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  • Day 1

    Abfahrtstag : Von Essen nach Egmond

    May 4, 2019 in the Netherlands ⋅ ⛅ 7 °C

    Vorwort:

    Die letzten Tage zuhause waren nicht wirklich das, was man eine harmonische Zeit nennen könnte – auch wenn unsere Social Media Beiträge auf eine „Heile Welt“ schließen lassen. Aber wer will seine Follower schon mit der harten Realität konfrontieren? Social Media soll insperieren, nicht deprimieren – deshalb lässt man die negativen Ereignisse oft einfach weg und postet die schönen Momente. Was andereres will die Welt doch auch gar nicht sehen. Aber auf Grund der Situation waren wir froh, den Alltag etwas hinter uns zu lassen zu können und dank der Großeltern auch eine babyfreie Zeit zu zweit verbringen zu können.

    Familienurlaube der Schindlers dienen für gewöhnlich als 1a-Grundlage für eine leichte Komödie, wie wir sie uns so gerne auch im Rathaus Theater Essen anschauen. Alleine die Tatsache, dass mein Schwiegervater gleich nach der Ankunft gegen die kurz vorher wieder geschlossene Terassentür des Ferienappartments knallte, würde einen tollen Auftakt der Szene auf eine Bühne darstellen. Natürlich wurde der Ehefrau gleich heimtückische Absicht unterstellt. Sehr zum Vergnügen der Tochter des Hauses, die sich vor Lachen nicht mehr einkriegte. Kennt ihr die Aufkleber von Vögeln auf Scheiben, die andere davon abhalten sollen dagegen zu fliegen? Rudis auf der Scheibe hinterlassener Stirnabdruck hatte die nächsten Tage für uns den gleichen Effekt.

    Ich überlege Hugo Egon Balder zu einer unserer nächsten Urlaube für ein paare Tage einzuladen und bin mir sicher, wir würden den Stoff in einer seiner nächsten Inszenierungen zu sehen bekommen.

    Samstag, 04.05.

    Abreisetag. Mit 13 Monaten ist es endlich soweit. Das Töchterchen schlief ohne Fütterungszeiten die Nacht durch und bescherte uns wie heute traumhafte Elternnächte. Nach knapp 15 (!) Stunden hörten wir ein vergnügtes Quieken aus dem Kinderzimmer und schälten uns gemeinsam mit unserer Tochter um 8:45 Uhr aus dem Bett.

    Um 10 Uhr düsten meine Schwiegereltern schon einmal los, um traditionell um 13 Uhr eine Portion Kibbeling zu sich zu nehmen und die Ferienwohnung in der Deenalaan Straße zu inspizieren. Rund zwei Stunden später folgten wir und obwohl schon eine Reisetasche bei den Eltern mitgereist war, platzte unser kompakter Audi A3 aus allen Nähten. Buggy, Kindernahrung, Bettzeug und der Lauflernwagen nahmen den größten Teil des Gepäcks ein und der Wunsch an einen Dachträger für unsere bereits vorhandene Dachbox flammte erneut auf.

    Da ich vergaß das Datenroaming im Smartphone zu aktivieren und nicht bemerkte, dass sich unsere Navi-App dadurch seit überschreiten der Grenze nicht mehr aktualisierte, folgte ich zielgerichtet 40 Minuten der gleichbleibenden Angabe „noch 33 Kilometer“ geradeaus, während Frau und Kind friedlich schlummerten. Erst nach dem Kreuz Utrecht war ich mir sicher, dass die A12 nicht mehr weiter unser Weg sein konnte und bemerkte den technischen Fehler. Also, Roaming ein und siehe da: durch das Wenden und den damit verbundenen Umweg hatte ich uns zwanzig Minuten Zeitverlust eingehandelt. Und genau diese Minuten der Verspätung waren es, in denen unsere Tochter hinten im Auto zu nölen anfing. Aber zugegeben, sie hatte die Fahrt ohne Pause insgesamt super gemeistert. Das ließ mich hoffen, dass wir die Fahrt im Juni nach Südtirol ebenfalls stressfrei in zwei Etappen schaffen würden.

    Den Nachmittag verbrachten wir damit die Autos und die Taschen auszupacken, die Zimmer aufzuteilen, uns über den schönen Ausblick von der Terrasse zu freuen und machten einen kurzen Abstecher zum Strand.

    Gegen Abend wurde von der sehr herzlichen Vermieterin noch das Reisebett gebracht und mit der Matratze und dem Bettzeug von zuhause sollte unsere Tochter gut einschlafen können. Infos zum Appartment und zur Buchung findet ihr bei: www.ferienwohnungen.de.

    Um 18 Uhr trafen wir im nahegelegenen Vlackbij Restaurant (www.restaurantvlackij.nl) ein. Das wirklich gute Essen war ein optimaler Einstand in den Urlaub, den mein Schwiegervater und ich nach der zweiminütigen Schweigeminute anlässlich des „Nationale Dodenherdenking“ (nationaler Totengedenktag) noch mit ein paar Gläsern Bier und einem guten Genever ausklingen ließen. Mama, Oma und Josefine war gegen halb acht bereits aufgebrochen, um das übermüdetet Kind ins Bett zu bringen und haben von dem durch mich umgeschmissenen Genever Pinchen und den „Lebemann-Geschichten“ meines Schwiegervaters erst am nächsten Morgen erfahren.
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