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- Saturday, May 18, 2024 at 5:08 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 536 m
GermanyLaim48°8’22” N 11°30’58” E
Tag -15: Vorbereitungen mit Ende in Sich

Sabbatical hört sich romantisch, so nach Freiheit, Luft, Liebe und Spontanität an.
Es ist aber auch sehr, sehr viel Vorbereitung - zumindest bei unseren beiden Reisen.
Übernachtungen und Reiseplanung Japan und Südkorea, sodass wir möglichst wenig vor Ort planen müssen und natürlich alles rund ums Fahrrad: 🚲 Ersatzteile, Rad auf Vordermann und zum Service bringen, uns selbst Basis-Reparaturwissen drauf schaffen🔧🪛🔩, Reiseapotheke, Versicherungen, tausende Gadgets🧭📱⚙️ (die man braucht, nicht braucht, will oder denkt zu brauchen), Packen(viel Platz für Klamotten bleibt sowieso nicht) u.s.w.u.s.
Aber langsam ist ein Ende in Sicht, die To Do Liste wird kleiner, die Arbeitstage weniger und die Vorfreude ⏫🤗Read more
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- Monday, May 20, 2024 at 3:40 PM
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 568 m
GermanyGeiselgasteig48°4’30” N 11°32’46” E
Kleine Einstimmungsradtour zum Tegernsee

Gutes Wetter, Fahrräder ready und Vincents neustes Gadget muss probiert werden: ein Garmin GPS Gerät.
Auf zum Tegernsee! ⚓️🛥️🚤
Herrliches Wetter, viele gut gekleidete Rennradfahrer und schöne Natur! Vincent beglückt auch die Welt mit einem neuen Sabbatical-Haarschnitt 💇♂️und ich darf mich Figaro ✂️nennen (zumindest wenn man die etwas zu kurze Seite nicht sieht)Read more
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- Thursday, May 30, 2024 at 4:26 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 535 m
GermanyLaim48°8’23” N 11°30’58” E
Tag -1:Es fühlt sich nach Sabbatical an!

Geschafft.
Nun sitzen wir hier auf unserer Gästematratze und in unserem Arbeitszimmer. Wohnung ist vorbereitet, sauber und übergeben, um in den nächsten 6 Monaten von Sabrine, unserer Untermieterin, gehütet zu werden. Japan-Gepäck 🇯🇵ist vorbereitet und lagert bei Vincents Eltern für unseren 4-tägigen-Transit-Besuch im Oktober in München. Die Fahrradtaschen sind gepackt und verbringen die Nacht bei unseren Rädern im Keller. 👝🩷🚲
Zum Glück hatten wir noch eine Woche frei für letzte Vorbereitungen und vor allem Packen - es war doch viel mehr zu tun als gedacht.
Nun fühlt es sich auch wirklich nach Sabbatical an - eine Mischung aus Umzug, Abschied und einem anderem Lebensabschnitt. Das Gefühl, dass es nur ein längerer Urlaub ist, ist nun einer kleinen Nervosität gewichen.🤗
Morgen um 7:20 Uhr geht’s dann los - mit dem Zug nach Budapest - unserem Startpunkt.🚩Read more
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- Day 1
- Monday, June 3, 2024 at 10:03 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 118 m
HungaryVI. Budapester Bezirk47°30’7” N 19°3’42” E
Tag 1: Budapest 🇭🇺- wir bleiben erstmal

Unwirklich heute morgen unsere Wohnung und München für die nächsten Monate zu verlassen - aber im Nieselregen fiel das nicht so schwer.
Dann erstmal ÖBB Chaos - „verspätete Bereitstellung des Zuges“, was letztlich zu einer „Nicht-Bereitstellung“ geführt hat, daher anstelle Direktverbindung nun in Salzburg umsteigen. Mit fast 2h Verspätung und aufgedrehten Schulklassen in unserem Waggon sind wir in Budapest angekommen.
Perfektes Stadtwetter- die Stadt hat sich gemacht seitdem wir (unabhängig voneinander) das letzte Mal vor 10 Jahren hier waren. Überraschend viel Grün 🌳, tolle alte und neue Architektur und eine schöne Unterkunft. Da haben wir direkt mal beschlossen eine Nacht dran zu hängen - ungewohnt, aber genau das können wir nun in unserem Sabbatical tun, gibt ja nur ein entferntes Enddatum…
UND eine herrliche heiße Dusche kann man sich doppelt gönnen (dabei haben wir noch gar nicht im Zelt ⛺️ geschlafen) 😆Read more
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- Day 2
- Tuesday, June 4, 2024 at 9:28 PM
- 🌙 17 °C
- Altitude: 94 m
HungaryRáckeve47°10’17” N 18°56’44” E
Tag 3: Der erste Fahrtag

85km - 0 Höhenmeter - bisher gesamt 85km
Um 10 Uhr müssen wir unser Studio in Budapest verlassen. Die perfekte Zeit um im Stadtverkehr mit den schweren Rädern die Stadt zu verlassen. Immer Richtung Süden. Immer entlang der Donau. Die Wahlplakate begleiten uns den gesamten Weg über. Am 09. Juni findet eine Wahl statt. Wir können nur vermuten worum es geht. Wir können uns aus der Sprache nichts ableiten und müssen oftmals Google Translate verwenden. 35 km hinter Budapest machen wir den ersten Stopp und essen etwas. Nach weiteren 45 km finden wir auf einer Wiese unseren Zeltplatz. Wie lässt sich Ungarn bis dahin beschreiben: Sehr viel Fläche, viel Wald, viel Landwirtschaft und mal mehr und mal weniger gut ausgebaute Wege - immer entlang der Donau - führen uns durch den Tag. Als wir um 22:00 Uhr ins Bett gehen ist uns klar: Wir brauchen noch mehr Routine und fest definierte Abläufe bei der Abendgestaltung. Zeltaufbau, Kochen, Spülen, Nachtlager herrichten - das dauert und nimmt noch sehr viel Zeit ein! Uns bleiben ja zum Glück noch einige Nächte im Zelt in denen wir uns optimieren können...Read more
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- Day 4
- Thursday, June 6, 2024 at 7:06 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 64 m
HungaryLenes46°22’42” N 18°54’0” E
Tag 4: Es ist heiß.

81,1 km - 245m Anstieg - gesamt bisher 163,5 km
Kristina hat 10 Stunden geschlafen, Vincent eher weniger. An der Bequemlichkeit müssen wir noch arbeiten.
Und es ist heiß. Das beschreibt den Tag wohl am besten. ☀️☀️
Nachts brauchen wir den Schlafsack nur Pseudo-mäßig. Das Inlet reicht aus.
Beim Frühstück (Porridge) um 9 Uhr sind es schon 27 Grad und die Sonne brennt.
Wir kommen nur schwer in die Gänge mit Zusammenpacken. Nach 20km brauchen wir schon eine Pause und haben Hunger und leiden - essen unser Abendessen vom Vortag mit Brötchen und Käse aus dem Supermarkt. 🤤 Kristina macht erstmal ein Nickerchen.
Insgesamt haben wir 7,5l Wasser dabei und füllen an den Brunnen (die es in fast jedem Ort gibt) wieder auf. 💦⛲️
Achja und trotz Hitze - irgendwann waren es 32 Grad - haben wir Gegenwind. Ein Lüftchen schön und gut. Aber Gegenwind?!
Nach weiteren 20km die nächste Pause - diesmal die volle Zuckerdrönung. Danach läuft es aber - der Weg ist auch angenehmer und wir kommen gut voran.
Sehr viel Landwirtsxhaft heute wieder und ganz selten sehen wir noch Pferdegespanne auf den Äckern. Ansonsten sieht es aus wie in Deutschland nur sehr viel weiter im Blick.
Immer wieder pasieren wir kleine Dörfchen - nicht fehlen darf:
- Trafik/Lottoladen
- Mind. 1 Supermarkt
- Post - die anscheinend immer zu hat
- Gemeinde/Rathaus
Und es geht geschäftig auf dem Straßen zu, Leute sind mit dem Rad unterwegs (hat uns überrascht) , viele bei der Gartenarbeit, einkaufen etc.
Enttäuscht sind wir bisher nur vom Kaffee. Überall so olle Automaten und keine siebträger, die wir aus Südosteuropa kennen. Naja Luxusproblem.
Highlight des Tages: Maulbeerenbäume - wie lecker!!!!😋
Langsam wurde es auch kühler (gegen 19:30), wir haben Wasch- und Wasserhalt beim einem Brunnen im Dorf gemacht und haben uns dann ein lauschiges Plätzchen für das Zelt gesucht. Irgendwo zwischen Feijz und Baja auf einer gemähten Wiese (ein Paradies für jeden Allergiker).Read more
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- Day 5
- Friday, June 7, 2024 at 11:20 PM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 87 m
CroatiaDraž45°50’50” N 18°47’48” E
Tag 5: Es quakt

