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  • Day 6

    Besuch im Royal Automobile Museum

    November 6, 2016 in Jordan ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach dem Frühstück ging es mit dem Auto nach West-Amman, mit Zwischenstop im „Guten Tag“ Cafe. Wir wollten doch mal schauen, ob sich ein deutscher Auswanderer als Namensgeber entpuppt. Aber nein, das tat er nicht. Der junge jordanische Besitzer hat das Café so gennant, um die Absolventen der nahe gelegenen deutsch-jordanischen Universität anzusprechen und ihnen beim Vorbeifahren einen guten Tag zu wünschen und so die Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. Mit dem stylischen und modernen Ambiente ist ihm das bei uns schon einmal gelungen.

    Während wir nach etwas Suche die Autos und Motorräder im Royal Automobile Museum bestaunten, kündigte uns ein Mitarbeiter beim Museumsdirektor an. Die Ausstellungstücke reichen von den 1920er Jahren bis heute und zeigen eindrucksvoll die Motorsportbegeisterung der jordanischen Königsfamilie. Die Fahrzeuge sind im 1a Zustand und lassen jeden Auto- und Motorradfan das Herz schneller schlagen.

    Eine Ausflugstip für Jordanienreisende ist dieses Museum im jeden Fall. Am Mittag wurden wir dann ins Büro von Raja Gargour, dem Direktor des Museums gebeten. Er ist gleichzeitig eines der Gründungsmitglieder des Royal Motorcycle Clubs und bestaunte die Bilder und Artikel der Brüder Aufermann, die Heinz mitgebracht hatte. Leider vermutete auch er, dass es von Seiten der königlichen Familie keine weiteren Unterlagen zu den Brüden und ihrem Besuch in Jordanien gibt.

    Er sagte aber zu, in den anderen Nationalmuseen nachzuhören. Dafür hatte er Interesse am Kauf eines DKW 200 ccm Modells, mit dem die beiden Brüder diese Tour gemacht haben. Er könnte sich vorstellen eine Sonderausstellung zu machen und bat Heinz darum, in Deutschland nach einem entsprechenden Modell Ausschau zu halten und ihn zu informieren. Leider war es auch ihm nicht möglich Leihmotorräder für Touristen auf die schnelle zu besorgen. Er bekräftigte aber, das es über Israel möglich sei mit den eigenen Motorrädern einzureisen. Mit Souveniers verließen wird das Museum und fuhren über Madabar in Richtung Totes Meer entlang steiler Bergstraßen.

    Die Ma’in Springs Street hat ganz schön Gefälle, bot uns aber auch einen grandiosen Blick über das Tote Meer ins Westjordanland. An der Straße liegen Hammamat Ma’in (die heiße Quellen von Ma’in), eine weitere Sehenswürdigkeit der Gegend. Die Quellen liegen 264 Meter unter dem Meeresspiegel und werden durch die Erdwärme auf 63 Grad erhitzt. Wer will kann dort im teuren Evason Ma’in Hot Springs Hotel unterkommen.img_9717Wir fuhren die Küstenstraße weiter, aber weit und breit gab es kein Hotel. Es wurde dunkel und Fahren macht dann nur bedingt Spaß. Der Verkehr ist geprägt durch Lastwagen, deren Beleuchtung gar nicht mehr funktioniert, oder entgegenkommenden Autos, die einen so stark blenden, dass man die fiesen Bodenschwellen nicht mehr sieht. Mein Tipp, auch wenn der Vordermann 120 Km/h fährt, bleibt dran und folgt seiner Spur.

    Nach einem Zwischenstopp in einem Dorfsupermarkt wurde uns bestätigt, dass es hier weit und breit hier kein Hotel gibt. Also entschieden wir uns die rund 60 Kilometer nach Dana weiterzufahren. Mehr als die Hälfte steile Bergstraßen bei absoluter Dunkelheit. Das war allerdings angenehmer als mit dem Gegenverkehr.

    Unser Leih-Micra schraubte sich also Meter um Meter nach in die Höhe. Hier oben in den Bergen leben streunende Hunderudel, die nur darauf warten im Scheinwerferlicht laut bellend auf das Auto zuzulaufen. Überfahren habe ich an diesem Abend keinen. Glaube ich. Leider ließ die Ausschilderung zu wünschen übrig und als wir an einer Kreuzung fragend von links nach recht schauten, hielt ein Einheimischer und bot uns an, ihm bis nach Dana hinterherzufahren. Die nächste halbe Stunde folgten wir ihm und achteten auf seine Warnungen: bei jeder sich nahenden Bodenschwelle ging die Warnblinkanlage an, bei jeder scharfen Kurve der Blinker. Kurz vor der steilen Abfahrt nach Dana, trennten sich unsere Wege. Vielen Dank dafür.

    In Dana angekommen, war das Dana Tower Hotel schon voll belegt, im benachbarten Dana Hotel fanden wir dann noch ein Zimmer für 35 JD (45 Euro) inklusive Frühstück. Nach dem wir unsere Rucksäcke abgelegt hatten, zog es uns zum Buffet. Beim Abendessen trafen wir nicht nur das junge holländische Pärchen, die wir heute morgen im Ayola Hotel kennengelernt hatten und die morgen in Dana eine Trekkingtour starten wollten, sondern auch die zwei deutschen Jungs, die am Donnerstag neben uns am Tisch im Restaurant in Madaba saßen. Wir tauschten die ein oder anderen Reiserfahrungen und Besichtigungstipps aus.
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