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- Day 7
- Saturday, October 25, 2025 at 5:21 PM
- 🌬 17 °C
- Altitude: 11 m
New ZealandTe Hiku Community34°30’24” S 172°42’12” E
Tag 1 Te Araroa Trail
October 25 in New Zealand ⋅ 🌬 17 °C
In der Nacht wachte ich öfters auf. Und musste auch mal zur Toilette. Dabei sah ich das es dunkel war, richtig dunkel. Ich glaube ich habe noch nie so eine Dunkelheit in der Natur erlebt. Kein Mond und keine Sterne. Interessante Erfahrung. Eine weniger schöne neue Erfahrung erlebte ich um ca. 5.00 Uhr.
Ich wurde wach da mein Zelt wackelte, irgendetwas zog daran und wollte rein. Ich schrie auf und realisierte, das es sich um ein Tier handelt. Mir kamen direkt die wilden Hunde in den Sinn vor denen gewarnt wurde. Ich schrie weiter um es zu vertreiben. Doch nichts geschah. Es machte weiter. Rieß mein Zelt kaputt, dabei erwischte es auch meine Luftmatratze. Es zog meinen Beutel mit dem Essen mit raus und alles was noch darum lag. Ich schrie um Hilfe. Ich hatte schreckliche Angst. Es war immer noch sehr dunkel und ich war wirklich in Panik. Dann hörte ich eine Männerstimme die versuchte mich zu beruhigen. Er sagte es würde sich um ein Wiidschwein handeln. Ich konnte es gar nicht glauben. Er hatte es erstmal verscheucht und sammelte meine Sachen ein. Ich versuchte mich zu beruhigen und fand endlich meine Lampe. Ich kletterte aus dem Zelt und sah das Schwein dann auch. Es wollte wieder zurück kommen. Mein Retter verscheuchte es erneut, holte den Essensbeutel mit und tat es in eine Box. Ich räumte so schnell ich konnte alles in meinen Rucksack. Weinte und dachte jetzt ist alles vorbei, bevor es angefangen hatte. Aber zunächst wollte ich nur weg. Egal ob es noch dunkel war. Stirnlampe an und über die Straße zum Leuchtturm.
Zuvor bedankte ich mich sehr bei dem Mann und gab ihm meine Karte. Er hatte alles mitbekommen, weil er auch in einem Zelt lag und das Schwein erst auch bei ihm war. Nur kurz und dann hörte er meine Schreie und eilte zur Hilfe. Ohne ihn weiß ich nicht wie es ausgegangen wäre….
Fix und fertig und voller Adrenalin ging ich die Schotter Straße hoch. Nach ca drei Kilometern erreichte ich die Straße und es wurde hell. Während ich dort entlang ging telefonierte ich mit Kay. Es fuhren auch schon die ersten Autos hoch und runter. Ein Auto hielt bei mir an. Es war Talz. Sie hatte gestern meinen Shuttle organisiert und fragte ob alles ok wäre. Das war es ja leider nicht. Sie fuhr mich hoch und fragte andere ob diese Panzertape für mich hätten. Und ja, ich bekam eine Rolle. Sie musste leider wieder fahren, davor umarmte sie mich herzlich, was richtig gut tat. Dann breitete ich mein Zelt aus, machte es trocken und versuchte das raus gerissene Stück festzukleben. Kay half mir aus der Ferne. Die anderen genossen den Sonnenaufgang und reparierte mein Zelt und war am überlegen was nun weiter machen soll. Das Tape war ne Notlösung. Ein neues Zelt muss her und ne neue Luftmatratze.
