• Tag 45: Stolz!

    17 Temmuz 2024, Arnavutluk ⋅ ☀️ 32 °C

    Heute gefahren: 0km
    Bisher gefahren gesamt: 2.534,5km
    Heute Höhenmeter im Anstieg: 0hm
    Höhenmeter im Anstieg bisher: 22.013hm
    Pausentage gesamt: 11
    Fahrtage gesamt: 34

    Die Nacht auf dem Campingplatz war gut. Wir schlafen aus und starten langsam in den Tag. Wir beobachten beim Frühstück wie die anderen Camper ihre Sachen packen. Übellaunige und maulige Teenager (alle irgendwo zwischen 12 und 15) die mit ihren Eltern Campingurlaub machen. Lustig anzusehen: Gezeter und Arbeitsverweigerung wenn es um's packen geht. Bei den Deutschen (Mutter, Vater, Sohn, Hund) zur rechten verstehen wir jedes Wort. Bei den Franzosen (Mutter, Vater, Tochter, Sohn 1, Sohn 2) zur linken reichen die Gesten und Tonlagen aus, um die Situation für uns zu erklären. Allein die Belgier (Mutter, Vater, Sohn, Tochter), neben den Deutschen, sind effizient und erledigen ohne Murren ihre Pflichten. Mir hat der Campingurlaub mit meinem Eltern immer sehr gefallen und Spaß gemacht. Eine weitere Nachbarin, ich taufe sie innerlich Hildegunde (irgendwo zwischen 50 und 60, groß, dünn, schlaksig, lange Haare) ist allein unterwegs. Sie hatte Redebedarf und hat uns erzählt, dass sie gerade auf dem Rückweg ist und dss sie gestern Abend ja so eine gute Forelle im Campingplatzrestaurant genossen hat. Die müssen wir unbedingt probieren!! OK Gundi, machen wir. Ach und in Griechenland wäre es ja so heiß. Sie ist ja so geschafft von der Hitze. Danke für die Info, Hilde. Warum sie die gleiche Strecke zurückfährt, die sie gekommen ist, fragen wir nicht. Vielleicht weil wir uns wundern, woher sie kommt: sie fährt von Russland im Camper zurück nach Deutschland. Alright, Hildegunde, gute Heimreise.

    Ich merke, der Campingplatz tut unserem Selbstbewusstsein gut. Wir sind hier mit unseren Fahrrädern. Wir sind hier her gefahren mit unseren Rädern. Wir schlafen sonst in der Wildnis und bauen jeden Tag unserer kleines Ökosystem auf. Es geht natürlich noch viel extremer, aber für uns zwei Büromenschen, die wir ja im Alltag sind, ist das schon ein kleines Abenteuer (auch wenn wir das der Coolness wegen nicht zugeben). Daher sind wir auch ein bisschen stolz auf uns. Gerade im Vergleich mit den geordneten Campingplatz-Menschen hier. Soll jeder das machen worauf er Lust hat (auch die gute alte Hildegunde)!

    Und wir haben Lust auf eine Pausentag: Daher lassen wir unsere Taschen am Zelt und fahren, mit ungewohnt leichten Rädern in den nächsten Ort. Die albanische Seite vom Ohridsee hat eine schöne Promenade. Viele Cafés, Hotels und einiges an Kinder-Amüsement zeichnen den Weg, trotzdem ganz nett. Geschafft von unser 5km-Schlenderfahrt setzen wir uns in ein Café. Wir recherchieren die Strecken für die nächsten Tage, schmieden Pläne wie wir kostengünstig unser restliches serbisches Geld in albanische Lek tauschen können. Fast nirgendwo kann man mit Karte zahlen. Nur Bares ist Wahres. Alle Geldautomaten verlangen eine hohe zusätzliche Gebühr (zwischen 5€ und 7€) pro Abhebung. Wir sind nicht lange in Albanien und wollen nicht so viel albanisches Geld haben. Letztlich finden wir im Ortskern von Pogradec alles was wir brauchen. Wir haben nun albanische Lek, die wir gleich in Burek investieren. Für ca. 0,80€ bekommen wir ein Stück Burek. Deutlich kleiner als bisher, da weniger Füllung, dennoch sehr lecker. Danach probieren wir im nächsten Laden Burek (0,70€) und Pite (0,30€). Pite ist im Grunde ein frittiertes geschlossenes und gefülltes Burek. Auch sehr lecker. Wir sind mittlerweile so weit nach Pogradec vorgedrungen, hier verirrt sich kein Tourist her. Jedenfalls sehen wir keine Touristen und wir werden angeguckt, wie Außerirdische. Wir schlendern über den örtlichen Markt und kaufen Obst, Gemüse und Oliven und fühlen uns gut! Im Anschluss geht es noch ans Wasser ein wenig Baden. Am Ende ein herrlicher Pausentag!

    Nachtrag Kristina: Es gab noch leckeren Cappuccino, Espresso (mit der besten Crema, die wir je hatten für 0,5 EUR und selbstgemachtes Eis (0,5 EUR 2 Kugeln)!!
    Okumaya devam et