• GG72
  • Tamara Gerner
April 2025

Amazonas 2025

Einmal den Amazonas hochfahren - von der Mündung in Brasilien bis nach Peru. Davor ein paar Tage Rio, danach die Restaurants in Lima austesten. Urlaub! Baca selengkapnya
  • Awal trip
    3 April 2025

    Jetzt geht’s los!

    3 April, Jerman ⋅ ☀️ 16 °C

    Früh am Morgen bin ich mit meinem Fotorucksack nach München ins Büro gestartet. Gegen Nachmittag ging’s dann weiter zum Flughafen.
    Kurz darauf kam auch Tamara – sie kam mit dem Auto und dem Gepäck: 18 und 21 Kilo. Passt!
    Unser Flug mit ITA bringt uns zunächst nach Rom. Dort haben wir etwa eine Stunde Aufenthalt, bevor es auf die lange Strecke über den Atlantik nach Rio de Janeiro geht.
    Urlaub – wir kommen!
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  • Flug nach Rio

    4 April, Brazil ⋅ ☁️ 25 °C

    In Rom war unser Weiterflug verspätet. Um 11 wurden wir dann doch noch zum Boarding gerufen. Zum Glück, um Mitternacht macht der Flughafen zu.
    Flug war lang. 12 Stunden und ein paar Minuten waren angesagt.
    Tamara hat durchgeschlafen.
    Wir sind gespannt auf Rio! Wetter soll nicht sonnig sein, Nach 35 Grad war Regen angesagt. Wir sind gespannt!
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  • Aufstieg zum Cristo Redentor

    4 April, Brazil ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach ein paar Stunden im Hotel – wir sind bei Regen angekommen und dachten schon, der Tag sei verloren – wurde das Wetter plötzlich immer besser. Es entwickelte sich zu einem dieser perfekten Reisetage: Am Morgen noch starker Regen, die Straßen wie leergefegt, kaum jemand traute sich vor die Tür. Doch gegen Mittag klarte der Himmel über Rio auf – strahlend blauer Himmel und Sonnenschein begrüßten uns. Genau das richtige Wetter, um einen der berühmtesten Aussichtspunkte der Welt zu besuchen: den Cristo Redentor, die Christusstatue auf dem Corcovado.

    Wir starteten unseren Ausflug gemütlich am Mittag. Wir fuhren mit einer Tour im Minivan den Corcovado hinauf. Der Vorteil dieser Uhrzeit: Es war noch angenehm ruhig, keine langen Warteschlangen und kein Gedränge. Schon die Fahrt hinauf durch den Tijuca-Nationalpark war ein kleines Erlebnis – üppiger grüner Regenwald, vereinzelte Nebelschwaden, die sich langsam verzogen, und immer wieder kleine Ausblicke auf die Stadt.

    Oben angekommen, war der Moment magisch: Die 30 Meter hohe Statue des Christus mit ausgebreiteten Armen stand vor uns in voller Pracht – noch beeindruckender, als man es sich vorstellt. Der Blick über Rio de Janeiro, mit Zuckerhut, Copacabana und Ipanema im Panorama, war einfach atemberaubend.

    Ein paar Fakten zur Statue, die man vor Ort kaum glauben kann: Der Cristo Redentor wurde 1931 eingeweiht, nach rund neun Jahren Bauzeit. Die Idee zu einer großen Christusstatue auf dem Corcovado gab es allerdings schon im 19. Jahrhundert, aber erst in den 1920er-Jahren wurde das Projekt konkret. Der Entwurf stammt vom brasilianischen Ingenieur Heitor da Silva Costa, die ikonische Darstellung mit den offenen Armen wurde vom französischen Bildhauer Paul Landowski gestaltet. Gebaut wurde sie aus Stahlbeton und mit Speckstein verkleidet – letzterer gibt der Statue ihren glatten, hellen Glanz.

    Nach einigen Fotos, staunenden Blicken und einem Kaffee mit Aussicht traten wir den Rückweg an – erfüllt von diesem besonderen Ort, der Geschichte, Spiritualität und spektakuläre Natur vereint. Ein absolutes Muss in Rio – besonders, wenn das Wetter auf deiner Seite ist.

    Die Statue steht auf 700m Höhe. Der Ausblick ist genial auf die Stadt.
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  • Brasilien – Das Herz Südamerikas in Zahl

    4 April, Brazil ⋅ 🌧 27 °C

    Brasilien ist das größte Land Südamerikas und eines der vielfältigsten Länder der Welt. Mit einer Fläche von etwa 8,5 Millionen Quadratkilometern ist es das fünftgrößte Land der Erde. Die Bevölkerung liegt bei rund 215 Millionen Menschen (Stand 2024), womit Brasilien das bevölkerungsreichste Land in Lateinamerika ist. Die Hauptstadt ist Brasília, während São Paulo mit rund 22 Millionen Einwohnern in der Metropolregion die größte Stadt ist, gefolgt von Rio de Janeiro, Salvador und der Hauptstadt selbst. Die Amtssprache ist Portugiesisch und die Währung der Brasilianische Real (BRL). Brasilien liegt in vier Zeitzonen zwischen UTC-2 und UTC-5.

    Die brasilianische Bevölkerung ist ethnisch sehr vielfältig. Etwa 47,7 Prozent bezeichnen sich als weiß, rund 43,1 Prozent als Pardo (Mischlinge), etwa 7,6 Prozent als schwarz und 1,6 Prozent als asiatisch oder indigen. Die Urbanisierungsrate ist hoch, über 87 Prozent der Bevölkerung leben in Städten. Die Alphabetisierungsrate beträgt etwa 94 Prozent und das Durchschnittsalter liegt bei ungefähr 33 Jahren.

    Brasiliens Wirtschaft gehört zu den größten der Welt mit einem Bruttoinlandsprodukt von etwa 2,1 Billionen US-Dollar im Jahr 2023. Das Pro-Kopf-BIP liegt bei etwa 9900 US-Dollar. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Landwirtschaft, insbesondere der Anbau von Soja, Kaffee, Zuckerrohr und die Rinderzucht, sowie der Bergbau mit Eisenerz, Bauxit und Gold. Auch die Industrie, darunter Automobilbau, Flugzeugbau und Chemie, spielt eine zentrale Rolle, ebenso wie der Dienstleistungssektor und der Tourismus. Zu den wichtigsten Handelspartnern gehören China, die USA, Argentinien und Deutschland.