Ich wollte aber auch bald starten da die Flut eingesetzt hatte. Abbrechen wollte ich dann doch nicht. So ging ich zum Leuchtturm von Cape Reingha. Ich hatte mir dies so oft vorgestellt und wieder wurde ich sentimental. Es sollte nun wirklich losgehen, aber was für ein Start. Das Wetter war toll. Die Sonne schien, dies war etwas tröstlich. Es ist wunderschön beim Leuchtturm und der Weg runter zum Strand auch. Lauter Postkarten Motive. Es ging am Strand entlang aber auch mal über kleine Berge. Natürlich verlief ich mich zweimal kurz. Ich hatte die Wegweiser nicht direkt gesehen. Nach und nach sah ich andere Wandernde. Einer holte mich ein und wir gingen den Rest zusammen. Er hatte so gut wie nichts dabei. Toni aus Deutschland. Aber zuhause auf der ganzen Welt. Er wollte nur 600 km gehen. In zwei Wochen. Da er dann wieder bei seinem Kumpel sein sollte, weil dieser Geburtstag hat. Das bedeutete so mind 50 km am Tag. Da soll mal einer sagen ich wäre Crazy 😜 deshalb auch sein minimales Gepäck. Er zum Beispiel hatte gar kein Zelt dabei. Nur ein Araroa, welches auch als Regenjacke dienen sollte. Schlafmatte: no. Es war auf jeden Fall sehr kurzweilig und interessant mit ihm zu reden. Seine Geschichte zu hören. Wirklich spannender Lebensweg. U.a war er 4;5 Jahre in Australien. 7 Monate arbeiten, 5 Monate frei. Beim Twilight Micro Camp (19 km) blieb ich da, er ging weiter. Zuvor tauschten wir noch Nummern aus. Er meinte wenn er nach zwei Wochen wieder zuhause ist, und ich ein Problem habe, könnte ich mich ja bei ihm melden 🙂
Auf dem Camp, welches oberhalb des Meeres liegt und eine offene Schutzhütte, waren schon andere Hiker. Zwei kannte ich aus dem Bus. Wir redeten miteinander und ich inspizierte meine Rucksack. Packte alles aus, und sah das das Schwein einiges mehr kaputt gemacht hatte. Eine Tube, welche für sauerei gesorgt hatte. Aber im Große mn und ganzen ging es.
Ach ja. Unterwegs schrieb ich in unsere TA WhatsApp Gruppe um zu fragen welches Geschäft Zelte und Matte verkauft. Und schilderte kurz meine missliche Lage. Ich hatte nicht oft Empfang, von daher bekam ich nicht alles direkt mit. Denis war auch ganz schockiert und kontaktierte mich persönlich. Er hatte von dem Vorfall schon von Talz gehört. Andere in der Gruppe wollte auch helfen und fragten nach ob mir selbst auch was passiert wäre. So lieb! Diese Anteilnahme tat wirklich gut. Letztendlich ist es wieder Denis der mir konkret hilft. Er hat in seinem Lager geschaut und dort eine leichte Luftmatratze gefunden und er bietet mir sein eigenes Zelt an. Wahnsinn. Eine andere Wanderin die noch in Aukland ist, geht zu ihm und nimmt das Paket an sich um es dann mit nach Kaitaia zu nehmen. Dort werde ich in ca. drei Tagen sein. Ich bin immer noch tief berührt von so viel Unterstützung ❤️
Nachdem ich mich dann gestärkt hatte und was ausgeruht, ging ich nochmal zum Strand und genoss die Gegend. Ich hatte noch den halben Tag zu freien Verfügung. Ab und zu gesellte ich mich zu den anderen. Es fällt mir aber schwer Gesprächen zu folgen. Einzelgespräche mit mir alleine geht besser. Vielleicht wird das von Zeit zu Zeit auch besser.
Leider hat das Panzertape nicht gehalten und mein Zelt hat nun drei Öffnungen. Ich habe einen großen Sack davor gelegt und hoffe das das Wetter die nächsten Tage hält. Und ohne Luft in der Matratze zu schlafen, habe ich ja auf dem Soonwaldsteig gelernt. Aber das jetzt fünf Monate zu tun, mmmhh ich weiß ja nicht.
Dennoch bin Ich glücklich auf dem Trail zu sein! 😃Read more
















Traveler
Schönes Bild von Dir 😘
Traveler
Ahhhh, was für ein Schock, nur beim Lesen. Ich wünsche Dir ab jetzt Schweine frei Nächte. Es freut mich das du so gut vernetzt bist und die Probleme schnell behoben werden….
TravelerMein Gott Jeanette, ich krieg schon Angst beim Lesen um Dich. Aber echt toll, dass Dir so viele Menschen helfen. Das beruhigt einen ja etwas.✊🏻 Tolle Bilder ☺️ Ich soll Dich auch von meinem Mann grüßen. Er drückt Dir auch die Daumen für deine Reise✊🏻