• Rudi Saß
January 2020

Israel 2020

A 8-day adventure by Rudi Read more
  • Trip start
    January 16, 2020
  • Drusendorf auf dem Berg Karmel

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 10 °C

    Drusen
    Begründer der drusischen Lehre war Hamza ibn Ali ibn Ahmad, ein persischer Missionar aus Ostiran, der Anfang des 11. Jahrhunderts in der fatimidischen Daʿwa tätig war. Er behauptete im Jahre 1017, die Ära des قائم, DMG Qāʾim (eschatologischer Herrscher) sei angebrochen und der regierende fatimidische Kalif al-Ḥākim sei Gott. Auch lehrte er die Abrogation der koranischen Offenbarung und ihrer ismailitischen Deutung; an die Stelle beider sollte das bloße Bekenntnis von Gottes Einzigkeit (arabisch توحيد, DMG tauḥīd) treten, das alle gottesdienstlichen Handlungen überflüssig macht. In seinen in den Jahren von 1017 bis 1020 entstandenen Sendschreiben entwickelte Hamza eine neue Theologie – eine Kompilation von ismailitischen, neuplatonischen und extrem-schiitischen Vorstellungen und Begriffen. Hamza sandte eigene Missionare in die verschiedenen ismailitischen Gemeinden Ägyptens und Syriens. Einer seiner Missionare, ein junger Türke aus Buchara, der den Beinamen ad-Darzī (persisch „Schneider“) hatte, entfaltete in Kairo eine so rege Missionstätigkeit, dass die neue Lehre dort nach ihm als الدرزية, DMG ad-Darzīya bekannt wurde; ihre Anhänger wurden als دروز, DMG Durūz ‚Drusen‘ bezeichnet.[2]
    Der Kalif selbst duldete das Treiben der drusischen Missionare. Sein Verschwinden im Februar 1021 bei einem seiner nächtlichen Ausritte bestärkte die Drusen noch in ihrem Glauben an seine Göttlichkeit. Während Hamza verstummte, weitete sein Stellvertreter al-Muqtanā die Daʿwa auch auf ismailitische Gemeinden außerhalb des Fatimidenreiches aus, in den Irak und den Iran, den Hedschas, den Jemen, Bahrain und Indien. Auf ihn geht wahrscheinlich auch die Sammlung der „Sendschreiben der Weisheit“ (arabisch رسائل الحكمة, DMG rasāʾil al-ḥikma) zurück, die bis heute die wichtigste Heilige Schrift der Drusen darstellt. Im Fatimidenreich mussten die Drusen geheim operieren, denn al-Ḥākims Nachfolger az-Zāhir (reg. 1021–1036) verbot in Edikten die drusische Lehre und ließ ihre Anhänger verfolgen. Innere Streitigkeiten führten schließlich dazu, dass die drusische Daʿwa schon im Jahre 1034 eingestellt wurde.[3]
    Die Drusen schlossen sich jetzt nach außen hin ab und zogen sich in entlegenere Gebirgsgegenden zurück, so zum Beispiel in das Chouf-Gebiet im Libanon-Gebirge. Hier trat im 15. Jahrhundert der drusische Moralist ʿAbdallāh at-Tanūchī (1417–79) auf, der von den Drusen mit dem ehrenden Beinamen السيد الأمير, DMG as-Sayyid al-Amīr ‚Herr Fürst‘ bezeichnet wird. Er schrieb einen grundlegenden Kommentar zu den رسائل الحكمة, DMG rasāʾil al-ḥikma und schuf ein System von moralischen Regeln, das als آداب السيد الأمير, DMG ādāb as-Sayyid al-Amīr bekannt ist und bis heute als Elementar-Codex drusischer Lebensführung gilt.[4]
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  • Haifa

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 13 °C

    Die deutsche Templersiedlung In der israelischen Hafenstadt siedelten sich im 19. Jahrhundert Pietisten an — bis heute sind ihre Spuren in der Deutschen Kolonie sichtbar.
    Seine Frau meint, er sei wohl der letzte seiner Art. Vielleicht ist er es wirklich, so genau weiß das niemand in Haifa, Israels drittgrößter Stadt. Fest steht: Hans Meyer, Jahrgang 1922, ist einer der wenigen Nachfahren der Templer — nicht zu verwechseln mit den Tempelrittern —, die in der Deutschen Kolonie in Haifa leben. Dass Hans Meyer zuvor nicht aus Israel vertrieben wurde, verdankt er der Tatsache, dass er Schweizer ist, kein Deutscher.
    Es ist eine lange, verworrene Geschichte, voller missionarischem Eifer: Im 19. Jahrhundert zogen Pietisten, die sich von der evangelischen Kirche losgesagt und der "Tempelgesellschaft" angeschlossen hatten, aus Württemberg ins Heilige Land, um sich als das neue Volk Gottes auf die nahende Wiederkunft Christi vorzubereiten. Die Bewegung der Templer fand rund 3000 Anhänger, auch aus der Schweiz und Nordamerika.
    Ihre Spuren sind noch heute in sieben ehemaligen Templerkolonien in ganz Israel sichtbar, etwa in Jerusalem, Tel Aviv — und eben in Haifa. Dort gründeten Christoph Hoffmann und Georg David Hadegg im Jahr 1869 mit ihren Familien und einigen Anhängern die erste Templerkolonie in Palästina.
    Haifa war damals noch ein kleines, orientalisches Dorf, das sich durch die Neuankömmlinge rasch wandelte: Entlang der heutigen Ben-Gurion-Avenue bauten die Templer innerhalb weniger Jahre eine Siedlung mit zweigeschossigen Häusern und blumengeschmückten Vorgärten. Bis 1914 entstanden rund 150 Gebäude, eine deutsche Schule, Bäckereien, Hotels, etliche Handwerksbetriebe, eine Ölseifenfabrik und ein deutsches Konsulat.
    Heute ist die Ben-Gurion-Allee eine Hauptschlagader der Stadt. In Restaurants und Bars pulsiert das Leben: Auf dem Speiseplan stehen aber weder Apfelstrudel noch Maultaschen, angeboten wird typisch israelisches-arabisches Essen: Falafel, Hummus, Couscous und Techina. Von den gemütlichen Veranden aus ist auch das Wahrzeichen der Stadt zu sehen, das sich am Ende der Ben-Gurion-Allee am Berg Karmel erhebt: Es sind die Hängenden Gärten der Bahai — einer Religionsgemeinschaft, die im 19. Jahrhundert im Iran gegründet wurde. Die Gärten beherbergen den Schrein des Bab, einen ihrer wichtigsten Heiligtümer.

    Der Hafen
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  • Die hängenden Gärten von Bahai

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Bahai Gärten (Baháʼí Garden) sind die auffälligste Sehenswürdigkeit der israelischen Hafenstadt Haifa. Sie erstrecken sich mit ihren Grünflächen und den ziegelroten Wegen über 19 Terrassen von der mittleren Stadt hinab bis an die “German Colony” im unteren Stadtteil – ein Höhenunterschied von 250 Meter. Für den Aufbau des UNESCO Weltkulturerbes wurden fünfzehn Jahre und 250 Millionen US-Dollar benötigt, um sie dann ab 2001 für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

    Bahai Gärten – ein Friedenssymbol

    Die “Hängenden Gärten”, wie sie auch genannt werden, gelten als Friedenssymbol und Ort der Ruhe. Auf der Anlage befindet sich das administrative und geistige Weltzentrum der Bahai (Baháʼí World Centre). Auf halber Höhe erhebt sich mit seiner goldenen Kuppel der Schrein des Bab (arab. Pforte), in dem der Religionsbegründer begraben ist, dazu kommen auf dem Gelände das Haus der Gerechtigkeit, das Internationale Lehrzentrum, das Internationale Archiv sowie das Zentrum für das Studium der Heiligen Texte. Die ersten Gärten wurden unter der Leitung von Shoghi Effendi angelegt. Für Hunderte von Bahá’í-Anhängern, die aus Indien, Afrika, Süd- und Nordamerika für einige Monate nach Haifa kommen, ist es eine Ehre, die Anlage ohne Bezahlung zu pflegen und zur Schönheit des Ortes beizutragen.

