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  • Day 6

    Ein letzter Vormittag in Porto

    June 26, 2022 in Portugal ⋅ ⛅ 18 °C

    Leider geht es heute wieder nach Hause, aber vorher schaue ich mir noch den zentralen Bezirk Baixa an. Hier stehen der berühmte Uhrenturm, die Universität, das Rathaus und eine Menge Kirchen.

    Vorher mache ich aber noch einen Abstecher nach Vila da Nova, dort habe ich gestern den „Half Rabbit“ vergessen. Das ist eine Skulptur an der Wand einer Hausecke, vor Allem aus Autoschrott geformt und dann bemalt. Eine Kirche mit den schönen blauen Fliesen ist auch noch in der Nähe. Kurz bevor der Gottesdienst beginnt, schlüpfe ich schnell hinein und schaue sie mir an.

    Als ich das Motorrad abgebe, erfahre ich, dass ich die Autobahnmaut doch direkt am Schalter hätte zahlen müssen - mein Scooter hat den passenden Chip doch nicht eingebaut, obwohl ich das am Telefon vorher erfragt hatte. Eine Stunde irre ich danach durch die Stadt, weil es wohl Geschäfte mit einem bestimmten Zeichen gibt, wo man das nachträglich regeln kann. Ich finde aber keine und ziehe dann Google zu Rate. Siehe da: man kann das auch online erledigen und ich habe noch einen Monat Zeit.

    Deswegen geht’s jetzt zum São Bente, ein Kopfbahnhof, der ebenfalls mit schönen Fliesenbildern in der Empfangshalle aufwarten kann. Nach einem kurzen Snack laufe ich in Richtung Torre dos Clérigos, aber die Warteschlange ist so lang, dass ich mir den Uhrenturm lieber nur von unten anschaue. Also weiter um die Uni herum, an der gleichfalls schön befliesten Igreja do Carmo vorbei, zur berühmtesten Buchhandlung von Porto.

    Die Livraria Lello soll J.K. Rowling zu ihrem Pendant „Florish & Blotts“ in der Winkelgasse inspiriert haben. Das kann ich auch gut nachvollziehen, denn schon von außen wirkt der neugotische Bau ein bisschen magisch. Hinter dem Schaufenster gelingt mir ein Blick auf die große geschwungene Holztreppe.
    Sofort werde ich freundlich, aber bestimmt darauf hingewiesen, dass man hier Eintritt zahlt und da hinten ginge die Schlange los 😮 Die ist noch länger als am Uhrenturm - Sonntag sind alle neuen Touris in der Stadt.

    Da laufe ich lieber weiter durchs Partyviertel, das sogar tagsüber ganz hübsch ist, aber nachts mit der passenden Beleuchtung sicher mehr Leute anzieht. So ist mein letzter Anlaufpunkt das Rathaus. Hier setze ich mich in den Schatten und genieße noch ein bisschen das Wetter, bevor ich zum Flughafen muss.

    Der Flieger hat eine Stunde Verspätung und in Hamburg müssen wir lange auf das Gepäck warten, aber ich bekomme gerade so noch die letzte passende S-Bahn, um meinen Zug nach Hannover rennend zu erreichen.

    Die restliche Verbindung funktioniert gut und ich komme wie geplant morgens in Berlin an, sodass ich gleich in den Nachtdienstrhythmus einsteige.

    Eine paar zusammenfassende Fakten:

    - 711,5 km mit dem Motorrad zurückgelegt, dabei nur 3l auf 100km gebraucht, das ist eine klare Empfehlung zur Nachahmung!
    - trotzdem 3 riesige Blasen an den Füßen
    - ich kaufe demnächst Portwein
    - diese Küstenregion muss ich nochmal vom Wasser aus entdecken!
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