93,1 km - 238m Anstieg - bisher gesamt 256,6km
Es quakt - so laut neben uns, dass wir unser eigenes Wort kaum noch verstehen. Idyllischer See, wo wir heute unser Camp aufgeschlagen haben aber die Kröten/Frösche 🐸 (Unterschied außer in der Größe?) werden wohl die Oropax übertönen.
Bei unserer Schlafplatzwahl gibt es noch Optimierung. Heute morgen sind wir in dieser frisch gemähten Wiese aufgewacht mit Fliegen und Heuschrecken, war ok aber eben nicht perfekt.
Früher losgekommen sind wir heute morgen auch nicht: Zelt trocken (Kondenswasser), alles trocken, zusammenpacken, frühstücken. Das dauert alles. Wird sich aber bestimmt einspielen.
Und es war wieder heiß, komischerweise ging es uns heute besser damit. Der Weg war auch sehr angenehm - schöner Asphalt, rundherum ungarisches Grün.
Dann haben wir den ersten Reiseradler 🚵♂️ getroffen: ein Franzose vom Schwarzen Meer bis nach Bordeaux wird er unterwegs sein - ein netter Schnack am Rande. Danach gleich noch eine Familie mit drei Kindern-mit ihnen haben wir nicht gesprochen aber sie waren ebenfalls voll gepackt mit Zelt etc. und sind in die Gegenrichtung unterwegs gewesen. 🚵🚵🏻♀️🚵♂️🚵🚵🏻♀️Cooler Familienurlaub. Und später noch einen Argentinier auf dem Weg nach Kambodscha - laaaanger Weg.
Ansonsten war der Weg unspektakulär und gut zu fahren, nach Mohacs haben wir die Fähre über die Donau genommen und haben uns das Städtchen angeschaut. Ebenso wie Baja zuvor ganz nett.
Und wir haben unsere erste Grenze passiert: 🇭🇺Ungarn - 🇭🇷 Kroatien
Dann hat es zugezogen, was wir nochmal für 25km genutzt haben. Sehr angenehm.
Durch Zufall haben wir eine Dusche an dem See entdeckt - zwei klebrige Radfahrer finden eine Dusche. Outdoor und mit Zuschauern aber das ist egal, wenn da eine Dusche ist 🧽🧼🛀💦
Noch kurz gekocht und schon war der Tag wieder vorbei.Read more

TravelerWow, das sind inspirierende Weggefährten. Uh quaken stell ich mir auch richtig nervig vor. Sehr gut, das Hemd. Ihr seid ja schliesslich auch nicht bei der tour de france und...."Its always better to look good than to feel good" hat glaube mal albert Einstein gesagt. wobei ich mir so ein luftiges leinenhemdchen eh nicht schlecht vorstell am Rad.

Vincent HckrMittlerweile bleibt das Leinenhemd einfach stehen wenn ich es ausziehe, so verschwitzt und klebrig ist es...
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- Day 6
- Saturday, June 8, 2024 at 6:30 PM
- ☁️ 29 °C
- Altitude: 81 m
CroatiaDalj45°28’48” N 18°58’36” E
Tag 6: Familie Schwan

Tag 6
81 km und 409 Höhenmeter. Gesamt: 337 km. Wir stehen heute mal extra früh auf um der Hitze zu entgehen. Wir wollen am Vormittag schon nach Ossijek. Eine schöne Kleinstadt in Kroatien. Daher klingelt der Wecker um 06:30 Uhr. Frühstück ist schon vorbereitet und ansonsten weiß mittlerweile jeder von uns, wie er sich aufteilen soll/muss/kann. Während wir nun unser Haferbrei mit frisch gepflückten Maulbeeren essen, kommt die Familie Schwan vorbei. Offenbar Mutter und Vater sowie ihre 5 Baby-Schwäne stehen nun direkt neben uns - während wir frühstücken - und säubern sich und suchen nach Futter. Ein paar Mal faucht uns Vater-Schwan an und klappert ein wenig mit seinen Flügeln. Ja gut, wir waren zuerst da. Entspann dich Kollege. Wir haben uns letztlich nicht mit ihnen angelegt und irgendwann sind sie dauch davon gewatschelt. Wir kommen dann auch irgendwann los und sind gegen 13:00 Uhr in Ossijek. Zwischendrin ging es durch Dörfer, Weinberge und ein Schäferhund musste dann noch sein Revier verteidigen. Hätte der Besitzer seinen Hund nicht zurückgehalten und wäre da nicht der rupempelige Zaun gewesen - der hätte uns gefressen. Ernsthaft. Deutscher Schäferhund mit Blut in den Augen. Mein Gott war der aggressiv. Ab Bulgarien werden wir mal einen Stock mit am Radl haben. Der Franzose gestern meinte, er wurde irgendwie so halb attackiert. Naja, ansonsten: Die Sonne brennt. Der Weg ist Ok und zum Mittag gibt es Cevapcici. Wir sitzen entspannt in Ossijek und lassen die brachiale Mittagshitze an uns vorbeiziehen. Noch ein kurzer Plausch mit einem Reiseradler der auch irgendwie nach Istanbul will und dann geht es für uns weiter. Wir sind nun in Dalj. Ein Kaff in Kroatien und auf der anderen Donauseite liegt schon Serbien.Read more
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- Day 7
- Sunday, June 9, 2024
- ☁️ 30 °C
- Altitude: 83 m
SerbiaBačka Palanka45°14’0” N 19°24’6” E
Tag 7: Bilder

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- Day 7
- Sunday, June 9, 2024
- ☁️ 30 °C
- Altitude: 81 m
CroatiaDalj45°28’48” N 18°58’36” E
Tag 7: Ein erster normaler Fahrradtag?!

86km - 426m Anstieg - bisher gesamt 423km
Schon wieder ein komischer Schlafplatz mit einer lala-Nacht. Autos, die in unser Zelt geleuchtet haben und sehr viel Verkehr für eine kleine Dorfstraße, Parkplatz für LKW-Fahrer, Mähdrescher und Bulldogs - und jede Menge Stechmücken bei gefühlten 40 Grad. Vincent hat kaum geschlafen, ich wieder mit den Anomalien einer Camping Nacht: Eingeschlafene Gliedmaßen, Kissen- und Mattenabdrücke, die in Gesicht und an Armen erst nach Stunden verschwinden und immer wieder aufwachen. Das Schlafen in Rückenposition funktioniert noch nicht so gut. Man fühlt sich wie „aufgebahrt“.
Also erstmal Kaffee machen. Aber irgendwas stimmt mit unserem Kocher nicht, es kommt zu wenig Gas. Dann haben wir kurzerhand beschlossen „Instandhaltung“ zu machen: Kocher reinigen und wieder zusammenbauen, Fahrradketten entstauben und ölen (ca. Alle 2-3 Tage notwendig) und ich habe meinen Flaschenhalter noch stabiler gemacht (Kabelbinder und Panzertape).
2km nach Start bei Sonne und etwas RÜCKENWiND (kaum zu glauben und nur von sehr kurzer Dauer) sind wir in ein Fest geraten. Wir in Deutschland/Bayern können mit Spanferkel einpacken - in Kroatien können sie ganze Kuh am Spieß. Da kamen sogar Busse angefahren.
Auf vielen (Neben-)Straßen, aber mit 90 Prozent vernünftigen Autofahrern, die Abstand halten schlängeln wir uns an der Kroatisch-Serbischen Grenze entlang. Teilweise gibt es auch schick ausgebaute Fahrradwege. Die Beschilderung des Eurovelo 6, auf dem wir unterwegs sind, ist vorbildlich. Schöne blaue Schildchen überall, und wenn nicht, hilft das Handy.
In Vucovar haben wir einen kleinen kulturellen Stop eingelegt - der alte Wasserturm wurde zum Zeichen des Zusammenhalts der Kroaten im Rahmen des Kroatienkriegs und der Schlacht um Vucovar (1991 im Rahmen des Jugoslawienkriegs, darüber müssen wir aber noch ein bisschen lesen).
🚵🚵🏻♀️Dann kam viel, viel Straße mit Auf und Ab, allerdings ca. 5x 8%Steigung hoch und runter. Puh, für die Berge weiter im Süden, müssen wir noch üben, vor allem wenn die Sonne so brennt.
🍴🥄Endlich im Grenzort Ilok angekommen hat am Sonntag gar nichts zum Essen auf, also noch über die Brücke ab nach Serbien 🇷🇸 - da wird der Ruhe-Sonntag nicht ganz so ernst genommen. Es gab wieder lecker Cevapi und guten Kaffee (die Siebträgermaschinen sind in Serbien zurück und auch türkischer Kaffee). Mit der kyrillischen Sprache können wir zwar gar nichts mehr anfangen, aber wir kommen schon durch. Die Leute sind alle super nett - meist können wir 1-4 Wort in der Landessprache. Manchmal nur „Hallo“, in serbisch zumindest „Hvala = Danke“ und interessierten Winken schafft immer gute Stimmung.
🏕️🥗Weiter auf dem gut ausgebauten Weg zu einem See, wo wir ein kühlendes Bad nehmen und uns waschen, da treffen wir noch zwei andere Reiseradler aus Deutschland, die da ihr Zelt aufschlagen, wir wollen aber noch Wasser auffüllen und fahren ins Dorf. Schlafplatz eher schwierig, also ins Kirchengelände - sieht gut aus und der Sohn des Pfarrers kann sehr gut Englisch und Deutsch, wir unterhalten uns und schlagen unser Zelt auf. Dann kam die Dorfjugend in dieses Gärtchen und hat voll aufgedreht. Wir sind natürlich spannend für sie aber auch müde und wollen nur unser Börek mit Gurken/Tomaten-Salat essen. Also leider doch nicht so der gute Schlafplatz. Wir üben weiter. Morgen gehts nach Novi Sad, einer schönen Stadt in Serbien mit APARTMENT-Aufenthalt (uns und alles andere waschen) 🧼 😍
Wahnsinnig schnell gehen die Tage vorbei - heute mal ohne Tiererlebnis.Read more
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- Day 8
- Monday, June 10, 2024 at 8:04 PM
- ⛅ 25 °C
- Altitude: 88 m
SerbiaNovi Sad45°15’41” N 19°50’8” E
Tag 8: Protokoll einer Nacht. Amen.

