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  • Giorno 99

    Cancún und Playa del Carmen

    4 novembre 2023, Messico ⋅ ☀️ 27 °C

    Manche von euch wundern sich jetzt vielleicht, warum unser nächster Footprint von México handelt. Der Grund dafür ist, dass wir nach dem Abschluss der Reisen durch Brasilien 3 Wochen schneller fertig waren als zuvor geschätzt. Die Route war vorab nur grob geplant mit einer jeweils ungefähren Länder-Aufenthaltsdauer.
    Im Schnitt visierten wir pro Land drei Wochen an. Nach dem ersten Aufenthalt in Chile (3 Tage) entschieden wir damals, dieses Land nicht weiter zu bereisen. Wir merkten, dass Argentinien besser zur Route passte. Hinzu kam, dass Chile vom Preisniveau in südamerikanischen Verhältnissen mit dem der Schweiz zu deutschen Verhältnissen zu vergleichen ist. Das war ein ganz schöner Schock für unser Backpacker-Portmonee 😂. Wir nutzten Chile somit als Transitland, um von Bolivien nach Argentinien zu kommen.

    So kam es nun, dass wir bereits Anfang November mit dem Bereisen Brasiliens fertig waren. Unser eigentliches nächstes Ziel war Kolumbien. Da dort aber im November noch Regenzeit herrscht, haben wir viele Alternativrouten in Erwägung gezogen. Nach sehr langer Überlegung wurde es dann México in Zentralamerika, welches wir ursprünglich gar nicht auf unserer Liste stehen hatten. So ist der neue Plan, nicht von Südamerika hoch nach Zentralamerika, sondern von México aus gemeinsam mit der Trockenzeit runter nach Südamerika (Kolumbien) zu reisen. In México endet die Regenzeit nämlich schon im Oktober. Welch ein Glück! Genug erklärt, jetzt beginnen die Erlebnisse der ersten Tage in diesem Land. 🤓

    Nach einer 24-Stündigen Anreise war das Erste, was wir in Cancún lasen: „In Tacos we trust“. Das hörte sich vielversprechend an 🌮. Und das erste, was wir spürten war der Monsunregen, der uns auf dem Weg zu unserem Airbnb überraschte. Wie schon erwähnt, beginnt jetzt die Trockenzeit, aber Anfang November gibt es dann hin und wieder noch ein paar Regenmomente.

    Dass wir komplett durchnässt waren, war noch nicht genug 😅 Es war so rutschig, dass ich mich auch noch mit dem Rucksack so richtig hinlegte. Hilflos mit Armen und Beinen in der Luft wie ein Käfer. Marcel und ein fremder Mann halfen mir hoch.

    Von jetzt auf gleich fühlte ich mich auf einmal total abgeschlagen. Und das lag nicht nur an den 3 Stunden Schlaf während unserer Reise nach Cancún. Mental und körperlich fühlte ich mich total ausgepowert. Ich merkte, dass ich reisemüde bin. Ich recherchierte im Internet und fand einige Einträge von Langzeitreisenden. Immer mit ähnlichen Berichten und „Symptomen“: Abgeschlagenheit, Überforderung, Lustlosigkeit.
    Das viele Umherreisen, kurze Aufenthalte an jedem Ort, super viele Eindrücke, die man irgendwann nicht mehr schafft zu verarbeiten, nur aus dem Rucksack leben, Unterkünfte, in denen man sich nicht immer wohl fühlt und natürlich Sehnsucht nach den Liebsten und dem eigenen Zuhause. All das kann echt müde und kaputt machen. Durchschnittlich tritt sowas nach 3-4 Monaten ein, weil das Gehirn irgendwann keine Kapazität mehr für all das Neue hat und „Überforderung“ aufblinken lässt.
    Nun habe ich (so wie eigentlich immer, ich kann mich einfach nicht kurz fassen🙈) hier ordentlich ausgeholt. Nur wollte ich euch auch daran teilhaben lassen, dass nicht immer alles rosarot ist und Reisen auch seine Schattenseiten haben kann. Marcel erging es mit dem Planen so. Diesbezüglich war er total ausgelaugt und hatte keine Muse mehr, zukünftige Routen und Aktivitäten zu planen. Aber macht euch an dieser Stelle keine Sorgen. Auch mit der Reisemüdigkeit und der Abgeschlagenheit haben wir bis dato alles genossen und freuen uns weiterhin auf die kommenden Ziele und Zeiten.
    Um neue Energie zu bekommen, entschieden wir uns, eine kleine „Auszeit von der Auszeit“ zu nehmen, in der wir auf Stop gedrückt und unser Reisetempo gedrosselt haben. Auch packten wir unsere Tage nun nicht mehr so voll mit sämtlichen Touren, Besichtigungen sowie Erkundungen. Daher können wir euch in diesem Blog und auch in den nächsten gar nicht soooo viel berichten.

