberten wir das Schiff auf der Suche nach interessanten Aktivitäten oder musikalischen Genüssen. Und da war er, der erste Interessenskonflikt. Weder der Discofoxabend in der AIDA Bar, noch die Hüttengaudi im Brauhaus oder selbst die schlecht besuchte Beachparty in der Anytime Bar konnten unser Interesse wecken. Und so blieben wir bei allen Stationen für eine kurze Zeit nur die außenstehenden Beobachter.

    1:47 Uhr, ein letztes Foto von Deck. Wir nähern uns der Mitternachtssonne.
    Read more