• Von der Küste in den Wald

    12. august 2024, Norge ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute war der Tag, an dem wir die malerische Küste verlassen sollten und dafür etwas weiter ins Landesinnere von Norwegen vordringen wollten.

    Der Wecker klingelte um 08:00 Uhr, damit wir die Fähre um 09:00 Uhr erwischen konnten. Nicht dass uns nochmal so ein Missgeschick wie auf den Lofoten passiert 😅
    Von unserem Stellplatz zur Fähre waren es nur wenige Minuten und wir kamen genau pünktlich, sodass wir unseren heiß ersehnten Platz auf der Fähre sichern konnten!

    Der erste Teil des Tages sollte uns weiterhin durch die traumhaften Fjorde und entlang an der Küste führen, bis wir nach zwei weiteren Fähren den Weg landeinwärts nehmen wollten 😊 Zuvor mussten wir aber nach der ersten Fähre endlich Mal wieder heiß duschen 🌡️ Dafür suchten wir uns einen Campingplatz raus und hatten die Hoffnung, dass wir dort für ein paar norwegische Kronen duschen könnten. Es wurde aber noch besser! Wir fanden direkt nach der Fähre einen Platz, konnten duschen und mussten dafür nichtmal bezahlen 🥳
    Danach noch schnell Abwasser ausgekippt und schon sollte es weitergehen. Wir hatten heute wieder relativ viele Kilometer geplant, da wir die meisten Pläne für Zentral- und Südnorwegen gemacht hatten. Hier oben im Norden sollte uns die wunderschöne Route als Sehenswürdigkeit ausreichen. Und noch eine Sehenswürdigkeit gab es, gerade als wir vom Duschen kamen konnten wir noch eine Herde Rentiere erspähen 🦌

    Und während ich danach so dahin fuhr und wir Kilometer nach Kilometer abrissen erblickte ich plötzlich eine majestätische Parkbank auf einem Hügel 🪑 Da überkam mich direkt das Bedürfnis, diesen Hügel zu erklimmen und so hielten wir kurzerhand am Straßenrand an 🤗
    Danach ging es daran den Hügel zu besteigen.
    Paula fragte vorher fünfmal ob es nicht schlauer wäre die Wanderstiefel anzuziehen. Ich war der Meinung, dass man diesen kleinen Hügel sicher auch ohne Stiefel erklimmen konnte 😅

    Und letztendlich ging das auch, aber mit Stiefeln wäre es besser gewesen 🥴 Du hattest also Recht Paula 🤫

    Oben angekommen stellten wir fest, dass sich auf diesem Hügel im zweiten Weltkrieg mal eine Stellung der Norweger befunden hat. Es waren noch alte Bunkeranlagen, Schützengraben und die Standorte der Geschütze vorhanden. Das war dann doch sehr beeindruckend 😮 Und so verbrachten wir dort mehr Zeit als geplant und wanderten durch die komplett erhaltenen und komplett zugänglichen Bunkeranlagen!
    Von diesen Bunkern hatte man übrigens einen unglaublichen Blick auf das Meer und die umliegenden Fjorde. Das wird sehr wahrscheinlich auch der Grund für diese Stellung gewesen sein. Damals war die Priorität wahrscheinlich eher nicht, die schöne Landschaft zu bewundern 😬
    Nachdem wir nach einiger Zeit alles erkundet hatten, fing es auch an zu regnen und wir begannen den Abstieg :)

    Bei "Hans" angekommen wurde der Motor wieder gestartet und weiter ging es gen Süden! Ich will die ganze Zeit erwähnen, wie famos, brilliant, wunderschön und unglaublich sagenhaft die Landschaft hier ist, aber ich glaube das habe ich schon zu genüge getan 😅 Also kann man sich diesen Absatz von jetzt an einfach immer denken 🫣