Tag 8
20 km gefahren heute. 0 Höhenmeter. bisher gesamt 443 km.
Was für eine bescheidene Nacht. Ich bin stündlich aufgewacht und habe nach den Rädern geguckt. Die nach Essen bettelnden Kinder, die uns beim ins Bett gehen begleitet haben, haben doch einen größeren Eindruck hinterlassen als ich angenommen habe. Gehen die jetzt an unsere Taschen? Gucken die ins Zelt? Wie weit geht der Hunger? Wirre Fragen begleiten mich durch die Nacht und lassen mich "durchwachen". Merke: In einem serbische Dörfchen bellen Nachts mehr Hunde als am Tag. Der Hahn, direkt am Grundstück kräht ab ca. 04:30 Uhr. Die 20 anderen Hähne haben dann ab ca. 5:00 Uhr angefangen. Ach und gegen 05:20 Uhr regnete es dann auch. Also bin ich aufgetanden und habe unsere Kleidung eingesammelt die zum lüften an den Rädern hingen. Gegen 06:50 Uhr höre ich Geräusche und schrecke hoch. Eines der bettelnden Kinder, ist an unseren Rädern. Als ich aus dem Zelt gucke geht der Junge an die Schaukel die nebenan steht und schaukelt.Er beobachtet mich. Ich mache Kristina wach und steige aus dem Zelt. Zwischen unseren Rädern sitzt der Straßenhund, der den Jungen und uns interessant findet. Der Junge starrt uns an und wir ignorieren ihn. Mir ist schwindelig. Was für eine beschissene Welt. Der arme Knirps hat Hunger und ich will nicht beklaut werden. Alles Kacke irgendwie. Naja, er verschwindet und wir machen uns einen extra starken Kaffee. Beim packen beobachtet uns dann noch der Pfarrer mit seinen Enkeln. Auch irgendwie unangenehm beim Zähneputze und Morgenroutine beobachtet zu werden.
Irgendwann kommen wir los und radeln entlang der Donau. Nach 18 km sind wir auch schon in einem Vorort von Novi Sad und landen in einem netten Café. Ich möchte die Karten auf meinem Garmin neu installieren und frage nach einem Laptop kurzerhand sitze ich vor dem Laptop vom Chef. Leider ist der Rechner so alt und die Verbindung so langsam, dass ich am Ende ein Navigationsgerät ohne gänzlich ohne Kartenmaterial in der Hand halte. Die Karten wurden gelöscht und neu aufspielen dauert ca. 5 Std.. Das Navi macht sein Beginn irgendwie Probleme. In Ungarn wurden keine Abbiegehinweise ausgespielt. In Kroatien dann irgendwie schon, aber die Karten waren auch nicht komplett. In Serbien ging es und war eigentlich ok. Dennoch dachte ich, naja einmal neu installieren und ich habe die nächsten 4 Monate gutes Karetnmaterial mit dem ich navigieren kann. Realität: Ich habe das Gerät jetzt in die Werkseinstellung gesetzt und suche nach jemandem mit einem vernünftigen Laptop. Alles doof. In einer Radlgruppe bei Facebook bietet mir jemand aus Belgrad seinen Laptop an. Da sind wir in ca. 2 Tagen. Mal sehen, vielleicht habe ich ab da an wieder ein funktionierendes Navi. Bis dahin navigiert Kristina.
Ansonsten: Heute übernachten wir in einem Appartement in Novi Sad. Ich hoffe auf eine bessere Nacht!Read more
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- Day 9
- Tuesday, June 11, 2024
- ⛅ 24 °C
- Altitude: 97 m
SerbiaBelegiš45°0’43” N 20°19’3” E
Tag 9: Börek und ein Platz im Garten

63km - 370hm - bisher gesamt 506km
Novi Sad geht wahrscheinlich als DIE Fahrradstadt in Serbien durch. Zwar trotzdem chaotischer Verkehr und kaum jemand mit Helm aber fast immer Fahrradwege und viele Radfahrer. Nachdem wir aus frisch gewaschen und ich mit neuem Taschen-Packsystem aus dem Apartment ausgecheckt haben, fing es erstmal an zu regnen - sehr untypisch für die Zeit wie uns alle Serben mitteilten. Normalerweise herrschen in ganz Serbien schöne 30+ Grad. Wir haben uns auf dem Markt die Zeit mit frisch gebackenen Börek vertrieben - von „Burek King“ - extrem lecker. Das Geheimnis eines nicht harten Burek: Nach dem aus dem Ofen nehmen mit Wasser einsprühen und ca. 10min abgedeckt stehen lassen.
Der Markt ist spannend - mehr oder minder provisorisch überdacht mit „Abteilungen“, z.B. ein Marktbereich ist nur für Obst und Gemüse, ein anderer für Eier und Käse, dann gibt es noch Klamotten, Blumen oder Drogerieartikel. Mein Favorit: Ein eigener Stadt für Plastiktüten aller Art (groß, klein, bunt, schwarz, unterschiedliche Materialien). Der Regen will nicht aufhören und wir sind entspannt, also gehen wir noch in ein Café. Sehr ungewohnt, dass überall geraucht werden darf - auch innen. Aber überhaupt, viele Serbinnen und Serben rauchen und zwar viel.
Um 14 Uhr machen wir uns auf den Weg raus aus der Stadt. Wir teilen uns die Straße mit LKWs und Bussen - nicht schön. Aber dann auch bald vorbei. Den Tag geht es durch kleine Orte und auf den Ortsstraßen entlang, manchmal mehr manchmal weniger befahren. Wir machen einen großen Schlenker zur Donau hin und durchfahren auf einer Hochebene die „Fruchtkammer“ Serbiens. Überall wachsen Pfirsiche, Äpfel und anderes Obst. Leider hier noch nicht soviel reif. Die Sonne kommt manchmal durch, es ist perfektes Radwetter.
Interessanterweise sind die Orte seit Ungarn komplett gleich aufgebaut: Eine Straße durchläuft den Ort, rechts und links Häuser mit Zaun zur Straße und Garten bzw. Grundstück nach hinten raus, kaum Nebenstraßen und teilweise stehen die Häuser versetzt.
Kuriositäten unterwegs z.B. eine Art Kerwa (für die Norddeutschen: Kirmes) mit zwei Fahrgeschäften und in gefühlten 70 Dezibel bei 30 Grad auf dem Dorfplatz wird „Driving Home for Christmas“ gespielt. Wir verstehen unser eigenes Wort nicht mehr.
Beim täglichen Wasserholen treffen wir noch einen Serben, der in Deutschland gelebt hat und uns in diesem kleinen Örtchen den „Place-to-Buy“ für frisch gebackenes Brot zeigt. in einer Garage verkauft ein Mädchen für 50 Dinar ca. (40 Cent) herrlich frisches Brot aus dem Holzofen. Sehr lecker!
Wir fahren weiter und wollen bald einen Zeltplatz finden bevor es vor Belgrad zu verbaut wird, kurz davor noch eine kleine Attacke von 3 Straßenhunden. Sie sind erschrocken, wir auch und in den Verkehr ausgewichen. Keine gute Idee, aber alles gut gegangen.
Jetzt haben wir keine Lust mehr auf Fahren und fragen kurzerhand ein junges Pärchen, die eine abendliche Rund auf ihren (sehr guten - auffällig guten) Rädern drehen. Sie laden uns in ihren Garten zum Übernachten ein. Perfekt!
Igor und Sascha aus Russland wohnen erst seit 3 Monaten in dem kleinen Ort, zuvor waren sie 2 Jahre in der Türkei bis ihr Visum ausgelaufen ist. Warum sie aus Russland weg sind, haben wir uns nicht getraut zu fragen, aber vermutlich weil Igor zur Armee eingezogen worden wäre. Sie arbeiten beide in der IT, wollen die nächsten Jahre in Serbien bleiben, um die serbische Staatsbürgerschaft zu erhalten. Mit der russischen haben sie kaum noch Möglichkeiten zu reisen und müssen durch irre bürokratische und teuere Visa-Verfahren. Dafür und für die Situation haben sie großen Optimismus und Entspanntheit. Es zeigt uns mal wieder, wie privilegiert wir mit unserem europäischen Pass sind.
Wir reden und essen zusammen, nehmen noch eine Dusche und ziehen uns in unser Zelt zurück - eine wunderbar entspannte Nacht ohne laute Straßen, Kinder oder sonstige Zwischenfälle.Read more
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- Day 10
- Wednesday, June 12, 2024 at 6:39 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 69 m
SerbiaBežanija44°48’16” N 20°23’44” E
Tag 10: Tolle Menschen

