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  • Day 3

    Leichenverbrennung im Pashupatinath-Temp

    November 4, 2018 in Nepal ⋅ 🌙 16 °C

    Heute Nachmittag hatten wir das "Glück", bei unserem Besuch des Pashupatinath-Tempels einer Leichenverbrennung mitzuerleben. Sicher nicht jedermanns Sache, aber ich fand es sehr interessant.

    Als wir ankamen, konnten wir zunächst beobachten, wie eine Stelle am Flussufer unterhalb des Tempels, an dem die Verbrennung bereits dem Ende zuging, gesäubert wurde. Die letzte Glut wurde gelöscht, die Asche in den Fluss gekehrt und das Steinpodest, auf dem die Verbrennung stattgefunden hatte, mit Wasser gereinigt. Ein paar Meter weiter wurde schon die nächste Verbrennung vorbereitet. Der in weiße Tücher gehüllt Leichnam wurde mit Blumenketten geschmückt und mit einem bunten Tuch bedeckt und dann auf einer Bahre flussabwärts bis zur Verbrennungsstätte getragen. Die Träger umrundeten das Podest mit dem Leichnam fünfmal im Uhrzeigersinn (entsprechend der heiligen Zahl fünf, die im Hinduismus die fünf Elemente Erde, Wasser, Feuer, Wind und Akasha, den Äther, repräsentiert) und stellten die Trage dann dort ab. Nachdem die scheinbar nächste Angehörige den Leichnam mit Wasser des heiligen Flusses (eine ziemlich dreckige Brühe, die zurzeit kaum noch Wasser führt) bespritzt hatte, wurde das Tuch abgenommen und einige Holzscheite aufgestellt. Anschließend entzündete die junge Frau den Scheiterhaufen.

    Die Familie und Freunde des Toten bleiben während der Verbrennung der Leiche in der Nähe, es dauert etwa 5 Stunden bis die Leiche verbrannt ist. Die Asche und unvollständig verbrannte Scheite werden in den Fluss geschoben, so wie wir das zu Anfang beobachtet hatten.
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