Toskana 2016

July 2016
A short but fine adventure by Aylame Read more
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  • Day 1

    stillgelegter kleiner Marmorsteinbruch

    July 4, 2016 in Italy ⋅ ☁️ 23 °C

    Wenn man schonmal in der Toskana ist, dann darf ein Ausflug in die Marmorberge rund Carara natürlich nicht fehlen. So langsam entdecken auch die Einheimischen selbst, das Touristische Potenzial Ihrer Gegend so dass man mittlerweile geführte Touren durch die Marmorberge buchen kann oder mit etwas Recherche im Netz auch einen besuchbaren Stein bruch finden kann. Tja, dafür hatten wir weder im Vorfeld Zeit noch vor Ort Geld aber auch so, kann man in der Gegen wirklich tolle orte entdecken. Ihr mögt es verlassen, still und beeindruckend? Dann macht euch auf zu N 44° 03.481 E 010° 16.260. Hier wartet ein sehr kleiner und mittlerweile stillgelegter Marmorsteinbruch auf euch entdeckt zu werden. Schon der Eingang durch das in den Fels geschnittene Portal läßt einen sich sehr klein und unscheinbar fühlen. Die umliegende Gegend ist ziemlich verlassen und die Einsamkeit und Stille im Steinbruch in Verbindung mit dem Marmorpanorama hat mich schon sehr beeindruckt. Bringt eure Kamera mit und passt auf wo ihr hingeht...Read more

  • Day 2

    das Schloss von Sammezzano

    July 5, 2016 in Italy ⋅ ☀️ 30 °C

    Nicht all zu weit weg von Florenz oben auf einem Hügel oberhalb des kleinen Ortes Leccio findet sich ein altes verlassenen und dennoch sehr bemerkenswertes Castello.

    Der Weg führt vorbei an einem längt zusammen gefallen Haus und über mehr oder weniger zugewachsene Wege. Gerade bei brütender Hitze hat man (zumindest wir) bald schon keine Lust mehr aber noch bevor einen die Motivation verläßt, wird die Straße wieder breiter und man passiert ein altes herrschaftliches Tor. Geht man ab hier noch etwas weiter öffnet sich der Wald und gibt den Blick frei auf das frühere Jagdhaus des Schlosses. Da hier schon seit Anfang der 90ger niemand mehr das Gebäude in Schuß hält sind mittlerweile fast alle Fenster eingeschlagen, ein Bauzaun versucht vergeblich Neugierige vom Betreten der Ruine abzuhalten. Natürlich konnte auch ich nicht widerstehen und einen Blick hinein werfen...

    Dreht man sich aber nun um sieht man das eigentliche Schloß von Sammezzano. Schon auf Fotos finde ich, dass das Schloß wirklich beeindruckend ist, handelt es sich hierbei um das größte Beispiele für orientalisierende Architektur innerhalb Europas. Mit welcher Detailliebe die Fassade ausgestattet ist, die satten in der Sonne leuchtenden Farben lassen einen Staunen.

    Durch die vielen Ornamente und Farben, die großen runden Türen und die geraden Gebäudelinien wirkt das Schloß wie eine Mischung aus mittelalterlichem Schloß, Hobbithaus mitten im Orient.

    Der ursprüngliche Palast wurde bereits um 1605 von dem spanischen Adligen Ximenes von Aragon errichtet, bekam sein heutiges Aussehen aber erst zwischen 1853 und 1889 von Ferdinand Panciatichi Ximenes. Beeinflusst von kulturellen Trend namens "Orientalismus", der sich damals in ganz Europa verbreitet, begann Ferdinand die bestehende Struktur zu ändern und neue Räume zu bauen wie beispielsweise die Eingangshalle im Jahre 1853, 1862 die Halle der Stalaktiten und den Ballsaal im Jahre 1867.

    Der Palazzo diente in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis Anfang der 90ger Jahre als ein Luxushotel, wurde dann aber geräumt und geschlossen. Nach vielem hin und her wurde 2012 ein Komitee gegründet, um das Schloß mit seinen 365 Zimmern, jedes mit einzigartigen, maurische Dekorationen, und seine Außenanlage zu erhalten.

    Leider leider ist das Schloß nur sehr selten und mit langer Voranmeldung zu besichtigen. Ich bin sicher er lohnt sich! So konnten wir das Schloß nur von außen bewundern und hoffen sehr, dass es dem Komitee gelingt, dieses Prunkstück die erhalten.
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  • Day 3

    Bangi San Filippo

    July 6, 2016 in Italy ⋅ ⛅ 25 °C

    Während unseres diesjährigen Italienurlaubs hatten wir uns im Vorhinein interessante und besuchenswerte Orte ausgesucht. Einer davon war "der weiße Wal" und wir sollten nicht enttäuscht werden.

    Um zum weißen Wal zu gelangen muss man erstmal den Ortsteil Bangi San Filippo des Ortes Castiglione d'Orcia finden (hier wohnen nur etwa 100 Menschen) und an seinem Rand einen Partplatz suchen. Nun heißt es auf in den Wald aber keine Sorge, weit muss man nicht laufen...

    Nach nur wenigen Schritten steigt einem der leichte Geruch von faulen Eiern in die Nase und traut man weiter so steht man bald vor einem kleinen Flüsschen.

    Dieses muss man überqueren und dem Flüsschen einige Meter Wasserabwärts folgen. Hier ist das Wasser des Flusses mit Steinen und Baumstämmen zu vielen kleinen Becken gestaut. Natürlich kann man hier schon ins Wasser oder man geht von hier nochmals 100-200m wasserabwärts weiter und steht plötzlich dem weißen Wal gegenüber.