35km - 135 hm - bisher gesamt 541 km
Nach einem kurzen Plausch mit Igor und einem Kaffee am Morgen geht es Richtung Belgrad auf mehr oder weniger befahrenen Straßen.
Einen Vorteil haben volle Straßen: keine Hunde. Wir werden uns schon noch daran gewöhnen. Wir sehen noch 3 Reiseradler von weiten und winken, dann sehen wir auch schon die Skyline von Belgrad. Im Balkan Express im Ort vor Belgrad trinken wir hoch über der Donau Cappucino, leider etwas zu lange, sodass wir in strömenden Regen die Donau nach Belgrad hineinfahren.
Ab der Donaubrücke nach Alt-Belgrad ist der Verkehr der blanke Horror. Aber wir schaffen es zu unserer Unterkunft - eine heiße Dusche wartet.
Für den Nachmittag haben wir ein besonderes Date: Garmin GPS-Gerät retten. Verschiedene Versuche mit diversen Interneten und Laptops auf dem Weg haben keine Abhilfe geschaffen, daher haben wir uns mit Djordje aus einer Fahrrad-Gruppe bei Facebook verabredet. Unglaublich, aber er holt uns nach der Arbeit an unserem Apartment ab, wir fahren mit ihm in seine Wohnung, um mit Speed Internet das Ding neu zu installieren.
Und das lustigste: Er fährt noch nicht mal Fahrrad - wir hatten einen passionierten Reiseradler erwartet, der uns so nett hilft. Er macht das für das Universum: Er ist Militärarzt und war auf diversen EInsätzen in Afrika und irgendwo, irgendwann haben ihm Menschen geholfen, das möchte er zurückgeben.
Plötzlich stehen wir inmitten einer serbischen Wohnung, ein Pudel rennt auf uns zu Djordjes Tochter Nathalia begrüßt uns und Vincent sitzt am PC und lässt das Garmin neu laden. Währenddessen gehen wir mit Djordje Essen - zu unserer Verzweiflung lässt er sich nicht abbringen uns einzuladen. Uns ist das super unangenehm, denn es wird ein reinstes serbisches Barbecue aufgetischt (Vegetarier kann man im Balkan nicht sein) - die Reste lässt er uns auch noch einpacken und besteht darauf, dass wir sie mitnehmen. Wir ergeben uns und wissen gar nicht, wie wir uns bedanken können.
Wieder bei ihm angekommen, ist das GPS tatsächlich geladen - endlich! Immerhin können wir ihn davon abbringen, dass er uns wieder in die Stadt zurückfährt und wir nehmen die Tram zurück. Wahnsinnig hilfsbereit, wir können es immer noch nicht glauben und sind sehr dankbar, dass es solche Menschen gibt.
Ganz selig von dieser tollen Erfahrung streifen wir durch die Stadt und stoßen in einem Park auf ein Folklore-Konzert mit traditionellen Gesängen und Tänzen.
Jede Menge orthodoxe Priester sind da - die Menschenmenge läuft zwei Priestern nach (die Sicherheitsdienst dabei haben) und küssen ihnen die Hände bis sie in ihre Limousinen steigen. Für uns befremdliche Gesten, wir können unsere Neugierde nicht zurückhalten und fragen eine junge Frau neben uns. Sie erklärt uns, dass es sich um den Patriarchen der serbisch-orthodoxen Kirche handelt und einen Gast-Priester aus Russland, die die Prozession am nächsten Tag leiten werden. Am Abend lesen wir dann noch viel über die orthodoxe Kirche - vor allem die russische. Der Patriarch von Russland Kyrill I. War KGB-Agent, steht Putin nahe und hat ein Privatvermögen von 4Mrd. Euro. Nicht sehr bescheiden.Read more
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- Day 11
- Thursday, June 13, 2024 at 1:48 PM
- ☁️ 22 °C
- Altitude: 104 m
SerbiaBelgrade University44°49’15” N 20°27’33” E
Tag 11: Belgrad-Stadttour

0 km - 0hm - bisher gesamt weiterhin 541km
Wir entdecken Belgrad mit einer Free Guided Tour - hier einige Fakten:
- Belgrad = weiße Stadt aus bel (weiß) und grad (Stadt)
- Belgrad wurde Hauptstadt nachdem Despot Stefan die Stadt als Hochzeitsgeschenk erhalten hatte und er sie so toll fand
- Es gibt alt Belgrad: Horror für jegliche Verkehrsteilnehmer: bergig, schlechte Straßen, eng, laut und Novi Belgrad auf der anderen Flussseite mit Wolkenkratzern für Büros und als „Dorm von Belgrad“ bezeichnet: rießige (aus unserem Stadtverständnis hässliche) Wohn-Hochhäuser mit hunderten oder tausenden von Wohnungen. Es gib einen Wohnblock, der alleine über 1km lang ist. Dafür ist Novi Belgrad aber gerade und ohne größeres Verkehrschaos.
- Die Salve und die Donau kommen in Belgrad zusammen, es gibt Stadtstrände, Restaurants und Clubs auf dem Wasser
Wir sehen bis auf einige kleinere Gruppen kaum Touristen in Belgrad, erst auf der Fortress tummeln sich einige. Besonders spannend ist auch noch der Besuch des Dom des heiligen Sava. Zu Christi-Himmelfahrt findet heute auch eine Prozession durch die Stadt mit den Gebeinen eines Patriarchen (so wird das Oberhaupt der orthodoxen Kirche genannt) statt - anscheinend ein rießiges Live-Ereignis. In der Kirche wurden Scheinwerfer und Übertragungskameras aufgebaut, vor der Kirche standen große Fernseh-Übertragungswagen.
Die Kirche wurde mit viel russischem Geld gebaut - welch Überrschung. Allein die Kuppel hat 10Mio EUR gekostet und an den Mosaiken in der Kuppel haben 7 Jahre lang mehr als 70 Meister unter russischer Führung gearbeitet. Erst 2021 war die Kirche vollständig fertig.Read more
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- Day 12
- Friday, June 14, 2024
- ☀️ 24 °C
- Altitude: 82 m
SerbiaRadinac44°37’26” N 20°57’59” E
Tag 12: Serbische Party

280 Höhenmeter; 93km; bisher gesamt 631km
Am Vormittag verlassen wir Belgrad. Mein Puls ist so hoch, wie der Verkehr quirlig ist.
Riesige Straßen, keine Radwege, sehr viele Autos, alles irgendwie immer in Hanglage und Lärm. Wir brauchen etwas um aus der Stadt zu kommen. Wir schuckeln neben der Donau entlang. Der Weg geht verläuft auf dem Damm, der uns seit Budapest begleitet. Das Überschwemmungsgebiet, ein bewaldeter Sumpf, liegt zwischen dem Damm und der Donau. Es scheint, als wird das Überschwemmungsgebiet sich selbst überlassen. Die Wasserstandsanzeigen für dieses Gebiet gehen laut Skala, die es ab und an gibt, bis zu 9 Meter. Stellenweise sehen wir auch stehendes Wasser zwischen all den Bäumen. Der Weg ist sandig, enthält viele Pflanzen, Schlaglöcher und ist ungepflegt. Irgendwann verlassen wir den Damm und fahren auf der Landstraße über die Dörfer. Nach 60km, wir sind mal wieder auf einer schuckeligen Wald- und Wiesenpiste, um uns herum nur Felder, umweht uns ein übler Gestank. Bei genauerer Betrachtung stellen wir fest: Die leiten hier dicke braune Suppe einfach auch die Felder. Also nicht zum Düngen. Nein. Das ist die örtliche Kläranlage. Einfach rauf aufs Feld mit der Kacke, bis alles schwimmt. Widerlich. Echt. Nach weiteren 5km sagen die Schilder: Ihr müsst nach links. Unsere berechnete Route sagt: Ihr müsst nach rechts. Ok, wir fragen mehrere Leute. Ja nach links geht es auch. Ok, wir gucken auf der Karte: Der linke Weg endet irgendwo auf Feldern. Mh na gut aber mehrere Schilder weisen in diese Richtung. Na dann also ab nach links. Der Weg ist anfangs super und entpuppt sich dann als hubbeliger Feldweg der echt schlecht zu fahren ist. Nach 2 Stunden kommen kaum noch Schilder, kein Ort in Sicht und wir sich mitten im absoluten Nirgendwo. Keine Straße, keine Häuser nur Felder und Donau. Wir schlagen uns via einem Feldweg, der durch knöcheltiefe RIESENPFÜTZEN gesäumt ist und brechen unseren Weg ab und suchen das nächste Dorf. Mittlerweile ist es spät, wir haben Hunger, kaum noch Wasser und wollen nur noch unser Zelt aufschlagen. Als wir in "Lipe" ankommen werden wir von Müll, sehr viel Müll, am Wegesrand begrüßt. Die Häuser heruntergekommen und eine Wasserstelle gibt es auch nicht. "Welcome to Lipe" lügt das Ortsschild. Am Ortskern finden wir eine junge Dame die Englisch spricht. Nein, übernachten kann man hier nirgends wegen der vielen Straßenhunde. Dann bei ihrem Vater im Mini-Market noch schnell Wasser auffüllen und weiter gehts. Wir kommen in der nächsten Ortschaft an und stellen fest: Wir sind eine 25 km Schleife über die Felder gefahren und praktisch nur 10km vorangekommen (nach der Links-Rechts-Entscheidung), zudem sind wir in der Industrieh-Vorort-Hölle gelandet. Zelten? unmöglich hier. Also nehmen wir im nächsten Restaurant ein Zimmer. Wir lernen: Das ist kein normales Restaurant, sondern hier werden Geburtstage gefeiert. An diesem Abend gleich mehrere. Das alles bringt eine entsprechende Lautstärke und Partystimmung im gesamten Gebäude mit sich. Wir funktionieren: Noch schnell Räder vom Pfützen-Massaker reinigen, Zimmer beziehen, Duschen und irgendwie realisieren, dass wir heute mehr als 90 km gefahren sind. Unsere Stimmung ist gut und wir machen das beste aus der Situation. Trotzdem: Das Zimmer stinkt nach Raumspray und lüften ist kaum möglich. Erschöpft probieren wir, bei serbischer Dideleipartymusik zu schlafen. Read more
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- Day 13
- Saturday, June 15, 2024
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 119 m
SerbiaLisa44°10’33” N 21°9’37” E
Tag 13: Wir spüren unsere Beine