    Ein bedeutender Teil Brasiliens ist vom Amazonas-Regenwald bedeckt, dem größten tropischen Regenwald der Welt, der etwa 10 Prozent der weltweiten Artenvielfalt beherbergt. Umweltprobleme wie die Abholzung im Amazonasgebiet, der Klimawandel, die Wasserversorgung und Umweltverschmutzung stellen große Herausforderungen dar.

    Kulturell ist Brasilien weltberühmt für seinen Karneval, die Musikstile Samba und Bossa Nova sowie für Capoeira, eine Mischung aus Tanz und Kampfsport. Fußball ist der mit Abstand populärste Sport. Brasilien ist fünfmaliger Fußball-Weltmeister und hat Ikonen wie Pelé, Ronaldo und Neymar hervorgebracht. Etwa 60 Prozent der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 25 Prozent evangelikal, und der Rest verteilt sich auf afro-brasilianische Religionen, Spiritismus und andere Gruppen.

    Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten zählen die Christusstatue in Rio de Janeiro, die Iguaçu-Wasserfälle, das Pantanal als größtes Feuchtgebiet der Welt, das Amazonasgebiet und die Altstadt von Salvador da Bahia. Brasilien wird jährlich von etwa 6 bis 7 Millionen internationalen Touristen besucht.

    Insgesamt ist Brasilien ein Land der Kontraste – reich an Natur, Kultur und Potenzial, aber auch konfrontiert mit sozialen und ökologischen Herausforderungen.
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  • Catedral Metropolitana de São Sebastião

    4 April, Brazil ⋅ 🌧 28 °C

    Nach unserem Ausflug zur Christusstatue führte uns der Weg weiter ins Zentrum von Rio de Janeiro – zur Catedral Metropolitana de São Sebastião, der modernen Kathedrale der Stadt. Schon von außen wirkt das Gebäude beeindruckend: ein riesiger Betonkoloss in Form einer Pyramide, der sich 75 Meter in den Himmel erhebt. Irgendwie brutalistisch, gleichzeitig faszinierend – fast ein bisschen außerirdisch.

    Die Kathedrale wurde zwischen 1964 und 1979 erbaut und ersetzt die historische barocke Kathedrale, die für die wachsende Stadt zu klein geworden war. Der Entwurf stammt vom Architekten Edgar de Oliveira da Fonseca, der sich von den Pyramiden der Maya inspirieren ließ. Das erklärt auch die ungewöhnliche Form: Vier schräge Wände mit einem kreisrunden Grundriss, die zur Spitze hin offen sind – das lässt natürliches Licht spektakulär in den Innenraum fallen.

    Drinnen herrscht eine ganz andere Stimmung als draußen: Ein riesiger, fast dunkler Raum, in dem sich das Licht durch die farbenfrohen Glasfenster bricht. Diese Glasfenster ziehen sich über 60 Meter in die Höhe – in satten Farben und biblischen Motiven, die einen sofort in den Bann ziehen. Trotz der Größe (die Kathedrale fasst bis zu 20.000 Menschen!) wirkt der Innenraum ruhig und spirituell. Ein Ort zum Innehalten, Nachdenken, Staunen.

    Der Kontrast zum pulsierenden Stadtleben draußen könnte nicht größer sein. Hier drin wird man fast automatisch still. Ein echter Geheimtipp für alle, die nicht nur koloniale Kirchen, sondern auch moderne sakrale Architektur erleben wollen
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  • Escadaria Selarón zum Treppensteigen

    4 April, Brazil ⋅ 🌧 27 °C

    Unser nächster Stopp: die weltberühmte Escadaria Selarón – diese farbenfrohe Treppe mitten im Stadtteil Lapa ist ein echtes Highlight in Rio de Janeiro. Schon beim Näherkommen wird klar: Hier pulsiert das Leben. Musik in der Luft, Straßenstände mit frischen Caipirinhas, und Menschen aus aller Welt, die die Stufen hochlaufen oder Fotos machen.

    Die Treppe ist ein echtes Kunstwerk: 215 Stufen, über und über mit bunten Fliesen aus aller Welt bedeckt. Der Künstler Jorge Selarón, ursprünglich aus Chile, begann in den 1990ern, die Treppe in Eigenregie zu gestalten – eigentlich nur als persönliches Projekt zur Verschönerung seines Wohnhauses. Doch was als kleines Vorhaben begann, wurde zu seiner Lebensaufgabe.

    Mehr als 60 Länder sind mit Fliesen vertreten – von traditionellen portugiesischen Kacheln über moderne Kunstmotive bis hin zu Fliesen mit Fußballlogos, Cartoons oder kuriosen Werbebildern. Selarón bezeichnete das Werk selbst als eine “Hommage an das brasilianische Volk”, und er arbeitete bis zu seinem Tod im Jahr 2013 unermüdlich daran weiter.

    Jede Stufe ist ein kleines Mosaik, und zusammen ergibt sich ein riesiges, lebendiges Gesamtbild. Kein Wunder, dass die Escadaria Selarón heute ein beliebter Spot für Fotos, Musikvideos und natürlich Touristen ist – aber trotz des Trubels hat der Ort eine besondere Energie: kreativ, lebendig, einzigartig.
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  • Zuckerhut am Abend

    4 April, Brazil ⋅ 🌧 27 °C

    Zum Ende der Tour stand noch das absolute Highlight auf dem Plan: der Zuckerhut bei Sonnenuntergang! Schon die Fahrt mit der Seilbahn ist ein Erlebnis für sich – schwebend über der Stadt, mit Blick auf das Meer, die Strände, das Häusermeer von Rio und natürlich die ikonische Christusstatue in der Ferne.

    Oben angekommen, hat uns das Wetter ein bisschen die Stimmung vermiest – es hat teilweise geregnet und die Sicht war nicht immer ganz klar. Aber hey, das gehört eben auch dazu, wenn man reist: nicht alles ist planbar. Und irgendwie hatte dieser leichte Nebel über der Stadt auch seinen ganz eigenen Zauber. Die dramatischen Wolken über dem Atlantik, das matte Glitzern der Skyline – fast wie ein Filmset.