    Bahai Gärten – Besichtigung

    Mehrmals täglich wird eine 50-minütige kostenlose Tour (Panorama-Tour) durch die Bahai Gärten angeboten. Sie führt über gepflasterte Wege und Treppen von der oberen zur mittleren Ebene mit dem Schrein des Bab. Die Tourguide führt Sie durch die sogenannten formal und nicht formal gestalteten Gärten, erläutert Planung und Instandhaltung sowie die Bedeutung der Bahai Gärten für die Mitglieder der Bahai-Religion. Dazu gehören Erläuterungen über die Geschichte dieser Glaubensrichtung mit seinem Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Teheran. Erläutert wird auch, wie die Bahai nach Haifa kamen, um dort die Gärten anzulegen, die heute besonders prachtvoll sind. Die Führungen werden in Englisch, Hebräisch und Russisch geführt. Es bedarf für Einzelpersonen und kleine Gruppen keiner vorherigen Anmeldung (erst ab 25 Personen), die verfügbaren Plätze werden nach der Reihenfolge des Eintreffens vergeben. Nicht zu empfehlen ist die Tour für Menschen mit Gehbehinderung, weil die Wege zeitweise doch sehr steil sind.
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  • Hospiliterburg in Akko

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 16 °C

    Hospitaliter ist die Bezeichnung für Angehörige von Hospitalorden, also von Ordensgemeinschaften, die sich in einem Stifts- oder Klosterspital der Betreuung von Kranken und Armen widmen bzw. widmeten.[1] Der Begriff lässt sich von lateinisch hospitalis‚ „gastfreundlich“, „zum Gastwirt gehörend“, herleiten.

    Als zur Zeit der Kreuzzüge im Heiligen Land militärische Ritterorden entstanden, entwickelten sich einige ursprünglich als reine Hospitalsorden entstandene Bruderschaften durch Übernahme militärischer Aufgaben zu einer Kombination aus Ritter- und Hospitalorden. Hierzu zählten insbesondere die Johanniter, die sich während der Reformation in den Johanniterorden und den Malteserorden aufgespalteten, und der Deutsche Orden. Beide Orden behielten ihren nominalen Status als Ritterorden später bei, auch wenn sie ihre militärischen Tätigkeitsfelder zwischenzeitlich aufgaben.
    In der Geschichtsschreibung werden die Begriffe „Hospitaliter“ bzw. „Hospitaliterorden“ nach dem ältesten Hospital-Ritterorden auch synonym für „Johanniter“ bzw. „Johanniterorden“ verwendet.

    Die bekannteste Sehenswürdigkeit in Akko ist zweifelsfrei die ehemalige Hospitaliter-Festung in der Kreuzfahrerstadt. Durch die hervorragend durchdachte und neu angelegte Ausstellung mit Artefakten und Informationen gibt sie einen zeitlichen Einblick in einen bedeutenden Zeitraum, das Mittelalter. Auch wenn sehr oft der Begriff Kreuzfahrerstadt und Kreuzfahrerfestung fällt, so war dieser historische Ort vor allem ein bedeutendes Zentrum der Hospitaliter, einem militärischen Mönchsorden, der Christen im Heiligen Land bei Krankheit betreute.
    Kreuzfahrerstadt – historische Entwicklung

    1104 eroberte König Balduin I. mit seinen Kreuzrittern die befestigte Stadt nach mehrwöchiger Belagerung. In Akko hatten sich aber nicht nur Kreuzritter niedergelassen, sondern nur sechs Jahre später folgten Hospitaliter. Sie erhielten Grundstücke und Gebäude als Spende – urkundlich 1110 erwähnt -, um sich der Pflege von Kranken im Heiligen Land zu widmen. Durch teilweise Zerstörung dieser Gebäude, mussten sie an anderer Stelle ein neues Zentrum errichten. Es entstand im Nordwesten Akkos und schloss sich an die Nordmauer an, urkundlich erstmals erwähnt 1141. Bis heute sind diese massiven, mittlerweile 875 Jahre alten Bauten erhalten und sind Teil der Kreuzfahrerstadt. Der Pilger Theodorich bezeichnete 1169 das Hospitaliterzentrum als „befestigtes und überaus beeindruckendes Gebäude, dem nur die Templerfestung gleichkomme“.


    An dieser Stelle wirkten die Hospitaliter. (© Matthias Hinrichsen)

    1187 verloren die Kreuzfahrer eine entscheidende Schlacht gegen die Muslime bei den “Hörnern von Hittin” südwestlich des See Genezareth und somit auch Akko. Die christliche Bevölkerung musste fliehen, doch schon vier Jahre später konnten sie zurückkehren, weil König Richard Löwenherz Akko zurück erobern konnte. Jerusalem dagegen war nach dem dritten Kreuzzug nicht länger unter der Herrschaft der Kreuzritter, sodass Akko für die Hospitaliter an Bedeutung zunahm. Sie durften so ihr Zentrum in Akko weiter ausbauen, um die Kommandantur mitsamt ihrem Großmeister nach Akko zu verlegen. Bis ins 13. Jahrhundert dauerten die Bautätigkeiten an, die Ausdehnung war vertikal und horizontal. Bestehende Gebäude wurden aufgestockt und in dem neuen nördlich gelegenen Monmizar-Viertel entstanden weitere Gebäude.

    Kreuzfahrerstadt – Gebäude und Räume der Hospitaliter

    Insgesamt gibt es drei Hauptgebäude: Die Kommandantur mit den Rittersälen, die St. Johannes-Kirche südlich der Kommandantur sowie ein Krankenhaus südlich der Kirche, das noch nicht freigelegt ist. Im ehemaligen Krankenhaus ist heute das städtische Jugend- und Kulturzentrum beheimatet. Die von den Hospitalitern errichteten Gebäude verfügen über zahlreiche Räume und Säle, die mit dem Baustil der Kreuzfahrerfestungen vergleichbar sind. Nach der Rückkehr im Jahr 1191 erweiterten die Hospitaliter in Akko die Kommandantur und bauten einen neuen Komplex. Um einen Innenhof wurden zwei und dreigeschossige Gebäude errichtet, dazu noch unterirdische Räume sowie Zisternen und ein aufwändiges Abwassersystem. Bisher ist es den Archäologen gelungen von der gesamten Anlage alle außer den westlichen Flügel freizulegen, eine über Jahrzehnte andauernde akribische Arbeit
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  • Basar und Stadt Akko

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 15 °C

    Wer Akkon (Akko) erobert, erobert die Welt!” soll Napoleon gesagt haben, nachdem er sich 1799 zwei Monate vergeblich an der Eroberung dieser damals mächtigen Stadt versucht hatte. Originale Kanonen auf dem Festungswall zeugen von der erfolglosen Belagerung des französischen Feldherrn. Schon im 3. Jahrtausend v.Chr. wurde die idyllisch gelegene Landzunge nördlich von Haifa besiedelt, war für einige Jahrzehnte in der Hand von Kreuzrittern, deren städtische Anlage sich mit gewaltigen Kreuzgewölben und Säulen unter der heutigen Altstadt erstreckt und eins der interessantesten Zeugnisse der Zeit in Israel darstellt. Auch wenn das unchristliche Eroberungsverhalten der Kreuzritter heute zu Recht verurteilt wird, so hinterließen sie doch eindrucksvolle Bauten und für Akko eine einmalige, sehenswerte historische Sehenswürdigkeit. Im Jahr 2001 wurde die gesamte Altstadt von der Unesco zum Weltkulturerbe erhoben, was die historische Bedeutung noch einmal unterstreicht.
    Akko – die einst mächtige Stadt

