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  • Day 3

    Zum Balcon del Mirador und Roque Nublo

    October 30, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 26 °C

    Ausflugstag. Schon um 8:30 Uhr starteten wir zum San Fernando Wochenmarkt, der immer mittwochs und samstags zum ausgiebigen shoppen von gefälschten Produkten und sonstigen Krimskrams einlädt.

    Die innenliegenden Markthallen waren allerdings geschlossen und wie wir abends erfuhren, sollen diese auch abgerissen werden. Ich setzte mich nach einiger Zeit ab, um einen Kaffee zu trinken und staunte nicht schlecht, als die Damen ohne etwas zu kaufen nach nur einer Stunde zu mir stießen.

    Nach einem gesunden Frühstück mit Toasti und Pommes packten wir unser schlecht gelauntes Kind ein und fuhren zurück zur Bungalowanlage. Ich ließ meine Begleiterinnen raus und startete meinen Tagestrip entlang der Westküste der Insel.

    Mein Weg führte mich allerdings von dort aus direkt auf die Autobahn GC 1 und weiter auf die GC 200 zum rund 60 Kilometer entfernten Hafen Puerto de la Aldea.

    Die Serpentinen sind ideal zum Motorradfahren. Doch leider gibt es entlang der Strecke immer wieder Gedenktafeln, die an tödlich verunglückte Motorradfahrer erinnern. An einem Aussichtspunkt schaute ich mir eine dieser Erinnerungsorte genauer an, im Hintergedanken froh, dass mir außer zwei leichten Unfällen in meiner 20-jährigen Motorradzeit nicht mehr passiert war.

    Der kleine Fischerhafen ist bekannt für seine guten Fischgerichte. Direkt am Hafen grenzt Kiesstrand, der Playa de la Aldea, an dem sich heute in der Brandung die Wellen imposant überschlugen.

    Ich spazierte am Pier zum Leuchtturm entlang und genoss die Ruhe. Bis auf zwei Samtpfoten und ein paar Krebse traf ich hier auf keine Touristen.

    Wer Mitte September auf Gran Canaria ist sollte sich am 11. September die Fiesta del Charco in der Bucht neben dem Hafen nicht entgehen lassen. Ein traditionelle Fest bei dem die Einheimischen versuchen, mit bloßen Händen Fisch in der Lagune zu fangen.

    Rund eine Stunde später traf ich am neun Kilometer entfernten Aussichtspunkt Mirador del Balcón ein und wurde prompt mir einem kostenlosen Stück Mandelkuchen am Spieß von dem Herrn mit dem Stand zum Kauf eines Kaffees verleitet.

    Die zwei Euro fand ich jetzt nicht unverschämt teuer, auch wenn Touris im Internet wegen der Preise von Abzocke sprachen. Mit dem heißen Kaffee in der Hand betrat ich den „Balkon“ und hatte aus 400 Meter Höhe einen herrlichen Blick auf den „Drachenschwanz“, die abfallenden Steilklippen im Westen von Gran Canaria. Es wehte eine kühle Brise, aber bei November-Temperaturen von 26 Grad im Schatten, tat diese ganz gut.

    Von dort aus führte mich mein Weg weiter zum Playa de Sotavento, den ich allerdings nur für einen Schnappschuss besuchte.

    Mit dem Auto muss man die Serpentinen verlassen und einen Schotterweg entlang der Hänge bis zum Ende fahren und noch ca. 5 Minuten zum Kiesstrand hinabklettern. Aufgrund meiner Tagesplanung hatte ich leider keine Zeit für einen Sprung ins Meer, deshalb blieb es bei einem Fotostopp.

    Das nächste Ziel war rund 45 Kilometern entfernt. Auf diese Weg über die Serpentinen empfehle ich euch noch Stopps an den Aussichtspunkten Caldera de los Pinos der Galdar und am Mirador Degollada de Las Palomas einzulegen. Bei ersteren blickt ihr in den Norden Gran Canarias und auf die Kraterkegel der Vulkanlandschaft. Beim zweiten schaut ihr auf die Caldera de Tejeda. Diese Schlucht bildet die Grenze der Gemeinden Tejeda und Valleseco. Am Rand dieser Schlucht findet ihr die Höhlen „Cuevas del Caballero” und “Cueva de los Candiles”, archäologische Überreste der Ureinwohner der Insel.

    Ich erreichte das vorletzte Ziel meines Tagestrips auf 1500 Meter Höhe. Cruz der Tejeda. Von der Terrasse des öffentlichen Restaurants des Hotels PARDORES de Cruz de Tejeda und den angrenzenden Aussichtspunkten hat man einen tollen Blick auf die Landschaft.

    Der geografische Mittelpunkt der Insel ist ein beliebter Treffpunkt, gerade für Motorradfahrer, die sich die umliegenden Serpentinen hochschlängeln. Neben ein paar Bars gibt es hier allerdings nicht viel zu sehen. Vielmehr ist der Ort auch Ausgangsort für Wanderungen.

    Aber angetan hat es mir der Außenpool des Hotels, der wie ein Balkon aus dem Berg herausragt und heute auch für Besucher gut zu sehen ist. Noch bis vor zwei Jahren war das Hotel in den schattigen Wäldern gelegen, die aber durch die Brände 2017 und 2019 zerstört wurden.

    Mein letztes Ziel, nicht weit entfernt, war der Besuch einer Kultstätte der Ureinwohner. 80 Meter hoch, auf rund 1800 Meter Höhe. Er ist einer der größten natürlichen Felsen weltweit: der Roque Nublo!

    Vom Parkplatz an der GC-600 sind es noch 1,5 Kilometer zu Fuß über teils steinige Pfade mir einigen wenigen steilen Passagen. Das Naturdenkmal ist nicht nur Ziel sondern auch Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderwege. Manch einer traut sich sogar barfuß über die steinigen Wege.

    Bei guter Wetterlage kann man von hier oben sogar den Vulkan Teide auf Teneriffa sehen.

    Nach 1 1/2 Stunden verließ ich den Wolkenfelsen wieder und fuhr noch ca. 1 Stunde zurück nach Playa del Ingles, denn dort wartete schon meine Familie auf mich, startklar zum Abendessen.

    Unsere Wege trennten sich. Während die Damen des Hauses beim Chinesen aßen, gab’s für die Männer Burger und Bier in der Sportsbar „Kölsches Eck“ beim DFB Spiel Dortmund vs. Gladbach. In den ersten 70 Minuten musste ich aufpassen nicht einzuschlafen, der Tag hatte mich geschafft. Aber nach dem das erste Tor gefallen war und meine Tochter kurz zu Besuch kam, wurde es wieder spannend.

    Auf einen glücklichen Sieg meiner schwarz-gelben Truppe, wurde Mitternacht noch zusammen mit meinem Schwiegervater, Wirt Rudi und seiner Julia auf meinem Geburtstag angestoßen.
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