    Als Entschädigung für das Wetter gab es Pizza, Bier und Caipirinha. Hat geholfen!

    Wir haben trotzdem das Beste draus gemacht, sind rumspaziert, haben Aussichten genossen, Fotos geschossen (mal mit Sonne, mal mit Tropfen auf der Linse) und einfach die Atmosphäre aufgesogen. Der Zuckerhut ist eben nicht nur ein Aussichtspunkt – er ist ein Gefühl. Dieses „Wow, wir sind wirklich hier“-Gefühl.
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  • Ipanema – ein Traumstrand im Sturm

    5 April, Brazil ⋅ 🌧 25 °C

    Unser Hotel liegt direkt um die Ecke vom weltberühmten Strand von Ipanema – eigentlich der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen, barfuß durch den Sand zu laufen oder den Sonnenuntergang über dem Atlantik zu genießen. Eigentlich.

    Denn bei unserer Ankunft in Rio war das Wetter alles andere als ideal. Starker Wind, grauer Himmel – und gewaltige Wellen, die den Strand regelrecht verschluckt haben. Viel vom feinen Sand war weggespült, das Wasser reichte teilweise bis an die Treppen der Promenade.

    Der Strand war gesperrt, niemand konnte ins Wasser, und auch an entspanntes Sonnenbaden war nicht zu denken. Stattdessen nur leere Liegen, verwehte Strandstände und eine tosende See. So hatte ich mir Ipanema nicht vorgestellt – aber es zeigte sich mal wieder, wie kraftvoll und unberechenbar die Natur sein kann.

    Trotzdem hatte der Ort etwas Faszinierendes. Diese Mischung aus tropischem Sturm, aufgewühltem Meer und der Kulisse von Rio hatte ihren ganz eigenen Reiz. Und auch wenn wir diesmal nicht baden konnten – Ipanema bleibt legendär, selbst im Sturm.

    Wir kommen wieder. Hoffentlich dann bei Sonne.
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  • Lasai – neue Brasilianische Küche

    5 April, Brazil ⋅ 🌧 23 °C

    Nach einem windigen Start am Ipanema-Strand und einem kleinen Ausflug ins Shopping-Center haben wir uns abends auf etwas ganz anderes gefreut – und wurden im Lasai mehr als belohnt. Das Restaurant gehört zu den besten Adressen in Rio de Janeiro und auf der Welt, es wurde bereits mit zwei Michelin-Stern ausgezeichnet. Doch was uns dort erwartet hat, war nicht nur „Fine Dining“ – es war eine Reise durch Aromen, Texturen und brasilianische Herkunft.

    Das Menü? Überraschend, raffiniert und voller Geschichten. Es gab keine klassische Speisekarte, sondern eine sorgfältig komponierte Abfolge kleiner Gänge, die saisonale Produkte aus eigener Landwirtschaft und aus kleinen Produzentennetzwerken kombinieren. Jeder Teller war ein kleines Kunstwerk, voller Kontraste und doch harmonisch.

    Ein paar Highlights:
    • Maniok, Blätter & Kräuter als Auftakt – eine Hommage an die Wurzeln der brasilianischen Küche.
    • Scallops mit Palmenherzen und Key Lime – frisch, leicht, überraschend.
    • Pão de queijo mit Guave – ein verspielter Twist auf den Klassiker.
    • Und zum Schluss: Acerola & Yuzu – ein fruchtig-säuerlicher Abgang, der noch lange im Gedächtnis blieb.

    Besonders spannend fanden wir, wie Zutaten wie Chayote, Ochsenschwanz, Kürbis oder weiche Krabbe neu interpretiert wurden – nie überladen, immer präzise.

    Der Service war ebenso unaufdringlich wie herzlich, das Ambiente ruhig, minimalistisch und dennoch warm. Lasai schafft es, die Vielfalt Brasiliens auf Sterne-Niveau zu erzählen – aber ohne dabei die Seele der Küche zu verlieren.

    Ein Abend voller Aromen, Erinnerungen und dem Gefühl, dass Essen mehr sein kann als nur Genuss – nämlich Kultur, Identität und Leidenschaft.
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  • Copacabana – Wellen, Wolken, Wirklichkei

    6 April, Brazil ⋅ ☁️ 24 °C

    Unser Hotel liegt direkt an der berühmten Copacabana – einem der bekanntesten Strände der Welt. Die Lage ist unschlagbar: nur ein paar Schritte und man steht im Sand, mit Blick auf den Atlantik und den markanten Zuckerhut im Hintergrund.

    Als wir dann doch noch Zeit für einen Spaziergang hatten, war das Wetter allerdings alles andere als sonnig. Dichte Wolken, starker Wind und hohe Wellen bestimmten das Bild. Die rote Flagge am Strand warnte deutlich: Baden verboten. Der starke Wellengang hatte bereits Teile des Strands abgetragen.

    Trotzdem war einiges los. Einheimische und Touristen saßen im Sand, manche spazierten am Wasser entlang, andere beobachteten einfach das wilde Meer. Die typische Strandstimmung war zwar gedämpft, aber die Copacabana zeigt auch bei schlechtem Wetter, warum sie so besonders ist: Sie ist nicht nur ein Ort zum Sonnenbaden, sondern Teil des Lebensgefühls von Rio.

    Die Strandpromenade, bekannt durch ihr schwarz-weißes Wellenmuster, zieht sich über 4 km an der Küste entlang und ist ideal für Spaziergänge, auch bei grauem Himmel.

    Copacabana bei Sturm ist kein klassisches Postkartenmotiv – aber ein echtes Erlebnis. Am Ende wurden wir auch noch nass … Zeit, weiterzureisen …
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  • Brasília - Stadt der Visionäre

    6 April, Brazil ⋅ 🌙 24 °C

    Nach unserer Ankunft in Brasília haben wir am frühen Abend eine geführte Tour durch die Hauptstadt unternommen. Die Sonne war gerade untergegangen, und das letzte Tageslicht wich einer nächtlichen Kulisse, in der sich Architektur und Licht auf eindrucksvolle Weise verbinden.

