• Wasserstraßen

    2 de outubro de 2022, Tailândia ⋅ 🌧 30 °C

    Bangkok hatte seit jeher zahlreiche Kanäle, die aus dem Chao Praya abzweigten. Die sogenannten Khlongs erstreckten sich durch ganze Wohngebiete und bildeten die Lebensader für die dort lebenden Thai. Heute sind viel der Kanäle zugunsten von Straßen zugeschüttet worden. Einige bestehen aber weiterhin und sind ein totaler Kontrast zu den glitzernden Hochhausfassaden die in Bangkok in vielen Teilen der Innenstadt vorherrschen.

    Beim letzten Aufenthalt haben wir uns beim größten Touri-Hotspot überhaupt, am Grand Palace, zu einer Khlong-Tour bequatschen lassen, natürlich dort doppelt so teuer als nötig. Dieses Mal hat Alex im Vorfeld einen günstigen Anbieter ausgemacht, Bangkok Boat, mit denen wir in die Khlongs fahren. Das Taxi fährt uns zunächst in einen anderen Stadtteil, in dem die Tour startet. Treffpunkt ist ein Tempel, den der Taxifahrer mit Ach und Krach gerade so findet. Dort besteigen wir ein Longtail-Boot, die neben Touristentouren auch als Fortbewegungsmittel wie bei uns das Auto oder auch als Marktstand in den Floating Markets dienen. Sofort öffnet sich eine andere Welt, weg von der Reizüberflutung zu einer totalen Ruhe (abgesehen von den dröhnenden Motoren der Boote, die tatsächlich mit Traktor- oder LKW-Motoren betrieben werden. Klimaschutz scheint hier übrigens keine Rolle zu spielen, aber das ist ein anderes, raumfüllendes Thema. Direkt zu Beginn der Tour fahren wir unterhalb eines riesigen Buddha vorbei, den wir sogar von unserem Hotelbalkon aus schon entdeckt haben. Hier wollten wir eigentlich sowieso hin, können wir also auf der Liste schon mal abhaken. Rechts und links erstrecken sich Wohnsiedlungen auf Pfahlbauten, hier wohnen die Menschen direkt über dem Wasser. Je tiefer wir in die Khlongs eintauchen, desto grüner wird es. Das Ufer ist gesäumt von Bananenstauden, Mangobäumen und Palmen, wir fühlen uns fast wie im Dschungel. Das Wasser ist voller riesiger Welse, noch größer sind die Echsen, die ans Ufer krabbeln. Fehlen nur noch die Krokodile. Wir steuern eine Orchideen-Farm an, hier kommen also die Pflanzen her, die in unserem Wohnzimmer stehen. Die Temperaturen sind schwülheiss, der Fahrtwind verschafft und Abkühlung. Dennoch hat man einen latenten Schweissfilm auf der Haut, aber das stört einen hier eigentlich nicht. Die Fahrt endet nach zwei tollen Stunden an einem weiteren Tempel.
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