    Franz von Assisi war so begeistert von dem Ort, dass er 1219 das bis heute existierende Franziskanerkloster erbauen ließ. Die Lage war optimal geeignet als Umschlagplatz für Güter aus aller Welt, die per Schiff anlandeten, die Waren ins weite Hinterland mit Karawanen brachten und so den kulturellen Austausch begünstigten. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die florierende Stadt vom Osmanischen Reich vereinnahmt, seine wirtschaftliche Vormachtstellung verlor Akko im 19. Jahrhundert. Immer größer wurden die Dampfschiffe, immer tiefer rechte der Kiel ins Meereswasser hinab – bis die Hafenanlage zu flach war für eine Einfahrt. Dieser hat sich bis heute in seiner ursprünglichen Ausführung erhalten und bietet Fischerbooten und Freizeitskippern ein idyllisches Refugium.
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  • Templer Festung Akko

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 17 °C

    Templer Festung Akko
    Geschichtlicher Hintergrund

    Die Templer waren ein militärisch-mönchischer Orden, der aus Europa nach Palästina reisende Kreuzfahrer und Kranke im Namen des Papstes beim Besuch der Heiligen Stätten unterstützte.
    Die Ordensbrüder siedelten zunächst auf dem Tempelberg in Jerusalem - daher die Bezeichnung Templer, die Beschützer des Heiligtums. Nach der Einnahme Jerusalems durch Saladin im Jahr 1187 verlegten die Templer ihren Sitz nach Akko und erbauten ihr Viertel im südwestlichen Teil der Stadt.
    Hier, am westlichen Ende des Tunnels, wurde die wichtigste Festung des Templerordens errichtet. "Die Templerfestung war das stärkste Gebäude in der Stadt und dem Meer zugewandt. Der Zugang zu dieser starken Festung war von zwei mächtigen Türmen mit 8,5 Meter dicken Mauern bewacht. Zu beiden Seiten dieser mächtigen Türme wurden zwei kleinere Türme errichtet; Auf der Spitze eines jeden Turms wurde ein goldener Löwe von der Größe eines Stiers platziert." (Aus der Beschreibung eines Templers während der Belagerung von 1291).
     



    Der Tunnel

    Der 150 Meter lange Tunnel erstreckt sich von der Templerfestung im Westen bis zum Hafen im Osten der Stadt. Er unterquert das pisanische Viertel und diente in der Vergangenheit als strategische unterirdische Verbindung zwischen dem Palast und dem Hafen.
    Der untere Teil des Tunnels ist in Naturfels gehauen, der obere Teil besteht aus Werkstein und ist mit einem Bogengewölbe überdacht.
    Der Tunnel wurde im Jahr 1994 entdeckt. Die Gesellschaft zur Entwicklung der Altstadt von Akko hat gemeinsam mit der Antiquities Authority (Altertumsbehörde) die Erde entfernt und den Tunnel besuchsfähig gemacht. Der westliche Teil des Tunnels wurde im August 1999 für die Öffentlichkeit freigegeben.
    In den Jahren 1999-2007 setzte die Gesellschaft zur Entwicklung der Altstadt von Akko die Freilegung und Rekonstruktion des östlichen Teils fort. 2007 wurde dann der Tunnel auf ganzer Länge für Besucher freigegeben (behindertengerecht).
    Die Festung ist nicht mehr zu sehen. Sie ist im Meer versunken.
    Nur ein paar Mauerreste Fragen noch aus der See.
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  • Nazareth mit Verkündigungskirche

    January 17, 2020 in Israel ⋅ ☁️ 11 °C

    Die Verkündigungskirche in Nazareth ist eine der bedeutendsten Kirchen des Christentums und wird von Christen aus aller Welt verehrt. Nach übereinstimmender Überlieferung der Konfessionen steht die Verkündigungskirche genau an der Stelle, an der der Erzengel Gabriel der Jungfrau Maria erschien und ihr verkündete, dass sie ein Kind erwarte. Die Verkündigungskirche ist ein ganz besonderer Platz auf Erden, ein Ort der Kontemplation und der inneren Einkehr. Die überirdische Atmosphäre im Inneren der Verkündigungskirche zieht jeden Besucher sofort in ihren Bann, die ehrwürdige Geschichte und die herausragende Bedeutung der Verkündigungskirche sind deutlich spürbar. Die Kirche, die man heute besichtigen kann, ist der insgesamt fünfte Bau. Sie ist auch heutzutage noch eine wichtige Wallfahrtstätte für Gläubige. In den letzten Jahrzehnten haben insgesamt drei Päpste in der Verkündigungskirche Messen gehalten. Die letzte heilige Messe in der Verkündigungskirche wurde von Papst Benedikt XIV. im Jahre 2009 gelesen.

    Architektonische Besonderheiten der Verkündigungskirche

    Die Verkündigungskirche ist nicht nur unter religiösen Aspekten bedeutungsvoll, sondern auch unter architektonischer Betrachtungsweise interessant. Kunstliebhaber und Kunstkenner kommen hier auf ihre Kosten. Die Verkündigungskirche wurde zwar erst 1966 erbaut, ist aber der Renaissancearchitektur nachempfunden. Architektonisch gesehen, ist die Verkündigungskirche in zwei Teile geteilt. Der obere Teil ist Maria geweiht, im unteren Teil der Verkündigungskirche befinden sich eine Verkündigungsgrotte und eine Kreuzfahrerbasilika. Die Basilika ist dreischiffig und mit einer Höhe von über 65 Metern eine der größten Kirchen des Landes. Ein zentraler Kuppelbau verbindet drei verschiedene Ebenen innerhalb der Verkündigungskirche. Beim Betreten der Verkündigungskirche fallen sofort der ungewöhnliche Schnitt, die klaren geometrischen Formen sowie der helle Stein auf, aus dem der ganze Oberbau errichtet ist. Die Überreste der alten Kirche aus der Zeit der Kreuzfahrer sind stellenweise noch zu erkennen. In der Basilika sind Marienbildnisse aus aller Welt aufgestellt. Die Schweizer haben kein Marienbildnis, sondern Glasfenster geschickt und Deutschland hat die achteckige Taufkapelle der Verkündigungskirche gestiftet

    Wir kamen in der Dunkelheit an und hatten von Nazareth, bis auf die Besichtigung der Verkündigungskirche nichts.
    Aber das ist schon ein tiefgehend emotionales Erlebnis, hier so dicht an der Geschichte Jesu zu sein.
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  • Kirche der Brotvermehrung

    January 18, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 12 °C

    Die Brotvermehrungskirche Tabgha ist eine der Hauptattraktionen bei christlichen Besuchern. Zwar ist die Kirche selbst nicht aus Jesu Zeiten, doch der Stein unter dem Altar hat eine besondere, historische Bedeutung: Darauf soll Jesus die Fische und Brote gelegt, die nach Seinem Dankgebet auf so wunderbare Weise vermehrt wurden, sodass 5.000 Männer und dazu Frauen und Kinder satt wurden. Diese Kirche und das Mosaik der Brotvermehrung erinnern an das biblische Ereignis im Neuen Testament.
    Die Vorgänger der heutigen Brotvermehrungskirche Tabgha aus dem 4. und 5. Jahrhundert waren reichlich mit Mosaiken ausgelegt. Das Farbspektrum reichte von weiß bis blauschwarz, nur blau und grün fehlten. Das Hauptmosaik vor dem Altar ist das bekannteste und oft Motiv für Andenken von Schalen bis Modeschmuck. Es zeigt einen Korb mit vier Broten und jeweils daneben einen Fisch; das fünfte, biblisch überlieferte Brot, liegt bei der Eucharistiefeier auf dem Altar. Nach Forscherangaben ist dieses das letzte aller Mosaike und wird auf Anfang des 5. Jhdt. datiert. Besonders verehrt wird die Stelle unter dem Altar der Brotvermehrungskirche Tabgha, auf der Jesus vor der Brotvermehrung die Brote und Fische abgelegt haben soll.


