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  • Day 5

    Memories are the best souvenirs

    June 28, 2018 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Memories are the best souvenirs - Unter diesem Motto stand der heutige Canyoning Ausflug. Ohne Kamera und Handy bleiben uns nur die Erinnerungen des Tages.

    Wir wurden am vereinbarten Treffpunkt in einen Jeep geladen und schon ging es los. Die erste Strecke kam uns sehr bekannt vor, haben wir sie uns doch gestern mit dem Camper erst hochgequält. Die Guides schauten uns auch sehr respektvoll und staunend an als wir davon berichteten. Und es war gut dass wir gestern umgedreht sind - die letzten Kilometer zum Startpunkt unseres Trips waren mit Jeep schon abenteuerlich. Zumal wir mit 10 Personen leicht überladen waren und die hintere Seitentür die Angewohnheit zu haben schien während der Fahrt aufzuspringen.

    Nach kurzer Zuweisung des Materials (glücklicherweise hat der französisch-spanische Guide Enzo unsere Größenangaben per Telefon richtig verstanden) ging es auch schon los - Ohne große Erklärung der Strecke versteht sich.
    Glücklich dass wir schon einmal geklettert sind, ließen Enzo uns beide (wieder ohne große Worte) als erstes den ersten Felsvorsprung hinab - vielleicht 15Meter in die Tiefe. Dass wir das letzte Stück ins Wasser springen sollten, schrie er uns von oben noch fix zu. Es hat Spaß gemacht und ich war wirklich heilfroh vorher schon einmal an der Kletterwand abgeseilt worden zu sein, sonst hätte ich wohl mehr gebibbert. Während der Rest unserer Gruppe sich auch allmählich und mit nicht ganz so viel Zuversicht abgelassen hat, konnten wir auf einen Felsen klettern und uns mit springen in eine tiefe Ausspülung die Wartezeit vertreiben. In einer Mini-Höhle gleich daneben gab es auch noch eine tolle Wasserfall Dusche. Die Stimmung war euphorisch und so ging es durchs Flussbett watend gleich zum nächsten Abseilpunkt. In ein großes Flussbecken springend oder rutschend ging es über den Rand schon um einiges tiefer per Seil hinab. Diesmal mit Überhang und komplett ohne Sicht. Mit etwas Sicht wäre mir vllt vorher aufgefallen dass es links einige Büsche am Hang gibt die man nicht unbedingt mitnehmen sollte, aber runter kommt man ja immer - auch wenn man kurz mit den Füßen im Gestrüpp hängt und quasi Kopf-über hängend der Felswand Hallo sagt - Spaß macht es auf jeden Fall. Weiterhin nur mit Neopren-Schuhen bewaffnet ging es das Flussbett weiter wandernd/schlitternd hinab. Nichts ahnend hatten wir den nächsten Vorsprung auch bald erreicht und es hieß "kurz" warten bis die beiden Guides das Seil an beiden Seiten der Schlucht fürs Ziplining angebracht hatten. Dass kurz nicht gleich kurz ist, haben wir nach insgesamt einer Stunde wartend und irgendwann auch frierend (der Wind frischte auf und die Neos waren zu groß um warm zu halten) festgestellt. Man hatte wohl ein nagelneues Seil dabei was einfach zu elastisch war und damit mindestens 5x neu befestigt werden musste. Hier wurde auch klar dass die beiden Guides zwar mehr oder weniger die gleiche Sprache gesprochen haben, sich deswegen trotzdem nicht unbedingt verständigen konnten/wollten. Aber mit Händen/Füssen und viel Gebrüll über die Schlucht war am Ende alles vorbereitet. Die Ziplining Experience war dann erschreckend kurz und unspannend. Ohne wirklich straffes Seil musste man sich das letzte Stück sogar selbst ziehen. Nach weiterem warten und noch mehr frieren hieß es plötzlich alles ablegen - wir gehen den Rest. Das aufziehende Gewitter hat immerhin netterweise gewartet bis wir am Auto waren. Bis dahin war der Weg allerdings keinesfalls erfreulich. Geröll und Felswände hoch und runterlaufen kann schon mit Wander-Schuhen anstrengend sein, mit rutschigen Neoschuhen ist es schon fast Quälerei und ging teilweise nur im Vierfüßler-Marsch. Die Ansagen des Guides "slippery slippery" waren dann auch nicht mehr hilfreich - das hatten wir inzwischen selbst festgestellt und er hatte mit festen Schuhen gut reden. Am Telefon hieß es zwar noch hiking Schuhe einpacken für "Afterwards", aber wann das sein sollte und dass das vllt eine relevante Info beim Packen der Sachen vor Ort gewesen wäre hatte man wohl vergessen...

    Wer bei dem vordersten Guide blieb, hatte immerhin Glück und kannte den Weg. Miteinander reden und aufeinander warten war auch hier nicht deren Stärke, sodass wir schnell den Anschluss verloren hatte . Zum Glück gab es nur wenig Trampelpfade und das Auto war nach gefühlten 3Std erreicht.

    Mit einem Sardinischen Lunch (Sardisches Knäckebrot, Käse und Salami - ich hätte eh alles gegessen aber es war umso leckerer) oben auf einem Aussichtspunkt bei 615Meter Höhe wurden wir dann für unsere selbst-auferlegten Strapazen belohnt. Die Gruppe hat sich bis dahin auch zusammengefunden und wild plappernd in einem Mix aus deutsch, französisch, spanisch (und vllt auch italienisch?!) ging es später mit vollem Magen wieder ins Tal. Enzo hat uns als Ausgleich fürs Warten sogar noch alle auf ein Käffchen in einer nahegelegenen Bar eingeladen.

    Mit Höhen und Tiefen (physikalisch als auch emotional) war es insgesamt ein gelungener Tag den wir gerade entspannt auf dem Campingplatz bei Posada ausklingen lassen :-)

    Marius füttert weiterhin fleißig die Fische ohne was zu fangen. 0/10
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