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  • Day 19

    Walden Dairy Farm (9)

    July 4, 2017 in New Zealand ⋅ ☀️ 15 °C

    Durchfall! Fantastisch! 😣

    Trotzdem setze ich die Bepflanzung fort. Die Arbeit ist sauanstrengend, da das Gelände sehr unwegsam und sehr dicht mit hohem Gras bewachsen ist. Ich bin total schnell erschöpft und muss oft Pause machen. So langsam fange ich an die Aufgabe zu verfluchen. Wenigstens scheint die Sonne und ich kann im T-Shirt arbeiten. Und das im Winter.

    Am Mittag hole ich Querubin, der übrigens mit Eugene, dem anderen Philippino, zusammen in einem vom Farmer bereit gestellten Haus unweit der Farm wohnt. Beide haben kein Auto und sind auf andere angewiesen. Querubin hat seinen freien Tag und möchte bei der Post/Kiwibank in Mangonui Geld nach Hause überweisen.

    Ich nutze die Gelegenheit und um mich in der hiesigen Werkstatt nach dem Preis für einen neuen Reifen zu erkundigen, da das Profil sich hinten rechts langsam dem Ende zuneigt. Der Mechaniker teilt mir mit, dass sie die gewünschte Marke Yokohama gar nicht verkaufen, was mich etwas verdutzt, da ich sowas von Deutschland nicht kenne. Glücklicherweise gibt er mir gleich die Adresse von einer Werkstatt in Kaitaia, die Yokohama anbietet. Die Werkstatt ist allerdings 40 Minuten entfernt, liegt aber auf meiner Reiseroute und so akut ist es mit dem Reifen auch noch nicht.

    Querubin bittet mich noch ein Stück weiter zum nächsten Supermarkt zu fahren, da er noch etwas einkaufen müsste. Kein Problem. Passt mir auch ganz gut, da ich noch Mehl zum Brotbacken kaufen wollte.

    Draußen auf Querubin wartend, gönne ich mir eine Dose L&P, eine Zitronenlimonade, die man probiert haben muss, wenn man Neuseeland besucht. Habe ich mir jedenfalls sagen lassen. Schmeckt echt gut. Nur ob es so klug war eine Dose kalte Limo auf meinen empfindlichen Magen zu trinken, überlege ich mir erst nach dem Austrinken. Querubin kommt dann endlich mit einem ganzen Einkaufswagen voller Lebensmittel aus dem Supermarkt. Er hat mal eben den 2-Wochen Einkauf für sich und Eugene für 300 NZD erledigt. 😁 Gut, dass ich so ein großes Auto habe.

    Wieder auf der Farm angekommen, lädt mich Querubin noch auf ein Eis ein. Keine gute Idee, denke ich, aber der Appetit ist größer als die Vernunft. Natürlich habe ich Querubin schon den ganzen Tag Löcher in den Bauch gefragt. Er ist schon 34, obwohl er eher wie 21 aussieht. Ungelogen! Er hat schon 4 Kinder davon ein Zwillingspaar. Bevor er ein Jahr zu Hause bei seiner Familie war, hat er 3 Jahre in Saudi-Arabien auf einer riesigen Milchfarm gearbeitet. Unter extremer Hitze und arabischen Vorarbeitern, denen man nicht mal an die Augen schauen durfte, da dies als respektlos empfunden wurde. Nun ist er seit 3 Monaten in Neuseeland und ist super glücklich Clive als Boss zuhaben. Die Arbeit ist sehr hart, da sie mitunter um 3:00 Uhr morgens aufstehen um die Kühe von der Weide zu holen und wenn Not am Mann ist, müssen sie auch recht lange arbeiten. Dafür sind die Arbeitsbedingungen wesentlich angenehmer. Sowohl klimatisch, als auch menschlich. Hinzu kommt, dass er hier mit knapp 2000 € das 6-fache(!!!) von dem verdient was ihm in Saudi-Arabien gezahlt wurde.

    Nach dem Eis lässt der Durchfall nicht lange auf sich warten. War ja klar! Ich bereite noch den Teig für ein Brot vor und kümmere mich dann wieder um meinen geliebten Flax.
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