    Wir fuhren also weiter die Küstenstraße entlang, passieren zwei weitere Fähren und nach einiger Zeit fiel uns dann mal auf, dass wir zuletzt vor den Lofoten und damit vor ca. 830km getankt hatten 🤔 Das wurde uns dann ganz deutlich als wir mitten im Nirgendwo waren und die Reserve-Leuchte ansprang 😅 Eigentlich war Tanken laut meinen Berechnungen für den Ort "Mo I Rana" geplant. Da sind wir aber aufgrund der Küstenstraße vorbeigefahren und somit mussten wir nun mit Reserve die nächste, ca. 40km entfernte Tankstelle erreichen 😳
    Ich habe das erstaunlich locker gesehen und bin einfach spritsparend gefahren. Paula hat erstmal ihre Mama angerufen und ihre letzten Lebewohl-Worte gesprochen 👋🏼

    Und so rollten wir die Hügel hinab und quälten uns die Berge hinauf, bis wir schlussendlich tatsächlich an der rettenden Shell-Tankstelle ankamen 🥳 Hier wurde nach 872 Kilometern wieder mal vollgetankt, für knappe 123€ gab es 71 Liter Diesel in den Tank. Damit kommen wir auf einen durchschnittlichen Verbrauch von 8,1 Litern / 100km. Irgendwo in dem Rahmen bewegten wir uns auch in Schweden schon 🤗 Das finde ich erstaunlich gut bei einem 2,9 Tonnen Gefährt inklusive Beladung 😊

    Nachdem der Tank wieder voll war ging es dann weiter. Inzwischen hatte sich die Landschaft extrem verändert. Wir hatten kurz zuvor einen 13km langen Tunnel durchquert, der uns unter einer Bergkette hindurch ins Landesinnere gebracht hat. Hier erwartete uns dann ein riesiger und teils reißender Fluss, dem wir flussaufwärts folgten 🏞️ Dazu kamen wieder mehr Seen und viele, viele Bäume 🌲 Die Landschaft ähnelte nun wieder Schweden, nur war es deutlich bergiger/hügeliger.

    Der nächste Stopp führte uns zu einem Wasserfall an eben jenem Fluss, dem wir folgten. Hier donnerten riesige Wassermassen über Gestein und benebelten die umstehenden Besucher. Wir wurden dabei auch ein bisschen nass, sodass wir uns schnell wieder ins Auto verzogen und weiterfuhren 🚐 Von hier hatten wir es dann nicht mehr weit bis zu unserem Stellplatz :)

    Vorher sollte aber nochmal der Magen gefüllt werden. Das Frühstück war heute ausgefallen, weil wir ja die Fähre erwischen wollten, also stoppten wir bei "Trixies Kebab und Pizza" 😅 Hier gab es zur Abwechslung von Nudeln und Pesto eine Pizza für mich und einen Kebabteller für Paula 🤩
    Als wir das Futter in windeseile verdrückt hatten ging es wieder auf die Straße für die letzten paar Kilometer 🛣️

    Diese brachten wir dann auch entspannt hinter uns und erreichten den heutigen Stellplatz. Wieder mal am Wasser, dieses mal aber an einem schönen See 😊 Wir stehen hier komplett abgeschottet im Wald, hier ist keine Menschenseele und es ist unglaublich still 🔇
    Wir hoffen jetzt, dass die Wolken sich noch etwas lichten. Die Chance auf Polarlichter soll heute Nacht nicht so schlecht sein und dazu ist ja die Sternschnuppennacht. Das kann man aber beides nur beobachten, wenn die doofen Wolken sich verziehen 🫣

    Die letzten Stündchen verbrachte ich dann wieder mal erfolglos mit meiner Angel am See. Paula leiste mir beste Gesellschaft, zog auch mal die Angel ein und las dabei weiter in ihrem gefühlt vierten Buch 😊 So kann man sich das gut gehen lassen 🤗 In einer kleinen Angelpause packten wir dann auch mal wieder ein kleines Spielchen aus und Paula hat es nach endlosen Runden das erste Mal geschafft mich in diesem Spiel zu schlagen 😮

    An unserem Stellplatz haben wir übrigens kein Netz. Also bleibt der Beitrag heute Abend aus und wird Morgen früh hochgeladen. Aber tut auch mal ganz gut so ohne Telefon 📵
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