    Unser erster Halt war der Fernsehturm, ein 224 Meter hohes Bauwerk mit Aussichtsplattform, das einen weiten Blick über die strenge Geometrie der Stadt bietet. Brasília wurde nicht organisch gewachsen, sondern in den 1950er-Jahren am Reißbrett entworfen – als moderne Hauptstadt, die Brasilien in die Zukunft führen sollte. Unter Präsident Juscelino Kubitschek wurde sie innerhalb von nur vier Jahren gebaut. Entworfen wurde sie vom Stadtplaner Lúcio Costa und dem Architekten Oscar Niemeyer, der mit seinen futuristischen Betonbauten das Bild der Stadt prägt. Brasília wurde 1960 eingeweiht und ist seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe.

    Im abendlichen Licht fuhren wir vorbei am Palácio da Justiça, dessen dramatische Betonstruktur bei Nacht besonders wirkungsvoll wirkt. Die Lichtreflexion auf dem nassen Boden davor verstärkte den Eindruck fast skulpturaler Architektur.

    Ein besonderes Highlight war der Besuch der Igreja Dom Bosco. Von außen wirkt sie fast wie eine gotische Kathedrale der Moderne, doch im Inneren entfaltet sich eine ganz eigene Magie: Tausende von blauen Glasmosaiken tauchen den Raum in ein tiefes Lichtspiel. In der Mitte hängt ein monumentaler Kronleuchter aus über 7.000 Glasstücken. Während unseres Besuchs fand gerade eine Messe statt – ein unerwartet eindrucksvoller Moment der Ruhe inmitten dieser geplanten Stadt.

    Später standen wir vor dem Supremo Tribunal Federal, dem obersten Gerichtshof Brasiliens. Die Fassade war in grün-gelb-blau beleuchtet – die Nationalfarben. Daneben: die Skulptur der blinden Justitia, ein häufig fotografiertes Symbol der Rechtsstaatlichkeit im Land.

    Zum Abschluss fuhren wir zur Catedral Metropolitana, der bekannten Kathedrale von Oscar Niemeyer. Ihre Form erinnert an eine dornenartige Krone, die sich in den Himmel streckt. Auch sie ist nachts beleuchtet – ein weiterer Beweis dafür, wie sehr Brasília mit Licht und Raum spielt.

    Fazit: Brasília bei Nacht ist kein klassisches Sightseeing, sondern ein Spaziergang durch eine architektonische Vision. Man erlebt nicht nur Gebäude, sondern Ideen – in Beton gegossene Ideale von Fortschritt, Rationalität und Einheit.
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  • Belém - Kolonialflair und Armut

    7 April, Brazil ⋅ 🌧 28 °C

    Nach unserem kurzen Aufenthalt in Brasília ging es am Morgen weiter nach Belém, dem Tor zum Amazonas. Bevor wir am Abend an Bord unseres Flussschiffs gehen, nutzen wir die Zeit, um diese lebendige Stadt am Rand des Regenwaldes zu entdecken. Für den Tag haben wir uns ein Hotel genommen – ideal als Basis für unseren kleinen Stadtspaziergang.

    Belém wirkt sofort anders: feuchtwarme Luft, lebendige Straßen, laute Stimmen, überall improvisierte Marktstände, Kolonialbauten, der Geruch von Fisch, Gewürzen und frittiertem Essen. Der Ver-o-Peso-Markt ist das Zentrum des Geschehens – laut, chaotisch, aber faszinierend. Zwischen getrocknetem Fisch, Maniok, Gewürzen und Obst türmen sich die Waren. Männer hacken mit Macheten Nüsse auf, Frauen verkaufen frisch frittierte Snacks, Kinder rufen durcheinander.

    An der Uferpromenade gönnen wir uns ein typisches Mittagessen: eine große Platte mit Fleisch, Fisch, Reis, Bohnen und natürlich Farofa – rustikal, sättigend, ehrlich. Dazu gibt’s Guaraná in Plastikbechern und viel Gesprächsstoff mit den Menschen am Nebentisch.

    Die Altstadt zeigt noch viel vom einstigen Reichtum aus der Kautschuk-Zeit: farbige Hausfassaden, Kirchen, Paläste – etwas verwittert, aber voller Geschichte. Die Festung Forte do Presépio mit Blick aufs Wasser ist eine der ältesten Anlagen der Stadt und erinnert an die portugiesische Kolonialzeit. Direkt daneben ruhen kleine Fischerboote im braunen Wasser – zwei Welten, die hier ganz selbstverständlich zusammengehören.

    Der Nachmittag vergeht schnell. Noch ein letzter Blick auf den Uhrturm, der über den Hafen wacht, ein Abstecher zur weißen Kathedrale, dann zurück zum Hotel. Jetzt heißt es: Taschen packen. Heute Abend gehen wir an Bord – die große Reise auf dem Amazonas beginnt.
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  • Einschiffung in Icoaraci - Leinen los!

    7 April, Brazil ⋅ 🌙 26 °C

    Tag 1 – Einschiffung in Icoaraci (Belém), Brasilien – Leinen los!

    Nach einer kurzen, aber lebhaften Fahrt mit einem Uber erreichten wir die Anlegestelle in Icoaraci. Schon dort spürte man die besondere Atmosphäre – lebendig, feuchtwarm und mit Blick auf den mächtigen Amazonas. Unsere Koffer türmten sich auf einem Gepäckwagen wie ein bunter Haufen Abenteuerlust – bereit für drei Wochen auf Entdeckungsreise.

    Mit einem Tenderboot wurden wir zur HANSEATIC nature gebracht, unserem schwimmenden Zuhause für die kommenden Wochen. Das Einsteigen ins kleine Boot, mit vielen neugierigen und aufgeregten Mitreisenden, war der erste richtige Schritt in dieses Amazonas-Abenteuer. Die Organisation lief reibungslos – das Personal war freundlich, die Stimmung entspannt.

    Kaum an Bord angekommen, hieß es: Sicherheitsweste an und auf zur Seenotrettungsübung. Pflichtprogramm – aber dank der professionellen Crew gut erklärt und schnell absolviert. Danach konnten wir endlich das Schiff erkunden. Es ist beeindruckend: modern, elegant und doch gemütlich, mit vielen durchdachten Details und einem klaren Fokus auf Expedition und Natur.