    Das Atrium mit Teich. (© Matthias Hinrichsen)

    Die ursprünglichen Bauten gründeten auf schwarzen Basaltmauern, vergleichsweise den Bauten im nahe gelegenen Kapernaum. Diese Mauern sind durch transparente Abdeckungen im Boden noch sichtbar (schwierig, da auch abgesperrt). Das heutige Kirchengebäude der Brotvermehrungskirche Tabgha mit vorgelagertem Atrium und Narthex ist in den Jahren 1980 bis 82 dem byzantinischen Stil nachempfunden. Zwei Kölner Architekten planten dieses Gebäude auf den Grundmauern aus dem 5. Jhdt.; die hellen Mauersteine stammen aus Taiyiba, der offene Dachstuhl aus Deutschland und die roten Ziegeln aus Italien. Auftraggeber war der Deutsche Verein vom Heiligen Land, der unter anderem auch Eigentümer des dahinter liegenden Grundstücks mit Übernachtungsmöglichkeiten für Pilgergruppen (in Zelten und Gebäuden) und direkter Angrenzung an den See Genezareth ist.

    Besuchen Sie in der Brotvermehrungskirche Tabgha eine der Messen am Morgen oder Abend. Dann wird die kleine Kirche erfüllt von schlichten, stringenten Chorälen und katholischer Liturgie, und Sie werden die dort lebenden Mönche nicht nur als stumme Ordnungshüter erleben. Atmosphäre und Akustik sind hervorragend!

    Tabgha – Siebenquell

    Das ursprüngliche Gebiet Kafer Nahum (Kapernaum) erstreckte sich vom Siebenquell bis zum Jordan. Die sieben Quellen gaben diesem Ort auch seinen heutigen Namen: Tabgha leitet sich ab von Heptapegon bzw. Heptapegai. Zur Zeit Jesu hieß dieses Gebiet wahrscheinlich Magadan, Tabgha selbst war der einsame Ort (Eremos) am See (vgl. Matthäus 15,32-39; Markus 8,1-10), an den sich Jesu oft zurückzog. Die Erinnerungen an Jesus wurden bis Ende des vierten Jahrhunderts der dort lebenden Judenchristen von Generation zu Generation weitergegeben. Darüber hinaus wurden die Geschehnisse an drei Felsen festgehalten, zu dem die Pilgerin Egeria 383 n. Chr. einen Bericht verfasste. Dort schrieb sie, dass der Stein, auf dem der Herr die Brote gelegt hatte (vgl. Markus 6,30-46), nun als Altar benutzt werde und um den eine Kirche errichtet wurde. Es handelt sich dabei um die erste Brotvermehrung, die zweite war nach dem Markus-Evangelium am östlichen Seeufer bei Betsaida.
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  • Hast du mich lieb?

    January 18, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 14 °C

    "Weide meine Schafe"
    Nach dem Auferstehungserleben der Jünger, Fischbraten am Feuer
    Die Primatskapelle, auch als mensa Christi („Tisch Christi“) bezeichnet, befindet sich unmittelbar am nördlichen Ufer des Sees Genezareth in Galiläa in Israel. Sie bildet den östlichen Teil des Pilgerortes Tabgha.
    Die Kapelle markiert den von der Tradition angenommenen Ort, an dem Jesus am See nach seiner Auferstehung erschienen sein und mit seinen Jüngern das Mahl gehalten haben soll, bei dem Petrus beauftragt wurde (Joh 21 EU); das dabei gesprochene dreifache „Weide meine Lämmer!“ bzw. „Weide meine Schafe!“ bedeutet nach katholischem Verständnis neben dem „Schlüsselwort“ (Mt 16,18–19 EU), dem „Menschenfischerwort“ (Lk 5,10 EU) und dem „Stärkungswort“ (Lk 22,31–32 EU) die Bevollmächtigung des Petrus und seiner Nachfolger mit dem Primat.
    Vermutlich ist die derzeitige Kapelle bereits der sechste Kirchenbau an diesem Ort. Schon die Pilgerin Egeria erwähnt im späten 4. Jahrhundert hier eine Kirche, von der auf der Seeseite zwölf in den Felsen gehauene Stufen zum See führten[1] – Reste davon dürften mit den heutigen Stufen identisch sein. Eine weitere Kirche wurde im 5. Jahrhundert errichtet, aber vermutlich beim Persersturm 614 zerstört. Deren Mauerreste bilden aber für alle weiteren Kirchen das Fundament. Der vierte Bau wurde Ende 7./ Anfang 8. Jahrhundert erbaut. Der fünfte Kirchenbau wird vom russischen Abt Daniel erwähnt (1106), der aber bald darauf ein norwegischer (Stab-)Kirchenbau zur Zeit der Kreuzfahrer folgt. Diese hatte aber nur kurzen Bestand, da sie im Jahr 1263 vom Mameluckensultan Baibar zerstört wurde.[2] Das heutige Gebäude wurde 1933 erbaut und 1982 renoviert. Im Gegensatz zur Brotvermehrungskirche besteht die Kapelle aus schwarzem Basalt. Das Kircheninnere wird von einem großen Steinblock dominiert, an dem das Mahl stattgefunden haben soll. Betreut wird die Kapelle und das Anwesen seit 1889 von italienischen Franziskanern.
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  • Bootsfahrt auf dem See Genezareth

    January 18, 2020 in Israel ⋅ ☀️ 15 °C

    Der See Genezareth bzw. nach den Loccumer Richtlinien See Gennesaret, auch See Gennessaret oder See Genesareth (hebräisch: ים כנרת, Jam Kinneret; aramäisch: יַמּא דטבריא; גִּנֵּיסַר; arab.: بحيرة طبريا, Buhajrat Tabarijja) liegt in Nordisrael im oberen Jordangraben, der die nördliche Fortsetzung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs darstellt.

    Tiefe unter Meeresspiegel 212,07 m unter dem MeeresspiegelFläche166 km²Länge21 kmBreite13 kmVolumen4 km³Umfang53 kmMaximale Tiefe43 mMittlere Tiefe25,6 mEinzugsgebiet2730 km²
    Besonderheiten
    tiefstgelegener Süßwassersee, monomiktisch
    Der See ist mit 212 m unter dem Meeresspiegel der tiefstgelegene Süßwassersee der Erde. Nach dem Toten Meer (rund 420 m unter Meeresspiegel) ist er das zweittiefst gelegene stehende Gewässer der Erde.
    Viele biblische Geschichten sind rund um den See Genezareth angesiedelt:
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  • Zum Schluß des Tages

    January 18, 2020 in Syria ⋅ ⛅ 13 °C

    Wieder im Hotel in Tiberias
    Die Füsse tun weh , der Kopf ist voll mit Informationen, Erlebnissen, Eindrücken und Emotionen.
    Die Stätten an denen Jesus gelebt und gelehrt hat, an denen er seine Jünger fand, die für ihn zur Wahlheimat wurden zu sehen, auf seinen Wegen zu gehen und das Eine oder Andere vielleicht genauso zu sehen, wie er das damals sah, all das ist schon etwas besonderes.
    In Kapernaum konnten wir das Wohnhaus des Petrus besichtigen. Da ist man schon nahe dran am Geschehen.
    Aber auch die heutige Realität im Dreiländereck Israel, Syrien und Jordanien in den Golanhöhen und in einem nahegelegenen Kibbuz, in dem noch heute jeder Einwohner, vom Kind bis zum Erwachsenen, seinen eigenen Bunkerplatz hat, haben uns sehr beeindruckt.
    Wir werden sicher lange brauchen, um all die Dinge zu verarbeiten.
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  • Golan-Höhen

