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  • Day 34

    Hermannsdenkmal

    September 2, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute war Großkampftag. Abreise in Hameln und auf der Fahrt nach Burscheid standen mehrere Zwischenstopps an. Der Großteil unserer Sachen war bereits gepackt, somit konnten wir noch in Ruhe frühstücken ehe es dann um kurz nach 10 Uhr los ging. Mats ging es zum Glück auch gut und der gestrige Vorfall war verdaut. Zum Hermannsdenkmal ist es rund eine Stunde von Hameln aus. Hameln hat historisch gesehen einen gescheiten Eisenbahn- als auch Autobahnanschluss einfach verschlafen. Folglich stand mal wieder Landstraße auf dem Programm.
    Am Besucherparkplatz angekommen, gingen wir direkt zum Denkmal, dieses liegt in den Ausläufen des Teutoburger Waldes bei Detmold. Bei gutem Wetter sollte der Blick in das Flachland Westfalens traumhaft sein. Das Denkmal zeigt den Armenius den Cherusker. Da Armenius aus dem lateinischen kommt und im 16. Jahrhundert als Hermann - Mann des Heeres interpretiert wurde, heißt das Hermannsdenkmal eben nicht Armeniusdenkmal 🧐.
    Der Expansionsdrang des römischen Reiches unter Kaiser Augustus sah vor, Germanien zu einer römischen Provinz werden zu lassen. Armenius vereinigte damals zahlreiche Völker Germaniens und führte sie gegen die Römer im Jahr 9 n. Chr. in eine Schlacht. Diese fand im Teutoburger Wald statt. Trotz niedrigerer Truppenstärke wurden die Römer vernichtend geschlagen und Germanien wurde keine römische Provinz.
    Das Denkmal ist das Lebenswerk von Ernst von Bandel. Dieser schuf das Denkmal Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Hintergrund den Nationalstolz nach den überstandenen napoleonischen Kriegen innerhalb Deutschlands zu befeuern. Die damalige germanische Vereinigung durch Armenius zum Widerstand gegen das römische Reich wurde im 19. Jahrhundert dazu stilisiert Armenius als „Gründungsvater der Deutschen Nation“ in Szene zu setzen. Wie damals eben auch, wollte man sich im 19. Jahrhundert von Fremdeinflüssen lösen und eigenständig sein und den Stolz einer Nation untermauern. Nach der Fertigstellung 1875 wurde das Denkmal durch Kaiser Wilhelm I. dem deutschen Volk feierlich übergeben.
    Zurück zum Wetter, wir hatten leider Pech und tiefliegenden Nebel - somit keinen Blick ins Flachland. Also kurz das Denkmal angeschaut, ein Drohnenfoto geschossen und die Infotafeln inspiziert ehe wir den Rückzug angetreten sind.
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