    Am Abend war das Deck noch feucht vom letzten Tropenregen, und der Himmel hatte diese typische dramatische Dämmerung. Ich ließ mir die frische Flussluft um die Nase wehen, barfuß auf dem Deck, mit einer leichten Spiegelung im Wasser zu meinen Füßen – ein Moment purer Vorfreude.

    Während die HANSEATIC nature um Punkt 20:00 Uhr langsam Icoaraci verließ und den Kurs Richtung Peru aufnahm, begleitete uns Pianomusik in der Observation Lounge. Die ersten Gespräche mit anderen Reisenden machten Lust auf mehr: Geschichten, Naturerlebnisse, vielleicht sogar neue Freundschaften.

    Morgen erwarten uns die mystischen Breves-Kanäle – und ich bin gespannt, was dieser mächtige Fluss alles für uns bereithält.
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  • Erster Sonnenaufgang über dem Amazonas

    8 April, Brazil ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute begann der Tag mit einem Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde: Mein erster Sonnenaufgang auf dem Amazonas. Die Sonne schob sich langsam über den Horizont, tauchte Himmel und Wasser in flüssiges Gold und ließ die dichten Morgennebel wie Seidenschleier über dem Fluss tanzen. Es war still – nur das leise Plätschern des Wassers und das Summen des erwachenden Dschungels begleiteten diesen magischen Moment. Guter Start für die Tour dem Amazonas hoch.

    Unser Schiff bahnte sich bald darauf den Weg durch die Breves-Kanäle – ein enges, verschlungenes Netzwerk aus Wasserwegen, das die größte Flussinsel der Welt, Ilha do Marajó, vom Festland trennt. Links und rechts zogen einfache Pfahlhäuser, bunte Boote, üppiges Grün und Kinder am Flussufer an uns vorbei. Ein Bild voller Leben und Ursprünglichkeit.

    Ich war fasziniert davon, wie die Menschen hier im Rhythmus des Flusses leben – vom Fischfang, von Palmenherzen, Bananen und Holz. Und immer wieder diese charmanten Boote, wie das der „4 Irmãos“, die elegant durch das Wasser schneiden. Es fühlt sich an, als würde man durch eine andere Welt gleiten – eine grüne, stille, zeitlose Welt.
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  • Leben an den Breves-Kanälen

    8 April, Brazil ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Menschen, die heute am Breves-Kanal im Amazonasgebiet leben, stammen oft von traditionellen Gemeinschaften ab, die schon seit Generationen in dieser Region verwurzelt sind. Viele sind Nachfahren indigener Völker, gemischt mit Nachfahren ehemaliger Gummizapfer, Kleinbauern und Siedler, die sich im Laufe des letzten Jahrhunderts entlang der Flüsse niedergelassen haben. Es sind also keine rein indigenen Dörfer, sondern eher sogenannte “ribeirinhos” – Flussanwohner, die eine eigene Kultur und Lebensweise entwickelt haben, geprägt von ihrer engen Beziehung zum Amazonas.

    Diese Gemeinschaften leben in kleinen, oft schwer zugänglichen Orten entlang des Flusses. Der Fluss ist ihre Lebensader, und das merkt man auch daran, wie Kinder zur Schule kommen: Sie werden morgens mit kleinen Schulbooten abgeholt. Diese Boote fahren von Haus zu Haus.

    Sie verdienen Geld fürs nötigste mit Fischen, Anbau von Palmen, Shrimps und Holz.

    Wir waren für viele die Attraktion des Jahres und sind mit ihren Kindern rausgefahren und haben Fotos gemacht. So ein großes Schiff kommt nicht oft vorbei …
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  • Breves Kanäle am Amazonas

    8 April, Brazil ⋅ ☁️ 25 °C

    Unsere Reise begann in Belém, der lebendigen Stadt am Rand des Amazonasdeltas. Von dort aus führte uns unser Kreuzfahrtschiff in den mächtigen Fluss hinein – und bald schon in ein ganz besonderes Naturwunder: die Breves Kanäle.

    Die Breves Kanäle liegen im Mündungsgebiet des Amazonas, im brasilianischen Bundesstaat Pará. Sie bilden eine natürliche Wasserstraße zwischen der Baía de Marajó, der großen Bucht vor der Insel Marajó, und dem Hauptstrom des Amazonas. Der Name Breves stammt von der Stadt Breves, die als Tor zu diesem faszinierenden Labyrinth aus Flüssen und Wäldern gilt.

    Diese Kanäle entstehen durch die vielen Verzweigungen und Abzweigungen des Amazonas, die sich rund um riesige Flussinseln wie Marajó bilden. Marajó ist die größte Flussinsel der Welt und prägt die gesamte Region.

    Schon beim Einfahren in die Breves Kanäle veränderte sich die Szenerie dramatisch. Der breite, oft träge fließende Amazonas wurde zu einem Netz enger, verschlungener Wasserwege. Üppiger Regenwald reichte direkt bis ans Wasser. Riesige Bäume mit herabhängenden Lianen, bunte Vögel wie Aras und Tukane, und das Plätschern versteckter Tiere im Wasser begleiteten unsere Fahrt durch diese grüne Wildnis.

    Das Leben entlang der Kanäle ist eng mit dem Fluss verbunden. Kleine Häuser auf Stelzen, oft aus Holz gebaut, säumen immer wieder die Ufer. Kinder winkten uns von schmalen Kanus aus zu, während Fischer mit ihren Netzen geduldig am Rand lauerten. Die Sonne spiegelte sich in der feuchten Luft und tauchte die Szene in ein goldenes Licht.

    Unser Film-Team durfte hier auch Drohne fliegen, so sind die Aufnahmen entstanden.
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  • Erster Ausflug mit den Zodiaks

    9 April, Brazil ⋅ ☁️ 25 °C

    Heute startete unser Abenteuer früh: Um 6:30 Uhr wurden die Zodiacs zu Wasser gelassen und wir machten uns auf den Weg in einen der vielen Seitenarme des mächtigen Amazonas. Die Stimmung an Bord war erwartungsvoll, die Luft warm und feucht – typisch für das Herz des tropischen Regenwaldes.

    Vom großen Expeditionsschiff HANSEATIC nature, das ruhig im Strom lag, ging es hinunter zu den wendigen Zodiacs. Mit Schwimmweste und Kamera ausgerüstet, begann unser Ausflug hinein in die grüne Wildnis.