    January 18, 2020 in Syria ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Golanhöhen (arabisch هضبة الجولان Hadbat al-Dschaulān, DMG Haḍbat al-Ǧawlān, hebräisch רמת הגולן Ramat haGolan, deutsch [ɡoˈlaːn] ausgesprochen; gräzisiert Γαυλανίτις, Gaulanitis) sind im geographischen Sinne ein dünn besiedelter, hügeliger Landstrich im Nahen Osten. International anerkannt als Teil Syriens, wurden die Golanhöhen im Sechstagekrieg von Israel besetzt und 1981 annektiert. Israel verwaltete die Gebiete als Teil seines Nordbezirks; die Annexion wurde aber von den meisten Staaten nicht anerkannt. Syrien beansprucht das Gebiet nach wie vor komplett und zählt es zu seinem Gouvernement al-Quneitra; eine schmale Pufferzone wird seit 1974 von UNO-Friedenstruppen überwacht (UNDOF). Der Status der Golanhöhen war ein Hindernis für die Friedensverhandlungen zwischen den beiden Staaten.[1] Während des Syrischen Bürgerkriegs wurde die Region wieder zum Brennpunkt mit Raketenangriffen aus Syrien und Israel. Am 25. März 2019 wurden die Golanhöhen von den USA als Teil Israels formell anerkannt.[2][3]Read more

  • Besuch im Kibuz

    January 18, 2020 in Israel ⋅ ⛅ 14 °C

    Als Kibbuz (hebräisch קִבּוּץ Qibbūz auch Ḳibbūz; Plene: קיבוץ; wörtlich: Sammlung, Versammlung, Kommune; Mehrzahl: Kibbuzim oder Kibbuze) bezeichnet man eine ländliche Kollektivsiedlung in Israel mit gemeinsamem Eigentum und basisdemokratischen Strukturen.
    Es gab 2014 noch 272 dieser Siedlungen mit einer Größe von bis zu 2000 Einwohnern. Zu Neugründungen kommt es seit 1999 kaum mehr. Zur Zeit der Gründung des Staates Israel lebten etwa 8 % der Israelis in einem Kibbuz, heute (2014) sind es etwa 1,8 %. Es gab bereits seit den 1990er Jahren Abwanderungen, besonders der Jugend, die nur teilweise durch Zuwanderung aus dem Ausland, beispielsweise aus den USA, Kanada und Europa, aufgefangen werden konnten. Der allgemeine Abwärtstrend setzt sich daher auch seit 2010 fort, da die meisten Jugendlichen spätestens nach Absolvierung ihres Militärdienstes den Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen außerhalb der Kibbuzim wahrnehmen und nicht mehr zurückkehren.
    Zusammengeschlossen sind bisher 256 Kibbuzim in der säkularen Kibbuzbewegung (Kibbutz Movement), 16 weitere dagegen in der religiösen Kibbuzbewegung (Religious Kibbutz Movement).
    Das Mitglied eines Kibbuz bezeichnet man als Chawer, („Genosse“, Mehrzahl Chawerim) bzw. in der weiblichen Form Chawera (Mehrzahl Chawerot) oder auch als Kibbuznik (Mehrzahl Kibbuznikim).
    Weitere landwirtschaftliche Siedlungsformen sind die zahlreicheren (etwa 400) Moschawim, die genossenschaftlich organisiert sind, sowie diverse Mischformen aus Kibbuz und Moschaw. Eine weitere Variante sind schließlich die (deutlich weniger als 100) Moschawot, die mit europäischen Dörfern vergleichbar sind und von Beginn an durch Privatinitiativen entstanden.
    Es gab 2014 noch 272 dieser Siedlungen mit einer Größe von bis zu 2000 Einwohnern. Zu Neugründungen kommt es seit 1999 kaum mehr. Zur Zeit der Gründung des Staates Israel lebten etwa 8 % der Israelis in einem Kibbuz, heute (2014) sind es etwa 1,8 %. Es gab bereits seit den 1990er Jahren Abwanderungen, besonders der Jugend, die nur teilweise durch Zuwanderung aus dem Ausland, beispielsweise aus den USA, Kanada und Europa, aufgefangen werden konnten. Der allgemeine Abwärtstrend setzt sich daher auch seit 2010 fort, da die meisten Jugendlichen spätestens nach Absolvierung ihres Militärdienstes den Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen außerhalb der Kibbuzim wahrnehmen und nicht mehr zurückkehren.
    Zusammengeschlossen sind bisher 256 Kibbuzim in der säkularen Kibbuzbewegung (Kibbutz Movement), 16 weitere dagegen in der religiösen Kibbuzbewegung (Religious Kibbutz Movement).
    Das Mitglied eines Kibbuz bezeichnet man als Chawer, („Genosse“, Mehrzahl Chawerim) bzw. in der weiblichen Form Chawera (Mehrzahl Chawerot) oder auch als Kibbuznik (Mehrzahl Kibbuznikim).
    Weitere landwirtschaftliche Siedlungsformen sind die zahlreicheren (etwa 400) Moschawim, die genossenschaftlich organisiert sind, sowie diverse Mischformen aus Kibbuz und Moschaw. Eine weitere Variante sind schließlich die (deutlich weniger als 100) Moschawot, die mit europäischen Dörfern vergleichbar sind und von Beginn an durch Privatinitiativen entstanden.
    Es gab 2014 noch 272 dieser Siedlungen mit einer Größe von bis zu 2000 Einwohnern. Zu Neugründungen kommt es seit 1999 kaum mehr. Zur Zeit der Gründung des Staates Israel lebten etwa 8 % der Israelis in einem Kibbuz, heute (2014) sind es etwa 1,8 %. Es gab bereits seit den 1990er Jahren Abwanderungen, besonders der Jugend, die nur teilweise durch Zuwanderung aus dem Ausland, beispielsweise aus den USA, Kanada und Europa, aufgefangen werden konnten. Der allgemeine Abwärtstrend setzt sich daher auch seit 2010 fort, da die meisten Jugendlichen spätestens nach Absolvierung ihres Militärdienstes den Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen außerhalb der Kibbuzim wahrnehmen und nicht mehr zurückkehren.
    Zusammengeschlossen sind bisher 256 Kibbuzim in der säkularen Kibbuzbewegung (Kibbutz Movement), 16 weitere dagegen in der religiösen Kibbuzbewegung (Religious Kibbutz Movement).
    Das Mitglied eines Kibbuz bezeichnet man als Chawer, („Genosse“, Mehrzahl Chawerim) bzw. in der weiblichen Form Chawera (Mehrzahl Chawerot) oder auch als Kibbuznik (Mehrzahl Kibbuznikim).
    Weitere landwirtschaftliche Siedlungsformen sind die zahlreicheren (etwa 400) Moschawim, die genossenschaftlich organisiert sind, sowie diverse Mischformen aus Kibbuz und Moschaw. Eine weitere Variante sind schließlich die (deutlich weniger als 100) Moschawot, die mit europäischen Dörfern vergleichbar sind und von Beginn an durch Privatinitiativen entstanden.
    Es gab 2014 noch 272 dieser Siedlungen mit einer Größe von bis zu 2000 Einwohnern. Zu Neugründungen kommt es seit 1999 kaum mehr. Zur Zeit der Gründung des Staates Israel lebten etwa 8 % der Israelis in einem Kibbuz, heute (2014) sind es etwa 1,8 %. Es gab bereits seit den 1990er Jahren Abwanderungen, besonders der Jugend, die nur teilweise durch Zuwanderung aus dem Ausland, beispielsweise aus den USA, Kanada und Europa, aufgefangen werden konnten. Der allgemeine Abwärtstrend setzt sich daher auch seit 2010 fort, da die meisten Jugendlichen spätestens nach Absolvierung ihres Militärdienstes den Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen außerhalb der Kibbuzim wahrnehmen und nicht mehr zurückkehren.
    Zusammengeschlossen sind bisher 256 Kibbuzim in der säkularen Kibbuzbewegung (Kibbutz Movement), 16 weitere dagegen in der religiösen Kibbuzbewegung (Religious Kibbutz Movement).
    Das Mitglied eines Kibbuz bezeichnet man als Chawer, („Genosse“, Mehrzahl Chawerim) bzw. in der weiblichen Form Chawera (Mehrzahl Chawerot) oder auch als Kibbuznik (Mehrzahl Kibbuznikim).
    Weitere landwirtschaftliche Siedlungsformen sind die zahlreicheren (etwa 400) Moschawim, die genossenschaftlich organisiert sind, sowie diverse Mischformen aus Kibbuz und Moschaw. Eine weitere Variante sind schließlich die (deutlich weniger als 100) Moschawot, die mit europäischen Dörfern vergleichbar sind und von Beginn an durch Privatinitiativen entstanden.
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  • Taufstelle Jesu am Jordan

    January 19, 2020 in Palestine ⋅ ⛅ 17 °C

    Israel bietet Christen mit Yardenit eine sichere Taufstelle im Jordan. Eine andere Taufstelle – Qasr el Yahud – befindet sich östlich von Jericho und wurde 1967 geschlossen, später im renovierten Zustand wieder eröffnet. Für denjenigen, der sich als wiedergeborener Christ erstmalig taufen lassen und dieses gar noch in dem Fluss vollziehen möchte, in dem auch Jesus von Johannes getauft wurde, ist es bestimmt ein großes und unvergessliches Erlebnis. Andere sehen darin eher ein Touristenspektakel.

