• Piranha-Angeln

    18. april, Brasil ⋅ ☁️ 30 °C

    Am Nachmittag ging es noch einmal mit dem Zodiac raus – an dieselbe Stelle wie am Morgen, aber mit ganz anderer Mission: Wir wollten Piranhas angeln. Jeder bekam eine einfache Handangel: ein Stück Holz mit Schnur, Haken und ein paar Fleischstücke als Köder. Klingt simpel, war aber gar nicht so leicht.

    Zuerst tat sich lange nichts. Wir wechselten mehrmals die Stelle, die Sonne brannte, das Wasser war warm – so warm, dass unser Köder gefühlt schon durchgegart war, bevor ein Fisch überhaupt zuschnappen konnte. Trotzdem herrschte gute Stimmung an Bord.

    Und es gab viel zu sehen: In der Nähe jagten Delfine und Seeschwalben, immer wieder tauchte etwas auf oder sprang kurz aus dem Wasser. In den Bäumen entdeckten wir sogar ein Faultier, das gemächlich über einen Ast kletterte – ein ruhiger Gegenpol zu unserem aktiven Treiben im Boot. Dazu wie immer viele Vögel: farbenfrohe Aras, kreischende Papageien und elegante Reiher.

    Nach einiger Geduld hatte unser Boot dann doch Erfolg: Am Ende konnten wir einige Fische fangen. Auch wenn bei uns ausschließlich Welse an die Angel gingen und kein einziger Piranha, waren wir ziemlich stolz auf unseren Fang. Die Tiere wurden natürlich nach kurzem Anschauen wieder vorsichtig zurück in ihren Fluss entlassen.

    Es war ein entspannter, unterhaltsamer Ausflug – nicht unbedingt ein großer Fang, aber ein echtes Amazonas-Erlebnis. Und wieder einmal zeigt sich: Am besten funktioniert der Tag hier, wenn man sich treiben lässt – genau wie das Wasser, das uns umgibt.
    Les mer