80km - 350hm - bisher gesamt 711km
Frühes Check-out aus unserem Puff-Zimmer und ab in die belebte Umgebung unseres Industrie-Kaffs, in dem wir gestrandet sind.
Erstmal Börek und das Treiben beobachten: Unsere Pekara (Bäckerei) ist von den dreien in der 50m langen Straße die beliebteste. Wir sitzen auf Plastikstühlen draußen, hinter uns liegt direkt die Backstube. Öffnungszeit des Ladens: 4:30-17 Uhr. Zum Börek am Morgen oder jeglichen Form von Weißmehl-Produkt gibt es wahlweise Jogurt oder Sunkist.
Da das Leben offensichtlich ein serbischer Rausch ist, wird auch gerne das Auto laufen gelassen und die Tür bleibt auch auf. Auto laufen lassen geht immer. Dann wird der Bäckermeister aus der Backstube geholt, und von einem rauchenden Mann an dessen Kofferraum des Autos geführt: Kisten mit ungekühltem aber vermutlich fangfrischem Fisch werden angeboten. Der Bäckermeister nimmt 3x dicke Fische, die Geldscheine werden aus der Hosentasche gefischt und weiter geht’s. An den 2 Kiosken werden morgens schon die 1,5l Flaschen Cola gekauft - 12t LKWs und Traktoren schlängeln sich durch die Straße.
Der Lärmpegel ist extrem hoch, fast immer. Vor allem Verkehr aber auch Hundegebell und Arbeiten aller Art (bevorzugt auch in ruhigen Dörfern: der Rasenmäher - andauernd wird gemäht).
Uns ist in Deutschland gar nicht bewusst, wie ruhig es bei uns ist und dementsprechend sind wir es auch nicht gewohnt. Umso schöner, dass wir nach der Industrieregion ruhige Dorfstraßen mit viel Grün gefahren sind.
Nochmal zurück zur Industrie: Dieses Ausmaß stelle ich mir so im Ruhrpott vor, riesige Anlagen mit eigenen Bahnhöfen. Überall stecken chinesische oder russische Unternehmen dahinter für Öl, Energieerzeugung, Stahl, Chemie und was sonst noch so produziert wurde. Irgendwie auch faszinierend anzuschauen.
Zum ersten Mal spüren wir unsere Beine. Nach den gestrigen über 90km und den Hoppel- und Wiesenwegen, sind die Beine schwer bei den ersten Anstiegen. Ansonsten geht es uns körperlich sehr gut, kein Muskelkater, keine Beschwerden - bisher.
Auch unserem Popos geht’s überraschend gut, einzig Kristina muss noch die richtige Fahrradeinstellung finden, sodass nicht immer die Hände einschlafen. Aber das wird schon.
Neben schönen Straßen in ganz gutem Zustand und rücksichtsvollen Autofahrern und wenig LKW Fahrern ging es immer wieder durch kleine Dörfchen. Wir können uns noch nicht erklären, warum manche Dörfer sehr heruntergekommen sind und andere wieder sehr gepflegt. Teilwiese extrem ordentlich (schon fast deutsche Vorstadtidylle), mit Bepflanzungen und schönen Häusern. Und natürlich einem Zaun. Bei den Zäunen gibt man hier anscheinend viel Geld aus, Metallzäune aufwändig verziert, teilweise glänzendes Chrom, scharfe Spitzen und das über viele Meter lang bei den großen Grundstücken.
Nach guten 50km gegen 12 Uhr (wir sind früh losgekommen) machen wir unsere erste Pause für einen Kaffee und werden spontan vom Herren am Nachbartisch eingeladen - warum wissen wir nicht aufgrund Verständigungsproblemen aber wir bedanken uns herzlich und zeigen ihm noch wohin wir fahren.
Im nächst größeren Örtchen dann eine größere Pause mit Salat, Börek für Vincent und einer Kugel Eis. Wir können unsere Wasserblase voll machen und wollen noch gut 10km fahren, um einen Zeltplatz zu finden und mal mehr Zeit am Abend zu haben. Wir werden auch fündig- vllt der beste Platz bisher?! Das wird die Nacht zeigen.
Zum Essen gibt’s es Gurken-Tomaten-Salat und Zucchini-Karotten-Pasta. Lecker. Und wir haben Zeit zu lesen - endlich mal.
Es ist ruhig, nur Tier- und Naturgeräusche. Wir gewöhnen uns dran.Read more
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- Day 14
- Sunday, June 16, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 269 m
SerbiaKačarnica43°39’59” N 21°33’10” E
Tag 14: We love Serbien

85km; 673 Höhenmeter; 796km gesamt.
Unser Schlafplatz ist wirklich perfekt. Wir stehen früh auf und kurz nach 9:00 Uhr sitzen wir auf den Rädern. Weiter Richtung Ost. Es geht munter bergauf und bergab. Ab und an wird Wein angebaut, teilweise auch Obst. Kaum Autos auf der Straße, kein Lärm und es ist wirklich schön. Wir ächtzen und strampeln. Am Vormittag sind es schon 30 Grad. Nach ca. 30 km machen wir Pause in Jagodina. Wir schlendern über den Markt. Von gebrauchten Staubsauger-Rohren bis zu Börek wird hier alles angeboten. Schatten spendet der Park und wir machen Mittag. Danach noch im Café im Ortskern ein Espresso mit Milch (sieht aus und schmeckt wie ein Cappuccino) und einen Cheese-Cake-Eisbecher. Der Eisbecher ist spannend: Schlagsahne, Vanillepudding, gefrorene Früchte, Schokocrisps, Bananenstückchen. Hauptsächlich süß. Geschmacklich nicht definierbar. Bevor es weitergeht holen wir noch Ajvar. Dann geht es weiter in Richtung Osten. Wir radeln auf der wenig stark befahrenen Landstraße und kommen am Ende auf 85km. Wir finden wieder einen guten Zeltplatz und Essen Kartoffeln mit Ajvar.
Um noch mehr Sympathie auf uns zu ziehen, haben wir im China-Laden eine Serbien-Flagge gekauft. Wir würden sie gerne mit der Deutschen kombinieren, die gab es aber nicht. Was dazu geführt hat, dass Vincent mit nur der serbischen gefahren ist und alle Leute angefangen haben, ihn auf serbisch anzusprechen. Ist das schon kulturelle Aneignung? Wir haben sie erstmal wieder verpackt, bis wir eine deutsche haben :)
Die Zäune die hier verbaut werden sind gerne Mal epochal, riesig, massiv. Die Häuser dahinter, teilweise richtige Bruchbuden (bewohnt/verlassen), teilweise Villen (bewohnt/verlassen). Dazu meist ein Hund im Garten. Was wollen die hier bewachen?
Heute wieder viele überfahrene Tiere am Wegesrand gesehen: Schlangen, Schildkröten, Igel, Mader, Taube, Raben, Fasan, Reh.Read more
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- Day 15
- Monday, June 17, 2024 at 8:18 PM
- 🌙 24 °C
- Altitude: 236 m
SerbiaSićevačka Klisura43°20’8” N 22°7’35” E
Tag 15: Jeden Tag ein Börek

83 km - 538hm - bisher gesamt 879km
Wir haben wieder sehr gut geschlafen - nachts ist ein Gewitter an uns vorbei gezogen, dessen Blitze wir noch am Abend in der Ferne gesehen haben, uns hat jedoch nur ein Regenschauer getroffen.
Zelt ⛺️ hat wunderbar gehalten, wir sind sehr zufrieden damit: Sehr geräumig, Vincent hat mit 1,93 trotzdem noch Platz am Kopf und an den Füßen, in 5min auf- bzw. abzubauen, gut abzuspannen und robust. Grüße daher an Reiner vom “Skandinavier” in Coburg, er hat die Marke Rejka selbst entwickelt und hat uns super beraten 👍🏽 Keine bezahlte Werbung - nur Zufriedenheit 😄
Es ging die Straße von gestern weiter, herrliche bergauf und bergab auf schönen Hochebenen, dann wieder kleine Dörfer. Wir sind mittlerweile auf dem Eurovelo EV11, dem „eisernen Vorhang-Radweg“ und nicht mehr EV 6, dem Donauradweg. EV 11 gefällt uns landschaftlich viel besser.
Den ersten Stop machen wir in Aleksinac nach ca 25km, ein nettes Städtchen, wir treffen zwei Rentner, die deutsch sprechen und uns zwei fetttriefende Teigdinger mit Paprikagewürz und Salz zeigen - eine Spezialität der Stadt. Schmeckt auch sehr lecker! Kulinarisch nehmen wir alles mit. Dann noch einen, ebenfalls leckeren, Espresso mit Milch, Wasser befüllen und weiter geht’s nach Niš, der drittgrößten Stadt Serbiens nach Belgrad und Novi Sad. Es ist auch die Stadt, von wo aus das Börek sich in Serbien ausgebreitet hat. Das müssen wir natürlich probieren - jeden Tag mind. 1x Börek hält Radler gesund - alte Fahrradfahrer-Weisheit 😁
Mittlerweile brütet die Hitze. Es sind 32 Grad, wir überlegen noch, ob wir in Niš bleiben, sind aber in Radlaune und gerade so schön verschwitzt, da können wir auch weiter machen. Also das 3. Mal am Tag mit 50er Sonnencreme nachcremen und raus aus Niš. Und wir haben es nicht bereut, wir fahren direkt auf Berge zu und schlängeln uns auf einer halbwegs ok befahrenden Straße zwischen Bergen und an einem Fluß entlang. Die Landschaft ist traumhaft, wir haben sogar ein bisschen Schatten. Berge rechts und links, Wasserrauschen, moderate Steigung und guter Asphalt.
Nach ca 70km suchen wir eine Wasserstelle, werden fündig, müssen jedoch ein paar extra Höhenmeter dafür fahren. Kleines Abendworkout. Dann finden wir mit Hilfe eines sehr netten Dorfbewohners einen tollen Zeltplatz, der auch der Fischerplatz des Dorfes ist. Herrlich mit Wasserzugang zum Waschen, sogar einer kleinen Feuerstelle (Vincent versucht sich gerade an seinem ersten Lagerfeuer, während ich hier tippe).
Grundsätzlich sind die Serbinnen und Serben extrem nett und hilfsbereit. Es macht richtig Spaß durch das Land zu reisen. Ein Winken, ein „Doberdan - Guten Tag“, Lächeln oder „hvala - danke“ schafft Nähe und wir fühlen uns entspannt und sehr willkommen.
Morgen machen wir uns auf Richtung serbisch-bulgarischer Grenze, hierfür müssen wir in dieser wunderschönen Schlucht, in der wir fahren, durch ein paar Tunnel. Mal sehen, wie das wird.
Ansonsten schon fast schade, dass wir Serbien verlassen - wir können das Land uneingeschränkt empfehlen durch unsere Nordwest-Südost-Fahrradquerung.Read more
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- Day 16
- Tuesday, June 18, 2024
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 732 m
BulgariaChukovezer42°55’4” N 22°54’16” E
Tag 16: Sehen und gesehen werden