    Schon kurz nach dem Ablegen wurde uns bewusst, wie still und gleichzeitig lebendig der Dschungel ist. Überall raschelte es, Vögel kreischten in den Baumkronen, und das Wasser war spiegelglatt – nur unterbrochen vom leisen Tuckern des Außenborders.

    Besonders beeindruckend war die Nähe zur Natur. Wir fuhren ganz nah an die Ufer heran, wo sich das Dickicht teilweise über das Wasser neigte. Zwischen den Blättern lugte neugierig ein gelbgrüner Gottesanbeter hervor – ein perfekter Moment, den unsere Naturfotografin an Bord mit ruhiger Hand festhielt.

    Inmitten der Pflanzenvielfalt entdeckten wir einige Insekten (diverse Gottesanbeterinnen) und etliche Früchte. Auch wenn es für uns nicht wirklich auffällt, eine Seite des Flusses war bewirtschaftet mit Palmen, Kakao und diversen anderen Früchten.

    Unsere Guides manövrierten die Boote gekonnt durch enge Passagen, während wir tief in die Geräusche des Urwalds eintauchten. Die Rückfahrt eröffnete einen atemberaubenden Blick auf unser Expeditionsschiff vor dem blauen Morgenhimmel.
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  • Landgang in Gurupá

    9 April, Brazil ⋅ 🌧 31 °C

    Nach unserem morgendlichen Ausflug in die Seitenarme des Amazonas führte uns unser Weg heute in die kleine, geschichtsträchtige Stadt Gurupá – ein Ort, der auf den ersten Blick vielleicht ruhig wirkt, aber voller Geschichten steckt.

    Gurupá, gelegen im brasilianischen Bundesstaat Pará, liegt direkt am Ufer des Amazonas und war früher ein strategisch wichtiger Ort im Kampf um die Vorherrschaft im Amazonasgebiet. Die Stadt wurde im 17. Jahrhundert von den Niederländern gegründet – zu einer Zeit, als europäische Mächte versuchten, das Amazonasdelta zu kontrollieren. 1623 wurde sie allerdings von den Portugiesen erobert, die sie zu einem wichtigen militärischen Außenposten ausbauten.

    Noch heute spürt man den kolonialen Einfluss – sei es in der Architektur oder in der alten Festung, die über dem Fluss wacht. Wir spazierten durch die kleinen Gassen, in denen Kinder spielten, Hühner herumliefen und die Menschen freundlich grüßten. Der Rhythmus des Alltags hier folgt dem Takt des Flusses – ruhig, stetig, verbunden mit der Natur.

    Am Strand waren ein paar Kinder zum Schwimmen. Natürlich mussten sie auf die Zodiaks hochklettern und springen. Schön!

    Zurück auf dem Schiff, war ich sehr nass von der Rückfahrt. Da sind wir erst mal in die Sauna. Dann kam auch schon der Regen mit einem heftigen Gewitter.
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  • Wasserbüffel am Morgen – Guajará

    10 April, Brazil ⋅ ☁️ 26 °C

    Nach einem gemütlichen Frühstück an Bord ging es für unsere Gruppe in die Zodiacs – wir gehörten zur zweiten Runde des morgendlichen Ausflugs nach Guajará. Die Sonne hatte sich bereits über den Horizont geschoben, und die dichte Wolkendecke verlieh der Landschaft eine dramatische, fast mystische Stimmung.

    Mit den Zodiacs glitten wir leise durch die Seitenarme des Amazonas. Wir wollten heute die Wasserbüffel in dem Dorf sehen. Zum Melken haben sie kleine Plattformen gebaut. Zum Fressen Werden sie einfach ins Wasser gelassen und die Büffel schwimmen dann zu den Bäumen und Büschen im Wasser.
    Sie halten die Büffel hauptsächlich für Milch, aus der sie Käse machen. Sie wurden vor etlicher Zeit aus Asien importiert und vermehren sich hier sichtlich h prächtig.

    Neben ein paar Laguane auf dem Bäumen gab es auch die unterschiedlichsten Vögel.

    Ein besonderes Highlight war der Moment, als Tamara plötzlich aufgeregt rief: „Delfine!“ Und tatsächlich – ein paar Tucuxis, die kleinen grauen Flussdelfine, tauchten elegant aus dem Wasser auf. Diese Delfinart bevorzugt Mündungsbereiche wie diesen, und laut unseren Experten gehören sie zu den echten Delfinen, auch wenn sie im Süßwasser leben. Ein magischer Moment, leider noch keine Bilder.

    Später zeigte uns einer der mitgereisten Experten eine Wasserhyazinthe – hübsch anzusehen mit ihren kräftigen grünen Blättern, aber gleichzeitig eine Pflanze mit echtem Ausbreitungspotenzial. Beeindruckend, was sich in diesem Ökosystem alles anpasst und durchsetzt.

    Der Einblick in das Leben entlang des Flusses wurde noch intensiver, als wir an einer kleinen Ansiedlung vorbeikamen: Ein Mann war gerade dabei, einen riesigen Kaiman auf einem Holzsteg zu zerlegen – ein Anblick, der uns ehrfürchtig und nachdenklich zugleich stimmte. Sie dürfen keine Wildtiere essen. Der Kaiman hatte sich irgendwo verfangen und war verendet.
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  • Leguane im Amazonas

    10 April, Brazil ⋅ ⛅ 31 °C

    Während unseres letzten Ausflugs hatten wir das erste Mal Leguane gesehen. Regungslos saßen sie auf Ästen, perfekt getarnt zwischen den Blättern, fast so, als gehöre er selbst zur Pflanze. Ein faszinierender Moment, der uns neugierig gemacht hat: Wer ist dieser stille Bewohner des Dschungels eigentlich?

    Grüne Leguane (Iguana iguana) sind in den tropischen Regionen Süd- und Mittelamerikas heimisch und fühlen sich im Amazonasgebiet Brasiliens besonders wohl. Trotz ihrer Größe – sie können bis zu zwei Meter lang werden – sind sie Meister der Tarnung. Ihre grüne bis olivbraune Haut lässt sie im Blätterdach förmlich verschwinden.

