Satellite
Show on map
  • Day 59

    Galapagos | Santa Cruz - Darwin Station

    June 2, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 24 °C

    Letzte Station unseres Galapagos-Ausflugs war die Charles Darwin Station auf Santa Cruz. Diese Station dient der Aufzucht einiger auf den Galapagosinseln bedrohter Tierarten. Hierzu gehören diverse Arten von Riesenschildkröten sowie Iguanas. Neben den Seychellen sind die Galapagosinseln dabei der einzige Ort an dem man die Riesenschildkröten noch in ihrem ursprünglichen Lebensraum beobachten kann. Ursache für die heutige Bedrohung der Tiere ist wieder einmal der Mensch. Um mit den Worten unseres Guides zu sprechen, verhielten sich die ersten Siedler auf den Galapagosinseln wie in einem „Supermarkt“. Die Schildkröten wurden auf der Rückreise mit dem Schiff mitgeführt und verzehrt, da man so frisches Fleisch an Bord hatte, welches man bis zur „Abschlachtung“ der Tiere nicht kühlen musste. Zudem wurde aus den Schildkröten Öl gewonnen, welches unter anderem für die damalige Straßenbeleuchtung auf den Inseln verwendet wurde. Des Weiteren kamen durch frühere Besiedlungen unter anderem Ratten auf die Inseln, welche die Eier der Landschildkröten auffressen und heutzutage leider zu einer echten Bedrohung einiger Rassen führen. Analog hierzu brachten erste Siedler auch schon Schafe auf die Inseln, die eine Vielzahl der Kakteen auffraßen und damit das natürliche Gleichgewicht störten. Auf Santa Fé Island wurden demnach mittlerweile bereits Kakteen angepflanzt.
    Der letzte Tag sollte der einzige werden, an dem uns der Wettergott leider nicht segnete. Da unsere Reisezeit allerdings noch in das Ende der Regenzeit fiel, können wir durchaus von Glück sprechen, dass der Rest unseres Ausflugs so sonnig war… Nach einem Rundgang durch die Aufzuchtstation inklusive einiger Erklärungen unseres Guides hatten wir noch ein paar Stunden Zeit bis unser Flug am Mittag gehen sollte. Leider wurde dieser ersatzlos gestrichen und wir wurden einfach auf den nächsten Flug gebucht. Wie man uns bereits zuvor mitgeteilt hatte, ist dieses Verhalten in Südamerika nicht untypisch, sondern passiert durchaus häufiger, wenn einzelne Maschinen nicht voll sind. Wir flogen demnach erst am Nachmittag und kamen schließlich gegen Abend in Quito an.
    Abschließend lässt sich sagen, dass wir unser Boot namens „Encantada“ durchaus für eine derartige Reise weiterempfehlen können. Die Mischung aus mehr Individualität bzw. mehr persönlichem Kontakt zu Guide und Mitreisenden durch die vergleichbar kleine Reisegruppe, die überaus freundliche Crew inklusive des qualitativ hochwertigen Essens und besonders unser Guide Juan, der mit Herzblut diesen Job ausübte, überzeugten uns sehr. Juan war neben dem kanadischen Astronomen, den wir in San Pedro de Atacama kennengelernt hatten, ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Menschen einen Job erst dann perfekt ausüben können, wenn sie das, was sie tun, mit Herzblut tun. Er wurde vor 57 Jahren auf Baltra geboren und ist seit 36 Jahren Guide auf den Galapagosinseln. Wir haben noch nie einen Guide mit derartiger Erfahrung gesehen, der trotz dieser langen Zeit diesen Enthusiasmus versprüht hat. Immer wieder sagte er voller Verwunderung „Jesus, this is amazing“, wenn wir etwas Neues sahen. Er zückte aufgeregt seine eigene Kamera und machte Fotos – genau wie wir. Hätte man es nicht besser gewusst, hätte man wohl fast meinen können, dass er ein Mitreisender ist, weil er alles um sich herum immer wieder so stark bewunderte. Sein immenses Ausmaß an Erfahrung und seine Geschichten hätten ihn allerdings entlarvt. Man merkte einfach, dass er in seinem Job seine volle Erfüllung gefunden hat!
    Read more