Satellit
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  • Tag 197–198

    Warum nicht? Darum.

    29. März ⋅ ☁️ 28 °C

    … oder so ähnlich, dachte ich mir. Eigentlich wollte ich nur irgendwo günstig einreisen - und China bietet den Deutschen dieses Jahr einen 14tägigen Aufenthalt ohne Visa an. Da bin ich in die Falle getappt.
    Wie bei diesen coolen Websiten, die kostenlos sind, dafür alle möglichen Daten sammeln. So läuft das wohl.

    An der Grenze über Dodong sorgte dieser Grund jedoch für Aufregung. So konnte ich keine Buchungen, Bekanntschaften oder nachvollziehbare Motivatoren nachweisen, weshalb ich hier einreisen sollte.
    Außerdem: Glatze statt Haare, Keine Studi ID, allgemein fragwürdiges Aussehen und Alter für einen Studierenden, und ein chinesischer Vorname, der für Verwirrung sorgte.

    Ich wurde mehrfach verhört. 120 Minuten später durfte ich durch. Ich bin für neue Erfahrungen hier, und die bekomme ich wohl.

    Mein navigatorisches Skillset durfte mal wieder in voller Schmach glänzen, ohne Bestie Google Maps. Ich fand dann doch irgendwie meinen Weg in die Stadt:

    Freundlicherweise begleite mich ein chinesisches Pärchen und besorgte mir eine Tageskarte für die Bahn. (erwähnte ich bereits, dass ich momentan keine Kreditkarte habe?)

    Aber kein Problem: ich buche erstmal `ne Bude online und löse alles anderes von dort aus.

    - Oh, es gibt in einer 10Mio Metropole keine Hostels. Komisch.
    - Oh, auf Applepay hat keiner Bock.
    - Oh, sämtliche Zahlmethoden funktionieren auch nach 3h nicht und ich kann nichts bezahlen
    - Oh, man soll die Bude vor Ort in Bar bezahlen

    Dann halt erstmal zur gebuchten Bude.

    „No foreigners.“, bellte mir die Dame an der Rezension zu und die nächsten vier Hotels taten ihr gleich, hatten sogar Schilder dafür (die ich nicht lesen konnte, wie schade).

    So saß ich unvorbereiteter Noob um 21:30 Uhr ziemlich hungrig am Eingang eines Hotels,
    Und als ich mir das Wlan-Passwort erschnorrte und etwas hoffnungslos auf meiner Tasche mitten im Gang saß, sah man mir meine Situation wohl an. Ein Pärchen hatte Mitleid mit mir und sprach mich an.

    Schwuppdiwupp habe ich dem Herrn Thomas aus den USA ein Batzen Geld per Paypal überwiesen und seine chinesische Frau übergab mir die Summe in Bar und bezahlte mein Zimmer. Äußerst zuvorkommend. Daher werde ich sicherlich noch weitere Mal unvorbereitet in fremde Länder reisen können. Danke! :)

    Ich besorge mir jetzt aber eine Simkarte, damit ich mit dem Translator erfolgreicher auf die Unfreundlichkeit meines Gegeübers aufmerksam machen kann.

    P.S. die Stadt interessierte mich nicht sonderbar und auch mein Gemütszustand brachte mich wenig dazu, Bilder zu machen
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