    Zwar warnt ein Schild davor aber dennoch klettern hier alle Leute munter den Wal hoch und runter und lassen es sich in den kleinen Becken am Fuß des Wals im warmen Thermalwasser gutgehen.

    In Bangi San Filippo kommen nämlich an unterschiedlichen Stellen mehrere Thermalquellen mit bis zu 48°C heißen Wasser auf dem Boden und durch die Kalkablagerungen des Wassers hat sich in den Jahrhunderten der weiße Wal gebildet. Der Anblick ist wirklich beeindruckend und auch im Winter bei tiefsten Temperaturen wird einem hier gewiss nicht kalt.

    So haben wir hier ebenfalls sehr entspannt das warme Wasser genossen und den Wal erkundet. Der kleine Alkoven oberhalb lädt zum kuscheln ein aber Vorsicht, der Wasserfallvorhang ist wirklich heiß.
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  • Day 5

    Mittelaltermarkt in Monteriggioni

    July 8, 2016 in Italy ⋅ ⛅ 29 °C

    Während unseres Urlaub in der Toskana haben wir auch das kleine Städtchen (wenn diese Bezeichnung überhaupt zutreffend ist) Monterigginio etwas nördlich von Siena besucht.

    Wir hatten Glück, dass gerade in Monterigginio das alljährliche Mittelalterfest stattfand. Dies findet immer an zwei Wochenenden im Juli von Freitag bis Sonntag statt.

    Bereits zwei Tage vorher hatten wir uns im Internet schlau gemacht, was es in dem kleinen Örtchen, dessen intakte mit Türmen bestückte Stadtmauer von der Schnellstraße so gut erkennen ist, zu entdecken gibt. Dabei fanden wir heraus, dass am darauffolgenden Freitag der Mittelaltermarkt starten würde. Da wir uns schon zu Hause gerne Mittelältermärkte anschauen, waren wir neugierig und konnten nicht widerstehen...

    Also zum ersten ja, auch in Italien reden die Schausteller "geschwollen", auch wenn ich das nur bedingt beschwören würde, schließlich spreche ich ja kein Italienisch.

    Zum zweiten sucht man auf dem Mittelaltermarkt in Monterigginio vergeblich Met. Nein hier gibt es neben Wasser und Puntsch nur echten puren Traubensaft, liegen wir doch im Herzen der Toskana, umgeben von einem Weinberg neben dem nächsten. Dafür ist der Wein aber unglaublich erschwinglich und von ordentlicher Qualität. Ich kann mich nicht entsinnen, jemals ein Wasserglas voll vorzeigbaren Chianti für nur einen Euro erstanden zu haben. Klar wurde mein Becker im Laufe des Abend immermal wieder nachgefüllt... ;-)

    Was uns sehr gefallen hat war, dass dieses Mittelalterfest quasi seinen eigene Währung hatte. So tauscht man zu Beginn seine Euros in die extra für das Fest hergestellten Münzen bzw. Dukaten und hat damit überall schöne glatte Preise (keine Centbeträge!). Ist der Geldbeutel leer oder man möchte wieder gehen, so kann man am Stadttor (oder an zwei Münzläden in der Stadt), jederzeit wieder hin und her tauschen. Natürlich haben wir uns eine Münze als Erinnerung behalten.

    Auf drei verschieben Schauplätzen war immer irgendwas los. Entweder die Musikanten, Tänzerinnen, der Magier, der Bauchredner, die Gaukler oder die Ritter unterhielten mit ihren verschiedensten Vorstellungen. Oder man schaute sich die Vorstellung des Puppenspielers an, fütterte die Tiere des umherfahrenden Bauern, unterhielt sich mit den Priester, versuchte den Bettler abzuschütteln, schaute den Schaustellern an den Handwerksständen zu oder genoß an einem der vielen Stände Herzhaftes, Süßes oder Flüssiges.

    Nur eins ist uns aufgefallen: so stilecht die Kostüme der Schausteller auch waren, es ist in Italien anscheinend nicht üblich als Besucher gewandet zu sein. Zumindest war keiner der Gewandeten als Besuch erkennbar, im Gegenteil, und man könnte auch nirgendwo Gewandung erwerben.

    Alles in allem war es ein faszinierendes Gewusel auf Ständen, Gauklern und Handwerkern welche uns bis spät in die Nacht unterhalten hatten und somit den doch happigen Eintrittspreis von 8-15€ durchaus rechtfertigten.

    Das heute für Tourissten interessante, ist natürlich das historische von der Stadtmauer begrenzte Monterigginio mit gerademal 172m Durchmesser. In dem alten Örtchen lebt heute natürlich kaum einer der ca. 9000 heutigen Bewonhern Monterigginios , da die eigentliche Stadt aus mehreren kleinen Ortschaften rund um das historische Städtchen besteht. Da die Stadtmauer seit Ihrem Bau im 13. Jahrhundert (im 15. Jahrhundert wurde sie verstärkt) nahezu intaktgebieben ist, ist innerhalb der Stadtmauer nahezu alle alten Gebäude erhalten. Da wundert es nicht das hier Szenen des ein oder andere Films (Gladiator, der englische Patient) gedreht wurden oder das ein bekanntes Videospiel Assassin's Creed II diesen Ort zu seinem Schauplatz gewähnt hat.

    Also auch ohne Mitelaltermarkt lohnt ein kleiner Abstecher hierhin, allerdings ist er doch zu klein um gleich mehrere Stunden oder gar einen ganzen Tagesausflug zu füllen. Ein Spaziergang durch die kleinen Gassen gefällt sicher jedem und in der kleinen Kirche Chiesa di Santa Maria Assunta kann man wunderbar zur Ruhe kommen.
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