Satellite
  • Day 93

    Torres del Paine- Refugio Chileno- Tag 1

    April 12, 2017 in Chile ⋅ ⛅ 7 °C

    Früh um 6 Uhr ging es aus der Koje. Schnell die letzen Sachen gepackt und das Frühstück runter gewürgt. Zähne überflogen und los ging es zum Busbahnhof. 10 Minuten vor der Zeit (unglaublich aber wahr) fuhr der volle Bus los. Wir erwischten Plätze bei drei Herren mit dicken Rucksäcken, die bereits vor Eintritt in den Park rochen, als wären sie bereits den Trek gewandert. Nach 90 Minuten erreichten wir den Parkeingang und stellten uns in die Schlange für die Eintrittskarten. Mit einem kleinen Shuttlebus ging es weiter zum Welcomecenter, von wo aus die Wanderung beginnen sollte. Zunächst waren wir von dem Besucheransturm ein wenig "geschockt", aber da wo es schön ist sind halt viele Menschen. Wir liefen zunächst recht flach durch Weideland und bestaunten die herbstlich verfärbten Bäume. Von Beginn an konnten wir unser heutiges Ziel sichten - die berühmten drei Torres, die dem Park den Namen verleihen. Bis dahin sollte es aber noch gut anstrengend werden. Die Menschenmassen verliefen sich recht schnell, sodass man zwar Leute auf dem Trek sah, aber nicht in einer Schlange laufen musste. Nach 2 Stunden mit ein paar Anstiegen erreichten wir das Refugium El Chileno, wo wir die Nacht verbringen sollten. Wir luden flott einen Rucksack ab und liefen direkt weiter. Bis zu den Torres sind es noch mal gut 2,5 Stunden! Der Weg führte über und durch kleine Bäche und vor allem durch einen rot verfärbten Laubwald. Wir wunderten uns die ganze Zeit, wo denn der Aufstieg blieb, denn vom Refugium zu den Torres sollten 400 Höhenmeter zurückgelegt werden und wir liefen immer wieder rauf und wieder runter. Auf dem letzten Kilometer kam sie dann. Es ging bergauf und das vor allem über Geröll. Das ging ganz schön in die Beine, aber seit dem Colca-Canyon kann uns sowas nicht mehr schocken! Eine Stunde später waren wir oben und es bot sich uns ein wunderbarer Anblick! Die drei Granitfelsen ragen steil in die Höhe, der Himmel ist strahlend blau und vor den Felsen liegt eine türkisblaue Lagune! Einfach der Wahnsinn! Wir genossen ein kleines, kaltes Picknick und vor allem den Blick auf dieses Naturwunder! Es streunte fröhlich ein Fuchs an der Lagune herum, der natürlich genau weiß, dass die Touris irgendwas zu essen da lassen.. als wir ihn fotografieren wollten, ging auf einmal ein Geräusch los, was uns an ein Flugzeug erinnerte. Aber am Himmel war nichts zu sehen und so tief fliegt ja auch nichts. David entdeckte es zuerst! Ein Stück Eis hatte sich von dem Gletscher der Torres gelöst und rauschte mit einem ohrenbetäubendem Lärm in die Tiefe und ins Wasser! Wir warteten auf die "Flutwelle", aber die blieb aus. Dafür sind dann wohl die Entfernungen zu groß! Wir machten uns an den Abstieg und nach 2 Stunden erreichten wir wieder das Refugium. Wir bezogen unsere Betten im eiskalten 8-Bettzimmer und spielten noch ein paar Runden Dame bis es Zeit zum Abendessen war. Wir sparten uns 25$ pro Person und aßen mitgebrachte 5-Minuten-Terrinen. Ein wenig neidisch schauten wir auf den lecker aussehenden Lachs am Nachbartisch! Aber morgen bekommen wir auch sowas tolles!Read more