    Taufstelle Yardenit – Christen aus aller Welt

    Natürlich ist der Ort auch ein Touristenmagnet mit wirtschaftlichen Interessen. Jährlich besuchen rund 500.000 Menschen die Yardenit Taufstelle. Die Meinungen über Sinn und Sinnlosigkeit dieser Einrichtung gehen weit auseinander, weil angezweifelt wird, ob diese Stelle der Ort ist, an dem Jesus getauft wurde. Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, was er oder sie darüber denken. Eins ist jedenfalls sicher: Sie werden dort jede Menge Christen aus aller Welt antreffen und eine Kirche, die extra für diesen Ort errichtet wurde.
    Für gläubige Christen ist es einer der spektakulärsten Orte in Israel, weil er auch emotional aufs Äußerste bewegen kann. Massenhaft werden Menschen getauft, aus allen Nationen der Erde kommen sie, beispielsweise aus den USA, Japan, Kenia und Frankreich.

    Furchtbares Spektakel, viele Kirchen aus aller Welt und vielen christlichen Glaubensgemeinschaft haben hier gebaut. Massen von Menschen, wohl besonders heute: O:rthodox: Tag der Erscheinung (Taube, Gottes Wort: "
    Dies ist mein geliebter Sohn, auf den sollt ihr hören"
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  • Qumran

    January 19, 2020 in Palestine ⋅ ⛅ 18 °C

    Bäder für rituelle Waschungen

    Schriftrollen vom Toten Meer

    15.000 Fragmente von etwa 850 Schriftrollen aus dem antiken Judentum

    Die Schriftrollen vom Toten Meer (auch Qumranschriften) wurden zwischen 1947 und 1956 in elf Felshöhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran im Westjordanland entdeckt. Sie umfassen rund 15.000 Fragmente von etwa 850 Rollen aus dem antiken Judentum, die von mindestens 500 verschiedenen Schreibern zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschriftet wurden. Darunter sind etwa 200 Texte des späteren Tanach, die bislang ältesten bekannten Bibelhandschriften. Später wurden noch weitere antike Schriftrollen in Höhlen nahe dem Westufer des Toten Meeres gefunden.

    Die RollenBearbeiten



    Fragment einer Schriftrolle in der Ausstellung des Archäologischen Museums, Amman



    Schriftrolle mit einem hebräischen Kommentar zu Habakuk (Rolle 1QpHab, im Bild die Spalten 7 und 6).

    Material und ZustandBearbeiten

    Die meisten Rollen bestehen aus Ziegen- oder Schafshaut, die zu dünnem Pergament bearbeitet wurde; auch Papyrus kommt als Schreibmaterial vor. Eine Rolle ist aus Kupferblech.
    Nur einige der in Tonkrügen gelagerten Rollen aus den Höhlen 1 und 11 waren relativ gut erhalten. Darunter sind die 7,3 Meter lange, nahezu unbeschädigte Große Jesajarolle, die neun Meter lange Tempelrolle, Teile der Psalmen, Teile des Buches Daniel und ein Kommentar zu Habakuk. Die meisten übrigen Rollen lagen ungeschützt auf dem Boden, sind stark zerstört und oft in nur daumennagelgroßen Fragmenten erhalten. Vor allem die Fragmente aus Höhle 7 umfassen oft nur wenige Buchstaben und Buchstabenreste.

    SprachenBearbeiten

    Die weitaus meisten gefundenen Texte sind auf Hebräisch verfasst. Dabei spiegelt die Orthographie verschiedene Sprachstufen wider, von denen man eine besonders typische als Qumran-Hebräisch einordnet. Zwölf Rollen und die Gottesnamen in anderssprachigen Rollen sind in alt- bzw. paläohebräischer Schrift geschrieben. Etwa 70 Rollen sind in Aramäisch verfasst. Sie haben meist profanere, nichtbiblische Inhalte und sind älter als die hebräischen Texte. Mindestens 19 Rollen sind in Griechisch notiert, darunter alle aus Höhle 7.
    Die Bevorzugung des Hebräischen in bibelnahen Texten geschah zu einer Zeit, als es längst keine Umgangssprache mehr war. Klaus Berger folgert daraus zwar keine einheitliche Trägergruppe der Texte, sieht darin aber den „Ausdruck eines Reformprogramms nationaler und politischer, religiöser und kultureller Rückbesinnung auf die hebräische Identität Israels“.[1]

    DatierungBearbeiten

    Während die Kupferrolle etwas später, ca. 70 n. Chr. produziert worden sein soll[2], entstanden die auf organischem Material verfassten Schriften bereits vor der Zerstörung der nahen Siedlung 68 n. Chr.:

    Alle Tonkrüge und Tonscherben aus den Höhlen waren gleichartig und stammten aus hellenistischer und römischer Zeit.

    Leder-, Papyrus- und Stoffreste aus den Höhlen ließen sich mit der C14-Methode in den Zeitraum 250 v. Chr. bis 70 n. Chr. datieren. Die meisten davon stammen aus 100 v. Chr. bis 30 n. Chr., ein kleinerer Teil entstand zwischen 200 und 100 v. Chr., einige wenige noch früher.

    Chemische Analysen von Giuseppe Pappalardo ergaben, dass das Pergament der Rollen mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Region hergestellt wurde, wo es später gefunden wurde.[3]

    Vergleiche von Schriftstilen, Abkürzungen, Ausdrücken mit den Methoden der Paläographie und historischen Bezügen in den Texten selbst erlaubten, viele Fragmente relativ sicher in diese Zeitspanne einzuordnen.

    Die übrigen Textfunde aus Murabba'at, Nahal Hever und Masada konnten sicher in die Zeit des Bar-Kochba-Aufstands (132–135 n. Chr.) datiert werden. Vergleiche dieser Texte mit denen von Qumran ergaben zweifelsfrei das höhere Alter der letzteren.[4]
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  • Berg der Versuchung

    January 19, 2020 in Palestine ⋅ ⛅ 18 °C

    Der Berg der Versuchung (arabisch جبل الأربعين, DMG Ǧabal al-arbaʿīn oder جبل القرنطل / Ǧabal al-Qurunṭul, englisch Mount of Temptation oder Mount Quarantania, griechisch Σαραντάριο Όρος Sarantário Óros, die letzteren wie al-arbaʿīn nach der Zahl vierzig) ist ein Berg wenige Kilometer außerhalb der Stadt Jericho im Westjordanland.
    Byzantinische EpocheBearbeiten

    Um 340 n. Chr. verließ Chariton der Bekenner, Gründer des ersten Klosters in der Wüste Juda, dieses aufgrund von Überfüllung und gründete in Duka auf der Spitze des Berges eine Kapelle wie auch eine weitere in einer Höhle weiter unten am östlichen Hang, in der Jesus sich aufgehalten haben soll. Nach der christlichen Überlieferung wurde der Ort mit dem Berg der Versuchung identifiziert, auf dem Jesus 40 Tage lang gefastet haben und vom Teufel vergebens versucht worden sein soll (Mt 4,1–4 EU), weswegen der Berg den Namen „Qarantal“ (Berg der vierzig Tage) trägt. Chariton verließ das Kloster später in Richtung Suka bei Bethlehem, sein Nachfolger wurde der Mönch Elpidius.

