• Wilde Wanderung (Husfjellet)

    2–3 de set. 2024, Noruega ⋅ ☀️ 17 °C

    So, es ist soweit. Ein Tag Sonne und angenehme Temperaturen sind gemeldet. Ein einziger schöner Tag für die nächsten 2 Wochen. Der will genutzt werden. Der Plan, morgens machen Mel und ich eine Wanderung und nachmittags nutzen wir die Sonne nochmal, um einen der schönen Strände hier zu besuchen. Naja, kurz vorab, den Strand hat keine mehr von uns gesehen und auf den letzten 3-4 Kilometern hat auch keine mehr von uns gesprochen.

    Aber von Beginn...
    Parkplatz zur Wanderroute. Fehlanzeige. Na gut, was macht man stattdessen, genau, man parkt halt 3 km entfernt. Die 3 km mehr oder weniger. Das ist ja quasi gar nix, so haben wir uns das schön geredet.
    Der Weg zum Husfjellet eigentlich gute 6 km auf 624 Höhenmeter. Plus die 6 km zum Auto am Ende. (Mit unserer kleinen Abzweigung zwischendurch waren es dann knapp 12 km, aber das nur am Rande). Der Einstieg, steil, darauf war ich vorbereitet. Nach dem ersten Kilometern kam mein Endgegner. Ein Matschfeld. Und ja, wie immer, ich stand erstmal knöcheltief drin. Gut für Mel, denn sie hatte was zu lachen und ich auch, wenn ich ehrlich bin.
    Während das junge Reh, also Mel, die Matschfelder weitestgehend ohne Probleme überspringt, hatte ich doch mehr Probleme. Das liegt sicherlich an den 2 cm Größenunterschied, redete ich mir jedenfalls ein.

    Irgendwann waren wir dann oben. Kleiner Kampf da hoch, aber wie geplant, die Aussicht bei bestem Wetter entschädigt. Und dann kam der Abstieg, den ich zum neuen Endgegner ernannt habe. Teilweise bin ich auf allen Vieren da runter. Ich hab mich immer gefragt, wofür wir beim Handball im Training immer mal diesen "Spinnengang" gemacht haben. Jetzt weiß ich es, danke dafür, der war wichtig.

    Und wie bereits erwähnt, auf den letzten Kilometern herrschte Stille. Wir quatschen und lachen den ganzen Tag, aber an dem Punkt, Ende aus, Mickey Mouse. Wir waren einfach so fertig von diesem Abstieg über einen Bergkamm, dass da einfach jeder nur noch ankommen wollte. Wir waren selten so froh, FJ und Olaf (Bus von Mel) zu sehen. Da der Parkplatz kein Übernachtungsplatz war, mussten wir weiter fahren, beide mit üüüübertriebem Hunger, die Stimmung am Siedepunkt. An der nächstmöglichen Gelegenheit wurde ein Stop eingelegt und es gab zur Vorspeise italienisch. Nein, kein Bruschetta oder Tomate-Mozzarella. Spaghetti mit Tomatensauce von gestern und zwar kalt, weil hier keine auch nur noch eine Sekunde Geduld hatte, das Essen zu erwärmen. Anschließend wurde dann noch ordentlich gekocht, wieder eine Mischung aus dem, was wir beide noch hatten. Eigentlich muss ich dringend seit 2 Tagen einkaufen, aber das kann man eben auch bei Regen. Asiatisch wurde es.
    Und was kommt nach italienisch und asiatisch? Richtig, Milchreis.
    Guten Appetit!
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