• Devils Tower und die Presidential Debate

    27 juni 2024, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 33 °C

    Wir haben eine schöne Nacht und erwachen morgen mit einem wunderschönen Blick über die Black Hills. Wir stellen unser Tischchen raus und frühstücken im warmen Sonnenschein. Dann wandern wir zum Roosevelt Tower. Ein kleiner Steinturm wie der Kellerskopf. Wir steigen hoch und haben eine schöne Aussicht über die Black Hills. Weiter geht es Richtung Devil‘s Tower. Nach knapp zwei Stunden Fahrt sind wir angekommen. Der Devil‘s Tower ist ein erloschener Vulkan, von dem nur noch die senkrechten Wände des Schlots stehengeblieben sind. Dieser erhebt sich weit sichtbar über eine hügelige Landschaft. Die Felswände sind senkrecht und mit senkrechten tiefen Furchen gemasert. Das ist schon einzigartig. Wir lassen unser Buschen am Fuße des Towers stehen und wandern zunächst die kleine Runde immer nahe am Fuß entlang. Wir haben wunderschöne Aussichtspunkte. Man sieht an einigen Stellen noch Leitern, welche Menschen zur Besteigung genutzt haben. Heute ist der Tower ein Klettereldorado. Doch gerade im Moment brüten die Greifvögel und das Gebiet ist für Kletterer gesperrt. In gut 1,5 Stunden ist der Devil‘s Tower umrundet und Thomas hat noch Lust die etwas weitere Runde, welche etwas entfernter um ihn herumgeht, zu machen. Von dort hat man noch Aussichten, welche man so nahe am Fuß nicht hat. Wir laufen also los. Es ist drückend heiß und weit über dreißig Grad. Der Weg bietet so gut wie keinen Schatten und so wird diese Wanderung echt anstrengend. Trotz der herrlichen Blicke auf und um den Tower, sind wir froh, wieder zurück am Devil’s Tower und am Buschen anzukommen. Wir fahren zur Picnic Area und Thomas überholt noch einen Ranger, welcher langsam im Caddy vor uns herzockelt. Das gibt dann einen Mega-Anschiss, nicht etwa wegen der Geschwindigkeit, wie ich gedacht hatte, sondern wegen der durchgezogenen Linie, welche Thomas überfahren hat. Wir essen und gönnen uns eine Dusche. Dann setzen wir uns entspannt auf unsere Stühle in den Schatten der Bäume mit Blick auf den Devil’s Tower. Das hält aber nicht lange, da kommen stürmische Böen an und kündigen ein starkes Gewitter an. Wir packen schnell zusammen und fahren aus den Park raus. Eine Tanne hat der Sturm schon umgeknickt und sie liegt quer auf der Straße, Wir kommen noch so knapp vorbei und fahren durch das stürmische Gewitter bis Hulett. Dort habe ich eine Rodeo Kneipe im Google gefunden, in welcher wir hoffen, das Fernsehduell zwischen Biden und Trump life ansehen zu können. Die Bar ist urig, es sitzen etwa 10 alte Cowboys um die Bar, sowie zwei jüngere Frauen. Wir setzen uns dazu und ordern von der freundlichen Bardame zwei eiskalte Biere. So, da wären wir nun und auf den beiden Mattscheiben läuft Rodeo ohne Ton. Thomas meint, das klappt ja super, aber eine Debatte ohne Ton geht wohl nicht. Wir warten ab. Es gibt kein Anzeichen, dass die Debatte dort läuft. Es ist sieben Uhr und noch immer Rodeo. Dan ganz plötzlich, etwa fünf Minuten später, wechselt die Bardame auf CNN und die Debatte geht los, mit Ton. Alle hören zu und machen sich erstaunlicher Weise über beide Kandidaten lustig. Wir dachten in diesem Kaff in Wyoming seien alle stramm republikanisch. Dem ist aber nicht so. Sie halten die beiden Präsidentenkandidaten für Witzfiguren. Nach der ersten Hälfte kommen wir mit der jungen Frau neben uns ins Gespräch. Sie ist sehr offen und meint, dass sei alles nur Show. In Wahrheit würde Amerika von den Großkonzernen und der Finanzindustrie beherrscht. Über das wirklich interessante Gespräch verpassen wir den zweien Teil der Debatte. Das ist aber nicht so schlimm, da passiert inhaltlich sowieso nichts. Das Stimmungsbild im Saloon war da schon viel interessanter. Armes Amerika, und die Auswirkungen auf den Rest der Welt gehen bei den Amerikanern selber völlig unter. Wir verlassen den Saloon und fahren noch ein paar Kilometer weiter um auf einem ruhigen Platz im Wald zu nächtigen.Meer informatie