    Kreuzfahrerzeit

    Duka und die Höhlen in seiner Umgebung waren bis in das 8. Jahrhundert bewohnt, bevor sie verlassen und erst in der Kreuzfahrerzeit wieder besiedelt wurden.
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  • Jericho

    January 19, 2020 in Palestine ⋅ ⛅ 18 °C

    Jericho (hebräisch יְרִיחוֹ; arabisch أريحا Ariha, DMG ʾArīḥā) ist eine Stadt in den Palästinensischen Autonomiegebieten am Westufer des Jordans. Durch ihre Lage im Jordangraben ist sie die tiefstgelegene Stadt der Welt; die Stadtmitte liegt rund 250 Meter unter dem Meeresspiegel, etwa sieben Kilometer westlich der Grenze zu Jordanien und etwa zehn Kilometer nördlich vom Toten Meer. Die Stadt trägt den Übernamen die Palmenstadt.
    Der Ort, dessen Name sich vom Mondgott Jarich ableitet, liegt an einer alten Handels- bzw. Karawanenstraße. Die heutige Einwohnerzahl beträgt etwa 22.000. Jericho nennt sich zwar „älteste Stadt der Welt“, doch sind erste Stadtmauern erst etwa 2000 Jahre nach der ersten Besiedlung belegt. Archäologischen Erkenntnissen zufolge ist Jericho mehrmals zu einer Ruinenstätte verfallen und nach längeren Unterbrechungen neu aufgebaut worden.

    Für jüdische und christliche Pilger war Jericho die letzte Station vor dem beschwerlichen Anstieg nach Jerusalem. Die Stadt liegt in der Jordansenke und diente wegen ihres wärmeren Kleinklimas den Herrschern Jerusalems als Aufenthaltsort im Winter.
    Nach dem Buch Josua wurde das von Jebusitern bewohnte Jericho bei der Landnahme Kanaans als erste Stadt westlich des Jordan von den Israeliten erobert und zerstört. Der Name der Jericho-Trompete leitet sich von dem in der Bibel erwähnten Fall Jerichos ab, bei dem der Klang von Trompeten, genauer sieben Schofaren, den Einsturz der Stadtmauern verursacht haben soll (Jos 6,4–20 LUT).
    Wer sie wieder aufbaue, sei verflucht. Sein erstes Kind solle sterben, wenn die Stadt neu gegründet wird, sein Jüngstes, wenn die Tore eingesetzt werden (Jos 6,26 EU). Später, unter König Ahab (1 Kön 16,34 EU) wurde Jericho wieder befestigt, und das älteste und das jüngste Kind des Erbauers sollen gestorben sein. Die Stadt war dazwischen jedoch nicht vollständig unbewohnt, da bereits zur Zeit der Richter wieder von einer Eroberung Jerichos durch Moab berichtet wird (Ri 3,13 GNB).
    Archäologische Befunde entsprechen nicht den alttestamentlichen Beschreibungen. So war Jericho im 14. Jahrhundert v. Chr. eine kleine sowie unbefestigte Ortschaft, die aufgegeben wurde und während des 13. Jahrhunderts v. Chr. unbewohnt blieb. Da Jericho wie fast alle kanaanäischen Städte unbefestigt war, gab es zu dieser Zeit keine Stadtmauer.[10] Aufgrund dieser Ergebnisse versuchten vor längerer Zeit einige Historiker das Fehlen der Mauer durch Umwelteinflüsse zu erklären, die jene beweisfähige Schicht „durch Bodenerosion verschwinden ließen“.
    Für eine Einnahme Jerichos und dessen Zerstörung in alttestamentlicher Zeit lassen sich keinerlei Befunde ermitteln. Die biblische Beschreibung von Jericho weist Ähnlichkeiten mit der mittelbronzezeitlichen Situation auf. Die spätere Zerstörung durch die Feuersbrunst und das Erdbeben kann möglicherweise als regionale Überlieferung in die alttestamentlichen Schilderungen eingeflossen sein. Wahrscheinlicher ist jedoch eine Legenden- (Sagen-)bildung im Angesicht der Ruinen.
    Im Neuen Testament ist mehrfach von Jericho die Rede, so trifft Jesus nach Lk 19,1–10 LUT in Jericho auf den Zöllner Zachäus, und nach Mk 10,46–52 LUT soll er hier die Heilung des Blinden Bartimäus bewirkt haben. Auf dem Berg der Versuchung (arabisch: Jabal al Qurunţul) in der Nähe von Jericho soll er 40 Tage lang gefastet und den Versuchungen des Satans widerstanden haben (Mt 4,1–4 EU), im 6. Jahrhundert wurde an diesem Ort das griechisch-orthodoxe Kloster Qarantal errichtet. In neuerer Zeit wurden bei archäologischen Ausgrabungen dort in der Nähe Überreste der Festung Dok gefunden, in der zur Zeit des Aufstands der Makkabäer der Ethnarch Simon zusammen mit zwei seiner Söhne ermordet worden sein sollen.
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  • Bethlehem Geburtskirche

    January 19, 2020 in Palestine ⋅ ⛅ 8 °C

    Die Grotte im Untergeschoss der Geburtskirche in Bethlehem können Sie am schnellsten sehen, wenn Sie an einem Gottesdienst teilnehmen, der in der linksseitig gelegenen Katharinenkirche – die recht sauber ist – beginnt. Im Anschluss an diesen Gottesdienst in griechisch-orthodoxer Tradition wird die Gemeinde im Rahmen einer Prozession unter der Führung der Priester in die Geburtsgrotte im Untergeschoss geleitet, im Gefolge unendlich viele religiöse Menschen. Die Warteschlange am regulären Zugang ist teils unerträglich lang. Die niedrige Eingangstür sollte Wissenschaftlern zufolge den Zugang mit Tieren verhindern, mehr nicht.


    Die geringe Höhe des Haupteingangs erfordert vom Besucher eine demütige Haltung, doch der wahre Sinn ist ein anderer. (© Matthias Hinrichsen)

    In den niedrigen und engen Räumlichkeiten wird der oben begonnene Gottesdienst mit zahlreichen Gebeten und Ritualen weitergeführt und nach rund 15 Minuten beendet. Viele religiöse Menschen begeben sich danach zu dem 14-zackigen Stern, der die Stelle der Geburt kennzeichnen soll, um kniend zu beten oder den Stern zu küssen. Unübersehbar sind auch Schalen für eine Spende um den Stern drapiert – der Mammon gehört halt dazu, hat aber einen weiteren negativen Beigeschmack. In einem Halbbogen über dem Stern hängen 15 verschiedene Lampen. Sie sollen die jeweiligen christlichen Religionsgemeinschaften repräsentieren, auch wenn in der Kirche lediglich drei davon vertreten sind. Die orthodoxen Priester scheuchen die Besucher lautstark aus der Grotte, damit die nächsten nachrücken können. Das alles – wie ganz Bethlehem – wird einen gläubigen Christen erschrecken, weil es so wenig mit der Liebe Jesu zu tun hat.

    Geburtskirche – Stall oder Höhle?

    Die im deutschsprachigen Raum weit verbreitete Ansicht, dass es sich bei der Geburtsstelle Jesu um einen in unserem Kulturkreis bekannten Stall handelte, ist nach Ansicht von Wissenschaftlern sehr unwahrscheinlich. In dieser Region hielten nach deren Erkenntnis viele Hirten ihre Herden in Höhlen. Zudem gab es seinerzeit Häuser mit mehreren Etagen, in dem das Erdgeschoss als Stall für Tiere vorgesehen war, während das oder die Geschosse darüber als kombinierter Ess-, Schlaf- und Wohnraum genutzt wurde.


