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  • Day 7

    Zizit

    January 22, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 15 °C

    Zizit oder Schaufaden (in der aschkenasischen Aussprache Zizis; hebr. ציצית, Plural ציציות Zizijot bzw. Ziziaus, Zizes) ist die Bezeichnung für die an den vier Ecken eines Schals oder rechteckigen Kleidungsstücks befestigten Fäden. Sie werden am rituellen jüdischen Gebetsmantel Tallit angebracht, der beim Gebet getragen wird und an einem Leibchen, Tallit Katan, das tagsüber getragen wird.

    Zizit

    Die Zizijot sind Bündel von langen weißen Fäden aus Wolle oder Kunstfaser, die mehrfach geknotet sind.

    Schaufäden: oben askenasisch, unten sephardisch

    Karäischer Schaufaden (unvollendet geknüpft)

    An jeder der vier Ecken des Tallit befindet sich eine solche Quaste. Dies ist eine wörtliche Erfüllung des Gebotes aus 4. Mose (Numeri) 15, 37–41. Dort heißt es, man solle Quasten an den vier Ecken des Gewandes anbringen und sich jedes Mal, wenn man diese sieht, an die Gebote Gottes erinnern, so dass man sie auch tut. Gläubige Juden werden im Tallit bestattet. Dazu wird eine der Zizijot entfernt, als Zeichen dafür, dass ein Toter keine Gebote mehr zu erfüllen braucht.
    Der Tallit Katan, der unter der Kleidung getragen wird, erinnert an ein T-Shirt, ist aber an den Seiten offen und nur durch ein Stück Stoff oder Faden zusammengehalten. So bleibt es ein rechteckiges Kleidungsstück und kann mit Zizijot versehen werden. Die Schaufäden werden von manchen Personen an der Seite aus der Hose sichtbar heraushängend gelassen. Bei religiösen aschkenasischen Juden reichen sie teilweise fast bis auf den Boden.
    Ursprünglich war jeweils einen Strang des Bündels oder das ganze Bündel mit der sehr kostbaren Farbe Tekhelet blau gefärbt. Gemäß der rabbinischen Tradition ist das eine Farbe, die zuletzt im antiken Israel aus dem Tier Chilazon gewonnen wurde. Eine prägende Auslegungsrichtung aus der Diaspora besagt seit dem Mittelalter, zur Zeit könne das Gebot der Torah in diesem Teil nicht mehr erfüllt werden, weil das Wissen darum, was genau ein Chilazon ist, verlorengegangen sei. Daher sind die Zitzijot meist rein weiß. Andere tragen seit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wieder ganz oder teilweise Techelet gefärbte Zizijot, weil die Stumpfe Stachelschnecke als korrekte Quelle des Farbstoffes erkannt wurde. Die Karäer sehen in Techelet die Benennung eines Farbtons und tragen ihre eigenen blau-weiß gefärbten Schaufäden.
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