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  • Day 3

    Wir erreichen die Orkneyinseln

    June 16, 2017 in Scotland ⋅ ⛅ 14 °C

    Wir erreichen Kirkwall, den Hauptort der schottischen Orkneyinseln. Die Inseln beherbergen jahrtausend alte Anlagen, die alle zum UNESCO-Weltkulturerbe „Heart of Neolithic Orkneyinseln“ gehören, darunter befinden zahlreiche Steinkreise und Hügelgräber.

    Wir gehören nicht zu denen, die unbedingt als erste das Schiff für einen Landgang verlassen müssen, aber in Kirkwall lohnt sich das, wenn man auf eigene Faust unterwegs ist. Denn nur so hat man die Chance, um 10 Uhr für 10 Pfund die dreieinhalbstündige Hop on/Hop off Tour zu buchen. Die zweite Tour um 13 Uhr wäre nämlich schon zu spät gewesen, da das Schiff in unserem Fall um 16 Uhr den Hafen verließ. Unsere Tour führte uns bei bewölkten Wetter und teils Nieselregen zu Scara Brae, eine der besterhaltenen jungsteinzeitlichen Siedlungen der Welt, die in die Zeit zwischen 3.100 und 2.500 v. Chr. datiert wird und die direkt an der Skaill Bay liegt.

    Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Dorf rund 600 Jahre bewohnt war. Wiederentdeckt würde es nach einem schweren Sturm im Jahre 1850. Im Anschluss besichtigten wir das benachbarte Skaill House. Nachdem der zweite Earl von Orkney, Patrick Stewart, enthauptet wurde, wurde sein Anwesen an Bischof Graham übertragen. Nach dem er das Haus bauen ließ, lebten er und seine Nachkommen rund 400 Jahre dort.

    Innen gleicht das Haus einem Museum, in den verschiedenen Etagen und Zimmern gibt es Sammlungen allerhand Dinge aus verschiedensten Epochen. Die Zimmer beinhalten zum Teil noch originale Gegenstände des Bauherrn, wie zum Beispiel das Himmelbett des Bischofs.

    Die Geschichte des Hauses ist eng mit einem weiteren Vorbesitzer verbunden, William Graham Watts. Denn er war es, der Scara Brae nach einem Spaziergang nach dem Sturm auf seinen Anwesen entdeckte. Weiter ging es dann mit dem Bus zum Ring of Brodgar, einem Steinkreis, der zwar größer als das berühmte Stonehenge-Monumet ist, dafür aber auch unspektakulär. Kann man mal gesehen haben und die Landschaft drumherum geniessen, muss man aber nicht. Entstanden ist das Monument rund 2.700 v. Chr., 27 der ursprünglich 60 Steine sind noch erhalten.

    Zurück in Kirkwall besuchten wir noch die eindrucksvolle Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Rund um St. Magnus, besser bekannt auch unter dem Namen „Das Licht des Nordens“, liefen die Vorbereitungen für die Eröffnung des internationalen Musikfestivals. Highlight war der Besuch der norwegischen königlichen Familie und so war das Treffen mit Prinz Haakon und Prinzessin Mette-Marit auch das Gesprächsthema der „Echo der Frau“ und „Neue Revue“ Leserinnen beim Abendessen.

    Zum Abendprogramm gesellten wir uns ins Brauhaus, um die Karaoke Show zu verfolgen, bei der gleichzeitig die Teilnehmer für die Show „The Voice of the Ocean“ ermittelt wurden. Uih, das Publikum war grenzwertig und als der angetrunken Bayer neben uns lautstark zu Gröhlen anfing, verließen wir das Brauhaus für ein paar Minuten. Wir lernten Nina und Frank aus Gelsenkirchen kennen und mit ihnen wurde der Karaoke Abend noch ganz lustig, auch wenn wir nur Beobachter geblieben sind. Nach ein paar hauseigenen gebrauten Zwickel-Bier wollten wir noch in die Anytime Bar. Doch was war das? Um Punkt eins ging das Licht an und die letzte Runde wurde eingeläutet. Warum? Zu wenig Besucher. Was für eine Rentnerreise!

    Tipp: Kirkwall kann man gut auf eigene Faust erkunden. Darüber hinaus kann man in der hiesigen Touristikzentrale auch günstige Ausflüge buchen. Der frühe Gang von Bord lohnt, denn die von der Touristikzentrale angebotenen Ausflüge am Nachmittag können auf Grund der Abfahrtszeit des Schiffes nicht gebucht werden. Die Bustouren zu den Sehenswürdigkeiten der Umgebung starten im 10 Uhr.
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