    Vorplatz der Geburtskirche in Betlehem. (© Matthias Hinrichsen)

    Geburtskirche – Historie

    Die Kirche wurde im Jahr 333 an der Stelle errichtet, wo Jesus Christus nach Ansicht der damaligen Erbauer geboren sein soll. Dieser Ort sei bereits im 2. Jahrhundert als Geburtsstätte verehrt und stellt heute für religiöse Christen einen wichtigen Wallfahrtsort dar. Es ist kein archäologischer Nachweis erbracht, dass es sich wirklich um die Stelle oder den Ort handelt, an der Jesus geboren ist. Von daher ist es zwar ein Ort für religiöse Christen, gläubige Christen können getrost auf einen Besuch dieser Stätte verzichten.


    Der 14-zackige Stern in der Grotte der Geburtskirche Bethlehem. (© Matthias Hinrichsen)

    Geburtskirche – Geburtsgrotte

    Im Untergeschoss der Geburtskirche befindet sich die Geburtsgrotte. Diese wurde durch einen 14-zackigen Stern, der genau auf der Mittelachse der Kirche liegt, im Jahr 1717 durch die katholische Kirche geschmückt. Er trägt die Inschrift “Hic de virgine Maria Jesus Christus natus est” (Übers.: Hier wurde Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren). Dadurch kam es zwischen den Konfessionen zu Auseinandersetzungen über die Verwendung des Gebäudes. Die Beteiligten einigten sich, dass der Hauptaltar und die rechten Seitenaltäre den Griechen gehören, zwei Seitenaltäre auf der linken Seite den Armeniern und den Katholiken der Dreikönigsaltar, der Stern unter dem Geburtsaltar, die Hieronymusgrotten sowie der Platz neben der Kirche. Dort errichteten sie an der Stelle einer früheren Kirche im Jahr 1881 die römisch-katholische Katharinenkirche.
    1847 wurde der Stern entfernt, jedoch von Sultan Abdülmecid im Jahr 1852 neu gestiftet. Diese Handlung war einer der Gründe für den Ausbruch des Krimkrieges.

    Geburtskirche – Fazit

    Die Geburtskirche in Bethlehem zählt zu einem der bekanntesten Orte im Christentum, doch der Aufwand für eine Fahrt von Jerusalem dort hin lohnt sich nicht. Die Fahrt im Bus und das Passieren der Grenzkontrolle ist nervig, der Fußmarsch zur Kirche durch Menschenmassen ebenso, zumal Bethlehem nichts wirklich Attraktives zu bieten hat, sondern versucht, von den Israel-Besuchern mit minimalem Aufwand zu profitieren. Nicht selten wird man auf der Straße von Souvenirverkäufern teils aufdringlich angesprochen, dass es schon unangenehm ist. Die Sauberkeit ist vergleichbar mit Ost-Jerusalem und dem arabischen Teil der Jerusalemer Altstadt. Der “Höhepunkt” in Bethlehem ist Weihnachten; dann wird der Platz vor der Geburtskirche mit allerlei blinkendem Tinnef behangen und kommerziell genutzt.
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  • Blick vom Ölberg auf Ostjerusalem

    January 20, 2020 in Palestine ⋅ 🌧 7 °C

    Als Ostjerusalem wird der Teil von Jerusalem bezeichnet, der seit dem Palästinakrieg 1948 von Jordanien besetzt war, bis er im Sechstagekrieg 1967 von Israel erobert wurde. Aus israelischer Sicht ist Ostjerusalem heute Teil des vereinigten Jerusalem einschließlich der Teile des Westjordanlandes, die von Israel zum Jerusalemer Stadtgebiet erklärt wurden. Die 1980 durch das Jerusalemgesetz erfolgte Annexion des im Sechstagekrieg 1967 eroberten Gebiets wurde von der internationalen Staatengemeinschaft ebenso wenig anerkannt wie die vorangegangene Annexion Ostjerusalems durch Jordanien im Jahr 1950. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verabschiedete mehrere Resolutionen, die die Annexion oder deren Vorbereitung verurteilten.[1] Aus palästinensischer Sicht ist Ostjerusalem, für einige Palästinenserorganisationen auch ganz Jerusalem, das unter dem arabischen Namen al-Quds (القدس al-Quds bzw. القدس الشريف al-Quds asch-scharīf; wörtlich „die heilige [Stadt]“ oder „die ehrenwerte [Stadt]“) bekannt ist, die Hauptstadt eines zukünftigen Palästinenserstaates.

    Größter jüdischer Friedhof der Welt. Nur ein Toter pro Grab. Die Gräber bleiben bis zur Auferstehung
    Stadtmauer,, Grabeskirche
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  • Garten Getsemane und Getsemane-Kirche

    January 20, 2020 in Palestine ⋅ 🌧 7 °C

    Die Stämme der uralten Olivenbäume im Garten Gethsemane sind nicht höher als fünf oder sechs Meter, aber aufgrund ihres hohen Alters so sehr zerteilt, dass der Besucher geneigt ist, über deren Lebendigkeit nachzusinnen. Aber ja, sie wachsen und gedeihen immer noch, die grünen, schmalen Blätter geben ein lebendiges Zeugnis. Verwunderlich ist so ein Olivenbaum schon, vor allem wenn er in einem so historisch wichtigen Ort steht. Mag er aus der Zeit Jesu sein? Möglich ist alles, doch die Jahresringe können bei einem lebendigen Baum nicht gezählt werden. Manche sprechen davon, dass sie 1000 Jahre alt sind, andere sagen, sie seien über 2000 Jahre alt. Das wäre gar nicht so unwahrscheinlich, denn auf Kreta ist ein 3.200 Jahre alter Olivenbaum bekannt.
    Im Gegensatz dazu sprechen in der Bibel Fakten über die Ereignisse vor fast 2000 Jahren. Nach seinem letzten Abendmahl geht Jesus in den Garten, um zu beten. Begleitet von seinen Jüngern – außer Judas – weiß er, was auf ihn zukommt.
    Gethsemane ist griechisch und heißt übersetzt Olivenpresse. Demnach könnte auf diesem Fleckchen Erde zu Jesu Zeiten eine kleine Olivenbaum-Plantage gewesen sein.

    Garten Gethsemane – Bezug zum jüdischen Volk

    Beim Anblick der Olivenbäume könnten Christen sich auch daran erinnern, dass sie (als Zweig) auf das jüdische Volk (Stamm) aufgepfropft sind. Im Garten Gethsemane hat der Besucher durch den sehr regen Betrieb nur wenig Gelegenheit sich zu besinnen, vor allem nicht während der Hauptreisezeit im Frühjahr und Herbst. Gegenüber des Eingangs befindet sich ein kleines Wäldchen, das eine gute Rückzugsmöglichkeit bietet und zum Lobpreis und Besinnen einlädt.

    Die Todesangstbasilika ist gleich neben dem Garten Gethsemane. (© Matthias Hinrichsen)

    Garten Gethsemane – nebenan Kirche der Nationen

    Bevor Sie den Garten verlassen, sollten Sie unbedingt noch in die Kirche der Nationen, auch Todesangstbasilika genannt, gegangen sein. Katholiken aus aller Welt verehren diesen Ort, besser gesagt einen Stein im Inneren, bei dem Jesus gebetet haben soll, während die Jünger wachen sollten. Dieser Fels, der früher Teil der Olivenbaumplantage gewesen sein muss, ist umzäunt mit einer stilisierten, überdimensionalen Dornenkrone aus massivem Metall.

    Garten Gethsemane – zurück in die Altstadt

    Wem der Weg zurück in die Stadt Jerusalem zu beschwerlich ist  (etwa 800 Meter recht steil bergauf), kann sich ein Taxi mieten; nur 20 Meter weiter warten unzählige Araber auf ungelenke Touristen. Bedenken Sie bitte, dass die Preise dafür mehr als “gesalzen” sind (5 Euro für die kleine Strecke!). Der kleine Aufstieg bis zum Löwentor, der danach beginnenden Via Dolorosa und der Altstadt ist eigentlich auch gar nicht so weit. Gegebenenfalls kann man ein paar kleine Päuschen einlegen. Und Sie erhalten einen wunderbaren Blick in das berühmte Kidrontal mit seinem arabischen Verkehrsgewimmel
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