Satellite
Show on map
  • Day 41

    Zwischen den Welten

    March 27 in Morocco ⋅ 🌙 16 °C

    Gestrandet nach unserer Ankunft in Afrika. Die „Große Überfahrt“ und das Ankommen bei Sturm und Wind war im wahrsten Sinne des Wortes turbulent für uns alle.
    In Kenitra auf einem Campingplatz mit Pool 🏊🏾 haben wir uns ausgeschlafen und orientiert. Auch die Tage dort waren ähnlich turbulent. Regenschauer, starke Windböen und 1000 Stecknadeln (Sandkörner), die uns ungewollt ein Gesichtspeeling am Strand „verpassten“. So hatten wir uns unser Ankommen in Afrika nicht vorgestellt.
    Auf dem Weg in die Hauptstadt von Marokko - Rabat - hat sich das Land zunehmend authentischer präsentiert. Im Norden bedeutet authentisch für uns, den Mix, das enge Beisammen sein von Tradition und Moderne, den Unterschied zwischen arm und reich (nach westlichen Maßstäben), zwischen bunt und karg. So fahren auf der Schnellstraße nach Rabat, neben PKWs Esel- und Pferdegespanne, grasen an den Autobahnböschungen Schafe, die von Hirten in traditioneller Kleidung gehütet werden. Stehen komplett verschleierte Frauen neben Frauen mit Jeans und offenen Haaren beim Händler, der Wäsche und Dessous verkauft.
    Als wir in Rabat durch das Tor Bab El Had die Medina (Altstadt) betraten, haben wir eine andere Welt betreten. Obwohl Ramadan ist, sind wir innerhalb der Stadtmauer auf ein buntes Markttreiben gestoßen und haben uns den Nachmittag von diesem Flair verzaubern lassen, auch wenn der ein oder andere äußerst intensive und nicht nur betörende Duft in unsere Nasen stieg.
    Bei gesüßtem Minztee mit bestem Gebäck (Rosen- und Jasminnote), waren unsere Geruchs- und Geschmacksnerven von der Aromenkomplexität so betört, dass die vorherigen Duftnoten vergessen waren.

    Noch ein Wort zu den Plätzen, an denen wir stehen und übernachten. Der Standard hier ist nicht zu vergleichen mit dem in Europa und es steht schon immer die Frage im Raum, wie sicher der Platz ist.
    In Rabat standen wir mitten in der Altstadt auf einem bewachten Parkplatz. Absolut geniale Lage. Gut, die sanitären Einrichtungen waren überschaubar und der Wasseranschluss … nun ja, originell. Dazu gesellen sich die wilden Katzen und ganz nebenbei hatten wir die ganze Nacht Beschallung von gefühlten 5 Muezzins, die von 3 bis 5 Uhr die Gläubigen zum Gebet gerufen haben. Es war also bunt, laut, komplex und dennoch ein guter Platz für unseren Einstieg in die marokkanische Kultur.
    Heute sind wir in Oualidia angekommen. Ein Fischerort mit einer vorgelagerten Lagune. Unser Stellplatz liegt oberhalb der Klippen mit Blick auf den Atlantik. Der Platz ist einfach und wir fühlen uns hier wohl. Bisher war auch nur das Grollen des Ozeans zu hören. Bisher!!! Denn eben fangen die wilden Hunde an zu bellen. Mal sehen, ob sich heute Nacht auch noch der Muezzin dazugesellt. Wir wollen ja positiv bleiben und hoffen auf eine ruhige Nacht ☺️.
    Read more