• Bottle Beach View Point

    14 kwietnia 2023, Tajlandia ⋅ ☀️ 31 °C

    Alex und Noah haben sich gestern wohl etwas den Magen verdorben (Kühlkette wird hier nicht so ernst genommen 😬), daher habe ich mir am späten Nachmittag noch mal den Roller geschnappt, um ein bisschen durch die Gegend zu fahren. Dass der Ausflug durchaus Abenteuerlüsten wird, weiß ich zu diesem Zeitpunkt nicht nicht.

    Es macht wirklich großen Spaß und sorgt für eine gewisse Abkühlung, sich bei feuchten 35 Grad den Fahrtwind um die Nase und durch die Klamotten wehen zu lassen. Unsere Gegend ist ziemlich bergig, die Straßen haben teils 16 % Gefälle und manchmal endet eine Straße, die zunächst gut ausgebaut scheint, einfach im Nichts.

    Ich also los, bergauf, bergab, mal steil, mal nicht, rechts und links riesige Palmen, Bananenstauden im Dschungel. Ich weiß nicht recht wo lang, folge daher einfach einem Rollerfahrer vor mir, der einige 100 Meter vor mir knapp mit dem Leben davon gekommen scheint, als ihn fast ein anderer Roller von links kommend von der Straße geschossen hat. So ist das hier, no Risk, no Fun. Auch dieser Spruch bewahrheitet sich später für mich noch 😄. Irgendwann ist er abgebogen, zumindest sehe ich ihn nicht mehr. Egal. Ich fahre in ein kleines Dorf, will gerade aus einer Kurve raus beschleunigen, bin also nicht wirklich schnell. Zehn Meter hinter der Kurve zwei Hunde auf der Straße, was hier nicht ungewöhnlich ist. Beide laufen allerdings von zwei Seiten Richtung Straßenmitte, was mich schon etwas skeptisch macht. Ich tucker also auf beide Hunde zu, der Linke verzieht sich wieder an den Straßenrand. Der schwarze, große, und definitiv bedrohlicher aussehende Hunde bleibt mittig stehen und schaut mich auch ziemlich frech an. Mir stellen sich schon die Haare zu Berge, was bestätigt wird, als er plötzlich knurrend auf mich zukommt. Ich drehe das Gas hoch und flitze (oder versuche es) an ihm vorbei, so gut es eben geht. Wollte der mich doch tatsächlich beißen, das Biest! Nach drei, vier Metern hinterherrennen verliert er offenbar die Lust auf deutsches Fleisch und lässt mich in Ruhe. Ich hoffe ich konnte diese gefährliche Situation so schildern, wie sie sich zugetragen hat 😉.

    Während ich so vor mich hin sinniere, ob da doch was dran sein sollte an den Warnungen vor Hundebissen in Thailand, endet die Straße schon wieder in einer Sackgasse. Allerdings parken hier ein paar Roller und zwei Safari-Jeeps, also muss hier ja etwas sein. Ich laufe weiter in die Richtung, aus der mir ein paar Leute entgegenkommen und vermute, dass ich durch Zufall am schönsten Aussichtspunkt der Insel gelandet bin. Ein Schild beweist es mir, 1,5 km durch den Dschungel und ich sollte da sein. Auch wenn es recht spät ist und dämmert, wenn ich schon mal hier bin will ich auch ans Ende. Ich stapfe mit meinen Flip Flops (die mir Entgegenkommenden tragen auch alle Flip Flops) über Stock und Stein einen schmalen Pfad durch den dichten Dschungel und habe das Gefühl, dass ich heute der letzte bin, der dort oben den Ausblick genießen darf. Ich habe den View Point schon öfter online gesehen, die Leute standen hoch auf einem Fels mit Blick in die Tiefe. So stehe ich nun mit besagten Flip Flops, Handy, GoPro, Wasser und Führerscheinmappe in den Händen unterhalb dieses kleinen Felsmassivs. Wie beschrieben, ich war nicht hierauf vorbereitet 😁. Je höher ich kraxele umso mehr frage ich mich, wie ich die letzten 20 Meter, auf denen es Trittfläche von vielleicht 30 cm Breite gibt und es rechts und links doch gehörig in die Tiefe geht, ohne Absturz überstehen soll. Ich bin ja nicht zimperlich, aber anders als auf teilweise allen vieren und mit gewissen Anflügen von Gleichgewichtsverlust kraxele ich bis nach vorne durch. Der Ausblick ist einmalig. Die Sonne ist schon hinter den Hügeln verschwunden, das Licht ist toll und das beste ist, ich bin wirklich nur noch der Einzige hier und kann es echt genießen! Tagsüber und vor Sonnenuntergang ist hier immer viel los.

    Nach ausreichend Genuss und Fotos und Videos mache ich mich auf den Rückweg. Zwischenzeitlich ist es halbdunkel. Ich will gerade vom Pfad auf die Straße zurückkehren, was sehe ich vor mir: einen Hund, groß und schwarz! Na Toll! Mir stellen sich gleich wieder die Haare zu Berge und ich halte langsam rückwärts laufend Ausschau nach einem Stock, mit dem ich den Hund verscheuchen oder rabiateres kann, falls er mich anfällt. Hinter dem Hund erscheinen nun aber zwei Franzosen, die ihren Hund zurückpfeifen. Am Ende bin ich mir gar nicht sicher, ob es sich um den gleichen handelt, bin aber froh, dass ich ohne Biss (und ohne Absturz) davon gekommen bin 😬.
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