• Stopover bei Freunden in Fernie

    July 24 in Canada ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir sind im kleinen Comestibles Laden namens Valbella. Ein Schlaraffenland voller Schweizer Köstlichkeiten mitten in der kanadischen Provinz. Von den Regalen lachen uns allzu bekannte Produktenamen wie Rivella, Bärli-Biber, Kägi Fret und sogar Aromat (für schlappe 8 Stutz das Döschen) an. Wir nutzen die Gelegenheit und decken uns mit allerlei Süssem und Herzhaften ein. Zum einen für uns, um ein wenig in Heimatgefühlen zu schwelgen und zum anderen als Gastgeschenk für Brendan & Dewi.

    Brendan haben wir zusammen mit seinem Kumpel vor rund 4 Monaten in Costa Rica im Hotelpool kennengelernt. Sie hatten gerade Zentralamerika mit ihren gemieteten Motorrädern unsicher gemacht. Schnell sind wir ins Gespräche gekommen und wie so oft beim Thema Motorräder und Reisen hängen geblieben. Am nächsten Tag lag ein kleiner Zettel vor unserer Zimmertür. Darauf die Telefonnummer von Brendan und der Satz: „Falls euer Weg euch über Fernie führt, seid ihr herzlich eingeladen, bei uns ein paar Tage zu verbringen." Und genau das haben wir nun, mit inzwischen 13.000 Kilometern mehr auf der Anzeige, auch vor.

    Die Tagesetappe von Banff nach Fernie führt uns raus aus den Rocky Mountains Richtung Calgary. Die Landschaft öffnet sich und die dichten Wälder weichen einer sanften Hügellandschaft mit kilometerweiten Grasflächen. Es wird spürbar wärmer und die Luft ist gesättigt vom Geruch nach Gras und Blumen. Im kleinen Western-Städtchen Black Diamant machen wir unseren liebgewonnenen Kaffeestopp. Hierbei werden wir mal wieder von unzähligen Einheimischen angesprochen. Darunter der Hufschmied Christian aus Bayern, der hier schon seit 30 Jahren lebt und früher Rallye gefahren ist. Im Fachjargon gibt er uns dann gleich noch ein paar Routentipps mit auf den Weg. Kurz darauf gesellt sich ohne Umschweife ein älterer Herr zu uns, der im Thurgau aufgewachsen und später mit seinen Eltern hierher ausgewandert ist. Er habe damals in Heiden Skifahren gelernt (genau wie Philip). Solche Begegnungen sind wirklich zu einem Teil unseres Reisealltags geworden. Ob nun es wegen unserer Motorräder oder unseren CH-Nummernschildern. Doch wir müssen uns sputen, da wir ja unbedingt noch zeitig bei unseren Gastgebern ankommen möchten. So schwingen wir uns auf die Öfen und setzen unseren Weg fort. Der imposante freistehende Castle Mountain kündigt an, dass es nicht mehr weit nach Fernie ist.

    Das Haus der beiden liegt wunderschön gelegen auf einem weiten Grundstück oberhalb von Fernie mit einer wunderschönen Aussicht auf die Berge. Uns wundert es nicht, als Brendan erzählt, dass immer wieder Bären vor ihrer Einfahrt sitzen und Beeren von den Sträuchern fressen. Leider werden wir während unserer Aufenthaltes nicht Zeugen dieser Szenen. Wir geniessen die Zeit bei Brendan & Dewi sehr. Beide sind super spannende Menschen und obendrauf herzliche Gastgeber. Danke an dieser Stelle nochmals herzlich für eure Gastfreundschaft.
    Am nächsten Tag zeigt uns dann Brendan noch Ferni. Was für ein herziger kleiner Ort mit alten Backsteinhäusern, in denen man viele kleine Restaurants, Cafés und Boutiquen findet. Was heute eine Outdoor-Hochburg (Ski, Paragliding, Mountainbiking, Angeln etc.) ist, war ursprünglich mal als triste Mienenstadt gegründet worden. Uns gefällt es hier so gut, dass wir dieses charmante Städtchen jederzeit den kommerzielleren Banff & Jasper vorziehen.

    Unser nächster Fahrtag führt uns dann wieder in die USA, genauer gesagt nach Montana in den Glacier-Nationalpark…
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