Heute gefahren: 102km; heute 884 Höhenmeter im Anstieg; bisher gesamt: 981km gefahren.
Der Tag beginnt mit 13 unbeleuchteten Tunneln auf einer Bergstraße in Serbien und der Tag endet mit einer Fahrt auf der Autobahn in Bulgarien.
Am Morgen präparieren wir uns für den Tag. Ich sehe wirklich aus wie ein Clown. Meine gelb reflektierende Weste, meine gelb reflektierende Lenkertasche, meine gelb reflektierenden Signalbänder, die Fahrradtaschen leuchtet bei Dunkelheit silber. Meine Speichenreflektoren sind bunt. Meine Lichtanlage an meinem Fahrrad ist sehr hell. Zusätzlich klippe ich noch ein grünes Blinklicht hinten an die Isomatten. Naja, ich will ja im Straßenverkehr gesehen werden. Ästhetik der subjektiven Sicherheit!
Heute liegen 13 unbeleuchtete Tunnel vor uns. Von 25m bis 250m ist alles dabei. Die Straße ist zweispurig, kein Seitenstreifen. Leichte Steigung. Teilweise kurvig. LKW-Verkehr. Zwischen den Tunneln herrliches Bergpanorama und bestes Wetter. Wir starten um 08:50 Uhr in Richtung Bulgarien und um 09:45 Uhr haben wir alle Tunnel bewältigt. Alles halb so schlimm. Entweder fahren wir im fließenden Verkehr in den Tunnel oder wir gucken, dass wir komplett alleine sind. Die Tunnel sind stockfinster und die Augen benötigen ein paar Sekunden um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. In diesen Sekunden sollte der fließende Verkehr uns schon vor dem Tunnel registriert haben oder wir sind schon weiter im Tunnel drinnen und der Autofahrer merkt erst im Tunnel wer da unterwegs ist.
Alles gut gegangen. Muss ich trotzdem nicht immer haben. Meine Uhr zeigt an: Puls 173 Schläge pro Minute. Kristina fährt mit einem Herzschlag von 132 vor mir. Nach dem Bergabschnitt wird es plötzlich leer auf der Landstraße und wir fahren sanft bergauf und bergab dahin. Das erste Straßenschild nach Istanbul taucht auf. Die Raststätten werben mit türkischem Fernsehen.
Mein Navigationsgerät hängt am Lenker in der prallen Sonne und zeigt gegen 11:30 Uhr 46°Grad an. Gegen 13:00 Uhr machen wir Mittag in Pirot und entfliehen der Mittagshitze. Die Firma Tigar Tyres dominiert das Stadtbild. Wir lernen: ein riesiger Autoreifenhersteller.
Wir fahren weiter Richtung Grenze und kommen im letzten Ort vor der Grenze zu Bulgarien an. Als wir gegen 16:30 Uhr in dem Ort ankommen kaufen wir noch etwas Essen ein, füllen Wasser auf und machen uns auf in Richtung Grenze. Die Grenze nach Bulgarien liegt auf der Autobahn und wir verlassen sicher Serbien und Reisen sicher in Bulgarien ein. Alles unkompliziert und weniger aufwändig als wir angenommen haben. Von der Landstraße kommen wir in Sichtweite zum serbischen Grenzposten und nach der Grenze beginnt die eigentliche Autobahn und eine alte Landstraße. Unser Plan ist: wir nehmen nach der Grenze die Landstraße. Dort angekommen lässt man uns nicht durch und schickt uns auf die Autobahn. Die Straße ist leer und der Verkehr nimmt Rücksicht auf uns. Wir fahren auf dem Seitenstreifen und ich bedanke mich bei jedem LKW welcher die Seite wechselt wenn er an uns vorbei rollt. Kurzer Pulscheck: 150. Kristina, 130. Wie macht sie das nur? Mit der Autobahn wird unser Plan ungewollt länger und wir mobilisieren die letzten Kräfte um zur nächsten Ausfahrt zu kommen. Wir wollten ja eigentlich kurz nach der Grenze zelten und ich fahre daher mal wieder gesamt 14l Wasser mit mir umher. Zum kochen, abspülen etc. Das Wasser lassen wir dann irgendwo auf einem Rastplatz ab, damit ich ein wenig schneller werde. Es geht schließlich Mal wieder ein bisschen bergauf und bergab. Da machen nach 85km radeln 10l Wasser mehr oder weniger schon was aus.
Am Ende: Wir kommen gut und sicher im nächsten Örtchen in Bulgarien an und finden an einer Kapelle vor dem Dorf einen herrlichen Zeltplatz. Das Wasser können wir vorher noch am Marktplatz auffüllen.
Mit passieren der Grenze hat sich dann auch die Uhrzeit verändert. Plötzlich ist es eine Stunde später. Auf dem Landweg eine Zeitzone wechseln - was für ein Abenteuer!Read more
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- Day 17
- Wednesday, June 19, 2024 at 9:53 PM
- 🌙 24 °C
- Altitude: 485 m
BulgariaIskretska Reka42°58’37” N 23°21’53” E
Tag 17: Erste Eindrücke von Bulgarien

Heute gefahren: 58km
Bisher gefahren gesamt: 1.039km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 620hm
Höhenmeter im Anstieg bisher: 4.976m
Pausentage gesamt: 4
Fahrtage gesamt: 14
Platte Reifen bisher: 0
Unsere erste Nacht in Bulgarien war sehr entspannt und angenehm kühl, da wir nur das Innenzelt genutzt haben.
Da ich eine super Internetseite zu Radrouten in Bulgarien gefunden habe, entschieden wir nicht gleich nach Sofia zu fahren sondern etwas nordwärts. Es gibt tatsächlich einen Bulgaren, der alle möglichen Strecken abgefahren hat und eine tolle Übersicht für ganz Bulgarien erstellt hat - wahnsinnig viel Arbeit. Also falls jemand mal in Bulgarien radeln möchte: http://bgbybike.we.bs
Die erste Route hat sich schon bewährt: Über kleine Straßen mit viel auf und ab fahren wir durch bulgarisches Grün - eine sehr schöne Strecke.
In den ersten Dörfern treffen wir auf mehr oder weniger interessierte Hunde. Ich hab ja den Hundeflüsterer Vincent dabei, der immer zwischen mir und den Hunden bleibt. Grundsätzlich hilft:
- schnell selbstbewusst weiterfahren (der Trick: fühle und verhalte dich wie ein Auto - ist aber in der Realität gar nicht so einfach)
- die Hunde keinesfalls anschauen
- absteigen und langsam sich unterhaltend vorbei gehen
- Oder die Trillerpfeife!
Naja und wenn sie eine Herde/Grundstück beschützen, wird es schwieriger, dann ist im besten Fall eine zugehörige Person dabei. Wir mussten eine Kuhherde passieren, die 5 zugehörigen Hunde haben sich auch durch die Besitzerin nur schwer beruhigen lassen. Also sind wir abgestiegen und langsam vorbei. Keine Ahnung, was wir gemacht hätten, wenn niemand da gewesen wäre.
Mal sehen wie das hier mit Hunden wird, in unseren bisherigen Ländern hatten wir kein Problem damit.
Ansonsten haben wir den Eindruck, dass die Bulgarinnen und Bulgaren verhaltener sind. Es wird wenig zurückgewunken und wenig gegrüßt - auch das beobachten wir noch. Uns fällt untertags mehrfach die Border Police und Frontex auf. Wir sind schon etwas weiter von der Grenze entfernt und erwartet haben wir die Polizei nicht.
Im Straßenverkehr sind die Bulgaren bisher sehr rücksichtsvoll.
Viele Dörfer sind recht ausgestorben, im Gegensatz zu Serbien gibt es nicht überall Kioske oder kleine Minimärkte sondern eher nichts. Als wir nach 25km in Godech ankommen, machen wir Mittag und stärken uns im örtlichen Café. Weiter geht’s nach Svoge - vorbei an einer riesigen Mondalez-Fabrik (produzieren Milka, Suchard, Tuc u.v.m)
Nur 30km nach Sofia, günstige Löhne und günstige Lage. Trotzdem hat Svoge nix zu bieten. Wir finden nicht einmal einen gescheiten Kaffee dafür aber frisch gepresste Säfte.
Da sich die Ortschaften nun an den Iskar Fluß schmiegen und rechts links kleine Berge hochgehen, recherchieren wir einen möglichen Zeltplatz als darauf loszufahren. Nach dem Abendeinkauf finden wir auf Google Maps Klosterruinen im Wald, 15 min entfernt, da radeln wir hin, durch steiles, unwegsames Gelände kommen wir auf einer schönen Waldlichtung mit Wasserstelle und Feuerstelle an. Beste Infrastruktur!Read more
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- Day 18
- Thursday, June 20, 2024 at 1:49 PM
- ☀️ 31 °C
- Altitude: 483 m
BulgariaZhelen42°58’37” N 23°21’54” E
Tag 18: Nix tun

