Wanderweekend Embd

Heute gingen wir steil. Wir starteten im steilsten Bergdorf von Europa in Embd. Mit einer Art Gondel ging es zuerst nach Schalb. Stavi überlebte es knapp. Mit eher müden Beinen starteten wir die Gipfeltour in Richtung Augstbord Pass. Vergebens hielten wir immer wieder nach Steinböcken Ausschau. Wir hatten Stavi schliesslich versprochen: " Am Sonntag sehen wir auf jeden Fall Steinböcke!" Auf 2257 m. ü. M. assen wir unseren Cervelat mit Brot. Wir konnten die Leckereien gerade noch runterdrücken, bevor das Gewitter aus der Ostschweiz aufzog und uns von oben bis unten durchnässte. Blitz, Donner, Regenschauer und Hagel suchten uns heim. Einen Moment lang waren wir nicht sicher, ob je alle 3 Gipfelstürmer wieder heil unten ankommen würden. Mit Badetüchern und Schal versuchten wir uns vergebens, geduckt an einer Hausmauer, trocken zu halten. Unglücklicherweise hatten wir uns am sonnigen Morgen einstimmig dazu entschieden, kurze Hosen anzuziehen und die Jacke auf jeden Falls zu Hause zu lassen. Nach eiskalten 30 Minuten liessen die Blitze und das Donnern nach und wir trauten uns den 2 stündigen Heimweg anzutreten. Nach nicht einmal 15 Minuten stoppte der Niederschlag und die Sonne begann uns zu trocknen. Plötzlich entdeckten wir das erste Gämsi. Der Abstieg nahm kein Ende und unsere Lust auf Apfelstrudel und Vanillesauce oder Ähnliches wuchs ins Unermessliche. Die Krämpfe vom Vortag kehrten zügig zurück und das bergab laufen endete in einem Humpeln und Stolpern und vielen Pausen. Highlight war ein Steinbock, den wir während gut 10 Minuten aus nächster Nähe betrachten konnten. So konnten Thomas und Jenny ihre Ansage doch noch einhalten. Nach 20km strandeten wir Wandervögel total am Embd (End) wieder in Embd. Mehr als erschöpft gönnten wir uns im Restaurant Morgenrot eine Stange Bier sowie einen Dessert und erzählten der Serviertochter von unserem Abenteuer. Den Abend liessen wir nach einer heissen Dusche mit Pasta, Wein und Fussball auf dem Sofa ausklingen. Einzig die Waden und duchnässten Wanderschuhe erholten sich nicht mehr.Read more