Satelita
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  • Dzień 13

    Myrland

    5 września 2020, Norwegia ⋅ ⛅ 13 °C

    Es gibt ja viele Varianten Urlaube zu gestalten. Von akkurater Vorbereitung bis hin zu komme, was passiert, ist alles Möglich. Man kann campen, in Hotels übernachten, laufen und das Zelt geniessen, Fahrrad fahren, ne Kreuzfahrt machen. Jedes hat seine Berechtigung auf seine ganz eigene Weise, so lange es nicht übertrieben wird. Wenn Respekt fehlt geht es in eine nicht so nette Richtung.
    Dieses Jahr nun erlebte, Reisetechnisch gesehen, fast jeder wohl unerwartete Begrenzungen, wie wir sie wohl nicht für möglich gehalten hätten.
    Ich komme aus der DDR, ich kenne das noch, wenn einem das Reisen verboten wird und einem vorgeschrieben wird, wohin die Reise zu gehen hat. Wenn auch die Grübde dieses Jahr vollkommen anders sind. Ich will auch nicht über Sinn oder Nicht sind von geschlossenen Grenzen sinnieren. Ich persönlich halte eine offene, tolerante Welt für wesentlich besser, freier, als eine geschlossene. Aber auch das ist dieses Jahr kein Thema.
    Viele haben statt Reisefreuden Stornoärger hinnehmen müssen.
    Und neue Reiseziele suchen müssen.
    Deutschland wurde fast zwingend vorgeschrieben, zu Hause bleiben hätten viele gern für andere gesehen.
    Beides keine Alternativen zu meinem verlustig gegangenen Kanadaurlaub.
    Manchmal muss man eben weg. Einen anderen Himmel sehen, fremde Luft riechen, andere Ausblicke erleben. Das ist wie das Betthupferle, ohne das man nicht einschlafen kann.
    Leider waren die Reisemöglichkeiten ziemlich begrenzt, als ich endlich konnte und so blieb fast nur Norwegen übrig.
    Ich hatte weder einen Zugang zu dem Land noch eine Idee. Das war mit Canada einfacher. Da löste eine Postkarte, die Omma bekam, eine Sehnsucht aus. Und ein Song und Daniel Boone. Von Norwegen wusste ich nur Walfang, Fischfarm und Wölfe töten.
    Und dann sah ich einige Fotos von den Lofoten. Es kribbelte etwas in meinem Bauch und ich hatte nicht mehr das Gefühl Robert Redford zu wollen und Sky Dumont zu bekommen.
    Zum Vorbereiten gab es keine Zeit, ich habe Donnerstag Nacht gebucht und bin Montag losgeflogen.
    Und nun fahre ich die kleine holprige Strasse nach Myrland. Rechts von mir gibt die Aussicht alles, was sie hat, links bieten die grüngelb bewachsenen Berge Schutz. Schafe liegen gemütlich auf der Strasse und lassen sich nicht stören. Welche Ruhe hier, welch Frieden. Der dort selbst ist auch so ein Ende der Welt und ich frage mich, was machen die hier in der Dunkelzeit? 7 Häuser vielleicht und die paar Schafe? Leider finden wir keinen Zugang zum Strand. Alles ist mit elektrischem Weidezaum gesichert. Für ein tolles Foto reicht es, wenn auch mit Stromleitung mittendrin. Aber Stromleitungsbauer arbeiten nicht nach ästhetischen Gesichtspunkten, wir müssen das nehmen, was wir haben, nicht das, was wir uns wünschen.
    Die gemütliche Fahrt zurück hat die Aussichten noch verbessert. Ab und an schimmert das Wasser des Nordmeers hier in der Bucht bläulich und Karibikgrün. Einige Kormorane sitzen auf einem Felsen und trocknen sich das Gefieder. Eine Möwe sitzt zwischen ihnen als wäre sie Tante Giesela in ihrem Strickkreis.
    Es sind eben doch oft die kleinem Dinge, die etwas in einem auslösen. Die Großen sind nur wow. Mehr Platz ist da oft nicht.
    Eine wirklich schöne Fahrt und die Frage nachdem sich lohnen stellt sich mir eh nicht, weil ich sich lohnen und Urlaub nicht zusammenbringe.

    Myrland #lofoten #Sansonetts Fotos #norwaynature #
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