Heute gefahren: 0km
Bisher gefahren gesamt: 1.039km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 0hm
Höhenmeter im Anstieg bisher: 4.976m
Pausentage gesamt: 4.
Fahrtage gesamt: 14
Platte Reifen bisher: 0
Die Lichtung im Wald, die Kristina gefunden hat, ist so schön, da legen wir doch gleich Mal einen Tag Pause ein. Heute fahren wir nicht, sondern entspannen uns ein wenig. Wir haben fließendes Wasser und ein Lagerfeuer können wir uns auch machen. Der Wald spendet Schatten und es ist mal nicht so heiß.
Unser erster Pausentag in der Natur. Wie bringen wir die Zeit rum? Zeitung lesen. Podcast hören. Nachrichten beantworten. Radl säubern. Powerbanks via Solarpanel aufladen. Kochen. Weg planen. In der Gegend umherschauen.
Und wie sieht unser Ablauf aus, an Tagen an denen wir mit dem Fahrrad reisen?
Der Start: Der Wecker klingelt um 06:30 Uhr. Je nach Sonnenstand werden dann die Schlafsäcke und das Zelt zum trocknen in die Sonne gelegt. Im Anschluss frühstücken wir. Haferschleim mit Obst dazu Instant-Kaffee. Das hat sich bewährt, da es bei der Hitze untertags nicht kaputt geht. Nach dem Frühstück wird abgespült und dann beginnt das große packen. Erst Zelt gemeinsam, dann jeder seine Luftmatratze, Kopfkissen, Inlet, Kleidung, Lebensmittel. Dazu noch Zähneputzen und eincremen, Wasser auffüllen. Strecke für den Tag checken. Gegen 09:15 Uhr sind wir dann unterwegs.
Die Fahrt: Kristina voraus. Wir genießen die Landschaft. Abstand zwischen zwischen uns zwischen 1m oder 300m. Ich bin meist langsamer und liege weiter zurück. Je nach Situation navigieren wir beide oder jeder für sich. In der Stadt anders als am Land. Auf der Autobahn anders als auf der Bergstraße etc. Bisher ist mir Kristina einmal davon gefahren. Wir mussten links und nur ich habe navigiert. Halb so wild. Dank Klingel und Trillerpfeife konnte ich auf mich aufmerksam machen. Apropos: Probates Mittel gegen aggressiv bellende Straßenhunde die einem nachjagen? Meine Trillerpfeife die ich zu WM 2006 bekommen habe. Kristina haben wir jetzt auch eine besorgt. Die Tiere sind irritiert und bleiben sofort stehen.
Die Mittagspause: 13:30 Uhr bis 15:15 Uhr - Schatten! Börek! Cevapcici! Kaffee! Eis! WLAN! Wasser!
Die Kaffeepause wird wahlweise am Vormittag oder späten Nachmittag eingelegt. Meist für 75 Minuten. Kurzer Check, wo mögliche Übernachtungsmöglichkeiten seien könnten undhren. Wir mussten links und nur ich habe navigiert. Halb so wild. Dank Klingel und Trillerpfeife konnte ich auf mich aufmerksam machen. Apropos: Probates Mittel gegen aggressiv bellende Straßenhunde die einem nachjagen? Meine Trillerpfeife die ich zu WM 2006 bekommen habe. Kristina haben wir jetzt auch eine besorgt. Die Tiere sind irritiert und bleiben sofort stehen.
Die Mittagspause: 13:30 Uhr bis 15:15 Uhr - Schatten! Börek! Cevapcici! Kaffee! Eis! WLAN! Wasser!
Die Kaffeepause wird wahlweise am Vormittag oder späten Nachmittag eingelegt. Meist für 75 Minuten. Kurzer Check, wo mögliche Übernachtungsmöglichkeiten seien könnten und Wasserstellen prüfen. Kaffee, Wasser und Pause genießen. Noch kurz Lebensmittel kaufen. Weiter geht's!
Der Abend beginnt zwischen 17:30 Uhr und 19:00 Uhr: Vor Schlafplatzsuche noch Wasser zum Kochen und trinken auffüllen. Zelt aufbauen und Nachtlager herrichten. Kochen, Sonnencreme-Schweiß-Schmiere abwaschen, Essen, Abspülen, Fluchen aufgrund der vorhandenen Mücken, Fahrräder anschließen, Zähneputzen und ab ins Zelt.
Die Nacht: Im Zelt noch ein wenig am Handy daddeln, Route für den nächsten Tag planen und dann ab ca. 23:00 Uhr schlafen. Ich immer ohne Ohropax, Kristina meistens mit. In Serbien und Bulgarien bellen nachts die Hunde in den Dörfern. Bisschen nervig, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Bisher hatten wir noch keine wirklichen Störungen in der Nacht, außer Autolärm oder Hundegebell. Ich habe ab und an Kopfweh und Allergiebeschwerden. Kristina schlafen die Körperteile ein. Es war noch nie zu kalt, tendenziell eher zu warm. Mal schlafen wir mit Außenzelt, mal ohne.
Zeit für Ruhe und Entspannung, Zeit für sich, Zeit für uns - bleibt da nicht wirklich: wir haben unterschätzt, wie viel Zeit der tägliche Orga-Aufwand so in Anspruch nimmt. Daher heute Mal: Nix tun! Wasserstellen prüfen. Kaffee, Wasser und Pause genießen. Noch kurz Lebensmittel kaufen. Weiter geht's!
Der Abend beginnt zwischen 17:30 Uhr und 19:00 Uhr: Vor Schlafplatzsuche noch Wasser zum Kochen und trinken auffüllen. Zelt aufbauen und Nachtlager herrichten. Kochen, Sonnencreme-Schweiß-Schmiere abwaschen, Essen, Abspülen, Fluchen aufgrund der vorhandenen Mücken, Fahrräder anschließen, Zähneputzen und ab ins Zelt.
Die Nacht: Im Zelt noch ein wenig am Handy daddeln, Route für den nächsten Tag planen und dann ab ca. 23:00 Uhr schlafen. Ich immer ohne Ohropax, Kristina meistens mit. In Serbien und Bulgarien bellen nachts die Hunde in den Dörfern. Bisschen nervig, aber mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt. Bisher hatten wir noch keine wirklichen Störungen in der Nacht, außer Autolärm oder Hundegebell. Ich habe ab und an Kopfweh und Allergiebeschwerden. Kristina schlafen die Körperteile ein. Es war noch nie zu kalt, tendenziell eher zu warm. Mal schlafen wir mit Außenzelt, mal ohne.
Zeit für Ruhe und Entspannung, Zeit für sich, Zeit für uns - bleibt da nicht wirklich: wir haben unterschätzt, wie viel Zeit der tägliche Orga-Aufwand so in Anspruch nimmt. Daher heute Mal: Nix tun!Read more
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- Day 19
- Friday, June 21, 2024 at 3:00 PM
- ☀️ 34 °C
- Altitude: 569 m
BulgariaPerlovska Reka42°41’21” N 23°18’59” E
Tag 19: Hallo Sofia!

Tag 19 - Hallo Sofia!
Heute gefahren: 55km
Bisher gefahren gesamt: 1.094km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 519m
Höhenmeter im Anstieg bisher: 5.495m
Pausentage gesamt: 4.
Fahrtage gesamt: 15
Platte Reifen bisher: 0
Wir verlassen unsere Lichtung im Wald und fahren nach Sofia. Die ersten 25km sind wir noch mit viel anstrengenden Autos und sowie viel Auf und Ab auf Bergstraßen unterwegs. Die letzten 30km schlagen wir uns durch den heißen und verkehrsreichen Speckgürtel von Sofia. Wir steuern ein Gewerbegebiet von Sofia. In einem Decathlon wollen wir uns eine neue große Gasflasche kaufen und finden nur eine Kleine. Die Räder dürfen wir im Laden gesicherten Eingangsbereich parken. Noch kurz im Supermarkt Lebensmittel auffüllen und dann geht es in Richtung Appartement ins Stadtzentrum.
Es dauert nur wenige Minuten und ein frisches Appartement sieht aus wie ein Schlachtfeld. Überall liegen Klamotten, Taschen, Fahrräder etc. - kurz: unser gesamtes Zeug nimmt die Wohnung ein. PRIO 1: Waschmaschine einschalten; PRIO 2: Füße hochlegen, Käffchen trinken; PRIO 3: Duschen, ausgiebig.
Wir lassen uns treiben und finden ein syrisches Restaurant. Wir Essen und lassen es uns gut gehen.
Sofia ist mit seinen Parks und der entspannten Stimmung so schön, dass wir noch am gleichen Abend unser Appartement um eine weitere Nacht verlängern.
Wir haben schon mehrfach gelesen, gehört, Sofia sei anstrengend und irgendwie nicht so besonders. Plovdiv sei viel schöner. Gut, die nächsten Tage werden wir es herausfinden. Plovdiv steht auch noch auf unserer Liste.Read more
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- Day 20
- Saturday, June 22, 2024
- ☀️ 34 °C
- Altitude: 558 m
BulgariaSv. Petka Samardzhiyska42°41’51” N 23°19’18” E
Tag 20: Ja! Nein! Vielleicht!

