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  • Day 63

    How to be an islander

    November 4, 2019 in Fiji ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach einer ziemlich stürmischen Nacht, in der wir dachten, es reißt gleich unsere Blechhütte um, begann unser 2.Tag im Paradies mit einem leckeren Frühstück von Naomi, Tuas Frau. Wir hatten sie gestern Abend noch kennengelernt, als sie vom Festland wiederkam (sie hatte ihren Monatseinkauf gemacht und das halbe Dorf - inkl. uns - half mit, alles aus dem Boot zu räumen 💪).

    Heute durften wir Tua mit auf seine Farm begleiten 🤩 Wir starteten auf der Kasava-Farm und ernteten erst einige der Knollen und setzten später gemeinsam neue Pflanzen. Am Ende pflückten wir noch gemeinsam ein paar Mangos vom Nachbarbaum (weil ich gern wollte) 😋 Echt cool, wie ursprünglich und naturnah hier die Menschen noch leben 😊💚

    Nach dem Mittag und einer längeren Pause in der Hängematte ☺️, entschied ich, mal das Dorf zu erkunden... Beschränkte mich dann aber doch lieber auf eine kleine Tour, da mich die Dorfbewohner wie eine sehr seltene Sehenswürdigkeit beobachteten, was mir dann doch etwas zu viel wurde 😅 (aber gut, ich hatte ihr Dorf ja auch als Sehenswürdigkeit erkundet 😜).

    Nachmittags folgten wir dann Tua, seinem kleinen 3-jährigen Sohn Sam und Hund Biever auf die Kokosnussfarm 😍 Wir lernten den Unterschied zwischen braunen und grünen Kokosnüssen, durften frisches Kokoswasser kosten und brachten eine große Ladung fürs Abendbrot mit ins Dorf. Dann ging es vor Tuas und Naomis Hütte erneut ans Schälen, Knacken und Ausschaben... 🤪 Diesmal schafften es sowohl Maria als auch ich, die Nuss mit der Machete zu teilen 🤩🤩💪 #NearlyFijianNow

    Nebenbei erzählte uns Naomi Gruselgeschichten über ihre Vorfahren... Fijianer waren ja damals wirklich Kannibalen gewesen, das hatte ich gar nicht auf dem Schirm 😅🙈 Tuas Familienlinie kann bis zur 10.Generation nachvollzogen werden... Und die ersten aßen tatsächlich noch Mitmenschen 😬 Dann kamen allerdings die Amis und "bekehrten" alle zum Christentum... Seitdem ist das nicht mehr Standard ;) auch wenn der 1.Missionar damals auch erstmal dran glauben mußte... 😅

    Als es Tua nicht mehr mit ansehen konnte, beendete er unsere kläglichen Ausschabversuche 😂 und erzählte uns, dass er und Naomi - bevor sie mit dem Gastbetrieb anfingen - für ihren Lebensunterhalt täglich 600 (!!) Kokosnüsse entkernten und ans Festland verkauften 🤯🤯 Ich werde sämtliche Kokosprodukte ab jetzt für immer mit anderen Augen sehen #precious

    Weil es uns interessierte, stellte Naomi aus unserem Output vor unseren Augen frische Kokosmilch her: Fruchtfleisch mit den Händen ausdrücken, Wasser dazu, aussieben, aufkochen - fertig! Einfacher als gedacht 😁 Übrigens sind Tua und Naomi genau so alt wie ich! :o Irgendwie hab ich sie älter und sie mich jünger geschätzt, naja xD

    Und das Abendbrot konnte sich sehen lassen: Unsere frisch gekochten Kasava, zusammen mit panierten Auberginen und Zwiebeln von der Farm in unserer Kokosmilch 😍 Frischer geht's nicht! Und soo lecker!! Da es bereits unser letzter Abend auf der Insel ist, durften wir mit der ganzen Familie zusammen in ihrer Hütte essen 🥰🙏 Mit dabei waren: Tua und Naomi mit ihren 2 kleinen Kids, Tuas Mutter Rachel und noch 3 andere Dorfkinder. Das komplette Dorf ist eine einzige große Familie und jeder darf mal dort essen, wo er/sie möchte 😊 Voll schön, wie frei sich die Kinder aller Altersgruppen hier bewegen dürfen. Kommt mir soo viel natürlicher vor, als die typische "Einzelhaltung" in den westlichen Ländern 🙈

    Der Abend endete mit einigen weiteren Gitarrenständchen von Tua, Mimi und Natee und einer berührenden Abschiedsrede. Tua bedankte sich nochmal ganz herzlich im Namen des gesamten Dorfes für unseren Besuch - ein Teil der Einnahmen geht immer in die Dorfkasse, welche seit den "Homestays" nicht mehr durch Spendengelder aufgepeppt werden musste 🙏😊
    Er berichtete, wie schwer es war, die Dorfältesten von seiner Idee zu überzeugen - und das seitdem keinerlei Beschwerden mehr kamen 😜

    Tua bewegte als Häuptlingssohn in den letzten Jahren eh enorm viel im Dorf. Ein oberstes Gebot im Dorf ist es, die Traditionen und Kultur (allem voran das Gebot "Happyness is the best cure" ☺️) zu bewahren - doch Tua findet es auch sehr wichtig, gleichzeitig mit der Zeit zu gehen. Und kämpfte in den letzten Jahren erfolgreich dafür, dass nun auch die Frauen des Dorfes an den Dorfmeetings teilnehmen und mitentscheiden dürfen 💪 Was für ein ultra sympathischer Typ 😁👏
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