    In Cancún gingen wir (natürlich, was auch sonst) mexikanisch essen. Es fühlte sich wie in Deutschland in den mexikanischen Restaurants an 🤭. Der Stil des Hauses und der Deko, Sombreros und mexikanische Musik. Hier aßen wir (ratet mal😄) Tacos!!! Sehr frisch und sehr lecker. Aus dem Nichts wurden uns zwei Sombreros aufgesetzt und ein Foto mit einer Spiegelreflexkamera geschossen, was angeblich umsonst war. Beim Bezahlen wurde dann aber darauf hingewiesen, dass das Foto zwar umsonst war, wir es aber nur in einem chicen überteuerten Rahmen erwerben können. No, gracias, nicht mit uns✋ 😂.

    Wenige Tage zuvor wurde in México der „Dia de los muertos“, der Tag der Toten, groß gefeiert. Jedes Haus war von außen und von innen mit bunten Fahnen und teilweise mit chic angezogenen Skeletten geschmückt. Hin und wieder sah man diese Deko auch auf den Straßen. Die Verstorbenen zu ehren und an sie zu gedenken ist in diesem Land stark in der Kultur verankert.

    Einen der schönsten Strände haben wir hier in Cancún erleben dürfen: der Playa Delfines. Dieser Teil Méxicos gehört zur Karibik. Und genau dieses Feeling, was man sonst nur von Postkarten kennt mit weiten weißen Stränden, kristallklarem Meer und wolkenlosem Himmel haben wir hier erlebt. Dieser Ort tat gerade einfach sooo gut und hat ordentlich geholfen, die Akkus aufzuladen.

    Einen Tagestrip haben wir dann doch gebucht: Es ging zu einem der sieben Weltwunder, nämlich nach Chichén Itzá. Vorab ging es noch zur Cenote „Chichikan“ in Valladolid.
    Das Wort “Cenote” kommt von dem Maya-Wort dz'onot, was “Höhle mit Wasser” bedeutet. Diese Höhlen mit Wasser sind natürlich entstanden und waren früher für die Mayas von großer Bedeutung.
    Als wir nun zu einer der 6000 Cenoten in México fuhren, wussten wir noch nicht, wie magisch es sein wird. Vorab empfing uns ein Schamane, der uns heilsames Wasser gab und unsere schlechte Energie wegräucherte. Marcel hielt dies skeptisch und scherzend durch 😂 Ich finde sowas ja immer toll 🤭.

    Danach gab es (es war halb 10 morgens) ein Tequila Tasting. Da lernten wir, dass richtiger Tequila nicht mit Zitrone oder Orange zu sich genommen wird, sondern pur. So einen hochwertigen Tequila haben wir zuvor noch nie getrunken. 🍸

    Beschwingt ging es dann nun zur Cenote. Zuerst sahen wir viele viele Bäume und herabhängende Pflanzen, die durch die Sonne so schön strahlten. Nun schauten wir runter und sahen das türkisgrüne Wasser der Cenote. Dieser Ort war einfach nur magisch und der Moment einmalig. Wir hatten das Glück, die Ersten an diesem Tag zu sein. So durften wir diesen Moment kurz für uns alleine erleben und festhalten und sprangen in das klare frische Wasser.

    Danach ging es dann nach Chichén Itzá. Hier kann man eine der bedeutendsten Ruinenstätten aus der späten Maya-Zeit bewundern. Zentral ist ein steinernes Gebilde in Pyramidenform. Wir hatten einen super Guide, der selber in einer Mayafamilie aufwuchs und uns viiiel über die Entstehung und Bedeutung erzählt hat. Unter anderem stellt die Pyramide den Kalender der Mayas nach, der sich nach dem Sonnen-und Mondsystem richtet. Anhand der Stufen und der geworfenen Schatten kann man den Monat und den Tag ablesen.
    Im Innern dieser Pyramide ist auch eine Cenote. Zeitgleich ist hier auch eine Grabstätte für die bedeutendste Person der Mayas.
    Ebenso war dies ein Ort für Opferzeremonien, an dem viele Menschen für eine spirituellen Zeremonie ihr Leben gelassen haben.

    Ein ganz spezieller Klang ist hier vor der Pyramide zu hören, wenn man, wie es damals die Mayas machten, in einem speziellen Rhythmus klatscht. Das kommt durch den Widerhall der durch die innenliegende Cenote entsteht. Es war auf jeden Fall eine ganz spezielle Energie zu spüren.

    Langsam gingen unsere Tage in Cancún zu Ende. An der Küste entlang steuerten wir das nächste Ziel an: Playa del Carmen. Die Entfernung beträgt angenehme 60 Minuten Autofahrt und nahm nicht so wie sonst in Südamerika einen ganzen Reisetag in Anspruch.
    In Playa del Carmen haben wir einen sehr touristischen, aber auch super schönen Ort erlebt. Zusammengefasst ist das Herzstück dieser Stadt der paradiesische Strand, die dazugehörige Strandpromenade sowie die dazu parallel laufende „Innenstadt“. Genau an diesen Stellen haben wir uns während unseres zweitägigen Aufenthaltes aufgehalten.
    Seit Langem haben wir hier das typisch europäische Urlaubsfeeling unter den Menschen gespürt, welches wir zum Beispiel von Teneriffa oder griechischen Inseln kennen.
    Mit aufgeladenen Akkus ging es nun zum ebenfalls nahe gelegenen Tulúm. Dazu mehr im baldig kommenden nächsten Footprint.
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