Heute gefahren: 0km
Bisher gefahren gesamt: 1.094km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 0m
Höhenmeter im Anstieg bisher: 5.495m
Pausentage gesamt: 5.
Fahrtage gesamt: 15
Platte Reifen bisher: 0
In einer Bäckerei versteht uns niemand. Selbst mit Google kommen wir nicht weiter. Die Suche nach einem Käsebörek wird erschwert, da in Bulgarien ein Kopfschütteln für ein "Ja!" und ein Kopfnicken für ein "Nein!" gelten kann. Ja richtig: "kann". Es kann auch unseren Gesetzmäßigkeiten folgen. Ich komme nicht nur beim Bäcker sondern auch beim Kaufen von Wasser in diese verwirrenden Situationen. Dazu kyrillisch und keine Englischkenntnisse. Hunger und Durst konnten trotzdem erfolgreich gestillt werden.
Wir frühstücken ausgiebig in unserem Appartement und nehmen an einer Free Sofia Stadttour teil. Der Guide ist unterhaltsam und vermittelt die bulgarische Geschichte und die Verwicklungen der Hauptstadt Sofia sehr gut. Die 2-Stunden vergehen im Flug. Wir verstehen nach der Tour ein bisschen besser warum Bulgarien Teil der Europäischen Union und wieso Serbien kein Teil ist.
Wichtig ist vor allem zu wissen: es heißt nicht Sofiiiiia, sondern Sofia (Betonung auf auf dem „o“).
Und wir lernen das kyrillische kommt nicht aus Russland, sondern wurde von Bulgarien in die slawischen Länder exportiert.
Und man sollte Boris III kennen, er hatte mehr Glück als manche Katze mit 7 Leben.
Nachmittagspause im Appartement. Kurz abkühlen und die geschwollenen Füße hochlegen - wie es halt so ist bei Leuten über 30 und über 35 Grad.
Nach der Pause: Heute findet die "Sofia Pride" statt und wir gucken uns das LGBTQI+ Spektakel an. Ich bin kurz berührt von der gelebten Diversität, wünsche mir viel mehr davon und denke: Sei so, wie du bist. Sei so, wie du dich fühlst. Es ist gut so, wie du bist. Egal, wie du bist.
"It's my world that I want to have a little pride in
My world and it's not a place I have to hide in
Life's not worth a damn
'Til you can say, I am what I am"
Danach hippes Café finden und das Dasein mit Kaffee und Kuchen genießen.
Am Abend spontan klassisches Konzert vom Institut Francaise. Wir sitzen da mit Dosenbier und Nüsschen und lassen es uns weiterhin gut gehen!
Kiosk und Minimarkets gibt’s hier überall und werden rege genutzt.Read more
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- Day 21
- Sunday, June 23, 2024 at 12:12 PM
- ☀️ 29 °C
- Altitude: 549 m
BulgariaSofia42°41’13” N 23°19’58” E
Tag 21: Schwarz fahren in Bulgarien

Heute gefahren: 0km
Bisher gefahren gesamt: 1.094km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 0m
Höhenmeter im Anstieg bisher: 5.495m
Pausentage gesamt: 6
Fahrtage gesamt: 15
Platte Reifen bisher: 0
Wir haben Stadtteile abseits des Innenstadtkerns erkundet. Wir konnten nie sagen, ob es schicke oder arme Stadtteile waren, meist haben sich Alt- und Neubauten gemischt. Und natürlich immer mit Garage, denn jeder hat ein Auto. Egal ob Stadt oder Land, aber natürlich ist der öffentliche Nahverkehr auch nicht mit Deutschland zu vergleichen.
Apropos Nahverkehr: Die Kontrollen sind definitiv effektiver als in Deutschland.
Bisschen angeschickert und hervorragender Laune mit zwei Weinchen und nach einem sehr leckeren Essen am Nachmittag sind wir mit dem Bus in Richtung unseres Apartments gefahren. Ach, dachten wir die paar Stationen gehen so. Zuvor sind wir in Sofia alles gelaufen.
Sonst kaufen wir immer [Einschub Vincent: IMMER] Tickets… Wir haben das Kartelese-Ding für die Tickets gesehen, aber wollten uns nicht damit beschäftigen.
Tja und dann standen plötzlich zwei Kontrolleure vor uns - 40 Lewa pro Person. Wir haben noch mit unserer naturgegeben Unschuld versucht es zu verhindern aber ich glaube das hatten sie schon zu häufig gesehen.
Und das schlimmste: es wäre soooo einfach gewesen. Wir hätten nur unsere Kreditkarte an das Terminal halten müssen und es hätte automatisch abgebucht 😫 das wäre mal ein System für Deutschland!
Tja also 20 EUR pro Person. Ärgerlich. Jetzt gibts keine Nachmittags-Cappuccino mehr 😉
Am Abend gab es dann noch Netflix und Ofenkartoffeln im Appartement. Da war die Welt dann auch wieder in Ordnung.Read more

TravelerDer ÖPNV-Freak merkt an: Solch ein System verhindert der deutsche Datenschutz 🤓 Und er möchte wissen: Was hätte denn die Fahrt regulär gekostet?
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- Day 22
- Monday, June 24, 2024
- ⛅ 29 °C
- Altitude: 871 m
BulgariaDalga Niva42°25’39” N 23°55’44” E
Tag 22: Auf in die Berge

Heute gefahren: 83km
Bisher gefahren gesamt: 1.177km
Heute Höhenmeter im Anstieg: 857
Höhenmeter im Anstieg bisher: 6.355hm
Pausentage gesamt: 6
Fahrtage gesamt: 16
Platte Reifen bisher: 0
Wir werden besser im Verlassen von Metropolen. Sofia war etwas weniger chaotisch als Belgrad, manchmal sogar mit Radwegen, dann aber auch ein Stück Autobahnzubringer.
Auf recht verkehrsreichen Straßen ging es gen Osten. Dank der bulgarischen Radseite haben wir unsere Route nochmal modifiziert und machen einen Ausflug in die Rodopen (Gebirge) und fahren dann nach Plovdiv (wir wollen zuviel Komfort in Form von einem Apartment mit duschen, waschen und Bett auf jeden Fall vermeiden).
🗺️🧭 Apropos Route:
Im Vorfeld haben wir viel Zeit in die Route investiert - grundsätzlich haben wir uns an den in den Karten hinterlegten Radstrecken orientiert, meist Eurovelos. Zudem haben wir auf anderen Radreiseblogs nach Strecken gesucht bzw. uns inspirieren lassen. Teilweise sind wir sehr detailliert rangegangen und haben uns die Straßen auf Google Earth angeschaut, ob Asphalt oder nicht, ob viel befahren etc. Das konnten wir aber natürlich nicht für die kompletten 5.000 km +, die wir vorhaben, machen. Unsere Routen haben wir dann in ca 500km-Abschnitte aufgeteilt und nummeriert in Komoot abgespeichert. So richtig happy mit Komoot sind wir aber nicht, zum nachschauen, vor allem auch für Wasserstellen nutzen wir Maps.cz mit offline Karten.
Bis Bulgarien haben wir uns ziemlich an unsere Route gehalten, aber auch, weil es Eurovelo-Strecken sind. In Bulgarien haben wir durch die Radseite erstmals große Veränderungen vorgenommen, auch weil wir gut voran kommen und noch mehr vom Land sehen wollten.
Mit zunehmender Strecke gewinnen wir natürlich auch an Erfahrung, wissen was wir gerne fahren, wie die Straßenverhältnisse in den Ländern sind bzw. wie sich diese in Karten ausdrücken, wie uns die Länder gefallen, wie viel Lust wir auf die Städte haben.
Das hätten wir zuvor nicht wissen können, daher gut, dass wir nicht mehr Zeit investiert haben, aber auch gut, dass wir soviel investiert haben, um nur noch Feinjustierungen vorzunehmen.
Trotzdem wissen wir noch nicht ganz wie es nach den Rodopen und Plovdiv weitergeht, ob nach Nordmazedonien, Griechenland und über welche Grenzübergänge.
Bis Ithiman waren die Straßen mehr oder weniger verkehrsreich, zumindest so, dass wir aufmerksam sein mussten. Ithiman war ein bisschen wie Lipe (in Serbien) - sehr heruntergekommen und viele Sinti und Roma, die in Rohbauten wohnen und teilweise noch Pferde (unter schlechtesten Bedingungen) für Kutschen halten. Ein Bursche kam aus einer Hütte gestürmt und hat uns in mehreren Sprachen beschimpft. Sympathisch. In Bulgarien leben sie am Rande der Gesellschaft und von mehreren BulgarInnen wurden wir schon vor ihnen gewarnt - auch wenn nicht klar war vor was eigentlich. Wie meinte der Reiseführer in Sofia: „Bulgarinnen und Bulgaren sind im allgemeinen keine Rassisten, in Bezug auf Sinti und Roma jedoch schon schon“ - warum sie so schlecht angesehen sind, ist uns aber (noch) nicht klar.
Nach Ithiman war die Strecke ein wahrer Traum: kleine Straßen, viel Natur, keine Autos und Höhenmeter für Höhenmeter haben wir uns den Berg hochgeschraubt - und Vincent war wieder Wassertaxi. Wir haben unsere 10l-Wasserblase (Waschen, Kochen und Trinkwasser) in Ithiman noch aufgefüllt.
Am höchsten Punkt haben wir uns einen Zeltplatz gesucht - gar nicht so leicht im abschüssigen Gelände. Zudem war es ein Jagdplatz mit Jägerstand, Wildkameras und Futterstelle. Wir haben uns dann trotzdem dafür entschieden.Read more
TravelerGuten Start!!