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  • Day 62

    Quito & Baños - Großstadt und Dschungel

    June 5, 2017 in Ecuador ⋅ ⛅ 19 °C

    Die 1,8 Millionen-Stadt Quito ist sicherlich eine der schöneren Großstädte Südamerikas und wohl auch nicht ohne Grund UNESCO-Welterbestätte. Wie bereits zuvor erwähnt, hält sich unsere Begeisterung für Südamerikas Großstädte (mit Ausnahme von Buenos Aires und La Paz) jedoch in Grenzen und so war Quito für uns nicht viel mehr als ein Ort zur Durchreise. Wir besuchten die Altstadt inklusive des Hauptplatzes Plaza Grande, der von zahlreichen Schuhputzern gesäumt wird, gingen in eine der zahlreichen traditionellen Kirchen, die im Gegensatz zu europäischen Gotteshäusern von Gold übersät sind, und genossen im Anschluss an eine kleine Schokoladenprobe unterschiedlicher Sorten eine heiße Schokolade in der Galería Ecuador Gourmet – für Schokoladenliebhaber absolut empfehlenswert! Ein Kakao hier ist wahrlich ein Erlebnis! Ecuador ist nicht ohne Grund mit 36% Marktanteil heute weltgrößter Erzeuger von Edelkakao. Im Anschluss machten wir noch einen kleinen Spaziergang entlang der Calle La Ronda, dem künstlerischen Herz von Quito. In einem kleinen Restaurant ließen wir uns hier eine „Locro de papa“ schmecken. Diese traditionelle ecuadorianische Kartoffelsuppe wird mit Avocado und Käse zubereitet.
    Im Anschluss starteten wir schließlich auch schon bald zu unserem Kurzausflug ins etwa 3 Stunden entfernte Baños, was mit seinen grünen Hügeln sowie zahlreichen Wasserfällen wieder einen deutlichen Kontrast zur Hauptstadt Quito darstellte. Leider hatten wir mit dem Wetter hier nicht wirklich Glück und es regnete einen Großteil der Zeit. Aber wie Kathi zurecht anmerkte, kann man „in 16 Wochen einfach nicht nur schönes Wetter“ haben… Nichtsdestotrotz blieben wir unserer Agenda treu und besuchten die „Schaukel ins Nichts“, eine an einem Baumhaus angebrachte Schaukel, an der man ins Grüne bzw. in unserem Falle „in den Nebel hinein“ schwingt. Anschließend begaben wir uns noch auf die „Ruta de las cascadas“, einen Rundweg voller Wasserfälle. Man kann hier entweder auf eine Tour zurückgreifen, einen Partybus nehmen oder das Ganze, wie wir uns entschieden, mit einem privaten Taxifahrer auf eigene Faust unternehmen. Nach etwas Verhandlung zahlten wir unserem Fahrer etwa 30 Dollar dafür, dass er uns ca. 4,5 Stunden umherfuhr. Der Vorteil liegt auf der Hand: Wir konnten sagen, wo wir stoppen wollen und wie lang wir wo zu verweilen gedenken. Nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir den ersten Wasserfall. Etwa weitere 10 Minuten später stoppten wir schließlich für ein Paar zweier Wasserfälle. Um näher an die auf der anderen Seite eines Tales gelegenen Wasserfälle heranzukommen, überquerten wir das Tal mit einer Art kleinen Schwebebahn. Die kurze Überfahrt war durchaus aufregend, da die Bahn zwischendurch abrupt bremste und wir selbstverständlich in dem kleinen Eisengefährt mit dem hüfthohen Geländer auch keinerlei Gurte hatten. Auf der anderen Seite angekommen, sollten wir einigen Ecuadorianern zu einem Mittagessen verhelfen. Wir trafen hier neben einem Restaurant einen Mann und seinen Jungen, die dabei waren, aus einem Becken eine Forelle für eine Mittagsbestellung im angrenzenden Restaurant zu angeln. Von professioneller Angelausrüstung konnte hier keine Rede sein. Stattdessen verwendeten sie einen etwa einen Meter langen Stock, an dem etwas Schnur festgebunden war und an dessen Ende ein kleines Stück Orange an einem Haken angebracht war. Wir schnappten uns einen der „Stöcke“ und kurz darauf hatten wir auch schon einen Fisch an der Angel. Naja, vermutlich wohl eher Anfängerglück, aber der kleine Junge schaute dennoch nicht schlecht, als wir ihm den Fisch präsentierten, den er unmittelbar im Anschluss seinem Vater zur Zubereitung brachte. Wir stellten unsere Aushilfsdienste dennoch nicht in Rechnung, sondern zogen kurz darauf weiter. Zurück mit dem Eisengefährt ging es in Begleitung einer ecuadorianischen Familie. Auf der ursprünglichen Seite sollte dann ein kleines „Blitzlichtgewitter“ auf uns warten. Nachdem wir zuvor mit ihnen ins Gespräch gekommen waren, fragten sie uns nun, ob wir nicht ein gemeinsames Foto machen könnten. Natürlich willigten wir ein. Nun wollte – gefühlt jeder – der 9-10-köpfigen Familie ein Foto mit uns. 5 Minuten später und etwa 30 Fotos danach bewegten wir uns schließlich weiter zum nächsten und zugleich größten Wasserfall des Ausflugs. Vom nahegelegenen Parkplatz aus machten wir hier eine etwa 1-stündige Wanderung und waren nach Durchquerung einiger natürlicher Tunnel – einige davon waren nicht ganz einen Meter hoch und erforderten, dass wir uns auf allen Vieren fortbewegten – in unmittelbarer Umgebung des brausenden Getöses. Am Abend fuhren wir schließlich zurück nach Quito, von wo aus am nächsten Morgen unser Flug nach Bogota gehen sollte.
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