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- sabato 23 novembre 2024 21:00
- ☀️ 32 °C
- Altitudine: 13 m
CambogiaSvay Dangkum13°21’23” N 103°51’8” E
Siem Reap und Fazit Kambodscha

Die Reisezeit von der Insel Koh Rong nach Siem Reap betrug lange 13 Stunden. (Fähre und 2x Minivan) Der zweite Minivan war uralt und der Fahrstil des Drivers in der Dunkelheit ziemlich halsbrecherisch. Irgendwie hätte ich mir in diesem Fall Sicherheitsgurte gewünscht... Zum ersten mal auf meiner Reise hatte ich ein wenig Angst. Nun ja, schlussendlich bin ich zwar müde, aber gesund in Siem Reap angekommen. Somit alles gut!
Die Stadt Siem Reap ist vor allem für die riesige Tempelanlage Angkor bekannt. Die Anlage bildet einer der größten religiösen und architektonischen Komplexe der Welt und erstreckt sich auf 163 Quadratkilometer. Der bekannteste der rund 200 Tempel ist Angkor Wat.
Am Tag nach meiner Ankunft erkundete ich die Anlage per Fahrrad und besuchte mehrere Tempel. In Summe bin ich sicher 50km Rad gefahren und mehrere Kilometer innerhalb der Anlagen gelaufen. Die Dimensionen sind gewaltig! Der Vorteil mit dem Bike war jedoch, dass ich so meine eigene Route und mein eigenes Tempo gehen konnte. Die Anlagen sind unglaublich eindrücklich und Fotos zeigen nur im Ansatz die Schönheit der Bauwerke. Vieles wurde über die Jahre jedoch zerstört. Teilweise aufgrund des Alters, teilweise durch die Menschen. Der erste Tag hier war sensationell, aber streng! Am zweiten Tag nahm ich an einer geführten Tour vom Hostel aus teil. Diese startete um 4.30 Uhr (Sonnenaufgangstour) und endete acht Stunden später. Der Vorteil einer solchen Tour ist natürlich, dass man einiges mehr an Hintergrundinformationen erhält. Unser Guide war wirklich super und erklärte sehr viele Details. Kurz vor Ende der Tour stellte ein Teilnehmer noch eine Frage zum Thema Genozid. Der Guide erzählte offen seine eigene Geschichte; seine Mutter war schwanger mit ihm, sein Vater wollte Essen kaufen gehen, wurde verhaftet und von der Roten Khmer ermordet. Er selber konnte erst mit 13 Jahren zum ersten mal eine Schule besuchen, da er als Kind zu Hause zum Arbeiten gebraucht wurde. Mir ging das ganze schon nahe. (der Guide hat Jg. 1978 und ist somit nur unwesentlich älter als ich). Am dritten Tag unternahm ich noch eine Tour zu den Floating Villages. Es war spannend die Lebensweise im Dorf (die Häuser stehen auf Stelzen) zu sehen.
Bevor ich Kambodscha verlasse, noch mein Fazit:
Mir hat es hier sehr gut gefallen. Man spürt, dass die wirtschaftliche Entwicklung bei weitem nicht so Fortgeschritten ist, wie z.B. in Vietnam. Das Land hat eine unglaublich schwierige und traurige Geschichte (Genozid, Krieg, Mienen usw.). Die Bevölkerung (speziell auf dem Lande) ist immer noch stark von Armut betroffen. Viele Kambodschaner leben von der Landwirtschaft
Die Menschen in diesem Land habe ich als extrem positiv, freundlich und hilfsbereit erlebt. Selbst an den Touristenhotspots hatte ich nie das Gefühl, irgendwie abgezockt zu werden. Natürlich wurde versucht, ein Geschäft zu machen; jedoch meistens auf eine sympathische Art und Weise. Mehrmals wurde gedankt, dass wir «Ihr» Land besuchen und nicht nur Vietnam oder Thailand. Die Leute sind auch sehr offen und erzählen gerne über ihre Geschichte und ihr Leben.
Eines der grössten Probleme des Landes ist mit Sicherheit mangelnde Bildung. Immer noch vielen Kindern (speziell in ländlichen Gebieten) fehlt der Zugang zu Schulen. Kinderarbeit ist in Kambodscha leider immer noch weitverbreitet. Auch sieht man vor den Tempeln oder am Abend in der Stadt Kinder, welche versuchen irgend einen Krimskrams an Touristen zu verkaufen. Mir fiel es wirklich schwer dies mitanzusehen und die Kinder (teilweise erst 7-8 Jahre alt) taten mir leid. Auf der anderen Seite besuchten wir ein Dorf, wo die Kinder glücklich in der Pause vor dem Schulhaus spielten. In diesem Dorf gehen die Kinder an sechs Tagen die Woche 4h zur Schule (die einen am Morgen, die anderen am Nachmittag). Ich habe noch selten so viele strahlende Kinder auf einem Haufen gesehen.
Wirtschaftlich übernehmen die Chinesen in Kambodschas Städten die Macht. Dies bringt zwar Chancen, aber auch neue Gefahren mit sich. Ich wünsche mir für Kambodscha, dass das Land seinen Weg findet. Die Wärme des Volkes hat mich berührt. Kambodscha ist aus meiner Sicht auf jeden Fall einen Besuch wert.
Nach vier Nächten in einem tollen Hostel (drei Pools!) geht es nun nach Bangkok und somit in das dritte Land meines Südostasien AbenteuerLeggi altro
Danke Michi für die tollen Einblicke von Kambodscha. Wünschen dir weiterhin alles gute auf deiner Reise deines Lebens. [Waldruth]