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  • Day 170

    Auf dem Salkantay-Trek

    October 16, 2023 in Peru ⋅ ☁️ 10 °C

    Gefühlt sind in Peru die Berge nie weit und bei einigermaßen klarer Sicht kann mensch immer irgendwo einen schneebedeckten Gipfel herausragen sehen. So ganz nah sind wir den Bergen bisher aber noch nicht gekommen.
    Ein unhaltbarer Zustand für uns Wanderenthusiast*innen und relativ spontan haben wir uns dann noch für eine Wanderung entschieden.

    Die Wahl fiel auf den Salkantay-Trek, einen der klassischen Wanderwege, um am Ende Machu Picchu zu erklimmen. Letzteres hatten wir für uns zuvor schon ausgeschlossen, da es aufgrund der veränderten Zugangsbedingungen nach unangenehm viel Geschubse und Gerangel um die letzten Tickets für den nächsten Tag klang und wir Lust auf was Entspanntes hatten. Also einfach nur so 70km in vier Tagen wandern und dabei Höhen zwischen 4600 und 1900m über NN bezwingen 💪

    Und die Wanderung war wirklich faszinierend. Was für Berge, was für Vegetation, was für nette Menschen in unserer Gruppe und was für köstliches Essen. Wir hatten vier großartige Tage und es war schön zu merken, dass ein paar Wochen in der Höhe doch dazu führen, dass mensch nicht mehr ganz so in Atemnot gerät bei jedem Anstieg.

    Wir haben auch viel über die Inka gehört und die Bedeutung insbesondere der schneebedeckten Berge als Götter und von Patchamama ("Mutter Erde"), welche in Teilen bis heute anhält. Einerseits haben wir uns dabei gefragt, wie viel davon vor allem Touristen-Folklore ist, andererseits haben wir die ganze Zeit in Peru über in Gesprächen immer wieder von "puntos energéticos" und der Verbundenheit zu Mutter Erde gehört. Also liegt die praktizierte Realität wohl irgendwo dazwischen. Für uns war es vor allem interessant darüber zu hören, welchen Stellenwert die Natur für die Menschen eingenommen hat.

    Besonders im Kontrast zu einem anderen, allgegenwärtigen Thema: dem menschengemachten Klimawandel und der globalen Erwärmung. An so vielen Stellen wurden wir darauf hingewiesen, wie weit hinab der Gletscher vor 15 Jahren noch reichte und wie viel Schnee in den Bergen früher üblich war. Seitdem wir in den Anden unterwegs sind, ist das immer wieder Thema - "Wir wollten die Gletscherwanderung machen, solange er noch da ist..." und ähnliches haben wir viel gehört. Viele Städte im westlichen Südamerika beziehen ihr Wasser aus Gletscherflüssen, auch da stellt sich die Frage, wie lange das noch geht...

    Aber das hat dann nicht mehr allzu viel mit unserer Wanderung zu tun, die wir wirklich genossen haben und bei der wir viel Energie tanken konnten, die uns im Großstadthopping zuvor etwas verloren gegangen war. Vielleicht ist ja doch was dran, an den Energiezentren der Inka... 😅
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