    Am liebsten halten sie sich in Bäumen entlang der Flussufer auf. Dort sind sie vor vielen Feinden sicher und haben gleichzeitig einen guten Überblick über ihr Revier. Fühlen sie sich bedroht, springen sie sogar aus mehreren Metern Höhe ins Wasser – gute Schwimmer sind sie nämlich auch.

    Leguane sind reine Pflanzenfresser. Auf ihrem Speiseplan stehen Blätter, Blüten und Früchte. Besonders beliebt: Hibiskusblüten und die Blätter des Seidenbaums. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, da sie zur Verbreitung von Samen beitragen – ein kleiner Beitrag zur Artenvielfalt im Regenwald.

    Weil sie wechselwarm sind, lieben Leguane die Sonne. Man sieht sie oft morgens beim Sonnenbaden auf Ästen – ein echtes Ritual, um ihren Körper auf Betriebstemperatur zu bringen. Gleichzeitig speichern sie dadurch Energie für den Tag.

    Die Paarungszeit der Leguane fällt in die Trockenzeit. Die Weibchen legen bis zu 70 Eier in selbstgegrabene Erdhöhlen. Nach etwa drei Monaten schlüpfen die Jungen – winzig, aber selbstständig. Die meisten schaffen es allerdings nicht ins Erwachsenenalter, denn Greifvögel, Schlangen und auch größere Säugetiere gehören zu ihren Feinden.

    In manchen Regionen werden Leguane wegen ihres Fleisches gejagt – dort gelten sie als Delikatesse, was ihren Bestand gefährdet. Auch illegaler Tierhandel ist ein Problem. Gleichzeitig ranken sich in der lokalen Folklore viele Mythen um die Tiere: In einigen Kulturen gelten sie als Symbol für Geduld, Gelassenheit und Verbindung zur Natur.
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  • Hanseatic Nature

    10 April, Brazil ⋅ ☁️ 31 °C

    Seit einigen Tagen ist sie unser Zuhause: die HANSEATIC nature – das Expeditionsschiff von Hapag-Lloyd Cruises, mit dem wir gerade durch das Amazonasgebiet reisen. Doch dieses Schiff ist weit mehr als nur ein luxuriöses Transportmittel: Es ist ein echtes Forschungsschiff für Abenteurer, ein schwimmendes Hotel und ein stilvolles Rückzugsort in einem. Und sie hat schon einiges erlebt – darunter eine ihrer ersten großen Expeditionen in die Antarktis im Jahr 2019.

    Die HANSEATIC nature wurde im April 2019 in Dienst gestellt und ist das erste von drei baugleichen Expeditionsschiffen der neuen Generation von Hapag-Lloyd Cruises (neben der HANSEATIC inspiration und der HANSEATIC spirit). Tamara war damals auf der Jungfernfahrt dabei, von Hamburg nach Oslo.

    Gebaut wurde sie auf der Vard-Werft in Norwegen.

    Fakten, die beeindrucken:
    • Länge: ca. 138 Meter
    • Breite: ca. 22 Meter
    • Tiefgang: ca. 5,6 Meter
    • Bruttoraumzahl: ca. 15.650 BRZ
    • Passagiere: max. 230 (bei Arktis/Antarktis max. 199), jetzt sind 204 Passagiere an Board
    • Besatzung: rund 170 Crewmitglieder
    • Zodiacs: 17 wendige Schlauchboote für Ausflüge in entlegene Regionen
    • Eisklasse: PC6 – ideal für Fahrten in polaren Gewässern
    • Verbrauch: je nach Fahrtgeschwindigkeit zwischen 9 und 12 Tonnen Marinediesel pro Tag

    Was uns besonders gefällt: Die HANSEATIC nature ist perfekt auf Entdeckerreisen ausgelegt, ohne dabei auf Komfort zu verzichten. Große Panoramafenster, warme Farben, edle Materialien und ein durchdachtes Raumkonzept machen das Leben an Bord angenehm – egal ob im Restaurant, der Observation Lounge oder in den Kabinen.

    Die offenen Decks und gläsernen Balkone ermöglichen Tierbeobachtung und Naturerlebnisse mit freiem Blick – ohne Gedränge. Besonders eindrucksvoll ist der „Nature Walk“ – ein umlaufender Außenbereich auf Deck 8, von dem man die Natur hautnah erleben kann.

    Noch im ersten Betriebsjahr begab sich die HANSEATIC nature auf eine Expedition in die Antarktis – ein Härtetest für jedes Schiff. Eisige Temperaturen, riesige Gletscher, Pinguin-Kolonien und das Gefühl, am Ende der Welt zu sein: Diese Reise war ein Beweis für die Stärke und Eistauglichkeit des Schiffs. Hier waren wir mit dabei und sehr begeistert!

    Auch das Thema Umwelt wird an Bord großgeschrieben: Die HANSEATIC nature ist mit einem SCR-Katalysator ausgestattet, der Stickoxide um bis zu 95 % reduziert. Mülltrennung, modernste Wasseraufbereitung und der Einsatz von schwefelarmem Treibstoff sind weitere Bausteine auf dem Weg zu einer umweltbewussten Expeditionskreuzfahrt.

    Unser Fazit:
    Die HANSEATIC nature ist nicht nur ein Schiff – sie ist ein echtes Erlebnis. Sie bringt uns sicher in abgelegene Regionen wie das Amazonasgebiet oder die Antarktis, mit Stil, Komfort und Respekt für die Natur. Ein schwimmender Begleiter für große Entdeckungen.
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  • Zodiac-Ausflug nach Virassaia

    10 April, Brazil ⋅ ☁️ 31 °C

    Am späten Nachmittag ging es für uns mit den Zodiacs zu einem weiteren Ziel entlang des Amazonas: Virassaia, eine kleine Siedlung, die sich am Ufer eines Seitenarms befindet. Die Region ist vor allem bekannt für ihre Bootsbauer, die dort in traditioneller Weise arbeiten.

    Die Fahrt begann direkt vom Schiff aus. Nach dem Aufruf der Farbgruppen stiegen wir über das Sidegate auf Deck 3 in die Zodiacs ein. Tamara hatte am Nachmittag nicht noch mal Lust und ich war alleine mit unserer Gruppe unterwegs.

