Satelital
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  • Día 9

    Unterwegs auf Ko Phangan

    7 de octubre de 2022, Tailandia ⋅ 🌧 26 °C

    Die Insel ist so klein, dass man sich kein Auto mieten muss, sondern mit einem Roller gut fortbewegen kann. 80 Prozent des Verkehrs besteht hier tatsächlich auch aus diesem Fortbewegungsmittel. Für kleines Geld inklusive Sprit, 10 Euro pro Tag, ist man hier dabei. Im
    Vorfeld haben wir oft von Unfällen gehört, die Touristen hier mit Rollern haben, aber ich bilde mir ein, eine gewisse Fahrpraxis zu haben. Zugegebenermaßen ist das wohl schon etwas länger her. Als ich damals (vor über 20 Jahren?!) in Frankfurt meine Ausbildung im Hotel absolviert habe, war ich zwei Monate in der Bar eingeteilt. Da ich nachts um drei Feierabend hatte, bin ich dann immer mit einem geliehenen Roller von Frankfurt nach Bad Vilbel gegurkt. Ich habe (oder hatte?) also Übung und einer sicheren Fahrt steht vermeintlich nichts im Weg.

    Wir also los (sicherheitshalber aber doch als welche der wenigen mit Helm). Die Insel ist traumhaft und wir sind hier mitten im Dschungel. Es ist heiß, die Bergspitzen sind wolkenverhangen, alles ist saftig grün, die Luft ist feucht, überall sehen wir große Kokospalmen und hören exotische Vögel. Sogar drei Elefanten sehen wir, allerdings in Ketten und mit Sattel auf dem Rücken. Das gehört in Thailand leider auch zum touristischen Angebot. Wir machen allerdings einen großen Bogen darum. Die Strecke ist insofern etwas abenteuerlich, als dass die Insel recht klein, die Berge aber verhältnismäßig hoch sind. Sprich Steigung und Gefälle wechseln sich munter miteinander ab und wir fühlen uns wie in der Achterbahn. Der Fahrtwind ist sehr angenehm, stehend merken wir aber die tropische Hitze sofort wieder. Noch ist es nicht sehr voll mit Reisenden und die Straßen sind schön leer. Wir benötigen eine dreiviertel Stunde, um die Insel ein dreiviertel zu umrunden. Ganz so viele Straßen gibt es hier nicht und so fahren wir einfach drauf los. Einmal geht es links zu einem Viewpoint. Da wir für einen guten Ausblick immer zu haben sind, biegen wir entsprechend links ab. Vor uns sehen wir eine enge Straße mit sehr starkem Gefälle. Ich denke für einen kurzen Moment noch, ob die Bremsen wohl irgendwann den Geist aufgeben bei diesen Strapazen, wir fahren aber dennoch drauf los. Schön vorsichtig und die Bremse immer am Anschlag rollern wir diesen (wirklich steilen!) Weg nach unten. Plötzlich merke ich, wie die hintere Bremse nicht mehr greift und wir nur noch mit der schwachen Vorderbremse bremsen können, die allerdings nicht wirklich bremst. So stelle ich uns also erstmal quer zum Hang. Wir haben vielfältige Fähigkeiten, Zweiradmechanik gehört allerdings sicherlich nicht dazu. So beschließen wir zum Hotel zurückzukehren, denn so schön kann kein Ausblick sein, schon gar nicht wenn man ungebremst darauf zu rasen muss. Wir drehen also und rollern (nun doch mit einem gewissen Respekt) zunächst bergauf Richtung Hotel. Ich frage mich zwar, wie wir das am Strand und somit auch zwangsläufig noch einmal bergab liegende Hotel mit nur einer unzureichend statt zwei gut funktionierenden Bremsen erreichen wollen, aber es wird sich schon irgendwie richten. Zur Not gehen wir eben auch in die eingangs erwähnte Unfallstatistik ein. Die Zeit zeigt allerdings, dass sich mit zunehmender Weiterfahrt auch die Bremsfunktion wieder herstellt und pünktlich zur letzten Abfahrt wieder mit voller kraft zur Verfügung steht. Na also. Insgesamt haben wir einen schönen Ausflug erlebt.
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