• Kecskemét, Ungarn

    October 15, 2023 in Hungary ⋅ ☁️ 14 °C

    Nach dem Frühstück haben wir einen kurzen Abstecher in die Stadt gemacht, die für ihre zahlreichen Kirchen auf engstem Raum bekannt ist. Als nächstes stand Bratislava auf unserem Reiseplan.

    Kecskemét, auch als "Ziegengang" übersetzt, ist eine Stadt in der Großen Ungarischen Tiefebene und der Hauptort des Komitats Bács-Kiskun. Mit einer Bevölkerung von rund 110.000 Menschen (Schätzung von 2007) ist sie die achtgrößte Stadt in Ungarn. Kecskemét liegt südöstlich von Budapest und nordwestlich von Szeged, etwa 85 km von beiden entfernt, sowie etwa 95 km nördlich der serbischen Grenze bei Röszke.

    Die Geschichte von Kecskemét reicht weit zurück, bis in die Bronzezeit um 3000 v. Chr. Archäologische Ausgrabungen haben ein Urnenfeld aus dieser Zeit sowie avarische Gräber während des Baus eines Piaristen-Gymnasiums ans Licht gebracht. Die Stadt wurde erstmals 1368 als solche erwähnt.

    In der Zeit der Türkenherrschaft blühte Kecskemét auf und genoss Selbstverwaltungsrechte. Die Rinderzucht und der Viehhandel, sowie Handwerkskünste wie Kürschner- und Kunstschmiedearbeiten, trugen zum Wohlstand bei.

    Nachdem Kecskemét 1710 an Österreich fiel, blieb es bis 1867 unter dessen Herrschaft. Mit dem Ausgleich von 1867 erlangte Ungarn Gleichberechtigung im Habsburgerreich, das nun Österreich-Ungarn hieß.

    Die Stadt befreite sich 1834 von den Pflichten gegenüber den Grundherren und begann, Großgrundbesitz in Parzellen aufzuteilen. Dies führte zur Entstehung von Einzelhöfen in der Puszta, die bereits um 1900 von der Hälfte der Stadtbevölkerung bewohnt wurden.

    Die blühende Landwirtschaft und der Aufschwung des Gewerbes seit dem Ausgleich von 1867 führten zur Entstehung eines Großbürgertums, das das Stadtzentrum um die Jahrhundertwende mit Jugendstilbauwerken bereicherte.

    Am 8. Juli 1911 wurde Kecskemét von einem schweren Erdbeben erschüttert, das erhebliche Zerstörungen verursachte.

    Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Kecskemét Teil des unabhängigen Königreichs Ungarn, später der Volksrepublik Ungarn (1946-1989) und schließlich der Republik Ungarn, die 2004 der EU beitrat.

    Im Jahr 1950 erlangte die Stadt administrative Bedeutung, als sie zum Komitatssitz des flächenmäßig größten Komitats Bács-Kiskun wurde, eine Rolle, die sie auch nach dem Ende des Kalten Krieges 1988/89 beibehielt.
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