    In Virassaia erwartete uns ein eher ruhiger, authentischer Ort mit einfachen Holzhäusern. Keine Touristeninfrastruktur, kein Trubel – nur das normale Leben am Fluss. Einige Einheimische winkten freundlich vom Ufer. Die Boote glitten langsam a den Häusern vorbei, man konnte gut sehen, wie die Menschen dort mit dem Fluss leben.
    Die Häuser waren gut im Schuss, viele hatten Blumen am Steg. Sehr nett.

    Auffällig war das flache, offene Gelände, das gute Sicht bot – ideal für Vogelbeobachtungen. Auch Wasserbüffel hielten sich in der Nähe auf, wie uns das Expeditionsteam vorab schon angekündigt hatte.

    Der Ausflug war kurz, aber interessant – vor allem als Kontrast zu den dicht bewachsenen Uferbereichen, die wir am Morgen gesehen hatten.

    Die Tucuxis, die kleinen Flussdelfine, hatte ich bei dem Ausflug nicht gesehen. Aber dafür vom Schiff.
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  • Wanderung auf den Serra Ibitira Piroca

    11 April, Brazil ⋅ 🌧 26 °C

    Heute stand die Wanderung auf den Aussichtspunkt von Alter do Chão auf dem Programm. Gegen 07:30 Uhr wurden wir mit den Zodiacs zum Ufer gebracht. Von dort ging es direkt los – etwa zweieinhalb Stunden waren angesetzt.

    Der Weg führte zunächst flach durch lichten Wald, wurde aber schnell steiler. Der letzte Abschnitt war anstrengend, da es über felsigen, teilweise rutschigen Untergrund ging.

    Oben angekommen, wurden wir mit einem weiten Blick über den Rio Tapajós und die umliegende Landschaft belohnt. Trotz Dunst war der Ausblick beeindruckend und zeigte, wie weit sich der Fluss durchs Land zieht.
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  • Mittagessen am Strand

    11 April, Brazil ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach dem morgendlichen Ausflug und der Wanderung auf den Aussichtshügel stand für den Mittag etwas Entspannteres auf dem Programm: ein Beach-BBQ am Stadtstrand von Alter do Chão.

    Die Anlandung erfolgte wie angekündigt per Zodiac. Geplant war eigentlich eine sogenannte „nasse Anlandung“, doch die Crew hatte wieder – wie schon am Vortag – eine Einstiegshilfe vorbereitet, sodass viele trockenen Fußes an Land kamen. Vor Ort: feiner Sandstrand, Blick auf den klaren Tapajós-Fluss, einfache Bedingungen – keine Infrastruktur, also keine Umkleiden oder Duschen, aber dafür ein authentisches Naturerlebnis.

    Obwohl es kurzzeitig regnete und etwas windig wurde, klarte das Wetter glücklicherweise bald wieder auf. Der Grill war bereits in vollem Betrieb, Getränke standen bereit, und das Hotel- und Küchenteam hatte sich sichtlich Mühe gegeben. Die Stimmung war locker – fast wie bei einer kleinen Strandparty mit Musik, Gesprächen und viel gutem Essen.

    Einige nutzten die Gelegenheit für ein Bad im Fluss, andere genossen einfach die Aussicht und das Gefühl, mitten im Amazonas an einem tropischen Badestrand zu stehen.

    Alter do Chão selbst ist ein kleines Fischerdorf mit rund 3.000 Einwohnern. Es liegt rund 30 Kilometer südwestlich von Santarém und hat sich in den letzten Jahren stark entwickelt – nicht zuletzt, weil viele Städter aus Santarém hier Wochenendhäuser gebaut haben. Besonders bekannt ist der Ort für seine weißen Strände am Lago Verde und die Lage direkt am Tapajós – einem der klarsten Flüsse im gesamten Amazonasbecken. In der Trockenzeit erscheint der Sandstrand wie eine tropische Insel mitten im Fluss.
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  • Boi Bumbá Show in Parintins

    12 April, Brazil ⋅ ☁️ 26 °C

    Was für ein Abend! Als wir uns am frühen Abend auf den Weg zur Boi Bumbá Show in Parintins machten, ahnten wir nicht, was uns erwarten würde. Am Ende waren wir alle begeistert – eine Show voller Energie, Farben und Leidenschaft. Es war laut, bunt und mitreißend. Und ehrlich gesagt: besser als gedacht.

    Parintins ist die zweitgrößte Stadt im brasilianischen Bundesstaat Amazonas und liegt auf der Insel Tupinambarana, rund 460 km flussabwärts von Manaus. International bekannt ist sie vor allem durch ihr jährliches Folklorefestival: das Boi Bumbá Festival, ein Spektakel, das Ende Juni Hunderttausende anzieht. Heute Abend durften wir eine exklusive Vorführung miterleben – eine abgespeckte, aber nicht minder beeindruckende Version dieser legendären Show.

    Im Mittelpunkt steht der legendäre Wettstreit zweier Fantasie-Stiere: Boi Garantido (rot) und Boi Caprichoso (blau). Die Geschichte beruht auf einer lokalen Legende rund um einen getöteten Ochsen, der durch Zauberei wiederbelebt wird. Das Ganze wird mit einer Mischung aus Tanz, Musik, Gesang und riesigen Kostümen erzählt. Heute waren wir in der Arena des roten Teams, Boi Garantido – und wie empfohlen trugen viele von uns rote Accessoires (und nichts Blaues!).

    Gegen 19:15 ging es los. Die lokalen Boote brachten uns an Land, von dort ging’s weiter mit dem Bus zur Arena. Und dann: Lichter, Trommeln, Tänzerinnen auf Stelzen, riesige Fantasiefiguren, kunstvolle Tierkostüme, schillernde Federn, und dazwischen eine professionelle Show mit unglaublich hohem Tempo. Alles war perfekt inszeniert – die Choreografien, die Musik, die Lichteffekte. Sogar ein riesiger Kolibri schwebte über der Bühne. Das Ganze war so überwältigend, dass man kaum wusste, wo man zuerst hinschauen sollte.

    Eine Mischung aus Karneval, Mythos und Tanztheater – aber eben typisch Amazonien. Die Show war voller Lebensfreude, Tradition und Leidenschaft. Für uns alle war es ein echtes Highlight der bisherigen Reise. Und das Beste: Wir waren mittendrin.
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