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  • Day 29

    Dinosaurier Tracking

    March 24, 2020 in Namibia ⋅ 🌙 18 °C

    Die Ereignisse überschlagen sich. Es wurde der 4. Coronafall offiziell gemeldet. Ein 19-jähriger Namibia, der am 18.03. von London über Amsterdam mit KLM nach Hause reiste. Nicht gut für uns. Die Regierung hat eine Ausgangssperre für die Region um Windhuk und die Küstenregion ab 27.03. verhängt. Noch weniger gut für uns. (Wobei die Ausgangssperre (noch) nicht für unsere Region gilt.) Gleichzeitig wurde ein 30-tägiges Reiseverbot verhängt. Gar überhaupt nicht gut für uns! Die Flüge für den 31.03. wurden direkt wieder gestrichen. Nichts geht mehr. Angeblich startet zeitig das Rückholprogramm für Namibia. Bislang steht Namibia nicht auf der Liste der Rückholflüge. Wir haben nochmal die Botschafterin in Windhuk auf unsere Situation aufmerksam gemacht. Mit Kindern sitzt man vermutlich in einem der ersten Flugzeuge - wenn es denn welche gibt.
    Nichtsdestotrotz ist unsere Situation hier mehr als komfortabel: wir dürfen kostenlos in unserer wirklich traumhaften Lodge wohnen bleiben, solange wir möchten, bzw bis wir einen Rückflug haben. Unsere Gastgeber sind ein älteres Ehepaar, dass vor 30 Jahren aus Frankreich eingewandert ist. Sie hatten eine große Rinderfarm früher, ob sie damit zu Geld gekommen sind oder durch andere Dinge, wissen wir nicht. Aber was wir wissen ist, dass beide herzensgut und zuckersüß sind! :)
    Da wir zukünftig unsere Kontakte aufs minimalste beschränken möchten, um unsere Rückholung nicht zu gefährden, geht es zum einen Morgen nochmal zum Großeinkauf, und zum anderen berichten wir euch nun von unserem wahrscheinlich vorerst letzten Ausflug.
    Wir waren heute nämlich auf den Spuren der Dinosaurier und das war einfach unglaublich!! Ganz hier in der Nähe, gute Stunde Fahrzeit, auf dem Gebiet der Farm Otjihaenamaparero befinden sich über 200 Millionen Jahre alte Dinosaurierfußspuren. Sie zählen zu den besterhaltensten Dinosaurierfußspuren der fleischfressenden Therapoda. Ausmaße u Tiefe der Abdrücke weißen auf eine beträchtliche Größe der Tiere hin. Neuste Erkenntnisse sagen, es handle sich um die Fußspuren des Ceratosauria und des Syntarsus, die sich an einer Stelle kreuzen (siehe Video). Man geht davon aus, dass die Dinosaurier kurze Zeit nach diesen Fußabdrücken ausstarben. Es war unglaublich, auf diesen Felsformationen mitten im Nirgendwo zu stehen und -Achtung Kopfkino- sich auszumalen, wie diese rießigen Getiere vor abermillionen Jahren hier durch die Landschaft stampfen und sich bekämpfen. Unfassbar und so beeindruckend.
    Zu allem Überfluss hatte uns der (wiedermal deutsche, genauer: muhaglige schwäbische) Farmbesitzer vor unserer Entdeckungstour mit auf den Weg gegeben, wir sollen bitte nicht zum Damm weitergehen oder die Kinder dort ins hohe Gras hüpfen lassen. Es gäbe Kobras - und eine 4,5 Meter lange Königspython, die Kinder und sogar ganzen Frauen mit links verschlingt. Wir marschierten also mit einem ziemlich mulmigen Gefühl durch das verlassene Areal, was den Nervenkitzel und die Aufregung unserer Forschungsexpedition "Dinosaurier" nur umso mehr unterstrich. Liebe Mamas/Omas Aligse und Allgäu: ihr könnt beruhigt sein, demnächst habt ihr solche Ausflüge nicht mehr zu befürchten 😜
    Mal sehn, was wir die nächsten Tage dafür noch von der Flugsituation hier zu befürchten haben!
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